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Disney - Dangerous Secrets 5: Mulan und DAS GEGENGIFT (eBook)

(Autor)

eBook Download: EPUB
2023 | 1. Auflage
384 Seiten
Carlsen Verlag Gmbh
978-3-646-93830-2 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Disney - Dangerous Secrets 5: Mulan und DAS GEGENGIFT -  Grace Lin
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Für Mulan ist die Familie heilig. Trotz ihrer temperamentvollen und manchmal ungeschickten Persönlichkeit, die so ganz anders ist als die ihrer sanften und anmutigen Schwester Xiu, sind die beiden jungen Frauen eng miteinander verbunden. Als Xiu von einer giftigen Spinne gebissen wird, zögert Mulan, die alles tun würde, um sie zu retten, keine Sekunde und macht sich auf den Weg, um die Hilfe eines berühmten Heilers in Anspruch zu nehmen. Doch schon bald muss sie feststellen, dass es sich nicht um den Biss einer gewöhnlichen Spinne handelt - und auch der seltsame Heiler verbirgt offensichtlich ein Geheimnis. Als Mulan ihm folgt, um das Gegenmittel zur Rettung ihrer Schwester zu finden, begibt sie sich auf eine Reise, die alles übertrifft, was sie sich je hätte vorstellen können. Eine Reise mit außergewöhnlichen Hindernissen, vielen Geheimnissen und der Entdeckung einer seltsamen Prophezeiung, die vielleicht das größte Geheimnis ihrer Familie birgt.

Nina Ohlmann wurde 1977 in Bremen geboren. Durch ihre Ausbildung zur Hotelbetriebswirtin lebte sie viele Jahre in Frankreich und England. Ihre Liebe zu Fremdsprachen und zur deutschen Sprache brachten sie dazu, mit dem Übersetzen von Jugendbüchern zu beginnen. Sie lebt mit ihrem Mann und Sohn in Norddeutschland.

Nina Ohlmann wurde 1977 in Bremen geboren. Durch ihre Ausbildung zur Hotelbetriebswirtin lebte sie viele Jahre in Frankreich und England. Ihre Liebe zu Fremdsprachen und zur deutschen Sprache brachten sie dazu, mit dem Übersetzen von Jugendbüchern zu beginnen. Sie lebt mit ihrem Mann und Sohn in Norddeutschland.

KAPITEL 7

Die Geschichte des Kaninchens

IHR … IHR SEID GESTORBEN?“, stammelte Mulan. Alles, von dem silbernen Licht bis zu dem sprechenden Kaninchen, gab ihr plötzlich ein schwindelerregendes, geblendetes Gefühl, als hätte sie ein imaginäres Land betreten. Sie setzte sich hin und war froh, den festen Boden unter sich zu spüren. Verwundert schüttelte sie den Kopf. Dann blickte sie wieder auf das Kaninchen, das vor ihr stand.

Es hatte in die Ferne gestarrt, war wie in einen Traum versunken. Aber auf Mulans Worte hin drehte es seinen Kopf und richtete seine Augen wieder auf sie.

„Ja“, sagte das Kaninchen, „ich bin gestorben. Das ist schon lange her. Es kam so …“

Die Geschichte des Kaninchens

Als das Land noch jung war, verfügte der Jade-Kaiser August, der Herrscher des Himmels, dass die Vollmondnacht des siebten Monats heilig sein sollte. In dieser Nacht durften die Bewohner der Geisterwelt und des Himmels frei auf der Erde umherziehen, und alle sterblichen Kreaturen sollten ihnen zu Ehren großzügige Feste veranstalten. Kein Mensch oder Tier, kein Geist oder Unsterblicher sollte in dieser Nacht Hunger leiden. Jeder Einzelne sollte Nahrung erhalten, wenn er darum bat. Dies abzulehnen, wäre nicht nur beschämend, sondern würde auch Schande über die Familie und die Vorfahren bringen.

Auch den Tieren wurde dieser Erlass mitgeteilt, und sie alle planten dementsprechend. Der Affe sammelte Kastanien von den Bäumen. Der Otter fing einen Vorrat an Fischen. Der Hund grub einen Haufen Tarowurzeln und Radieschen aus.

Aber das Kaninchen sorgte sich um das Festmahl, das es anzubieten hatte. Es fraß nur Gras und dachte, dass dies ein schlechtes Angebot an die Hungrigen sei. Also beschloss das Kaninchen, etwas anderes vorzubereiten. So ging es von Tier zu Mensch und sammelte mit viel Feilschen und Schmeicheln eine große Auswahl an Lebensmitteln – von den Kastanien des Affen bis zu einem Topf mit Milch von der Kuh.

Aber egal was das Kaninchen versprach oder anbot, es gab ein Wesen, das sich weigerte, etwas zu seinem Festmahl beizutragen. Das war die weiße Füchsin.

„Sieh dich nur an“, spottete die Füchsin. „Du huschst herum wie ein Bauernsklave! Irgendein dreckiger Bettler wird sich an deiner harten Arbeit satt essen.“

„Ich arbeite lieber hart, als eine Schande zu riskieren“, gab das Kaninchen steif und mit einem Hauch von Hochmut zurück. „Was ist mit deinem eigenen Festmahl? Oder bedeutet dir Schande nichts?“

„Oh, ich werde für ein Festmahl sorgen“, versicherte die Füchsin gerissen, „und meines wird das beste von allen sein. Ich werde nicht wie ein armer Schlucker arbeiten müssen. Mach dir um mich mal keine Sorgen.“

Das Kaninchen schüttelte verächtlich den Kopf. Seine schlechte Meinung über die Füchsin war durch diese Unterhaltung nicht verbessert worden. Die beiden waren noch nie Freunde gewesen. Die Füchsin machte sich oft über das Kaninchen lustig, weil es so ernst und anspruchsvoll war, und das Kaninchen fand die Füchsin oberflächlich und skrupellos. Aber das Kaninchen hatte nie bemerkt, wie skrupellos die Füchsin wirklich war … bis zu besagter Vollmondnacht.

Während des Tages stellten alle Menschen und Tiere ihre Essensvorräte auf. Und welche Vielfalt das war! Eine solche Fülle hatte man selten zuvor gesehen. Die Tische schienen sich unter dem Gewicht der Teller mit Nudeln und Knödeln und gedämpften Brötchen zu biegen. Berge von Lotussamen und goldenen Longan-Früchten lagen neben Schalen mit runzligen roten Datteln. Aber das üppigste, das reichhaltigste Menü – das Juwel aller Darbietungen – war jenes, welches das Kaninchen vorbereitet hatte. Sein Angebot war ein überquellendes Festmahl. Mengen von roten Wachsäpfeln, blassen runden Birnen und leuchtenden Orangen erhoben sich über einer Silhouette von Suppen und gedämpftem Reis.

Vielen lief das Wasser im Munde zusammen, und alle wanderten von Nachbar zu Nachbar, um sich zu informieren, was auf dem Abendmenü stand.

Ein Tier schien besonders neugierig auf die Festmahle der anderen. Die Füchsin. Sie ging zu jeder Speise und starrte sie an, als bewerte sie jede einzelne in ihrem Geiste. Als sie die Auslage des Kaninchens erreichte, starrte sie so intensiv darauf, dass es das Kaninchen irritierte.

„Warum schaust du mein Festmahl so an?“, fragte das Kaninchen.

„Oh“, antwortete die weiße Füchsin mit ihrem vertrauten intriganten Lächeln, „ich bewundere es nur. Ich finde, deines ist sogar das beste.“

Das Kaninchen misstraute dem Kompliment der Füchsin, nickte aber dankend. „Und wo ist dein Festmahl?“, fragte es.

„Da drüben“, sagte die Füchsin und wies mit dem Kopf in Richtung eines bedeckten Erdhügels. Sie sah, wie das Kaninchen die Stirn runzelte. „Es ist noch etwas hin, bis die Nacht einbricht. Ich will nicht, dass mein ganzes Futter verdorrt und von Fliegen verspeist wird. Ich bin überrascht, dass du deines so offen liegen lässt.“

Als sie gegangen war, zuckte die Nase des Kaninchens, und es sah in den Himmel. Die Füchsin hatte recht; es war noch eine Weile bis zum Einbruch der Nacht. Das Kaninchen hoppelte davon und kehrte mit einem Tuch zurück. Schnell und sorgfältig bedeckte es damit sein Futter.

Als die Nacht endlich hereinbrach, war das Kaninchen sehr zufrieden mit seinem Futterangebot und dessen Aufbewahrung. Und mit dieser Gewissheit wurde es nahezu ungeduldig, bis der erste Bedürftige bei den Tieren eintraf. Er war offensichtlich ein Bettler – ein alter, gebeugter Mann mit unschönen Geschwüren im Gesicht und einem langen schmutzigen Bart. Seine Kleidung stank so sehr nach Mist und Dreck, dass der Hund, der ein ganzes Stück entfernt saß, interessiert seine Schnauze hob.

„Heute Abend soll es hier wohl Essen für mich geben“, kicherte der Arme mit der Stimme einer Krähe. „Was habt ihr Tiere für mich?“

Der Affe präsentierte seine Kastanien, während der alte Mann die Fische des Otters begutachtete.

„Die kann ich nicht essen“, meckerte der Bettler. „Rohe Nüsse? Roher Fisch? Wie soll ich das denn essen? Ich hätte bei den Menschen bleiben sollen. Dumm von mir hierherzukommen. Ihr Tiere wisst nicht, wie man gastfreundlich ist.“

Die Tiere sahen sich verängstigt an. Würden sie alle heute Abend in Ungnade fallen?

„Wenn Ihr uns nur einen Moment gebt“, schnatterte der Affe nervös und warf dem Otter einen panischen Blick zu, „dann kochen wir Euch sofort Euer Essen.“

Der Mann grunzte, als der Affe und der Otter schnell ein Feuer entfachten. Er untersuchte die Radieschen des Hundes und die Rüben des Schweins. „ROH!“, brüllte der Bettler erneut, woraufhin sich diese Tiere dem Affen und dem Otter anschlossen, um ein noch größeres Feuer zu schüren.

„Wenn Ihr möchtet“, sagte das Kaninchen über die verschiedenen ekeligen Geräusche des Mannes hinweg, „ich habe Essen, das Euch schmecken könnte.“

Das Kaninchen führte den Bettler zu seinem bedeckten Festmahl. Mit einer schwungvollen Bewegung entfernte es das schützende Tuch – und alle zuschauenden Tiere stöhnten gleichzeitig auf. Erschrocken bewegte sich das Kaninchen etwas, um einen kurzen Blick auf sein Festmahl zu werfen. Dann erstarrte es vor Entsetzen.

Sein ganzes Futter war weg!

Statt der Reis- und Obsthaufen lagen dort nur noch Grasbündel. Sie waren überall auf dem Boden verstreut wie heruntergefallene Blätter. Das erschrockene Kaninchen fühlte sich, als würde es zu Stein erstarren.

GRAS?“, heulte der Bettler. „IHR ERWARTET VON MIR, DASS ICH GRAS ESSE?! IHR TIERE SEID …“

„Komm mit mir.“ Die beruhigende Stimme der Füchsin unterbrach den Redeschwall des Bettlers, und er drehte sich zu ihr um. Sie warf ihm einen verführerischen Blick zu und führte ihn zu ihrer bedeckten Auslage. Dann – mit einem Zwinkern in Richtung des Kaninchens – hob sie das Tuch an.

Dort lag das Festmahl des Kaninchens!

Es war nicht zu übersehen. Die rosa Äpfel, der weiße Reis, der Topf mit Milch … es war die vom Kaninchen hart erarbeitete Nahrungssammlung. Die Füchsin hatte sie ihm mit irgendeinem Trick gestohlen. Der Bettler stürzte sich mit Heißhunger auf das Festmahl. Reisstücke und Saft liefen ihm aus dem Mund, als er schmatzend kaute. Das Kaninchen konnte nur noch staunen und war stumm vor Schreck.

„Keine Ahnung, was das Kaninchen vorhatte“, grunzte der Bettler zwischen zwei Bissen. „Das ist eine Beleidigung! Einem Mann Gras anzubieten!“

„Nun, das Kaninchen hat einen schlechten Sinn für Anstand“, erklärte die Füchsin voller Herablassung, „aber wir müssen seine Wertlosigkeit bemitleiden. Es hat nichts, was es Euch zu essen geben könnte.“

Daraufhin regte sich das Kaninchen. Die grauen Felsen, das Gebrüll des Bettlers, das lodernde Feuer – alles schien schneller und schneller um es herumzuwirbeln und es mit Scham und Demütigung zu ersticken. Es hat nichts, was es Euch zu essen geben könnte. Die Worte der Füchsin dröhnten in seinen Ohren. Es hat nichts, was es Euch zu essen geben könnte.

„Mein Lord!“, sprach das Kaninchen. Es sprach nicht laut, aber die Intensität seiner Stimme schnitt durch das Knistern des Feuers, und alle – auch der Bettler – drehten sich zu ihm um.

„Ich...

Erscheint lt. Verlag 27.4.2023
Reihe/Serie Disney – Dangerous Secrets
Disney – Dangerous Secrets
Übersetzer Nina Ohlmann
Verlagsort Hamburg
Sprache deutsch
Themenwelt Kinder- / Jugendbuch Jugendbücher ab 12 Jahre
Schlagworte dangerous secrets • Disney Bücher Erwachsene • Disney Buch Mulan • Disney Fantasy • Disney für junge Erwachsene • Disney Mulan • Fantasy Bücher Erwachsene • Fantasy Bücher Jugendliche • Geschenk Buch Disney • Märchen für Jugendliche Erwachsene • Mulan anders erzählt • Mulan Buch Film • Mulan Film • Mulan Schwester • Psychologischer Roman • Serie Disney • spannende Bücher ab 10 • twisted tales • Villains • Young Adult Bücher
ISBN-10 3-646-93830-7 / 3646938307
ISBN-13 978-3-646-93830-2 / 9783646938302
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