Pferdeinternat Seeblick Band 2 (eBook)
Buchschmiede von Dataform Media GmbH (Verlag)
978-3-99139-906-3 (ISBN)
Coco Schager, geboren 2009, lebt in Österreich und reitet schon ihr Leben lang. Sie liebt es, mit ihrem Pferd zu reiten und zu spielen, ohne dass sie ein Halfter, einen Strick oder Leckerlis verwendet. Aber auch ihr Hund und ihr Hamster kommen nie zu kurz. Oft will ihr Hund stundenlang kuscheln, und ihr Hamster quer durch ihr Zimmer rennen.
Vertrauenssache
„Glaubt ihr, dass Chiara bei dem Promotion-Turnier teilnehmen darf?“, fragte Isabella Cover vor der ersten Stunde. Das blondhaarige Mädchen stand mit ihren Freunden vor dem Schulgebäude und genoss die frische Luft. „Ich denke schon. Entweder sind sie oder Leon dabei“, erklärte Jasmina ihre Vermutungen.
Isabella war die Beste Reiterin der Freunde, und auch der Klasse. In den kommenden Wochen würde es ein Turnier geben, an dem viele Schüler und Schülerinnen verschiedener Schulen antraten, um die Schulen zu „repräsentieren“. Das blondhaarige Mädchen konnte bereits erahnen, dass sie teilnehmen würde und hoffte, genauso wie ihre Freunde, dass Chiara antreten durfte. Sie war das Patenkind von Isabella und ging in die 1B. Allen 8.Klässlern wurde jeweils ein Schüler oder eine Schülerin aus der Grundstufe zugeteilt, dem oder der sie bis zur Unterstufe helfen sollten.
„Verdient hätte sie es“, fügte Fabian hinzu. „Leon aber auch“, entgegnete Isabella. Sie freute sich, wenn jemand ihr Patenkind lobte. Auch Fabian gefiel es, Lob für sein Patenkind Leon zu bekommen, also lächelte er ihr glücklich zu. Die acht Kinder lehnten vor dem Schulgebäude an der Wand und sahen in den wolkenlosen Himmel.
„Ich hoffe, wir werden wieder in dieselbe Klasse kommen“, seufzte Fynn plötzlich. „Was habt ihr gewählt?“
Vor einigen Wochen waren die Wahlen online gekommen, die Kinder konnten sich auf spezielle Zweige festlegen. Schließlich waren sie in der 8. Klasse und mussten ihren Zweig für die Oberstufe wählen, wenn sie an der Schule bleiben wollten. Und das wollten alle, jedenfalls hatten sie dies behauptet. Es gab verschiedene Möglichkeiten. Die schwierigste war der Sprachenzweig, man bekam Spanisch und eine Stunde Informatik dazu, somit hatte man sechs Hauptfächer. Von dieser Sorte gab es meist nur eine kleine Klasse, da dies eben sehr schwer war. Einer der größten Gruppen war der Zweig mit Schwerpunkt Reiten. Man hatte mehr Reitunterricht, beziehungsweise viel mehr Dressurunterricht, allerdings keine so gute Allgemeinbildung. Noch ein sehr beliebter Zweig war der Informatikzweig, wo die Schüler viel mehr mit dem Computer machten und teilweise sogar Fächer ausschließlich am PC unterrichtet wurden. Der Großteil der Personen, die diesen Zweig wählten, waren Jungs. Für viele Mädchen war der Kreativzweig am Interessantesten, da sie viel über Tanz, Schauspiel und Kunst lernen konnten.
Man durfte allerdings bis zu dem Tag der Wahl nicht den Zweig sagen, denn oft war es der Fall, dass unentschlossene Kinder einfach mit den engsten Freunden mitgingen und etwas lernten, was sie gar nicht konnten oder wollten. Die Freunde hatten sich darangehalten.
„Ich hab tatsächlich Sprachen genommen“, seufzte Sofia, die schon im ersten Halbjahr mit Latein und Englisch kämpfen musste, da sie ihre Noten nicht ernst genug genommen hatte. „Ich hoffe, ich finde jemanden in der Klasse, der mir hilft.“ Jasmina war erstaunt. „Ich kann dir helfen, ich habe auch Sprachen gewählt.“ „Ich auch!“, sagten Isabella und Fabian gleichzeitig. „Jep, ihr müsst mich weiterhin ertragen“, grinste Fynn. Diana, Ben und Arthur nickten und grinsten ebenfalls. „Die Lehrer werden denken, wir hätten uns abgesprochen!“ Der Gong ertönte und grinsend liefen die Kinder in die Klasse. Sie schafften es gerade noch vor ihrem Lehrer.
„Heute habe ich eine Überraschung für euch!“, verkündete Herr Hartmann geheimnisvoll. Gespannt sahen die Schüler und Schülerinnen der 8D den Klassenvorstand an. „Ab morgen gibt es einen Workshop für euch, und zwar am Festland!“ „Welchen?“ „Bis wann?“ „Wo?“, kamen die Fragen der Schüler. „Beruhigt euch! Ich habe schon alles aufgeschrieben, die Gruppen eingeteilt und gebucht. Ihr werdet jeweils zu zweit in einem Zimmer sein, aber ihr werdet in Vierergruppen eingeteilt und dürft verschiedene Vertrauensübungen lösen“, erzählte Herr Hartmann als er die Zettel austeilte.
Isabella las neugierig ihren Zettel durch. Es war eine Packliste, die Zimmer- und Gruppeneinteilung. „Also, ich bin zufrieden!“, stellte sie klar und zwinkerte Jasmina, ihrer besten Freundin, zu. Die beiden Mädchen hatten wirklich Glück, sie waren in ein Zimmer gelost worden und bildeten mit Felix und Fabian ein Team. Mit Felix hatte Isabella nicht so viel am Hut. Hin und wieder war sie sein Pferd San Diego geritten, weil dieses als Problempferd galt und sie mit ihm ganz gut klarkam, aber ansonsten hatte sie mit ihm nichts zu tun. Mit Fabian schon. Er war der Zweitbeste Reiter der Klasse und einer ihrer engsten Freunde.
Diana und Sofia, die anderen zwei Mädchen in Isabellas‘ Achtergruppe, hatten Glück im Unglück: Sie waren in einem Team –und in einem Zimmer-, allerdings waren der Angeber Thomas und der etwas spezielle Valentin in ihrem Team. „Wenigstens haben wir uns“, seufzte Sofia. Diana nickte zustimmend. Ben, der eigentlich Benjamin hieß, diesen Namen aber abgrundtief hasste, war mit Tim in einem Zimmer. Keiner der Freunde hatte je wirklich etwas mit Tim zu tun, also standen sie ihm ziemlich neutral gegenüber. Bens restliches Team bestand, zu seinem Pech, aus den zwei Zicken Marlene und Hannah.
Fynn, Jasminas Halbbruder, und Arthur bildeten den Rest der Achtergruppe und waren mit Bernd und Patrick in einer Gruppe. Beiden standen sie ebenfalls recht neutral gegenüber, sie hatten nie etwas mit denen zu tun gehabt. „Schon irgendwie traurig, da sitze ich seit zwei Jahren mit denen in der Klasse und kenne ein paar kaum“, staunte Arthur. Fynn grinste. „Passiert den Besten!“
Herr Hartmann, der Klassenvorstand, besprach mit ihnen das Wichtigste und erzählte ihnen, dass sie das Vertrauen zu Menschen und Pferden durch diesen Ausflug stärken sollten. „Das wäre ziemlich gut, schließlich hat Dream mich in letzter Zeit echt oft abgeworfen“, flüsterte Isabella Fabian, welcher neben ihr saß, zu. Dieser nickte bekräftigend. „Oh ja, du bist schon bald öfter blau gewesen als Ben.“ Dream war Isabellas zweite Stute, das Geburtstagsgeschenk ihrer Eltern. Feodora, Isabellas eigentliches Pferd, erwartete bald ein Fohlen von Bens temperamentvollen Sky. Als Isabella Dream bekam, war diese ein echtes Problempferd. Die Stute hatte vor allem und jedem Angst. Das war seitdem zwar besser geworden, doch nach und nach wurde es wieder immer schlimmer und Isabella, die eigentlich eine ausgezeichnete Reiterin war, flog oft wegen einem Eichhörnchen oder einem Vogel, weil Dream stieg und buckelte.
Zum Glück endete der Unterricht endlich und die Schüler und Schülerinnen konnten packen gehen. „Puh, bin ich froh, dass wir in ein Zimmer kommen“, meinte Jasmina, als sie gemeinsam mit Isabella ihren Koffer packte. Das blondhaarige Mädchen nickte nur zerstreut, denn sie suchte gerade verzweifelt ihre Kopfhörer. Der restliche Tag verging wie im Flug und ehe sie sich versahen, saßen sie am nächsten Morgen schon im Bus.
„Wow, ist das schön hier!“, staunte Hannah, als sie aus dem Bus stieg. Das Hotel, welches eher einem Bauernhof glich, lag inmitten eines Waldes. „Guten Tag, meine Lieben!“, begrüßte ein Herr die Kinder. „Ich bin Lorenz und mir gehört das Anwesen hier! Gemeinsam mit meiner Frau Selina und unseren Helfern Mario, Larissa, Simon und Silvia werden wir euch hier einen tollen Aufenthalt organisieren. Euer Lehrer hat euch sicherlich erzählt, dass hier Vertrauensübungen stattfinden, richtig? Sehr gut, ihr seid in sechs Gruppen aufgeteilt, jede Gruppe hat einen von uns als Trainer. Wenn ihr irgendetwas braucht, kommt gern zu uns, wir sind für euch da. Eure lieben Pferdchen sind schon im Stall. Sodala, ihr könnt mit euren Köfferchen ins Haus marschieren, im zweiten Stock sind die Zimmerlein, eure Namen stehen auf der Tür.“
Sofia kicherte. „Die Pferdchen sind schon im Stall. Wie redet er bitte?“ Diana und Jasmina lachten ebenfalls. Die Aussprache war eher ungewohnt, noch dazu redete der Mann sehr schnell und viel.
Wie ihnen gesagt wurde, machten die Mädchen sich auf den Weg in ihre Zimmer. Im Eiltempo packten sie ihre Koffer aus und anschließend warfen Jasmina und Isabella sich auf das Doppelbett. „Es ist wirklich schön hier. Klein, aber fein!“ Jasmina stimmte ihr zu. „Es hat etwas, wie soll ich sagen, …“, begann sie, brach dann aber ab. Familiäres wollte sie sagen, dass man sich sofort wie zuhause fühlte. Jedoch war das ein schwieriges Thema, wie Jasmina fand.
Isabellas Eltern waren beide sehr erfolgreiche Ärzte, die auf der ganzen Welt unterwegs waren. Deswegen war Isabella im Internat, denn ihre Eltern hatten keinen fixen Wohnort. Sie mieteten sich meistens eine Wohnung in der Nähe des Krankenhauses, bei dem sie zu dem Zeitpunkt arbeiteten. „Es hat etwas familiäres“, brach Isabella das Schweigen. Sie lächelte Jasmina zu und...
Erscheint lt. Verlag | 19.4.2023 |
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Sprache | deutsch |
Themenwelt | Kinder- / Jugendbuch |
ISBN-10 | 3-99139-906-7 / 3991399067 |
ISBN-13 | 978-3-99139-906-3 / 9783991399063 |
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