Impress Winter Romance Reader. Romantische Lesestunden für die kalte Jahreszeit (eBook)
250 Seiten
Impress (Verlag)
978-3-646-61014-7 (ISBN)
Für Nina Brenke, Jahrgang 1983, wäre die Welt nichts ohne die Musik und das geschriebene Wort. Seit ihrer Jugend kombiniert sie diese Dinge in Geschichten, bei denen es - wie im echten Leben auch - um das Suchen und (Wieder-)Finden der Liebe geht. Fast all ihre Erzählungen spielen auf der grünen Insel, wo ihr Herz schon vor 20 Jahren ein zweites Zuhause gefunden hat. Nina lebt mit ihrer Familie in Südhessen.
Für Nina Brenke, Jahrgang 1983, wäre die Welt nichts ohne die Musik und das geschriebene Wort. Seit ihrer Jugend kombiniert sie diese Dinge in Geschichten, bei denen es – wie im echten Leben auch - um das Suchen und (Wieder-)Finden der Liebe geht. Fast all ihre Erzählungen spielen auf der grünen Insel, wo ihr Herz schon vor 20 Jahren ein zweites Zuhause gefunden hat. Nina lebt mit ihrer Familie in Südhessen. Marie Westendorf ist eine junge, deutsche Autorin, die, seit sie denken kann, romantische Geschichten schreibt. Wenn sie nicht gerade vor dem Laptop sitzt, verbringt sie ihre Zeit mit einem guten Buch, ihrer Familie oder ihren Freunden oder arbeitet als Ergotherapeutin. Mit dem Kopf voller Ideen vergeht allerdings kaum ein Tag, am dem sie nicht an ihre Protagonist*innen denkt. Susanne Münch wurde 1985 in Frankfurt am Main geboren und lebt seit der Schulzeit in Südhessen. Bereits früh entdeckte sie die Freude am Geschichten schreiben. Nach dem Abitur widmete sie sich zunächst dem Studium der Betriebswirtschaftslehre. Seit sie als Unternehmensberaterin tätig ist, schreibt sie nebenbei Kurzgeschichten und Romane. Nadja Raiser lebt mit ihrem Mann und drei Kindern am Rande der Allgäuer Alpen. Seit ihrer Kindheit liebt sie es, in selbstgeschriebene Geschichten abzutauchen. Während ihre Anfänge noch auf Disketten schlummern, hat sie Anfang 2020 den Schritt in die Öffentlichkeit gewagt und schreibt nun Romane in verschiedenen Genres. Neben dem Schreiben gehört ihr Herz der Musik. Daher findet man sie immer wieder singend und musizierend in Chor und Orchester.
Rosie
23. Dezember
»Ich hätte wissen müssen, dass er ein Idiot ist.«
Mit einem Tritt gegen den zerbeulten Stahl fliegt die Tür auf. Ich entkomme in die Nacht und schüttle den Schleier aus Dunst und Lärm mit einem lautlosen Schrei ab.
Wir drängen uns an den im Weg stehenden Menschen vorbei und finden auf der anderen Seite des Innenhofs eine freie Ecke an einem Infrarotstrahler, der noch nicht von Rauchern oder rumknutschendem Partyvolk annektiert worden ist.
Schweigen und blassrote Wärme hüllen uns ein. Ich krame den schmalen Kunststoffstängel aus meiner Tasche und ziehe daran, als hinge mein Leben davon ab … als könnte mich der Geschmack beruhigen. Er tut es nicht, im Gegenteil.
Ich blinzle die Tränen weg, ignoriere den Knoten in meinem Bauch – und Cheryl, die neben mir steht und mich mit großen Augen ansieht. Weil sie mich lange und gut genug kennt und weiß, dass sie gegen meine unterirdische Laune nicht ankommt. Carla hingegen will noch nicht aufgeben und fährt mir – ähnlich ratlos, aber bemüht – über den Rücken, wiederholt dabei gebetsmühlenartig die Worte: »Die Gutaussehenden sind meistens Idioten.«
Ich möchte ihre Hand wegschlagen, tue es aber nicht.
»Die Gutaussehenden sind immer Idioten«, korrigiere ich sie stattdessen. »Immer. Immer. Immer.«
Meine Lippen umschließen den Kunststoff der E-Zigarette, als mich ein tiefes »So schlimm?« hinter mir innehalten lässt.
Die Art, wie Carlas Wangen zu glühen anfangen, als sie an mir vorbeispäht, kann nur bedeuten, dass Nick Horan uns gefunden hat.
Langsam drehe ich mich um, muss den Kopf heben, so dicht steht er bei mir. Sein Lächeln ist breit und einnehmend.
Als er sein halb volles Pint hebt und es uns prostend entgegenstreckt, weht mir ein Hauch von Zitrus – und Lavendel? – um die Nase.
»Hey, ihr Hübschen.«
Ich habe aufgehört zu zählen, wie oft ich diesen Spruch in den letzten Jahren von ihm gehört habe. Nicht bloß in unsere Richtung.
Ich ziehe betont lässig an meiner E-Zigarette, mache mit verschränkten Armen einen Schritt zurück und mustere mein Gegenüber, während ich den nach Kaktusfeige und Ananas schmeckenden Dampf in den Nachthimmel blase.
Sein Bart ist ein Stück länger und ich glaube, auf seinem Unterarm prangt ein neues Tattoo, das sich bis hinunter zu seinem linken Handrücken zieht. Was ist das? Ein Stormtrooper-Helm? Ein Kühlergrill? Genau kann ich es in dem diffusen Licht nicht erkennen, beides scheint in meinen Augen jedoch keine glückliche Wahl für eine Stelle zu sein, die immer und für jeden sichtbar ist. Aber da sein Arm mittlerweile einem Wimmelbild gleicht, kommt es darauf wohl nicht mehr an.
Ich bemerke die weißen Wölkchen, die von seinem Mund aufsteigen, doch erst als Carla mich mit dem Ellenbogen in die Seite stößt, realisiere ich, dass er mit mir spricht.
»Ob ich auch ein Idiot bin, wollte ich wissen«, kommt es auf meinen fragenden Gesichtsausdruck hin prompt von ihm.
»Ausnahmen bestätigen die Regel.« Ich inhaliere ein weiteres Mal, puste den Dampf geräuschlos nach oben und sehe der Dunstwolke hinterher, bis sie sich im nachtschwarzen Nichts über uns so weit aufgelöst hat, dass man die Sterne wieder sieht.
»Und ich will wahrscheinlich nicht wissen, in welcher Hinsicht ich die Ausnahme bin, richtig?«
Ich kann nicht anders, als sein breites Lächeln zu erwidern – auch wenn ich ihn viel lieber treten möchte. Vorzugsweise irgendwohin, wo es wehtut. Dabei kann er nicht mal was für meinen desolaten Gemütszustand. Niemand hier kann das. Daran ist nur Damian schuld. Damian, der Idiot.
Mit dem nächsten Lungenzug sehe ich zu Boden, weil die Tränen, die hinter meinen brennenden Augen darauf warten, geweint zu werden, niemanden etwas angehen – schon gar nicht einen wie Nick Horan, der auch bloß ein Idiot ist.
Ich seufze lautlos. Genau genommen bin ich hier die Idiotin. Weil ich nach dem Mist der letzten Jahre offensichtlich kein Quäntchen klüger geworden bin, was Männer angeht.
Ich komme mir so … idiotisch vor.
Als ich aufblicke, sind es Nicks braune Augen, die mich neugierig und irgendwie besorgt ansehen. »Was?«, pampe ich ihn an.
»Bin ich die Ausnahme, weil ich kein Idiot bin, oder weil ich nicht gut aussehe und trotzdem einer bin?«
Spätestens jetzt möchte ich wirklich gern meine Faust in seinem Grinsen vergraben.
»Dass du gut aussiehst, weißt du selbst«, attestiere ich ihm unter dem zustimmenden Nicken meiner Freundinnen und schicke schulterzuckend eine weitere Ladung Dampf in den Nachthimmel.
Natürlich weiß er das. Das bekommt er oft genug gesagt, da wette ich drauf. Von Frauen wie Carla, die auf diesen messy Man Bun stehen, der nur kaschieren soll, dass er seine viel zu langen Haare seit Wochen nicht gewaschen, geschweige denn gekämmt hat. Oder auf seinen unappetitlichen Vollbart, in dem er morgens wahrscheinlich regelmäßig die Reste seines Abendessens vorfindet. Und auf seine dunklen Augen, die immer ein bisschen aussehen, als würde er sie schminken.
Okay. Ja. Er sieht gut aus. Irgendwie.
Und er ist angeblich gut im Bett. Das weiß ich allerdings nicht von ihm oder, Gott bewahre, aus eigener Erfahrung. Die brauche ich nicht. Nick hat einen Ruf, der ihm hier im Icon – und in ganz Limerick – meilenweit vorauseilt. Carla ist eine der Glücklichen, die er schon mit nach Hause genommen hat. Und sie hängt auch heute an seinen Lippen, als wären sie das Zentrum ihres Universums. Es ist erschreckend lächerlich, wie die Frauen in seiner Gegenwart zu willenlosen Püppchen werden. Noch furchtbarer ist, dass eine meiner engsten Freundinnen eine davon ist.
Aber seit ich im vergangenen Jahr mit einem von Nicks besten Kumpels geschlafen habe – unwissend, um wen es sich handelt –, bin ich wohl nicht mehr in der Position, über ihn zu urteilen …
»Also, bin ich nun ein Idiot oder nicht?«
Ich sehe ihn wieder an. Langsam glaube ich, das Grinsen ist aufgemalt. Oder hat er mit Mitte zwanzig Botox ausprobiert und die Kontrolle über seine Mimik verloren?
»Das zu beurteilen, überlasse ich gern anderen.« Mit einem Zwinkern ziehe ich erneut an meiner E-Zigarette und wende mich Cheryl und Carla zu, die mit einem stupiden Lächeln im Gesicht zu dem Eins-neunzig-Hünen hinter mir aufschauen.
»Mädels«, versuche ich ihre Aufmerksamkeit auf mich zu lenken und schnipse mit den Fingern, um sie aus ihrer Starre zu holen. »Gehen wir rein? Mir wird kalt.«
»Ich komme gleich nach«, säuselt Carla, ohne ihren Blick auch nur eine Sekunde lang von Nick zu nehmen, woraufhin ich mich genervt bei Cheryl einhake und sie zurück nach drinnen zerre. Zeit für mehr Alkohol.
Die Tanzfläche ist an diesem Freitagabend brechend voll mit Menschen aller Art. Alte und junge. Männer, die nach Business Chic aussehen, und solche, die angezogen sind, als hätten sie bis eben auf dem Sofa GTA V gezockt. Ein Stück weiter tanzen Frauen in Miniröcken – so kurz, dass sie kaum Raum für Fantasie lassen – neben solchen mit tiefen Ausschnitten und Gesichtsbemalung, bei denen selbst die Kardashians blass werden würden. Mittendrin in all dem Trubel steht ein älterer Herr im Smoking, der aussieht, als wäre er aus der Zeit gefallen, wie er so beseelt zu SIAs Cheap Thrills tanzt.
Jeder von diesen Menschen hat einen Grund, heute Abend hier zu sein. Ein Ausgleich zum stressigen Büroalltag, wo gerade Hochsaison herrscht, oder vielleicht die bitter nötige Erholung nach dem Einkaufsmarathon. Eine Art vorweihnachtliche Flucht vor der eigenen Familie, um Kraft zu tanken für die bevorstehenden Feiertage mit Kind und Kegel. Oder um sich den ganzen Frust der vergangenen Tage – der vergangenen Monate, Jahre – von der Seele zu tanzen, so wie bei mir. Und ihn in Gin Tonic zu ertränken, den Cheryl mir im nächsten Moment reicht.
»Auf uns. Und scheiß auf die Männer.«
»Du hast leicht reden«, brummele ich und nehme einen Schluck.
Sie und Dan sind eines dieser perfekten Paare, die sich in der Schule gefunden haben und nie trennen werden. Die auch nach einem halben Jahrzehnt zusammen aussehen wie frisch verliebt.
Und ich? Ich bin wieder allein. Nicht kompatibel. Zumindest nicht, wenn es um mehr geht als unverbindlichen Sex und lose Bekanntschaften. »Vielleicht bin ich nicht zu mehr imstande. Weil ich das eigentliche Problem bin.«
»Du bist nicht das...
Erscheint lt. Verlag | 15.12.2022 |
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Verlagsort | Hamburg |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Kinder- / Jugendbuch ► Jugendbücher ab 12 Jahre |
Schlagworte | Buch Liebesroman • Bundle • college liebesromane deutsch • enemies to lovers • Enemies to lovers deutsch • Fakebeziehung • fake boyfriend • impressbundle • impress ebooks • new adult liebesroman • sport liebesroman deutsch • Sport Romance • Winter Liebesroman • Zeitgenössische Liebesromane |
ISBN-10 | 3-646-61014-X / 364661014X |
ISBN-13 | 978-3-646-61014-7 / 9783646610147 |
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