Revenge - Band 1-3 der paranormalen Fantasy-Buchreihe im Sammelband! (Revenge) (eBook)
1600 Seiten
Carlsen Verlag Gmbh
978-3-646-93888-3 (ISBN)
Jennifer L. Armentrout lebt mit ihrem Mann und ihren Hunden in West Virginia. Schon im Matheunterricht schrieb sie Kurzgeschichten, was ihre miserablen Zensuren erklärt. Wenn sie heute nicht gerade mit Schreiben beschäftigt ist, schaut sie sich am liebsten Zombie-Filme an. Mit ihren romantischen Geschichten stürmt sie in den USA - und in Deutschland - immer wieder die Bestsellerlisten.
Jennifer L. Armentrout lebt mit ihrem Mann und ihren Hunden in West Virginia. Schon im Matheunterricht schrieb sie Kurzgeschichten, was ihre miserablen Zensuren erklärt. Wenn sie heute nicht gerade mit Schreiben beschäftigt ist, schaut sie sich am liebsten Zombie-Filme an. Mit ihren romantischen Geschichten stürmt sie in den USA – und in Deutschland – immer wieder die Bestsellerlisten. Anja Malich, 1970 in Lüneburg geboren, studierte Literaturübersetzen in Düsseldorf. Nach Tätigkeiten im Verlag und in einer Werbeagentur übersetzt sie seit mehr als zehn Jahren hauptsächlich Jugendliteratur aus dem Englischen und Französischen. Sie lebt mit ihrer Familie in Wien.
Kapitel 1
Wenn meine Mom wüsste, dass ich gerade vor dem Vorboten saß, würde sie mich umbringen. Ja, ohne zu zögern umbringen und tief unter der Erde vergraben würde sie mich. Die Mittel dazu hatte sie.
Wenn sie von der Brownies backenden Mom mit Schürze zu Colonel Sylvia Dasher wurde, jagte sie mir echt Angst ein.
Was mir blühte, wenn ich erwischt würde, hatte mich offensichtlich dennoch nicht davon abhalten können, herzukommen, denn hier saß ich in Heidis Wagen auf dem Parkplatz und zog mir mit zitternder Hand ein weiteres Mal die Lippen nach. Während ich den Stift zurückdrehte, betrachtete ich die dicken Regentropfen, die auf die Windschutzscheibe prasselten.
Mein Herz hämmerte in meinem Brustkorb so wild, als wollte es unbedingt heraus.
Ich konnte noch immer nicht glauben, dass ich wirklich hier war.
Viel lieber wäre ich jetzt zu Hause und würde mich damit beschäftigen, schöne Gegenstände um mich herum zu fotografieren, um sie später auf Instagram zu posten. Die grau-weißen Retro-Kerzenständer zum Beispiel, die meine Mom gerade gekauft hatte. Arrangiert mit den hellblauen und rosafarbenen Kissen aus meinem Zimmer sähen sie sicher super aus.
Vom Fahrersitz aus hörte ich Heidi Stein laut seufzen und sagen: »Du bist dir nicht mehr sicher, ob du es willst.«
»Doch, doch.« Ich beäugte das Resultat meiner Schminkaktion. Meine Lippen waren so rot, als hätte ich heiß und innig mit einer überreifen Erdbeere geknutscht.
Nice.
Meine braunen Augen wirkten viel zu groß für mein rundliches, sommersprossiges Gesicht. Die Panik war mir ins Gesicht geschrieben, als würde man von mir verlangen, nackt zwanzig Minuten zu spät in die Klasse zu spazieren.
»Nein, bist du nicht, Evie. Es ist in die fünfhundert Schichten Lippenstift graviert, die du dir gerade aufgepinselt hast.«
Zerknirscht sah ich sie an. Sie schien sich wohlzufühlen in ihrem trägerlosen schwarzen Kleid und mit den dunkel geschminkten Augen. Diesen Katzenaugen-Look hatte sie einfach drauf. Wenn ich mich daran versuchte, sah ich danach immer aus wie ein malträtierter Waschbär. Deshalb hatte ich mein Make-up, noch bei ihr zu Hause, auch Heidi überlassen, und sie hatte die Smokey Eyes super hingekriegt. Eigentlich sah ich ziemlich gut aus. Abgesehen von dem panischen Blick, aber …
»Ist der rote Lippenstift zu viel?«, fragte ich. »Sehe ich doof aus?«
»Wenn ich auf Blond stehen würde, fänd ich dich voll scharf«, antwortete sie grinsend und ich verdrehte die Augen. »Bist du dir sicher, dass du willst?«, fragte sie dann.
Ich blickte durch die Windschutzscheibe auf das dunkle, fensterlose Gebäude, das zwischen einem geschlossenen kleinen Klamottenladen und einem Zigarrengeschäft eingeklemmt war. Stockend holte ich Luft.
VORBOTE stand in großen schwarzen Buchstaben über der roten Doppeltür. Ich kniff die Augen zusammen. Es sah aus, als sei der Name des Clubs mit der Sprühdose auf den grauen Beton geschrieben worden. Das hatte Stil.
Auf der Centennial-Highschool kannte jeder den Vorboten. Der Club war angeblich immer brechend voll, selbst am Sonntag, und man erzählte sich, dass sie hier mit gefälschten Ausweisen ziemlich locker umgingen und sich einen feuchten Dreck darum scherten, dass man offiziell erst mit einundzwanzig in Clubs durfte.
Heidi und ich waren eindeutig erst siebzehn und damit natürlich im Besitz von so was von hundertprozentig gefälschten Ausweisen, dass niemand, der auch nur einigermaßen klar denken konnte, sie für echt halten würde.
»Ich mach mir nämlich wirklich Sorgen, dass du da drinnen überhaupt keinen Spaß haben wirst.« Heidi pikte mich in den Arm, um sicherzustellen, dass ich ihr zuhörte. »Und dann durchdrehst und Zoe anrufst. April kannst du jedenfalls nicht anrufen, um dich von ihr abholen zu lassen. Die muss mindestens 500 Meter Abstand zu diesem Ort halten.«
Ich holte kurz Luft, fühlte mich danach aber auch nicht besser. »Ich werde schon Spaß haben, versprochen. Es ist nur … ich habe so was noch nie gemacht.«
»Was hast du noch nie gemacht? Irgendwo hingehen, wo du eigentlich nicht sein darfst? Das stimmt nicht, wie ich zufällig weiß.« Sie hob einen Finger, dessen Nagel aussah, als wäre er in schwarze Tinte getaucht worden. »Beim Fotografieren hast du doch auch keine Probleme, verbotenerweise in verlassenen Gebäuden herumzuklettern.«
»Das ist etwas ganz anderes.« Ich schob den Lippenstift in meine kleine Handtasche. »Bist du dir sicher, dass wir mit den Ausweisen reinkommen?«
Sie sah mich ungläubig an. »Weißt du, wie oft ich schon hier gewesen bin und nie Probleme gehabt habe? Du willst wohl kneifen.«
Und wie ich kneifen wollte.
Abermals blickte ich hinaus und konnte den kalten Schauer, der mir über den Rücken lief, nur mit Mühe verbergen. Auf der leeren Straße bildeten sich Pfützen und auf den Gehsteigen war niemand zu sehen. Sobald die Sonne untergegangen war und der Vorbote seine Türen öffnete, schienen alle, die auch nur ein Fünkchen Verstand im Kopf hatten, die Gegend schnellstens zu verlassen.
Der Club war noch für etwas anderes berüchtigt, als lässig mit gefälschten Ausweisen umzugehen.
Er war bekannt dafür, dass hier Aliens abhingen.
Richtige, echte außerirdische Wesen, die aus einer Galaxie stammten, die Trillionen von Lichtjahren entfernt lag. Sie nannten sich Lux und sahen aus wie wir – allerdings deutlich besser als der Durchschnittsmensch. Ihr Körperbau war meist perfekt, ihre Haut sah aus wie retuschiert und ihre Augenfarben konnte unsereins nur mit Kontaktlinsen erreichen.
Und nicht alle von ihnen waren mit friedlichen Absichten auf die Erde gekommen.
Vor vier Jahren hatten sie uns förmlich überrannt, eine geradezu hollywoodreife Invasion war es gewesen, und fast hätten wir den Krieg verloren – den ganzen Planeten an sie verloren. Die Statistik, die damals die Nachrichten dominierte, als das Fernsehen wieder sendete, würde ich nie vergessen: drei Prozent der Weltbevölkerung. 220 Millionen Menschen hatte der Krieg das Leben gekostet, darunter auch mein Vater.
Doch in den letzten vier Jahren hatten sich die Lux, die nicht zum Team Tötet-alle-Menschen gehört und geholfen hatten, gegen ihre eigene Spezies zu kämpfen, langsam bei uns integriert – in unsere Schulen und Unternehmen, die Regierung und die Armee. Inzwischen waren sie überall. Ich war schon oft welchen begegnet, deshalb wusste ich selbst nicht, warum es mich so nervös machte herzukommen.
Aber der Vorbote war keine Schule oder ein Bürogebäude, wo die Lux normalerweise eine Minderheit darstellten und unter besonderer Beobachtung standen. Mich beschlich der Verdacht, dass hinter dieser roten Doppeltür die Menschen sogar in der Unterzahl waren.
Wieder pikte Heidi mir in den Arm. »Wenn du nicht willst, müssen wir nicht reingehen.«
Ich drehte mich auf dem Sitz zu ihr. Ein Blick in Heidis Gesicht genügte, um zu wissen, dass sie es ernst meinte. Sie würde den Wagen starten und zu sich nach Hause zurückfahren, wenn ich es gewollt hätte. Wahrscheinlich würden wir uns dann noch eine schlechte romantische Komödie angucken und dabei die Cupcakes vertilgen, die ihre Mom vorhin vom Bäcker mitgebracht hatte, ehe wir pappsatt auf dem Sofa einschliefen. Die Vorstellung war … verlockend.
Aber ich wollte sie nicht hängen lassen.
Heidi bedeutete es viel, hier zu sein. Sie konnte in diesem Club sie selbst sein, ohne befürchten zu müssen, blöd angemacht zu werden, egal, mit wem sie tanzte und ob es ein Junge oder ein Mädchen war.
Die Lux kamen aus einem bestimmten Grund gern her. Im Vorboten war jeder willkommen, egal welcher sexuellen Orientierung, welchen Geschlechts, welcher Hautfarbe oder … Spezies. Hier hieß es nicht »Nur für Menschen«, was bei Privatunternehmen mittlerweile selten war.
Heute gab es jedoch noch einen weiteren Grund. Heidi hatte hier ein Mädchen kennengelernt, das sie mir vorstellen wollte. Ich war neugierig, sie zu treffen, weshalb ich endlich aufhören musste, mich wie die letzte Spießerin zu benehmen, die noch nie in einem Club gewesen war.
Es musste doch möglich sein.
Lächelnd pikte ich Heidi zurück. »Nein, alles gut. Ich hatte nur einen kleinen Aussetzer.«
Einen Moment lang sah sie mich skeptisch an. »Bist du dir sicher?«
»Ja«, bekräftigte ich und nickte, um es noch zu unterstreichen. »Auf gehts.«
Ein weiterer Moment verging, ehe Heidi breit zu grinsen begann. Sie beugte sich vor und schlang die Arme um mich. »Du bist die Beste.« Sie drückte mich so fest an sich, dass ich kichern musste. »Echt wahr.«
»Ich weiß.« Ich tätschelte ihren Arm. »Ich werde die alle das Fürchten lehren.«
Sie schnaubte in mein Ohr. »Aber seltsam bist du auch.«
»Ich habe dich gewarnt.« Ich löste mich aus ihrer Umarmung und öffnete die Wagentür, bevor ich es mir anders überlegen konnte. »Bist du bereit?«
»Jaa«, zwitscherte sie.
Ich stieg aus und quiekte, als ich den kalten Regen auf meinen nackten Armen spürte. Schnell schlug ich die Tür zu und flitzte über die dunkle Straße. Dabei hielt ich mir schützend die Hände über den Kopf, was kaum etwas half. Aber ich hatte viel zu viel Zeit damit verbracht, Locken in meine Haare zu drehen, um sie mir jetzt ruinieren zu lassen.
Wasser spritzte an meinen Beinen hinauf und ich war ehrlich erstaunt, den Gehsteig auf der anderen Seite...
Erscheint lt. Verlag | 29.6.2023 |
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Reihe/Serie | Revenge | Revenge |
Übersetzer | Anja Malich |
Verlagsort | Hamburg |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Kinder- / Jugendbuch ► Jugendbücher ab 12 Jahre |
Schlagworte | Aliens • Außerirdische • Bundle • ebook bundle • E-Box • Fantasy Liebesromane • Fantasy Liebesromane für junge Erwachsene • Gesamtausgabe • Liebesromane • New Adult Fantasy • romantische Science Fiction • SPIEGEL-Bestseller • Übersinnliche Liebesromane • Urban Fantasy Liebesromane |
ISBN-10 | 3-646-93888-9 / 3646938889 |
ISBN-13 | 978-3-646-93888-3 / 9783646938883 |
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