Sammelband der romantischen Fantasy-Serie »Seday Academy« Band 1-10 (Seday Academy) (eBook)
3687 Seiten
Impress (Verlag)
978-3-646-61036-9 (ISBN)
Nach ihrem Studium fand sich die lesesüchtige Mathematikerin Karin Kratt in der Bankenbranche wieder. Doch so sehr sie Zahlen auch zu schätzen weiß, die Macht von Buchstaben begeistert sie weitaus mehr. Seit ihrer Teenagerzeit nutzt sie jede freie Minute, um ihre Ideen auf Papier zu bannen. Träume, die auf Streifzügen durch die südhessischen Wälder entstehen oder beim Herumtoben mit ihren drei ebenfalls lese- und fantasiebegeisterten Kids.
Nach ihrem Studium fand sich die lesesüchtige Mathematikerin Karin Kratt in der Bankenbranche wieder. Doch so sehr sie Zahlen auch zu schätzen weiß, die Macht von Buchstaben begeistert sie weitaus mehr. Seit ihrer Teenagerzeit nutzt sie jede freie Minute, um ihre Ideen auf Papier zu bannen. Träume, die auf Streifzügen durch die südhessischen Wälder entstehen oder beim Herumtoben mit ihren drei ebenfalls lese- und fantasiebegeisterten Kids.
Prolog
Eine einzelne Träne kullerte über die Wange des jungen Mädchens, es hob jedoch nicht die Hand, um sie hinfort zu wischen. Schlimm genug, dass sie ihm überhaupt so viel von den Gefühlen preisgab, die tief in ihrem Innersten tobten.
Wenigstens drang kein einziger Laut über ihre bebenden Lippen, selbst dann nicht, als der riesenhafte, muskulöse Mann sie auf seinem Schoß noch ein wenig enger an sich zog und mit den Fingern durch ihre dunklen, langen Haare strich.
»Weißt du, was ein J’ajal ist, meine Hübsche?«, fragte er. Vorsichtig sah das Mädchen auf, um sich klar zu werden, ob dies der Auftakt zu einem seiner endlosen Monologe darstellte oder ob dieses Mal tatsächlich eine Antwort von ihr erwartet wurde.
Astans kalte, schwarze Augen musterten sie nachdenklich und obwohl das Mädchen bereits mehrfach miterlebt hatte, wie ungemein attraktiv ihr dunkler Schöpfer auf Frauen und gleichermaßen Männer wirkte, entdeckte sie selbst nur eines in seinem Gesicht – Hässlichkeit. Eine Hässlichkeit, die keineswegs der langen Narbe entstammte, die Astan von der Stirn bis zur Wange reichte. Nein, es war eine Verderbtheit, die jede Zelle dieses finsteren Mannes beherrschte, eine Bösartigkeit, um die ihn selbst Satan, der oberste Höllenherr und sein Namensgeber, beneiden würde. Da war sich das junge Mädchen vollkommen sicher.
Weil er nicht weitersprach, schüttelte sie schließlich sachte den Kopf.
»Nein, natürlich weißt du es nicht.« Ein scheinbar resigniertes Seufzen erklang und Astan wandte sich wieder von ihr ab. Auch das Mädchen betrachtete nun erneut den gekachelten, fensterlosen Raum, in den sie Astan hatte begleiten müssen. Ihre Lippen bebten stärker, als ihr Blick auf das mit zahlreichen Schnallen und Riemen versehene Metallgestell in der Mitte des Zimmers fiel. Ein Gestell, in dem sie selbst schon viel zu viele Stunden verbracht hatte, nicht wissend, ob sie diesen Raum jemals wieder lebendig verlassen würde.
Eine Tür klappte und ein Mann in der sterilen, grünen Kleidung eines Arztes trat ein. Bis auf seine Augen war absolut nichts von ihm zu erkennen, und diese waren genauso schwarz und kalt wie Astans. Der Arzt schob einen kleinen Tisch vor sich her, vollbepackt mit allerlei chirurgischen Instrumenten und Spritzen, die mit seltsamen Flüssigkeiten gefüllt waren, und stellte ihn sorgfältig neben dem Metallgestell ab.
»Wir wären dann prinzipiell soweit«, verkündete er ruhig, ohne den leisesten Hauch einer Sorge oder Nervosität in der Stimme. Allenfalls so etwas wie Neugier und eine gewisse Spannung ließ sich erahnen.
»Gut.« Astan nickte zufrieden und während zwei weitere Männer das Zimmer nach und nach mit einem Dutzend fahrbarer Monitore und sonstigem elektronischem Zeug ausstatteten, wandte er sich wieder seiner ursprünglichen Frage zu.
»J’ajal sind Wesen, die einem gewöhnlichen Menschen weit überlegen sind«, dozierte er und seine Arme schlangen sich immer fester um das zitternde Mädchen auf seinem Schoß. »Sie sind schneller, stärker, ausdauernder, altern nahezu nicht und besitzen unglaubliche Heilungskräfte. Aber was noch weitaus wichtiger ist …« Astan hob eine Hand und strich dem Mädchen über Beine, Bauch, Brust, Arme und das Gesicht. »All das hier lässt sich mit einem gewissen Training und der einen oder anderen medizinischen Korrektur durchaus in etwas Brauchbares verwandeln. Haben wir ja zum Teil bereits getan.«
Er gluckste vergnügt und nur weil sich das Mädchen so heftig auf die Unterlippe biss, dass sie Blut in ihrem Mund schmeckte, konnte sie verhindern doch noch unerlaubterweise einen Ton von sich zu geben.
»Dies lässt sich allerdings nicht so einfach anpassen.« Astan tippte ihr an die Stirn und ignorierte den Blutstropfen, der dem Mädchen das Kinn hinabrann. »Der Geist. Und ebenso wie meine zukünftigen Krieger über einen perfekten Körper verfügen sollen, brauchen sie einen perfekten Geist. Einen, der mehr Möglichkeiten bietet als dieses verschrumpelte Gehirn, welches die Menschen ihr eigen nennen. Stell es dir nur einmal vor …« Ihr dunkler Schöpfer beugte sich zu ihr herab und scheinbar zärtlich flüsterte er ihr zu: »Mentale Kommunikation. Fähigkeiten Dinge zu sehen, zu spüren und zu ahnen, von denen kein Mensch weiß, dass es sie überhaupt gibt. Die Möglichkeit sich nicht nur körperlich, sondern sogar geistig zu vereinen.«
Astans Hand presste sich stärker auf den Bauch des Mädchens und Bemühungen hin oder her, sie konnte sich nicht mehr länger beherrschen. Ihre Hände schnellten nach vorne und gegenüber ihren ersten, ungelenken Kampfversuchen, die sie bereits vor einer gefühlten Ewigkeit absolviert hatte, war sie richtig gut. Trotzdem blieb sie ein junges Mädchen und Astan war ein erfahrener, starker Krieger mit einer Körpergröße von mehr als zwei Metern.
Er fing ihre Schläge beinahe gelangweilt ab und verschränkte ihr anschließend schmerzhaft die Arme auf dem Rücken. Ihre Beine klemmte er zwischen seinen ein und mit einem milden Tadel in der Stimme bemerkte er: »Das war viel zu vorhersehbar, meine Süße. Es wird noch eine Menge Arbeit auf uns zukommen. Gleich, wenn diese zauberhafte Show hier vorüber ist.«
Astan nickte dem grüngewandeten Arzt zu und der wiederum blickte in Richtung der offenstehenden Tür. Die beiden Männer, die zuvor die notwendige Technik installiert hatten, kehrten zurück und zwar nicht alleine. Jeder von ihnen schleppte einen nackten Jungen mit sich, kaum älter als das Mädchen in Astans gewaltsamer Umarmung. Und es waren zwei Jungen, die sie kannte, schließlich teilten sie sich seit Monaten eine kleine, karge Kerkerzelle.
Wenigstens sind sie betäubt … Mit einem heftigen Blinzeln lösten sich zwei weitere Tränen aus den Augen des Mädchens und Astan schüttelte unwirsch den Kopf. »Und dieses Geheule wird ebenfalls endlich aufhören!« Er wandte sich an den Arzt. »Anfangen«, kommandierte er knapp.
Der erste Junge wurde auf das Gestell geschnallt, ein Schlauch an seinem Arm befestigt und eine Reihe von Elektroden auf seine Brust und Stirn geklebt. Barmherzigerweise blendete der Tränenfilm in den Augen des Mädchens den Großteil des weiteren Geschehens aus, doch die Geräusche des Bohrers, das Ratschen des Skalpells und die gemurmelten Anweisungen des Arztes waren bereits schwer genug zu ertragen.
Nach Sekunden, Minuten oder Stunden erklang ein immer lauter werdendes, warnendes Piepsen, das schließlich in einen einzelnen, monotonen Laut überging.
»Fehlversuch«, dokumentierte die Stimme des Arztes enttäuscht.
»Nun, das war zu Beginn nicht anders zu erwarten.« Astan blieb erstaunlich gelassen, nur für einen flüchtigen Moment verstärkte sich der Druck seiner Schenkel auf die Beine des Mädchens. »Deswegen heben wir uns die wirklich wichtigen Kandidaten ja bis zum Schluss auf.«
»Richtig.« Der Arzt schien kurz zu überlegen. »Wir sollten die Kinder doch lieber in wachem Zustand behandeln«, verkündete er. »Womöglich behindern Anästhetika den Wandlungsprozess.«
Astan zuckte die Schultern. »Sollte keinen Einfluss auf das Serum haben, welches ich entwickelt habe. Aber wenn du meinst, nur zu.«
Und somit wurde der schlafende Junge aus der Kerkerzelle des Mädchens innerhalb weniger Minuten gegen einen äußerst wachen, tobenden und um sich tretenden Gleichaltrigen aus der Nachbarzelle getauscht. Nicht dass er gegen die beiden Männer, die ihm die Riemen des Metallgestells um Hand- und Fußgelenke schnürten, eine wirkliche Chance gehabt hätte.
»Erinnere mich daran, für die nächsten Tage ein paar Sonderübungen auf den Plan zu setzen«, bemerkte Astan stirnrunzelnd in Richtung einer seiner Männer. »Für die Zeit, die diese Kinder bereits bei uns sind, verhalten sie sich entschieden zu rebellisch.«
»Dafür weisen diese jungen Rebellen, wie du sie nennst, die deutlich besseren physischen und psychischen Voraussetzungen für unsere Behandlung auf«, mischte sich der Arzt trocken ein. »Und genau aus diesem Grund hast du sie schließlich ausgewählt.«
Astan knurrte etwas, das wie eine Zustimmung klang, was man aber unter all den Schreien des Jungen auf der Liege kaum zu hören vermochte. Wieder erklang das Surren des Bohrers und das Mädchen weinte nun immer stärker, obwohl es genau wusste, welche Strafe ihr für dieses kindische Verhalten drohte. Es dauerte eine gefühlte Ewigkeit, bis das Brüllen und Wimmern des Jungens schlussendlich verstummte. Die Bewusstlosigkeit hatte ihn gerade noch rechtzeitig genug ereilt, bevor der Arzt das von Astan entwickelte Serum durch die Öffnung im Schädel direkt in das Gehirn des Jungens injizierte.
Einige Momente verstrichen, vermutlich ein etwas längerer Zeitraum als beim ersten Kind, dann mischte sich ein monotones Piepsen mit der sachlichen Stimme des Arztes. »Fehlversuch.«
Astan gähnte und lehnte sich bequemer in seinem Stuhl zurück. »Könnte ein langer Tag werden«, stellte er kritisch fest. »Was meinst du, meine kleine Kriegerin, noch vier oder fünf weitere Kandidaten, dann gönnen wir zwei uns eine kurze Pause.« Mit dem Zeigefinger strich er langsam über die tränennasse Wange des Mädchens. »Womöglich kannst du dich ja anschließend ein wenig mehr auf das konzentrieren, was ich euch hiermit zu schenken versuche. Ansonsten machen wir einfach später noch eine Pause … und noch eine … und noch eine.«
Und während Astans Hand unter den Saum ihres Shirts schlüpfte und der Arzt das nächste schreiende Kind auf dem Metallgestell fixierte, wurde dem jungen Mädchen eines sehr schmerzlich bewusst – ein rascher Tod wie jener, der Astans erste Forschungsobjekte ereilen würde, war gegenüber ihrem eigenen,...
Erscheint lt. Verlag | 3.8.2023 |
---|---|
Reihe/Serie | Seday Academy | Seday Academy |
Verlagsort | Hamburg |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Kinder- / Jugendbuch ► Jugendbücher ab 12 Jahre |
Schlagworte | Academy Romance • Bundle • Dämonenakademie • Dämonen Fantasy • Dämonenjäger • ebook bundle • Fantasy Liebesromane Erwachsene • fantasy romance deutsch • impressbundle • impress ebooks • Romantasy Bücher • romantische Fantasy Bücher • Urban Fantasy |
ISBN-10 | 3-646-61036-0 / 3646610360 |
ISBN-13 | 978-3-646-61036-9 / 9783646610369 |
Haben Sie eine Frage zum Produkt? |
Größe: 28,0 MB
DRM: Digitales Wasserzeichen
Dieses eBook enthält ein digitales Wasserzeichen und ist damit für Sie personalisiert. Bei einer missbräuchlichen Weitergabe des eBooks an Dritte ist eine Rückverfolgung an die Quelle möglich.
Dateiformat: EPUB (Electronic Publication)
EPUB ist ein offener Standard für eBooks und eignet sich besonders zur Darstellung von Belletristik und Sachbüchern. Der Fließtext wird dynamisch an die Display- und Schriftgröße angepasst. Auch für mobile Lesegeräte ist EPUB daher gut geeignet.
Systemvoraussetzungen:
PC/Mac: Mit einem PC oder Mac können Sie dieses eBook lesen. Sie benötigen dafür die kostenlose Software Adobe Digital Editions.
eReader: Dieses eBook kann mit (fast) allen eBook-Readern gelesen werden. Mit dem amazon-Kindle ist es aber nicht kompatibel.
Smartphone/Tablet: Egal ob Apple oder Android, dieses eBook können Sie lesen. Sie benötigen dafür eine kostenlose App.
Geräteliste und zusätzliche Hinweise
Buying eBooks from abroad
For tax law reasons we can sell eBooks just within Germany and Switzerland. Regrettably we cannot fulfill eBook-orders from other countries.
aus dem Bereich