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Infernas 1: King of Ash (eBook)

Prickelnde New Adult Romantasy

(Autor)

eBook Download: EPUB
2023 | 1. Auflage
544 Seiten
Planet! in der Thienemann-Esslinger Verlag GmbH
978-3-522-65547-7 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Infernas 1: King of Ash -  Melanie Lane
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»Und?«, raunte Dante leise, den Blick auf meine Lippen gerichtet. »Spielen wir?«   Sieben Jahre ist es her, dass Everly dem Daimon Dante für sein Schweigen einen Gefallen versprach. Als Winterhexe ist ihre Magie an die Jahreszeit ihres Zirkels gebunden. Oder sollte es sein. Denn Everlys Magie ist frei und ungezähmt. Nun ist Dante zurück und verlangt, dass Everly ihn nach Infernas begleitet, eine Dimension aus Feuer und Asche - der Tod für jede Hexe. Everly hat keine Wahl. Ihr Wort bindet sie. Was der attraktive Herrscher von ihr will, weiß sie nicht. Doch jemand scheint Everlys Geheimnis zu kennen und hat sie in der Hand. Als Spionin soll sie Dante in sein Reich folgen. Die Leidenschaft, die zwischen ihnen brennt, macht ihre Aufgabe allerdings unmöglich ... Urban Fantasy über einen verhängnisvollen Pakt zwischen einer Winterhexe und Dante, dem Herrscher der Hölle. »Romantasy, wie man sie sich nur wünschen kann. Melanie Lane entführt uns in eine atemberaubende Welt, die einen nicht mehr loslässt. Ein absoluter Pageturner.« anna_intergalaktisch //Dies ist der erste Band der »Infernas«-Dilogie. Alle Romane der spicy New Adult Fantasy-Serie im Loomlight-Verlag:  - Infernas 1 - King of Ash - Infernas 2 - Queen of Embers (erscheint im April 2024)

Melanie Lane stammt aus der schönen Stadt Hamburg, wo sie lebt und in ihrem eigenen Design Studio schockverliebt arbeitet. Sie ist begeisterungsfähig, laut, trinkt gerne Vino und verabscheut Schubladendenken. Als bekennende Feministin lebt sie Themen wie Gleichberechtigung und Diversität, was sich auch stets in ihren Büchern wiederfindet. Sie liebt Sarkasmus, das Meer und ist eine absolute Tierliebhaberin.

Kapitel 1
Everly


Irland, Oktober

Es gab so Tage, von denen wusste man bereits beim Aufstehen, dass sie beschissen werden würden. Heute war so ein Tag. Ich konnte es nicht in Worte fassen – es war ein Gefühl. Mehr nicht. Aber wenn ich eins gelernt hatte in den letzten Jahren, dann war es, meinem Gefühl zu vertrauen. Bisher äußerte sich meine Vorahnung in einem angestoßenen Zeh und einem Kaffeefleck auf meinem weißen Lieblingswollpulli.

»Hast du es schon gehört, Eve?«

Ich blickte meine kleine Schwester an. Melodie grinste und biss herzhaft in ihr Marmeladenbrot.

»Craig hat Jeremy erzählt, sie hätten einen Daimon im Wald verfolgt«, nuschelte Melodie mit vollem Mund. »Geschtern Nacht!«

Die Aufregung in ihrer Stimme war unverkennbar. Brotkrümel fielen ihr aus dem Mund und sie wischte sie achtlos beiseite.

Mom runzelte die Stirn. »Das kannst du später selbst sauber machen, junge Dame.«

»Aber Craig –«

Craig. Nicht der schon wieder …

»Melodie.« Dad seufzte und tauschte einen vielsagenden Blick mit Mom. »Seit fast fünfzehn Jahren ist kein Daimon mehr gesichtet worden. Das Tor ist verschlossen.«

Das war es, ja, dennoch kam ab und an etwas hindurch. Daher gab es die Jäger. Die Eilte aller Hexenzirkel. Flink, clever und mächtig – versierte Kämpfer. Es war erst zwei Jahre her, dass Dad die Jäger verlassen und sich zur Ruhe gesetzt hatte. Mitchel Vargas war eine Institution in unserem Zirkel. In allen Zirkeln, um genau zu sein. Er und Mom. Der legendäre Jäger und eine Vargas-Nachfahrin.

»Jeremy hat gesagt –«

»Das Tor ist verschlossen!«

Dad wurde lauter und holte mich damit in die Wirklichkeit zurück.

»Wieso kommt dann trotzdem was hindurch?«, konterte Melodie.

»Weil jede Tür, egal wie gut sie verschlossen ist, über ein Schlupfloch verfügt.«

»Tenebris ist magischen Ursprungs«, fügte Mom hinzu. »Für jeden Zauber gibt es einen Gegenzauber.«

»Dann könnten wir das Tor öffnen?«

Innerlich seufzend lehnte ich mich auf meinem Stuhl zurück und trank von meinem Kaffee.

Ich konnte gar nicht mehr zählen, wie oft wir diese Diskussion bereits geführt hatten. Melodies Wissensdurst und ihre Neugier waren fast genauso groß wie meine. Aus Erfahrung wusste ich jedoch, wie sehr man dadurch in Schwierigkeiten geriet. Und wie schnell.

Als Dad und Mel ernsthaft zu diskutieren begannen, stand ich auf und winkte Mom zum Abschied.

»Die Bibliothek?«, fragte sie und ich hörte ihn ganz genau, diesen vertrauten Unterton.

Wieso machst du nicht mehr aus deinem Leben, Everly?

Wieso hast du die Ausbildung hingeschmissen?

Was stimmt nicht mit dir?

»Jap«, antwortete ich vage, die Hand bereits am Türgriff der Hintertür in der Küche.

»Und dann gehe ich etwas spazieren. Zum Abendessen bin ich zurück.«

Um weiteren fragend-enttäuschten Blicken zu entgehen, verließ ich das Haus. Draußen angekommen, atmete ich tief durch.

Unser Haus lag am Rande des Dorfes, nahe dem dichten Wald. Schloss ich die Augen, konnte ich sie spüren, die Schutz- und Anonymitätszauber, die über allen Dörfern der Jahreszeitenzirkel lagen. Und über Tenebris. Verirrten sich Menschen in diesen abgelegenen Teil Irlands, überkam sie das dringende Bedürfnis, umzudrehen und so viel Abstand zwischen sich und diesen Ort zu bringen wie irgend möglich. Gelegentlich kam es vor, dass ein Mensch, eine Hexe, unsere Zauber durchbrach. Angezogen von unserer Magie und der des Tors stellten wir die Frauen und Männer stets vor die Wahl. Entweder, sie unterzogen sich einem Magietest und wir ordneten sie einem Zirkel zu, den sie fortan unterstützen würden, oder aber, wir nahmen ihnen die Erinnerung und entließen sie ihres Weges. Zurück in ein normales Leben.

Die Entscheidungen fielen unterschiedlich aus.

Auf diese Weise waren die Zirkel über Jahre stetig gewachsen. Es gab sozusagen regelmäßig Frischfleisch. Mittlerweile bestand jeder Jahreszeitenzirkel aus ein paar Tausend Mitgliedern. Die Zirkel blieben unter sich. Eine Winterhexe hatte eine Winterhexe zu heiraten und Erben zu produzieren, denn nur innerhalb des Zirkels verstand man, was es hieß, nur in den Wintermonaten – oder den Frühlings-, Sommer- oder Herbstmonaten – Magie zu haben. Nur ein paar Mal waren Mitglieder aus der Reihe getanzt und hatten sich über die Grenzen ihres Zirkels vereint. Die Folgen waren stets verheerend gewesen.

Wessen Magie erbte das Kind?

Zu welchem Zirkel gehört es nach seiner Geburt?

Wer sollte es unterrichten?

Für mich war das absoluter Schwachsinn! Dieses Denken machte mich stets wütend. Was sagte die Jahreszeit schon über uns aus? Wir waren alle Hexen. Wir teilten denselben Fluch, nur zu unterschiedlichen Zeiten. Warum sollte eine Hexe aus dem Sommerzirkel mich nicht verstehen und vice versa?

Einmal hatte ich genau das laut ausgesprochen – und mich damit in Teufels Küche gebracht. Beziehungsweise mir eine Endlosteestunde mit Meridia, einer unserer Hexenmeisterinnen, eingebrockt, was so ziemlich dasselbe war. Sie erinnerte mich an die Werte des Winterzirkels und die Verantwortung, die Edda Vargas uns, und ganz besonders mir als ihre direkte Nachfahrin, hinterlassen hatte.

Unser System funktionierte, daher mochte niemand, wenn man es infrage stellte. Da ich sowieso schon als sonderbar angesehen wurde und meine große Klappe es nicht besser machte, hatte ich gelernt, meine Meinung für mich zu behalten und mein eigenes Ding zu machen.

Mehr oder minder erfolgreich …

Ich erreichte die Bibliothek, ein zweistöckiges Gebäude aus hellem Klinkerstein mit roten Dachziegeln. Die Fensterläden waren erst vor Kurzem dunkelrot gestrichen worden und eine ganze Reihe halb verblühter Astern schmückte den Weg zur Eingangstür. Was man von draußen nicht sah, und was der, auf den ersten Blick schmucklosen, Bibliothek den Wow-Faktor verlieh, war das Oberlicht. Die in die Dachschrägen eingearbeiteten Lichtöffnungen waren spektakulär und erhellten den Innenraum mit Tageslicht. Und bei Nacht warf der Mond sein sanftes Licht hinein. Ja, ich war bereits des Öfteren bei Nacht hier gewesen.

»Archivarin Mossby?«, rief ich, während ich aus meiner Lederjacke schlüpfte und sie an die Garderobe neben der Tür hängte. Ein einfaches Holzbrett, verziert mit bunten Keramikknöpfen.

»Everly? Bist du das?«

Leise schnaubend durchquerte ich den offenen Raum voller unterschiedlich hoher Bücherregale und Bücherstapel und steuerte in Richtung Küche. Auf den ersten Blick herrschte Chaos. Ich arbeitete nun jedoch schon lange genug für die Archivarin, um zu wissen, dass alles hier System hatte. Man musste nur lernen, es zu verstehen.

»Wer sollte es sonst sein?«, erwiderte ich laut. Obwohl sie die Schätze unseres Zirkels verwahrte, die Legenden, Mythen und Überlieferungen in Form von Schriftrollen, Pergamenten und Büchern, stand die Archivarin in der Zirkel-Hackordnung nicht sonderlich weit oben. Die allgemeine Meinung war, dass jeder Bücher lesen und auswendig lernen konnte, aber nicht jeder in der Lage war, komplexe Magie zu weben oder einen Daimon im Kampf zu besiegen. Ab und an verirrte sich eine verlorene Seele in die Bibliothek, meist waren es jedoch die Hexenmeisterinnen, die herkamen, um zu studieren. Sie waren womöglich die Einzigen, die verstanden, das Wissen Macht bedeutete.

Tassen klirrten und Schranktüren klapperten, als ich mir die Utensilien für die French Press zusammensuchte, um Kaffee zu kochen. Ich füllte das Pulver in die Kanne und setzte Wasser auf. Archivarin Mossby streckte den Kopf zur Tür herein. Die große orangefarbene Hornbrille war ihr schon wieder fast von der Nase gerutscht und enthüllte somit einen leichten Silberblick. Trotz der frühen Stunde waren ihre blondgrauen Haare bereits zerzaust. Einen Stapel Bücher im Arm, winkte sie mir zu.

»Du bist früh.«

Ich zuckte mit den Schultern. Der Wasserkocher piepte und ich füllte das Wasser in die Kanne.

»Hab’ nicht viel geschlafen und brauchte einen Tapetenwechsel.«

»Everly.« Die Archivarin musterte mich aufmerksam.

»Gloria«, ahmte ich ihren Tonfall nach.

Sie seufzte.

»Schön. Wenn du schon hier bist«, die Bücher landeten mit einem dumpfen Plumpsgeräusch auf dem Küchentresen neben mir, »kannst du die hier auch einsortieren.«

Neugierig schielte ich auf das oberste Cover.

»Die Feuerlande?«

»Der Archivar des Frühlingszirkels hat ein paar Zettel mit Anmerkungen hineingelegt. Übertrage diese bitte auf eine Karteikarte und danach in das System, ja?«

Ich nickte eifrig. Das Beste an diesem Job – wenn man ihn denn so nennen mochte – war, dass ich Zugriff auf das gesamte Wissen unseres Zirkels hatte. Unsere Geschichte. Die Geschichte von Infernas. Die Daimonen … ich versuchte so viel Informationen wie möglich aufzusaugen, immerhin wusste ich nicht, ob es mir nicht einmal von Nutzen sein konnte. Besonders interessant wurde es in Momenten wie diesem, wenn einer der anderen Zirkel etwas fand und uns daran teilhaben ließ. Wir mochten uns zwar nicht ganz grün sein, dennoch erfüllten wir alle dieselbe Aufgabe: Die Menschheit vor den Daimonen hinter dem Tor zu beschützen.

»Mit Vergnügen.«

Die Archivarin nickte.

»Und Everly?«

»Ja?«

»Du bist hier immer willkommen, egal um welche Tages- oder Nachtzeit, das weißt du, oder?«

Ich nickte, während sich ein Kloß in meinem Hals formte.

»Wenn es etwas gibt, worüber du reden willst, ich bin immer für dich da.«

»Danke, Archivarin Mossby. Ich weiß das sehr zu...

Erscheint lt. Verlag 24.11.2023
Reihe/Serie Infernas
Infernas
Mitarbeit Designer: Christin Giessel
Sprache deutsch
Themenwelt Kinder- / Jugendbuch Jugendbücher ab 12 Jahre
Schlagworte Dämonen Bücher • Dark Fantasy Bücher Erwachsene • dark romance bücher • Fantasy Liebesromane • Fantasy Romance • fantasy romance books • Hexen Fantasy • New Adult Fantasy • Romantasy Bücher • Romantasy Bücher für Erwachsene
ISBN-10 3-522-65547-8 / 3522655478
ISBN-13 978-3-522-65547-7 / 9783522655477
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