Thrones and Curses - Von den Sternen berührt (eBook)
544 Seiten
cbj Kinder- & Jugendbücher (Verlag)
978-3-641-28318-6 (ISBN)
Seit dem Tag ihrer Geburt ist das Schicksal der drei Prinzessinnen Sophronia, Daphne und Beatriz vorbestimmt: Sie werden eines Tages Königinnen sein. Und nun, kurz nach ihrem sechzehnten Geburtstag, müssen die drei ihr Heimatland verlassen und ihre Prinzen heiraten. Die Drillinge scheinen die perfekten Bräute zu sein: wunderschön, intelligent und vor allem sittsam. Eine fatale Fehleinschätzung, denn Sophie, Daphne und Beatriz sind keine Unschuldslämmer. Seit ihrer Kindheit wurden die drei in Täuschung, Verführung und Waffenkunst unterrichtet. Und das mit einem einzigen Ziel - die Monarchien ihrer Nachbarländer zu stürzen. Doch das Leben außer Landes stellt jede der drei vor ihre ganz eigenen Probleme und während nach und nach dunkle Wahrheiten ans Licht kommen, müssen sie sich fragen: Werden sie dem Plan treu bleiben? Oder müssen sie lernen, dass sie niemandem vertrauen können - nicht einmal einander?
Der fesselnde Auftakt zur neuen großen Fantasy-Trilogie der New-York-Times-Bestsellerautorin Laura Sebastian über drei Schwestern, die Magie der Sterne und den Kampf um die Krone.
Die Thrones-and-Curses-Reihe:
Thrones and Curses - Von den Sternen berührt (Band 1)
Thrones and Curses - Für die Krone geboren (Band 2)
Laura Sebastian, geboren im südlichen Florida, hat schon immer gern Geschichten erzählt. Nach ihrem Schauspiel-Abschluss am Savannah College of Art and Design hat sie sich in New York niedergelassen. Wenn sie nicht schreibt, liest sie, probiert neue Cookie- oder Cupcake-Rezepte aus, kauft Klamotten, obwohl ihr Schrank aus allen Nähten platzt, oder überredet ihren faulen und sehr wuscheligen Hund Neville, mit ihr spazieren zu gehen. Ihr Debüt »Ash Princess« wurde ein New York Times-Bestseller.
Daphne
Daphne sitzt auf dem Teppich vor dem Kaminsims und kann nicht umhin, die Sternbilder zu betrachten, während sie die Rockfalten ihres grünen Organzakleides wie Blütenblätter um sich herum auffächert.
Im Sternbild der Dornenrose geborene Kinder gelten als besonders schön.
Den im Sternbild des Hungrigen Falken geborenen wird großer Ehrgeiz nachgesagt.
Die Kinder des Einsamen Herzens sind dafür bekannt, dass sie mehr Opfer bringen als andere.
Die Flammenkrone garantiert den Nachkommen große Macht.
Und die Drei Schwestern stehen für Gleichgewicht und Harmonie.
Natürlich gibt es Ausnahmen – Daphne weiß von vielen Menschen, die im Sternbild der Dornenrose geboren wurden und nicht mit Schönheit gesegnet sind, und auch von vielen, die unter der Flammenkrone geboren wurden und Schornsteinfeger und Kohlbauern geworden sind. Dennoch glauben die meisten Menschen an die Vorzeichen der Sterne – selbst Daphne, die sich bei den meisten Dingen auf ihr logisches Denken verlässt, nimmt sich die täglichen Horoskope zu Herzen, die ihr beim Frühstück vorgelegt werden.
Ihr Blick wandert immer wieder zum Kaminsims, während sie sich abmüht, die stibitzte Champagnerflasche mit ihrer gläsernen Nagelfeile zu öffnen. Als der Korken nach einigem Herumhantieren mit lautem Knall aus der Flasche springt, stößt sie vor Schreck einen kleinen Schrei aus. Der Korken schießt in die Höhe, prallt gegen den Kronleuchter und bringt die Kristalle zum Klingen. Champagner sprudelt kalt und nass auf ihr Kleid und den Teppich.
»Vorsicht!«, ruft Sophronia und eilt in das angrenzende Badezimmer, um ein Handtuch zu holen.
Beatriz schnaubt spöttisch und hält drei zierliche Kristallgläser an die Flaschenöffnung, damit Daphne sie fast bis zum Rand füllt. »Oder was?«, ruft sie Sophronia hinterher. »Wir sind doch gar nicht mehr lange genug hier, um Ärger wegen eines ruinierten Teppichs zu bekommen.«
Sophronia, die gerade mit einem Handtuch in der Hand zurückgekehrt ist und bereits anfängt, den verschütteten Champagner aufzuwischen, runzelt die Stirn.
Als Beatriz den Ausdruck auf ihrem Gesicht sieht, wird ihr Ton weicher. »Tut mir leid, Sophie«, sagt sie, bevor sie einen Schluck aus einem der Gläser nimmt und die anderen beiden an ihre Schwestern weiterreicht. »Ich wollte nicht …« Sie stockt, weil sie selbst nicht weiß, was genau sie nicht wollte.
Sophronia scheint es auch nicht zu wissen, aber sie lässt das feuchte Handtuch auf den Boden fallen und sinkt neben Beatriz aufs Sofa. Als Beatriz den Arm um sie legt, knistert der Taft des rosafarbenen, schulterfreien Kleides.
Daphne sieht sie über den Rand ihres Glases hinweg an und trinkt die Hälfte des Champagners in einem Zug, bevor ihr Blick auf das nasse Handtuch fällt.
Wenn es trocken ist, denkt sie, werden wir schon nicht mehr hier sein. Und uns ein Jahr lang nicht sehen.
Der erste Teil ist noch halbwegs erträglich – Bessemia ist ihre Heimat, aber sie haben immer gewusst, dass sie weggehen würden, sobald sie die Volljährigkeit erreicht hätten. Beatriz in den Süden nach Cellaria, Sophronia in den Westen nach Temarin und Daphne in den Norden nach Friv. Solange Daphne zurückdenken kann, haben sie sich auf ihre Aufgabe vorbereitet: die drei Prinzen zu heiraten, mit denen sie verlobt sind, um anschließend deren Länder in den Krieg zu treiben, damit ihre Mutter die Scherben aufsammeln und wie neue Juwelen für ihre eigene Krone zusammenfügen kann.
Aber das ist noch Zukunftsmusik. Daphne schiebt energisch alle Gedanken an die Intrigen ihrer Mutter beiseite und konzentriert sich auf ihre beiden Schwestern. Die sie, wenn alles nach Plan verläuft, ein Jahr lang nicht wiedersehen wird. Sie haben in ihrem ganzen Leben nie mehr als ein paar Stunden getrennt verbracht. Wie sollen sie das ein ganzes Jahr lang durchhalten?
Beatriz scheint zu merken, dass Daphnes Lächeln zu kippen droht, denn sie verdreht theatralisch die Augen – wie sie es immer tut, wenn sie versucht, ihre eigenen Gefühle zu verbergen.
»Komm her«, sagt sie mit leicht brüchiger Stimme und klopft einladend auf den freien Platz an ihrer Seite.
Daphne steht vom Teppich auf, lässt sich wenig anmutig neben Beatriz aufs Sofa plumpsen und legt ihren Kopf auf Beatriz’ nackte Schulter. Beatriz’ trägerloses himmelblaues Kleid sieht furchtbar unbequem aus, die eng geschnürte Corsage gräbt sich in ihre Haut und hinterlässt dort rote Stellen, die sich am oberen Saum deutlich abzeichnen, aber Beatriz scheint das nicht zu spüren.
Daphne fragt sich, ob das Verbergen jeglicher Gefühlsregungen ein Trick ist, den Triz während ihrer Ausbildung bei den Palastkurtisanen gelernt hat – ihrer Mutter zufolge eine unabdingbare Notwendigkeit, um ihr spezielles Ziel in Cellaria zu erreichen –, oder ob ihre Schwester von Natur aus so ist: nur zwei Minuten älter, aber stets mit dem Auftreten einer Frau, während Daphne selbst sich immer noch wie ein Kind fühlt.
»Machst du dir Sorgen?«, fragt Sophronia und nippt leicht an ihrem Glas.
Obwohl sie Drillinge sind, verträgt Sophronia weniger Alkohol als ihre Schwestern. Ein halbes Glas Champagner hat bei ihr die gleiche Wirkung wie zwei volle Gläser bei Daphne und Beatriz. Hoffentlich weiß das eine ihrer Zofen in Temarin, denkt Daphne. Und hoffentlich hat dort jemand ein Auge auf ihre Schwester, wenn sie und Beatriz nicht für Sophronia da sein können.
Beatriz schnaubt. »Warum in aller Welt sollte ich nervös sein? Mittlerweile habe ich das Gefühl, ich könnte Lord Savelle im Schlaf verführen.«
Lord Savelle spielt eine erste wichtige Rolle im großen Plan der Kaiserin. Der temarinische Botschafter in Cellaria sorgt seit zwei Jahrzehnten dafür, dass der Frieden zwischen beiden Ländern gewahrt bleibt – seit Jahrhunderten hat es keine Friedenszeit mehr gegeben, die so lange währte. Indem sie ihm seine Ehre nimmt, wird Beatriz den Konflikt neu entfachen und noch ein paar zusätzliche Holzscheite ins Feuer legen.
»Cellaria … allein schon das Land macht mich nervös«, gibt Sophronia mit Schaudern zu. »Keine Himmelsdeuter, kein Sternenstaub, keinerlei Magie. König Cesare hat angeblich einen Mann bei lebendigem Leib verbrennen lassen, weil er ihn für eine Dürre verantwortlich machte.«
Beatriz zuckt nur mit den Schultern. »Na ja, ich habe mich darauf vorbereitet, nicht wahr?«, sagt sie. »Und der zunehmende Verfolgungswahn des Königs wird es für mich noch einfacher machen, einen Krieg anzuzetteln. Vielleicht bin ich eher wieder hier als ihr beide.«
»Ich würde auf Sophie wetten«, sinniert Daphne und nippt am Champagner. »Sie ist die Einzige von uns, die sogar einen König und nicht nur einen Prinzen heiratet. Ich bin sicher, Leopold wird Cellaria den Krieg erklären, sobald sie einmal mit den Wimpern klimpert und ihn darum bittet.«
Obwohl sie es im Scherz gesagt hat, folgt ihren Worten betretenes Schweigen. Sophronia wendet den Blick ab, ihre Wangen werden feuerrot, und Beatriz wirft Daphne einen bösen Blick zu. Daphne hat das Gefühl, etwas nicht mitbekommen zu haben, und das nicht zum ersten Mal. Die drei Schwestern stehen sich nahe, aber Beatriz und Sophronia waren schon immer ein bisschen enger miteinander. Für Daphne ist das nicht weiter schlimm, schließlich stand sie ihrer Mutter schon immer am nächsten.
»Beatriz ist die Hübscheste von euch – es wird ihr nicht schwerfallen, die Herzen der Cellarier zu erobern. Sophronia ist die Lieblichste und wird die Temariner mit Leichtigkeit für sich gewinnen«, hat die Kaiserin erst am Vortag zu Daphne gesagt und dabei wie ein General geklungen, der seine Truppen in den Kampf schickt. Daphne hat einen Stich der Enttäuschung verspürt, bis ihre Mutter sich zu ihr gebeugt, ihre kühle Hand an Daphnes Wange gelegt und sie mit einem seltenen strahlenden Lächeln beschenkt hat. »Aber du, mein Schatz, bist meine schärfste Waffe, daher brauche ich dich in Friv. Bessemia braucht dich in Friv. Wenn du eines Tages meinen Platz einnimmst, musst du beweisen, dass du ihn ausfüllen kannst.«
Scham und Stolz kämpfen in Daphne, und sie nimmt einen weiteren Schluck von ihrem Champagner, in der Hoffnung, dass ihre Schwestern nichts bemerken. Sie kann es ihnen nicht einmal verübeln, wenn sie Dinge vor ihr verheimlichen – sie selbst hat auch ihre Geheimnisse.
Ihr Verstand sagt ihr, dass ihre Mutter recht hatte, als sie Daphne gebeten hat, das vertrauliche Gespräch für sich zu behalten – sie hatte nie erwähnt, dass sie eine von ihnen zu ihrer Nachfolgerin machen würde, und allein das Wissen, dass ihre Wahl auf Daphne gefallen ist, würde Eifersucht schüren. Und das will Daphne nicht. Vor allem nicht heute Abend.
Seufzend lässt sie sich noch tiefer in das gepolsterte Sofa sinken. »Wenigstens sind eure Verlobten hübsch und gesund. Einer der frivianischen Kundschafter sagt, Prinz Cillian sei so oft einem Aderlass unterzogen worden, dass seine Haut mit Schorf bedeckt ist. Ein anderer meinte, dass er wahrscheinlich keinen weiteren Monat mehr leben wird.«
»Ein Monat ist genug Zeit, um ihn zu heiraten«, erwidert Beatriz ungerührt. »Im Grunde macht das deine Aufgabe sehr viel einfacher. Ich kann mir nicht vorstellen, dass er dir in die Quere kommen wird, und Friv ist ein so junges Land, dass es ein Leichtes sein dürfte, das nach dem Tod des einzigen Thronfolgers eintretende Chaos auszunutzen. Vielleicht bist du die Erste, die nach Hause kommt.«
»Hoffentlich«, erwidert Daphne. »Aber ich kann nicht glauben, dass ich im...
Erscheint lt. Verlag | 1.5.2024 |
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Reihe/Serie | Die Thrones-and-Curses-Reihe | Die Thrones-and-Curses-Reihe |
Übersetzer | Petra Koob-Pawis |
Sprache | deutsch |
Original-Titel | Castles in their bones #1 |
Themenwelt | Kinder- / Jugendbuch ► Jugendbücher ab 12 Jahre |
Schlagworte | 2024 • ab 14 • All Age • Ash Princess • castles in their bones deutsch • Court Romance • Das Reich der sieben Höfe • Die rote Königin • Drillinge • eBooks • enemies to lovers • Epic Fantasy • Fantasy • Feministische Fantasy • Geschwister • High Fantasy • Holly Black • Intrigen • Jennifer Benkau • Jugendbuch • Jugendbücher • Kendare Blake • Liebe • Liebesgeschichte • Magie • Neuerscheinung • Pubertät • Romance • Romantasy • Sarah J. Maas • Schwestern • Slow Burn • starke Heldin • Trilogie • Verrat • Victoria Aveyard • Young Adult |
ISBN-10 | 3-641-28318-3 / 3641283183 |
ISBN-13 | 978-3-641-28318-6 / 9783641283186 |
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