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Dark Sigils - Wen das Schicksal betrügt (eBook)

Spiegel-Bestseller
Finale der Urban-Fantasy-Trilogie von Anna Benning

(Autor)

eBook Download: EPUB
2024 | 1. Auflage
464 Seiten
Fischer Sauerländer Verlag
978-3-7336-0497-4 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Dark Sigils - Wen das Schicksal betrügt -  Anna Benning
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»Eine tobende Macht entfaltete sich zwischen uns.  Es war mehr als nur Magie. Es war unser Schicksal.« Der Mirror - bis vor Kurzem war diese Welt für Rayne nur ein schimmernder Umriss am Himmel über London. Doch nun will Adam sie zur Mirrorlady ernennen und damit das Schicksal aller in ihre Hände legen. Während Rayne noch versucht, sich durch die Intrigen und Machtspiele der Oberen zu navigieren, tobt in der unteren Welt längst Krieg. Denn die Chaosmagie, die Adams Mutter entfesselt hat, greift weiter um sich. Da stößt Rayne auf ein Geheimnis ihres verstorbenen Vaters. Es könnte die Rettung oder den Untergang bedeuten. Für ihre Liebe - und für die ganze Welt.   Band 3 der atemberaubenden Urban-Fantasy-Trilogie von »Vortex«-Autorin Anna Benning!

 Anna Benning wurde 1988 als jüngstes von drei Kindern geboren. Die Leidenschaft für Geschichten bestimmt seit vielen Jahren ihren Weg: Nach einem Studium der Literaturwissenschaft und Stationen als Buchrezensentin und Aushilfsbuchhändlerin arbeitete sie als Lektorin in einem Verlag. Eines Tages fasste sie sich ein Herz und brachte ihre eigenen Geschichten zu Papier. Mit »Dark Sigils« veröffentlicht sie nach »Vortex« bereits ihre zweite Trilogie.  Weitere Informationen zur Autorin unter www.annabenning.de und auf Instagram und TikTok unter annabenning.books 

 Anna Benning wurde 1988 als jüngstes von drei Kindern geboren. Die Leidenschaft für Geschichten bestimmt seit vielen Jahren ihren Weg: Nach einem Studium der Literaturwissenschaft und Stationen als Buchrezensentin und Aushilfsbuchhändlerin arbeitete sie als Lektorin in einem Verlag. Eines Tages fasste sie sich ein Herz und brachte ihre eigenen Geschichten zu Papier. Mit »Dark Sigils« veröffentlicht sie nach »Vortex« bereits ihre zweite Trilogie.  Weitere Informationen zur Autorin unter www.annabenning.de und auf Instagram und TikTok unter annabenning.books 

1


»Lang lebe die Mirrorlady!«

Während die Worte im Thronsaal von Hunderten Stimmen inbrünstig wiederholt wurden, starrte ich entschlossen in die Ferne. Mit aller Macht zwang ich mich dazu, ruhig weiterzuatmen und mich dabei so wenig wie möglich zu bewegen.

Das hier ist ein Kampf, sagte ich mir im Stillen. Eine andere Art, als ich es vielleicht gewohnt war, aber ein Kampf war es trotzdem.

Und ich durfte ihn auf keinen Fall verlieren.

Kaum waren die salbungsvollen Worte im Saal verklungen, kam Agrona Soverall auf mich zugelaufen. Die zartrosafarbenen Haare der Obersten Magistratin ergänzten perfekt ihre purpurne Robe – keine Ahnung, warum mir der Gedanke ausgerechnet jetzt kam. Wahrscheinlich konzentrierte ich mich auf die nebensächlichen Dinge, um bloß nicht daran zu denken, was gleich geschehen würde.

Agrona blieb direkt vor mir stehen, den Rücken zur Menge gewandt, wofür ich sie beneidete. Sie ließ einige Sekunden verstreichen und schaute mich dabei so ernst an, wie ich es nur selten an ihr gesehen hatte. Dann beugte sie sich zur Seite. Im Augenwinkel nahm ich ein Funkeln wahr und wusste sofort, was es bedeutete.

Nicht hinschauen, dachte ich eisern. Nacken gerade, Schultern zurück, neutraler Gesichtsausdruck.

Agronas Hände näherten sich, und in der nächsten Sekunde spürte ich, wie sich ein kreisförmiges Gewicht von oben auf meinen Kopf legte. Es war nicht das erste Mal, dass die alte Magistratin mir die Krone des Mirrors aufsetzte. Vor diesem Tag hatte es bereits mehrere Proben der Krönungszeremonie gegeben. Wir waren die Abläufe wieder und wieder durchgegangen, in allen noch so winzigen Details, und ich wusste inzwischen schmerzlich genau, wie wenig ich mich bewegen durfte, damit das juwelenbesetzte Monstrum nicht vor den Augen aller wichtigen Oberen auf den polierten Marmorboden krachte.

Nacken gerade, Schultern zurück, neutraler Gesichtsausdruck. Nacken gerade, Schultern zurück, neutraler Gesichtsausdruck.

Wie ein Mantra wiederholte ich die Worte immer und immer wieder. Doch als Agrona schließlich zur Seite trat, um die Sicht auf mich freizugeben, bekam meine stoische Fassade erste Risse.

Nicht weil mich alle Anwesenden im Saal anstarrten, als wäre ich das achte Weltwunder höchstpersönlich. Sondern weil sie völlig synchron auf die Knie fielen.

Vor mir.

Ein Kampf, wiederholte ich wie benommen. Es ist nur ein Kampf. So wie du in deinem Leben schon Tausende Kämpfe geführt hast. Das hier ist nichts anderes. Und um schreiend davonzulaufen, ist es definitiv zu spät.

Ich hatte mir vorgenommen, während der gesamten Zeremonie nicht zu Matt, Dina und Cedric zu schauen, obwohl sie kaum vier Meter von mir entfernt positioniert waren. Der Gedanke, dass meine Freunde sich ebenfalls vor mir verbeugen würden, hatte Übelkeit in mir aufsteigen lassen. Doch nun konnte ich nicht anders. Wie ferngesteuert wanderte mein Blick zur Seite und …

Ja, sie knieten. Und der Anblick war genauso irrsinnig, wie ich ihn mir vorgestellt hatte. Ich hasste es, die drei so zu sehen, aber es gehörte zum Protokoll, dass alle anwesenden Sigil-Träger mir die Treue schworen.

Und das Protokoll musste gewahrt werden.

Zumindest vorerst.

Die drei trugen knielange Brokatmäntel mit silbern oder golden schimmernden Ornamenten, jeweils in ihren Familienfarben – Dina Grün, Matt Lila, Cedric Blau. Dazu passende Hosen und Hemden, deren Stoff sanft mit jeder Bewegung changierte. Auch ihre Dark Sigils waren perfekt in Szene gesetzt: Cedric trug den Saphirschlüssel über dem Mantel, Dina hatte das Schlangenband als eine Art Gürtel um die Taille gewickelt, und Matt …

Als ich zu ihm sah, stockte ich. Nicht wegen des Seelenrings an seiner Hand, sondern wegen des kleinen Lächelns auf seinen Lippen.

Während Dina und Cedric ihre Köpfe, wie alle anderen auch, diszipliniert nach unten geneigt hielten, schielte Matt zu mir hoch. Atme, formte er stumm mit den Lippen, und tatsächlich merkte ich in der Sekunde, dass meine Lungen längst krampften, so sehr hatte mein Körper sich angespannt.

Ein kaum hörbares Räuspern ließ meinen Blick zurück zu Agrona zucken. Auch sie hatte sich vor mir verneigt, und das so tief, dass ich glaubte, in der ehrfürchtigen Stille des Thronsaals ihren Rücken knacken zu hören, als sie sich schließlich wieder aufrichtete.

Sofort taten es die Oberen ihr gleich. Einer nach dem anderen erhoben sie sich in einem endlosen Meer aus glitzernden Brokatgewändern, die teilweise so exzentrisch und überladen wirkten, dass die alte Rayne sich nur zu gerne darüber lustig gemacht hätte. Doch die alte Rayne war nicht hier. Ich hatte sie am Morgen tief in meinem Inneren eingesperrt. Denn ab heute … da musste ich eine vollkommen neue Version von mir selbst sein: Rayne Harwood, die Trägerin von Ignis und die Tochter von Melvin Harwood. Ein Mädchen, das aufgrund tragischer Umstände in Prime geboren und aufgewachsen war, das aber in seinem Herzen stets eine Obere hatte sein wollen. Diese neue Version hatte nur wenig mit mir selbst zu tun, aber sie war eine vollwertige, überzeugte Bewohnerin des Mirrors – und nun auch dessen Herrscherin.

Die reichsten und mächtigsten Oberen waren zur Krönung aus allen Mirrorstädten angereist: Rom, Tokio, New York, Peking, Mumbai – aus jeder Ecke der Welt waren sie nach London gekommen. Die meisten von ihnen wirkten begeistert, geradezu ekstatisch. Das waren die Septemtreuen, wie Agrona sie nannte. Einflussreiche Obere, vor allem Unternehmer und vermögende Familien, denen es letztlich egal war, wer auf dem Thron saß – ihre Ehrfurcht gegenüber den Sieben kannte keine Grenzen. Ihnen würde ich nichts beweisen müssen, sie vergötterten mich schon jetzt.

Doch aus der Menge begegneten mir auch vereinzelt argwöhnische, skandalsüchtige Blicke. Die meisten davon kamen von den Magistraten, die – von den Sieben abgesehen – die ranghöchsten politischen Machthaber des Mirrors waren.

Jeder einzelne von ihnen unterstand zwar ab sofort meinem Befehl, und sie würden diesem auch folgen … aber ihren Respekt? Den musste ich mir erst verdienen. Schließlich waren die Magistrate sehr alt, sehr erfahren und schon sehr, sehr lange in ihrem Amt. Sie hatten viele Mirrorlords und Mirrorladys kommen … und auch wieder gehen sehen.

Mein Atem begann erneut zu stocken. Wieso hatte ich dem Ganzen nur zugestimmt?

Wie konnte Adam glauben, es wäre eine gute Idee, ausgerechnet mich zum Oberhaupt des Mirrors zu machen?

Denn die Wahrheit war: Ich hatte nie eine Obere sein wollen, hatte mich nie nach dem Leben im Mirror gesehnt. Ich war eine Untere, durch und durch. Selbst in Prime hatte ich zu denjenigen gezählt, die innerhalb der Gesellschaft keinerlei Bedeutung hatten. Ich war in einem heruntergekommenen Waisenhaus aufgewachsen, war Teil einer kriminellen Bande gewesen. Um irgendwie an Geld zu kommen, hatte ich Duelle in Schaukampfarenen ausgetragen. Mein Leben war bisher eine Abfolge an Ereignissen gewesen, die mich wie in einem Sog mit sich gerissen hatten.

Und nun sollte ausgerechnet ich über den Mirror herrschen?

Wir brauchen jemanden, der die beiden Welten, so unterschiedlich sie sind, vereinen kann. Jemanden, der eine Einheit schafft.

Bevor meine Mutter alles in Trümmer legt.

Adams Worte hatten sich fest in meiner Erinnerung verankert. Wir hatten hier im Thronsaal gestanden, nur er und ich, ganz allein. Das war bereits einige Wochen her, aber ich sah seinen Blick noch immer ganz deutlich vor mir. Eisgraue Augen hatten mich zu Tode erschöpft, aber voller Entschlossenheit angesehen. Was hinter uns lag, war grausam und furchtbar gewesen. Wir hatten so viel verloren – Adam hatte so viel verloren – und dann …

Dann hatte er mir eröffnet, dass er mich zur Mirrorlady ernennen wollte.

Damals hatte ich keine Worte gefunden. Während Adam mein Gesicht mit beiden Händen sanft umrahmte, hatte ich ihn nur angestarrt, und jede Zelle meines Körpers war wie betäubt gewesen.

»Was sagst du dazu?«, hatte er mich leise gefragt.

»Ich überlege, ob du den Verstand verloren hast.«

»Nein, den nicht.« Ein schmales Lächeln, dem der Schmerz und die Trauer der letzten Tage deutlich anzumerken gewesen waren. »Ich meine es völlig ernst, Rayne. Ohne die Schicksalswürfel kann ich nicht länger Mirrorlord bleiben. Ich muss abdanken. Und ich möchte, dass du meine Nachfolgerin wirst.«

»Aber …« Langsam war ich aus meiner Starre erwacht, und der pure Irrsinn von Adams Worten sickerte in mich hinein. »Wieso ich? Wieso nicht Dina, Matt, Cedric – irgendjemand, der hier aufgewachsen ist und den Mirror kennt!«

»Du musst den Mirror nicht kennen. Du wirst Agrona an deiner Seite haben und auch Tynan Coldwell als deinen Berater. Cedric, Dina, Matt – sie alle kennen den Mirror gut genug, das reicht. Du musst nur sein, wer du bist.«

Mir war nicht entgangen, dass Adam sich selbst in der Liste an Unterstützern nicht aufgezählt hatte. Doch in diesem Moment war mein Kopf zu voll mit allem gewesen, um die Tragweite seiner Worte wirklich zu verstehen. Ich hatte rein instinktiv reagiert. »Ich kann...

Erscheint lt. Verlag 13.3.2024
Reihe/Serie Dark Sigils
Dark Sigils
Zusatzinfo 12 s/w Abbildungen
Verlagsort Frankfurt am Main
Sprache deutsch
Themenwelt Kinder- / Jugendbuch Jugendbücher ab 12 Jahre
Schlagworte All Age Roman • All Age Roman Urban Fantasy Romance • Anna Benning Buch • Anna Benning Buch Bücher Jugendbücher neues Buch • Bücher für Teenager • Cassandra Clare • Cassandra Clare Chroniken der Unterwelt Reihe • Chroniken der Unterwelt • Dark Sigils Reihe • Das Mädchen das die Zeit durchbrach • Der Tag an dem die Welt zerriss • Die Liebe die den Anfang brachte • fantasy deutsch • Jugendbuch Bestseller • Jugendbücher ab 14 Bestseller • Jugendbuch Jugendbücher ab 14 vierzehn Spiegel Bestseller • must read jugendbücher • page turner Bücher • romance thriller • Romantasy Bücher • Sarah J Maas Bücher • Sarah J Maas Crescent City Throne of Glass Reihe • Urban Fantasy • Urban Fantasy Romance Thriller Romantic Deutsch • Vortex Reihe • Vortex Vortexsaga Trilogie Dark Sigils Band 1 2 3
ISBN-10 3-7336-0497-0 / 3733604970
ISBN-13 978-3-7336-0497-4 / 9783733604974
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