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Liliane Susewind - Delphine in Seenot (eBook)

eBook Download: EPUB
2024 | 1. Auflage
224 Seiten
Fischer Sauerländer Verlag
978-3-7336-0773-9 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Liliane Susewind - Delphine in Seenot -  Tanya Stewner
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SOS - Delphine in Not Lilli fährt ans Meer. Ihr Freund Jesahja darf mit, doch Lillis Geheimnis muss im Koffer bleiben. Denn im Urlaub will ihre Mutter eine normale Familie haben. Also darf niemand merken, dass Lilli mit Tieren sprechen kann. Dann tauchen plötzlich Delphine in der Nordsee auf. Der Lärm der großen Ozeandampfer hat sie von ihrem Kurs abgebracht. Den kalten Winter in der Nordsee würden sie niemals überleben! Lilli hat keine Wahl ... Der dritte Band der beliebten Bestsellerreihe - hochspannend, herzerwärmend und zum Kringeliglachen! - Jeder Band ein abgeschlossenes Abenteuer - Bei Antolin gelistet - www.liliane-susewind.de - Mit zauberhaften Bildern von Eva Schöffmann-Davidov

Tanya Stewner wurde 1974 im Bergischen Land geboren und begann bereits mit zehn Jahren, Geschichten zu schreiben. Sie studierte Literaturübersetzen, Englisch und Literaturwissenschaften in Düsseldorf, Wuppertal und London und widmet sich inzwischen ganz der Schriftstellerei. Ihre Trilogie über die Elfe »Hummelbi« hat unzählige Fans, und ihre Kinderbuchserie »Liliane Susewind« ist ein Welterfolg, der fürs Kino verfilmt wurde. Die Autorin lebt mit ihrer Familie am Rhein.

Tanya Stewner wurde 1974 im Bergischen Land geboren und begann bereits mit zehn Jahren, Geschichten zu schreiben. Sie studierte Literaturübersetzen, Englisch und Literaturwissenschaften in Düsseldorf, Wuppertal und London und widmet sich inzwischen ganz der Schriftstellerei. Ihre Trilogie über die Elfe »Hummelbi« hat unzählige Fans, und ihre Kinderbuchserie »Liliane Susewind« ist ein Welterfolg, der fürs Kino verfilmt wurde. Die Autorin lebt mit ihrer Familie am Rhein. Eva Schöffmann-Davidov, Jahrgang 1973, ist eine der renommiertesten Kinder- und Jugendbuchillustratorinnen Deutschlands. Nach ihrem Studium an der Fachhochschule für Gestaltung in Augsburg machte sie sich in der Kinder- und Jugendliteratur schnell einen Namen und gewann im Lauf ihrer Karriere zahlreiche Preise für ihre Gestaltungen. Als Fachhochschuldozentin gab sie ihr Wissen und ihre Erfahrung auch an junge Künstler*innen weiter. Heute illustriert sie Kinderbuchserien und Jugendbücher unter anderem von Bestsellerautor*innen wie Kerstin Gier oder Tanya Stewner. Die Illustratorin lebt mit ihrer Familie in Augsburg.

Sommerferien


»Da! Das ist die Nordsee!« Lillis Vater zeigte aus dem Fenster des fahrenden Wagens auf das graublaue Meer.

Lilli war noch nie an der See gewesen und presste aufgeregt Stirn und Nase gegen die Scheibe. Das Wasser reichte bis zum Horizont.

»Wir sind bald da«, sagte ihr Vater. »Die Pension muss hier irgendwo sein.«

Lilli strich sich ihre widerspenstigen rostroten Locken aus dem Gesicht, um besser sehen zu können. Die Häuser, an denen sie vorüberfuhren, sahen allesamt aus wie ulkige kleine Hexenhäuschen mit Stroh auf dem Dach.

»Nach zweihundert Metern rechts abbiegen«, sagte die freundliche Stimme des elektronischen Navigators.

Lillis Mutter, die am Steuer des Wagens saß, stöhnte. »Da vorn kann man nicht abbiegen. Na toll!«

»Keine Panik«, beruhigte Lillis Vater sie. »Fahr einfach weiter geradeaus. Wir finden es schon.« Herr Susewind ließ sich nur selten aus der Ruhe bringen.

Lillis Mutter stöhnte erneut. »Hier sehen alle Straßen gleich aus! Wie sollen wir da dieses Haus Glücksdings finden?«

»Haus Ferienglück«, verbesserte Lillis Vater schmunzelnd.

»Ist doch egal, wie das heißt!«, sagte Frau Susewind missmutig. »Wir finden das nie im Leben! Dieser Navigator ist einfach zum –«

»Regina!«, erklang die Stimme von Lillis Oma, die ebenfalls auf der Rückbank des Autos saß. »Denk an die Blumenwiese und zähl bis zehn!«

Frau Susewind verstummte, und es schien, als zähle sie im Stillen. Lilli wusste, was es mit der Blumenwiese auf sich hatte. Ihre Mutter hatte vor einiger Zeit ein Stressbewältigungs-Seminar besucht und dort eine Technik gelernt, die man anwenden sollte, wenn einem alles zu viel wurde: Man dachte an etwas Schönes, zum Beispiel an eine Wiese mit Hunderten von Gänseblümchen, und dabei zählte man langsam bis zehn. Danach ging es einem besser. Bei Lillis Mutter hatte das schon einige Male gut funktioniert. Beispielsweise dann, wenn die hohen Anforderungen in ihrem Job wieder einmal überhandnahmen oder wenn sie sich nach Feierabend über irgendetwas aufregte – über das Fernsehprogramm oder den Nachbarn mit dem lauten Rasenmäher. Dann erinnerte Lillis Oma sie an die Blumen und das Zählen, und meistens beruhigte sie sich wieder.

»Wenn möglich, bitte wenden«, empfahl der Navigator nun liebenswürdig. Sie fuhren in die falsche Richtung.

Frau Susewind sog scharf die Luft ein. »Ich werde noch verrückt! So ein verdammter –« Sie brach mitten im Satz ab und schüttelte sich kurz wie ein Hund, der nass geworden war. Dann murmelte sie: »Gänseblümchen, Gänseblümchen, Gänseblümchen …« Mit konzentriertem Gesichtsausdruck wendete sie den Wagen.

Lilli drehte betreten eine ihrer Locken um den Zeigefinger. Es war ihr ein bisschen peinlich, wie aufbrausend ihre Mutter war. Lilli wollte nicht, dass Jesahja einen schlechten Eindruck von ihr bekam. Jesahja Sturmwagner, ihr bester Freund, begleitete sie an die Nordsee. Seine Eltern waren drei Wochen lang auf Geschäftsreise, und da sie ihren Sohn nicht mitnehmen konnten, hatten die Susewinds vorgeschlagen, Jesahja solle den Sommerurlaub mit ihnen verbringen. Lilli hatte sich wie wild gefreut. Da sie ein Einzelkind war und nie viele Freunde gehabt hatte, war es etwas ganz Besonderes für sie, Jesahja dabeizuhaben. Zu zweit machte alles viel mehr Spaß!

»Deine Mutter braucht dringend Urlaub«, raunte Jesahja Lilli nun zu und grinste aufmunternd.

Lilli lächelte schief zurück. Jesahja kannte ihre Mutter noch gar nicht richtig, obwohl er seit ein paar Monaten bei ihnen ein und aus ging. Lillis Mutter arbeitete sehr viel und kam abends meist erst spät nach Hause. Auch an den Wochenenden war sie oft »beim Sender«, ihrer Arbeitsstelle, so dass Lilli ihre Mutter manchmal tagelang nur morgens am Frühstückstisch sah.

Regina Susewind war Sprecherin der Nachmittagsnachrichten im Fernsehen. Jeden Tag um Punkt zwei Uhr, drei Uhr und vier Uhr ging sie auf Sendung und berichtete den Zuschauern, was in der Welt passiert war. Frau Susewinds Ziel war es jedoch, irgendwann einmal die Abendnachrichten zu sprechen oder sogar eine politische Talkshow zu moderieren. Deshalb stürzte sie sich mit Haut und Haaren in die Arbeit und hatte wenig Zeit für ihre Familie oder für Urlaub. Aus diesem Grund waren die Susewinds seit Jahren nicht mehr zusammen in die Ferien gefahren.

»Madame von Susewind?«, ertönte plötzlich die durchdringende Stimme einer Katze aus dem Kofferraum. Lilli und die anderen im Auto zuckten zusammen. Das Maunzen klang scharf und ein wenig verdrießlich, doch nur Lilli konnte verstehen, was die Katze sagte.

»Wären Sie so freundlich, mich aus dieser schamlos beengenden Kiste zu befreien?« Es war die Stimme von Frau von Schmidt, Jesahjas Katze, die genau wie Lillis kleiner Hund Bonsai in einer Transportbox im Kofferraum des Kombis untergebracht war.

»Wir sind gleich da, verehrte Dame, bitte halten Sie noch ein paar Minuten aus«, erwiderte Lilli, die sich stets bemühte, im Gespräch mit der feinen Katzenlady den richtigen Ton zu treffen.

»Ach herrje, nein, das sagt mir gar nicht zu«, entgegnete die Katze. »Madame, es ist mir furchtbar unangenehm, aber ich muss darauf bestehen, dass Sie mich umgehend befreien.«

Lilli runzelte die Stirn. Da meldete sich ihr Hund Bonsai aus der zweiten Transportbox zu Wort. »Lilli? Ich glaube, Schmidti muss mal. Sie guckt so angestrengt.«

»Ach so!«, rief Lilli. »Das hätte sie ja auch sagen können! Mama, hältst du kurz an? Frau von Schmidt muss mal.«

Die Katze wiederholte empört: »Muss mal? Bitte verbreiten Sie nicht solch ehrlose Gerüchte, Madame von Susewind! Selbstverständlich möchte ich mir lediglich die Beine vertreten … alles andere wäre undenkbar gewöhnlich.«

Lillis Mutter hielt an einem kleinen Feldweg an. »Macht aber schnell!«

Lilli stieg aus, kletterte in den Kofferraum und öffnete die Transportbox der Katze. Die orangefarbene kleine Tigerin stelzte mit angespanntem Gesichtsausdruck aus der Box. Sie bemühte sich ganz offensichtlich, die Fassung zu wahren, doch ihre übliche Eleganz litt sehr unter der Dringlichkeit ihres Problems. Mit hölzernen Bewegungen sprang sie aus dem Wagen und verschwand zwischen den Sträuchern am Rande des Feldwegs.

»Hallo! Lilli? Hallo!«, erklang Bonsais Stimme aus der anderen Transportbox, und Lilli öffnete das Gitter. Der winzige weiße Mischling schoss hervor, schleckte seinem Frauchen über das ganze Gesicht und kläffte aufgekratzt: »Lilli! Mannomann! Lilli!« Dann spitzte er unvermittelt die Ohren. »Aufgepasst!«, bellte er. »Da draußen ist was.« Bevor Lilli sich versah, sprang er ebenfalls aus dem Kofferraum und flitzte in Richtung der Sträucher.

»Na wunderbar! Jetzt sind beide draußen«, rief Frau Susewind. »Na geh schon, Lilli, hol sie zurück. Und pass auf, dass dich niemand hört, wenn du mit ihnen redest!«

Lilli krabbelte aus dem Kofferraum und rannte Bonsai durch die Sträucher nach. Überrascht stellte sie fest, dass auf der anderen Seite des Dickichts ein Bauernhof lag. Frau von Schmidt und Bonsai standen kaum einen Meter von ihr entfernt. Lilli hob erstaunt die Augenbrauen, denn beide Tiere hatten eine geduckte Jagdhaltung eingenommen. Offenbar hatten sie irgendeine Beute entdeckt. Lilli sah sich suchend um, da erkannte sie, was die beiden ins Visier genommen hatten: Vor dem Bauernhof liefen ein paar Hühner und ein Hahn herum.

»Lilli!«, wuffte Bonsai leise. »Guck mal, Plustertauben!«

»Das sind Hühner«, gab Lilli flüsternd zurück.

Frau von Schmidt spannte ihre Muskeln an. »Eine wahrhaft glorreiche Beute!« Anscheinend hatte sie, genau wie Bonsai, noch nie Hühner gesehen. »Sämtliche Mitglieder der wohlgestalteten Federgesellschaft verweilen praktischerweise auf dem Boden. Madame von Susewind, sind diese Herrschaften denn zum Verzehr geeignet?«

»Nein, Sie dürfen sie nicht angreifen!«, zischte Lilli.

Die Körperspannung der Katze ließ abrupt nach. »Wie bitte?« Sie blickte Lilli mürrisch an. »Welch grässliche Schande für eine legendäre Jägerin wie mich!«

In diesem Moment hüpfte der Hahn auf einen Misthaufen, betrachtete diesen stolz und krähte lauthals Kikeriki: »Alles meins! Aaaalles! Alles meins!«

Frau von Schmidt reckte unterdessen verstimmt die Nase in die Höhe. »Nicht angreifen … so was! Wissen Sie, Verbote grämen mich.«

Bonsai schnuffte. »Echt schade, dass wir nicht mit den Plusterhühnern spielen dürfen.« Er spitzte wieder die Ohren. »Aufgepasst! Da kommt jemand.«

Lilli drehte sich um. Ihre Mutter war ihr gefolgt. »Was macht ihr denn noch hier?«, fragte sie ungehalten. »Wir warten auf euch!«

»Wir kommen ja schon«, erwiderte Lilli kleinlaut und zog schuldbewusst den Kopf ein.

Ihre Mutter blieb stehen, betrachtete sie und seufzte. »Ach Lilli, tut mir leid. Ich bin mal wieder gestresst.«

Das war Lilli nicht entgangen.

»Da wir gerade allein sind, können wir vielleicht über etwas sprechen, das mir am Herzen liegt.«

Lilli sah ihre Mutter fragend an. Was kam denn jetzt?

»Inzwischen wissen ja alle deine Mitschüler und auch die Angestellten im Zoo über dein … besonderes Talent Bescheid …«, begann Frau Susewind. »Und ich habe mit allen Lehrern und der Zoodirektorin gesprochen und sie gebeten, die Sache nicht an die große Glocke zu hängen.«

Lilli schluckte. Darum ging es also! Ihre Mutter hatte sich schon seit jeher schreckliche Sorgen darüber gemacht, dass andere von den ungewöhnlichen Fähigkeiten ihrer Tochter erfahren könnten. Sie war immer sehr darauf bedacht gewesen, Lillis...

Erscheint lt. Verlag 2.6.2024
Reihe/Serie Liliane Susewind ab 8
Liliane Susewind ab 8
Illustrationen Eva Schöffmann-Davidov
Verlagsort Frankfurt am Main
Sprache deutsch
Themenwelt Kinder- / Jugendbuch Kinderbücher bis 11 Jahre
Schlagworte Abenteuer • Begabung • Besondere Begabung • Bonsai • Delfin • Delfine • Delphin • Demonstration • DoktorDolittle • Familie • Fantasy • Ferien • FrauvonSchmidt • Freundschaft • FreundschaftundLiebe • Glitzer • Hochbegabung • Jesahja • Jeshja • Kinderbuch • Liebe • Lilli • Limitiert • mit Tieren sprechen • Nordsee • Pflanzen • Phantasie • Schmuckformat • Schule • Sonderausgabe • Tierdolmetscherin • Tier-Dolmetscherin • Tiere • Tiergeschichten • Tierkommunikation • Tierschutz • Umweltschutz
ISBN-10 3-7336-0773-2 / 3733607732
ISBN-13 978-3-7336-0773-9 / 9783733607739
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