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Lua und Caelum 3: Zwischen Todeskuss und Seelenleuchten (eBook)

Magische Romantasy um Engel und Dämonen

(Autor)

eBook Download: EPUB
2023 | 1. Auflage
432 Seiten
Planet! in der Thienemann-Esslinger Verlag GmbH
978-3-522-65558-3 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Lua und Caelum 3: Zwischen Todeskuss und Seelenleuchten -  Tine Bätcke
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Die Welt der Menschen wurde vor dem Untergang bewahrt. Doch der Kampf ist noch nicht zu Ende ... Nun, da sie als Anam Ban erwacht ist, ist Lua unsterblich, doch ihr Herz ist gebrochen. Denn Caelum musste dem Ruf Lucifers in die Hölle folgen und stellt sich dort dem Hohen Rat, dessen Urteil über Lua und sein Leben entscheiden wird. Unterdessen regt sich ein uraltes Wesen im Himmel, das auf seinem Weg zur Macht alles und jeden zu zerstören droht ... Das spannendeFinale der Enemies to Lovers-Romantasy rund um dämonische Wesen, himmlische Mächte und einen tödlichen Feind. Voller Herzklopfen, Gänsehaut und dunkler Geheimnisse! //Dies ist der dritte Band der »Lua und Caelum«-Trilogie. Alle Romane der teuflisch-guten Liebesgeschichte im Loomlight-Verlag: -- Band 1: Zwischen Himmelglanz und Höllenfeuer -- Band 2: Zwischen Dämonenherz und Engelstränen -- Band 3: Zwischen Todeskuss und Seelenleuchten (Februar 2023)//

Tine Bätcke wurde 1971 in Braunschweig geboren und absolvierte ein Lehramtsstudium in Braunschweig und Köln. Wenn sie nicht gerade dabei ist, der Sonne in dieser Welt hinterherzureisen, lebt sie mit den letzten Familienmitgliedern, die noch nicht flügge geworden sind, in einem winzigen Dorf in der 'Toskana Südostniedersachsens' mit ganz viel Blick auf freies Feld und ganz viel Ruhe - die perfekte Umgebung, um den Geschichten im Kopf genügend Raum zum Wachsen zu geben.

1 Lua


»Bitte, Lua. Du musst essen.«

Langsam wandte ich meinen Blick von den tosenden Wellen ab und sah Sam unter schweren Lidern an.

»Lua, er bringt mich um, wenn er dich in dem Zustand sieht. Bitte.«

Ich schloss die Augen und nickte. Sam entfuhr ein tiefer Seufzer. Wir wussten beide, dass ich es nicht tun würde. Ich hatte es die letzten vier Tage nicht getan. Nach einem weiteren flehenden Blick stand er auf, legte Holz im Ofen nach und verließ das Zimmer.

Meine Augen wanderten kurz über das Tablett mit den Kleinigkeiten. Längst bot er mir keine vollständigen Mahlzeiten mehr an. Ein wenig Obst, ein kleines Schälchen Suppe, mehr mutete er mir nicht zu. Ich ließ es trotzdem unberührt stehen und schaute wieder aus dem Fenster.

Seit vier Tagen schaute ich aus diesem Fenster, konzentrierte mich auf die stürmische See, die erfolglos versuchte, mit ihren brechenden Wellen die raue Küste zu erobern. Auf die Wolken, die in dichtem Grau über den Himmel fegten und nur selten ein kleines blaues Fenster freigaben. Ich schaute nicht auf die grüne und unberührte Ebene, wollte mich nicht an die Schlacht und das Grauen erinnern, das dort stattgefunden hatte. Aber mein Körper und mein Geist taten mir den Gefallen dieses Mal nicht. Es gab keine Blase, in die ich mich zurückziehen konnte, keinen Nebel, der dafür sorgte, dass die Welt mich zufriedenließ. Es gab nur Schmerzen. Und ich nahm sie ungefiltert wahr.

Entgegen der Hoffnung von Caelum hatte ich nicht geschlafen. Das Durchtrennen unserer Verbindung hatte meinen Körper dermaßen in Alarmbereitschaft versetzt, dass ich, nur Sekunden nachdem er verschwunden war, wieder aus meiner Bewusstlosigkeit aufgewacht war. Wie gerne wäre ich dortgeblieben.

Der Schmerz und das bekannte Gefühl absoluten Verlustes hatten mich geweckt und seitdem waren sie bei mir. Als ich erkannte, dass er verschwunden war, als Sam mir sagte, dass Lucifer ihn mit in die Hölle genommen hatte, war ich völlig durchgedreht. Fast eine Stunde lang hatte ich auf der Portalebene geschrien, gewütet und getobt. Ich wollte hinterher, wünschte mir nichts mehr, als in der gleichen Welt mit ihm zu sein, und es war mir egal, welche Welt das war.

Aber Sam hatte mich unerbittlich festgehalten, mich in der Welt der Menschen festgesetzt. So lange, bis ich vor Erschöpfung zusammengebrochen war und er mich zurück in Lucifers und Raphaels Haus getragen hatte. Dort hatte er mich weinend ins Bett gelegt und war bei mir geblieben, bis ich weggedämmert war.

Es hatte genau zwanzig Minuten gedauert, bis der erste Albtraum mich wieder weckte. Sam hatte mich überredet, es noch einmal zu versuchen. Er war an meinem Bett geblieben, auch während ich schlief, aber es hatte nicht geholfen. Auch der nächste Albtraum kam, es gab nur einen, der ihn mir hätte nehmen können.

Seitdem hatte ich nicht mehr geschlafen. Nicht mehr gegessen. Nicht mehr gesprochen.

Sein Geruch in den Laken und in seinem Hoodie, den ich seit vier Tagen trug, war das Einzige, was mich am Leben hielt. Aber er wurde von Tag zu Tag schwächer.

Doch selbst in meiner Blase aus Trauer und Schmerz wusste ich, dass auch Sam litt. Sie hatten Stella mitgenommen, seine Gefährtin, und er wusste nicht einmal, ob sie noch lebte. Er hätte bei ihr sein sollen, hätte sich um sie kümmern sollen, aber Lucifer hatte es ihm verboten, hatte ihm stattdessen aufgetragen, bei mir zu bleiben. Sam versuchte mir seit vier Tagen klarzumachen, dass Lucifer uns hiermit helfen würde, aber ich konnte es nicht glauben. Wie konnte hinter so viel Leid und Schmerz eine gute Absicht stecken?

In manchen Momenten schaffte ich es, Caelums Vater für all das hier zu hassen. Die meiste Zeit schaffte ich nichts, außer den Schmerz auszuhalten.

Ich lehnte meinen Kopf gegen die kühle Scheibe. Was hatte Lucifer vor? Wie ging es Caelum? Was taten sie mit ihm? Bestraften sie ihn für irgendetwas? Lebte er noch? Oder wartete ich statt auf seine Rückkehr auf meinen Tod?

Der Schmerz forderte so viel Aufmerksamkeit, dass mein Verstand nicht in der Lage war zu arbeiten. Ich schaffte es nicht, auch nur über eine der Fragen nachzudenken, geschweige denn eine Antwort darauf zu finden. Also kreisten sie weiter in meinem Kopf und brachten mich dicht an den Rand des Wahnsinns. Sehr dicht.

So dicht, dass ich manchmal sogar dankbar für die Schmerzen war. Immerhin zeigten sie mir, dass ich noch am Leben war. Sie lenkten mich allerdings auch so sehr ab, dass ich das Kribbeln, welches durch meinen gesamten Körper lief, zunächst nicht erkannte. Erst nach mehreren Minuten konnte ich es einer Präsenz zuordnen. Der Präsenz eines unglaublich mächtigen Dämons. Kieron.

Ich rannte, so schnell es mein geschwächter Körper zuließ, die Treppe hinunter. Aus dem Haus und in Richtung der Ebene. Kieron kam mir schnellen Schrittes und mit ernstem Gesicht entgegen. Als ich bei ihm war, fasste er mich an den Schultern und sah mich prüfend an. Es gefiel ihm nicht, was er sah, Sorge war in seinem Gesicht zu lesen. Es war mir egal.

»Wie geht es ihm? Kieron, was tun sie mit ihm?« Meine Stimme war belegt, musste sich nach vier Tagen des Schweigens erst wieder an die Worte gewöhnen.

Er zog mich fest in seine Arme. »Es geht ihm gut, Specki. Sie tun ihm gar nichts.«

Tränen traten in meine Augen. Seine Umklammerung half, aber sie konnte mir nicht meine Schmerzen nehmen. Ich spürte, wie Sam hinter uns auftauchte und entzog mich Kieron. Sam sagte nichts, sondern sah seinen Sohn nur fragend an.

»Sie lebt«, war dessen zunächst beruhigende Antwort, leider war das jedoch nur die halbe Wahrheit. »Aber sie schläft immer noch, sie bekommen sie nicht wach. Ihre menschliche Seite ist zu stark im Moment.«

»Ihre Verletzungen?«, erkundigte sich Sam weiter.

»Verheilen. Langsam, aber es sieht gut aus. Sie wird es sicher schaffen. ... Sie kümmern sich wirklich gut um sie.«

Endlich entspannte sich Sam ein wenig und schloss Kieron in seine Arme. »Dann lasse ich euch jetzt allein. Pass auf, dass sie hierbleibt.«

»Sicher. Ich hatte schließlich nicht vor, geköpft zu werden, wenn ich zurückgehe.«

Während Sam sich auf den Weg zum Haus machte, setzen Kieron und ich uns auf einen Felsen. Ich versuchte, die Fragen in meinem Kopf zu sortieren.

»Warum hat Lucifer das getan, Kieron? Was hat er vor? Warum musstet ihr alle weg und nur Sam nicht? Warum bist du zurück und Caelum nicht? Warum ...«

»Stopp, Specki, hör auf!«, unterbrach er meinen Fragenschwall. »Ich habe nicht viel Zeit. Ich bin nicht zurück. Sie haben mich nur geschickt, um nach dir zu sehen.«

Ängstlich sah ich ihn an. »Warum, Kieron? Was passiert dort?«

Vorsichtig umschloss er meine Hände mit seinen, den Blick beschwörend auf mich gerichtet. »Specki, du musst mir jetzt zuhören. Ich erklär es dir. Versuch, dich zu konzentrieren!« Meine Hände zitterten in seinen, aber ich nickte.

»Lucifer hat den Ruf des Teufels ausgesprochen. Er hat damit ausnahmslos alle Dämonen in die Hölle befohlen, kein einziger von ihnen ist im Moment auf der Erde. Sam durfte nur hierbleiben, weil er ein Nachtmahr und kein Dämon ist. Lucifer hat das getan, damit du sicher bist, okay? Wenn keine Dämonen hier sind, können sie dich auch nicht töten.« Das klang zwar nach guten Absichten, fühlte sich dennoch nicht gut an. »Er versucht im Moment, deine Existenz zu legitimieren. Lucifer möchte, dass der Hohe Rat entscheidet, dass du leben darfst. An einen Beschluss des Rates müssen sich alle Dämonen halten und keinem Dämon wäre es gestattet, dich zu töten.«

Meine Stirn legte sich in Falten. »Könnte er das nicht auch ohne euch?«

Mitleidig schüttelte Kieron den Kopf. »Nein, kann er nicht. Zum einen müssen Caelum und ich beweisen, dass wir Lucifer treu ergeben sind, dass wir der Hölle zugewandt sind. Nachdem wir im letzten halben Jahr Hunderte von Dämonen getötet haben, ist das nicht unbedingt selbstverständlich. Zum anderen müssen wir ihnen beweisen, dass keine Gefahr von dir ausgeht, dass du nicht machtgierig und böse bist. Wir wurden vier Tage lang vom Hohen Rat zu allem befragt, was im letzten halben Jahr passiert ist. Jetzt ist die Anhörung vorbei. Der Rat zieht sich zurück und wird übermorgen eine Entscheidung bekannt geben.«

Ich wollte glauben, dass das ein guter Plan war, aber es gab da definitiv einen Haken. »Was ist, wenn ihr den Hohen Rat nicht überzeugt habt?«

Kieron zögerte sehr lange mit seiner Antwort. »Dann wird Lucifer etwas einfallen, um die Entscheidung anzufechten ... Er wird dich nicht sterben lassen, denn das würde bedeuten, dass er auch Caelum und mich sterben lässt. Und er wird seinen Sohn nicht opfern.«

Ich hätte seine Zuversicht gerne geteilt. Aber mein Schmerz und meine Angst ließen keinen Platz mehr dafür.

»Specki, du musst noch zwei Tage durchhalten, verstanden? Übermorgen gegen Mittag wird es eine Entscheidung geben. Dann werden sie hierherkommen. Dann wird Caelum hierherkommen.«

Er sagte nicht, dass Caelum dann bei mir bleiben durfte. Wenn nicht, wäre es unser Todesurteil.

Aufmerksam musterte Kieron mein Gesicht und meinen ausgemergelten Körper, der selbst unter Caelums riesigem Hoodie zu erahnen war. Seine Stimme wurde jetzt drängender, seine Sorge größer. »Du musst bis dahin durchhalten. Du musst essen, versuch es wenigstens.«

Ich schloss die Augen, war mir mehr als bewusst, wie ich aussah. Tiefe Schatten lagen unter meinen Augen und ich war erneut völlig abgemagert. Mit meiner nächsten Bitte verlangte ich Kieron deshalb eine Lüge ab. Aber sie war wichtig.

»Kieron, versprich mir, dass du es ihm nicht sagst. Sag ihm nicht, wie ich aussehe. ... Sag ihm, dass es mir gut...

Erscheint lt. Verlag 24.2.2023
Reihe/Serie Lua und Caelum
Lua und Caelum
Sprache deutsch
Themenwelt Kinder- / Jugendbuch Jugendbücher ab 12 Jahre
Schlagworte Apokalypse • Badboy Buch • Dämonen • Engel • Fantasy Bücher • Große Liebe • Halbengel • Himmel • Jugendbuch für Mädchen • Liebesroman • LoomLight • Love Story • Magie • romance books • Romantasy Bücher • Romantik Buch • Teufel • Unterwelt • Verbotene Liebe
ISBN-10 3-522-65558-3 / 3522655583
ISBN-13 978-3-522-65558-3 / 9783522655583
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