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Catching Feelings (eBook)

Das Herz findet immer einen Weg

(Autor)

eBook Download: EPUB
2023 | 1., Auflage
480 Seiten
Planet! in der Thienemann-Esslinger Verlag GmbH
978-3-522-65511-8 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Catching Feelings - Kira Licht
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+++Eine Cozy-Romance im eisigen Alaska+++ Sie sind wie Feuer und Eis.  Nach langer Zeit ist Lys, Tochter eines Delikatessen-Fabrikanten, zurück in ihrer Heimat Blackfish Bay, einem malerischen Küstenort im eisigen Alaska. Lys will endlich mit ihrer Vergangenheit abschließen und sich mit ihrem Vater aussöhnen. Umso misstrauischer begegnet sie Zane - denn sie glaubt, er sei eingestellt worden,   sie zu überwachen. Doch Zane verfolgt eigene Ziele: Er ist Mitglied der Seawolves, einer Gruppe von Umweltaktivisten, die kriminelle Machenschaften in der Firma von Lys Vater untersucht.  Überzeugt, dass Lys darin verwickelt ist, will Zane sich von ihr fernhalten. Als sich die beiden dennoch ineinander verlieben, werden ihre Gefühle auf eine harte Probe gestellt ... Tierschutz, Selbstfindung und die große Liebe - mit ihrer emotionalen Romance sorgt Spiegel-Bestseller-Autorin Kira Licht für Herzklopf-Momente und Wanderlust im Sehnsuchtsort Blackfish Bay, an der traumhaft-wilden Küste Alaskas.

Kira Licht ist in Japan und Deutschland aufgewachsen. In Japan besuchte sie eine internationale Schule, überlebte ein Erdbeben und machte ein deutsches Abitur. Danach studierte sie Biologie und Humanmedizin. Sie lebt, liebt und schreibt in Bochum, reist aber gerne um die Welt und besucht Freunde. Aktuelle News zu Büchern, Gewinnspielen und Leserunden verrät die Autorin auf Instagram (@kiralicht).

Prolog


LYS


New York, eine Woche zuvor

Das Herz findet seinen Weg. Ich drehte den kleinen Kühlschrankmagnet zwischen meinen Fingern. Die sanft geschwungene goldene Schrift passte perfekt zu dem fliederfarbenen Hintergrund. Das Herz findet seinen Weg. Nicht nur der Spruch klang optimistisch, sogar die Farbkombination aus Flieder und Gold strahlte Gelassenheit und Zuversicht aus. Eigenschaften, die mir verloren gegangen schienen. Stattdessen kreiste diese eine Frage in Endlosschleife in meinem Kopf: Hatte ich die richtige Entscheidung getroffen?

Die Tür meines Zimmers wurde schwungvoll aufgestoßen.

»Ich sehe keinen nennenswerten Fortschritt.« Meine beste Freundin Chloe ließ zwei leere Müllsäcke auf den Boden sinken. Dann warf sie ihre Sonnenbrille auf die Couch, während sie sich gleichzeitig die Plateausandalen von den Füßen kickte und einen prüfenden Blick auf ihr Handy warf.

Ich beobachtete sie wie immer fasziniert dabei. Chloe war die ungekrönte Königin des effektiven Zeitmanagements. Ich konnte ein Lied davon singen. Drei Jahre lang hatte ich nach dem Volleyballtraining neben ihr geduscht. Während ich mich noch für ein Shampoo entschied, hatte Chloe bereits eine Haarmaske aufgetragen.

»Du warst bloß zehn Minuten weg«, verteidigte ich mich halbherzig und ließ den Blick aus dem Fenster schweifen. Aber nicht mal der strahlend blaue Himmel über Carnegie Hill konnte meine grauen Wolken vertreiben. Um mich herum auf dem Bett verteilt lagen Kleidungsstücke, die darauf warteten, dass ich sie begutachten und wahlweise aussortieren oder zurück in den Schrank packen würde. Chloe und ich waren beide an der Brown University angenommen worden. Ich im Studiengang BWL, sie würde Jura studieren. Chloe war sich, wie in allen anderen Dingen des Lebens auch, ganz sicher, die richtige Wahl getroffen und den Herausforderungen des Studiums gewachsen zu sein. Sie besaß eine innere Selbstsicherheit, um die ich sie sehr beneidete. Sie würde in einer Woche ein Praktikum bei »Latham & Watkins«, einer der renommiertesten Anwaltskanzleien New Yorks, beginnen. Eine große Chance, für die sie hart gekämpft hatte und die ihr einen Vorgeschmack auf das Studium geben würde.

Ich hingegen fühlte mich eingeschüchtert von der Vorstellung, mich bald zwischen so vielen anderen Studenten beweisen zu müssen. Wir hatten schon unsere Stundenpläne und die Bücherlisten bekommen, und das hatte es nicht besser gemacht. Ich war nicht so perfekt organisiert wie Chloe, nicht so zielstrebig und nicht so selbstbewusst. An manchen Tagen fühlte ich mich regelrecht gelähmt und war mir sicher, bei dem Großprojekt »BWL-Studium« zu versagen.

Meine Aufmerksamkeit wanderte zurück zu dem Berg Kleidung auf meinem Bett. Da Chloe und ich am Ende der Sommerferien gemeinsam ins Wohnheim auf dem Campus der Brown ziehen würden, hatten wir beschlossen, unsere Zimmer noch mal gründlich auszumisten.

Und heute war mein Reich an der Reihe.

»Wenn du in diesem Tempo weitermachst, verpasst du noch die Einführungsveranstaltung in sechs Wochen.« Chloe schaute von ihrem Smartphone auf und ließ sich im Schneidersitz auf meiner durchgesessenen Couch nieder. Ihre Miene wurde weich. »Niemand zwingt dich, Lys. Noch kannst du alles canceln. Storniere deine Flüge, ruf in Blackfish Bay an und sag ihnen, dass du es dir anders überlegt hast.«

Ich seufzte und begutachtete alibimäßig ein blau-weiß geringeltes Shirt. »Nein, ich kneife jetzt nicht.« Oder vielleicht doch? Ich klang erbärmlich. Und da waren sie wieder, die Fragen: Hatte ich die richtige Entscheidung getroffen? Oder erwartete mich die größte Enttäuschung meines Lebens?

Ich legte das Shirt zurück auf die Patchwork-Tagesdecke, dann betrachtete ich Chloe, die mich immer noch leicht besorgt musterte. Das cremefarbene Polohemd ließ ihre hellbraune Haut strahlen, dazu die dunkle Jeans, die in Pastellrosa lackierten Finger- und Fußnägel, der dezente Schmuck. Sie sah klasse aus. Ich hingegen versumpfte in der Jogginghose meines Ex-Freunds und trug dazu ein XL-Shirt, auf dem ein quietschgelber Pikachu herumsprang.

Als mein Magen in die Stille knurrte, rang ich mir ein zuversichtliches Lächeln ab. »Lass uns etwas zu essen holen. Ich habe Lust auf einen Wrap.« Ich drehte den Magnet zwischen meinen Fingern. »Fürs restliche Ausmisten brauche ich nur noch eine halbe Stunde.«

»Aber so gehe ich nirgendwo mit dir hin.« Chloe schoss hoch, marschierte zu meinem Kleiderschrank und riss die Türen auf.

»Du weißt, ich liebe dich, aber wir haben hier einen verdammten Ruf zu verlieren«, sagte sie zu meinem beigefarbenen Trenchcoat.

»Sei nett zu ihm, er mag dich.«

Chloe schwang herum. »Nicht frech werden, Fräulein. Ich weiß, wo deinen Klamotten hängen.« Sie grinste.

Ich lächelte. »Das sagt die Richtige.« Chloe würde auch im Schlafanzug mit mir essen gehen, das war mir klar. Sie war die Erste, die ich hier in New York kennengelernt hatte, und sie war das Beste, was mir seit Langem passiert war. In ihr hatte ich eine wahre Freundin gefunden, die mit mir durch dick und dünn ging. Nach außen wirkte sie vielleicht etwas überdreht und auch ihre pathologische Schwäche für Mode erschien oberflächlich. Aber Chloe war lieb und loyal und sie war immer für mich da.

Jetzt griff sie in meinen Schrank und warf ein dunkelblaues Maxikleid auf mein Bett. »Das hier?«

Ich nickte, dann hielt ich den Magnet hoch. »Erinnerst du dich noch, wann du mir den geschenkt hast?«

»Jacob hatte dich abserviert und du warst ein Wrack.« Sie lächelte triumphierend. »Und jetzt beulst du seine Jogginghose aus und fliegst quer durchs Land, um die Firma deines Vaters zu übernehmen.«

»Oh ja.« Ich lachte und angelte nach den Riemchensandalen unter meinem Bett. »Und dabei war Jacob keine einzige Träne wert.« Und was die Übernahmepläne anging … Nun ja, wir würden sehen.

Ich tauschte Schlabberlook gegen Maxikleid, während Chloe ihr Lipgloss auffrischte.

Als ich in meine Sandalen schlüpfte, glitt mein Blick erneut zum Fenster, und ich machte die paar Schritte darauf zu. Die Silhouette von New York malte sich wie ein grauer Schatten vor den wolkenlosen Himmel. »In einer Woche sitze ich schon im Flieger.«

»Bleib hier, Lys.« Chloe seufzte leise. »Blackfish Bay ist deine Vergangenheit. Ich sage es gerne noch mal, aber ich glaube, du verklärst diese Vergangenheit, vor allem die Situation mit deinem Vater und seiner Freundin. Vielleicht ist es besser, es bleibt alles so, wie es ist. Manche Dinge kann man nicht reparieren.« Sie stellte sich neben mich an das Fenster. »Vielleicht zieht es dich auch nach Blackfish Bay, weil du es mit den Erinnerungen deiner Kindheit verbindest. Sorglose, fröhliche Bilder eines Mädchens, das behütet aufwächst. Jetzt hat dein Vater eine neue Familie und du bist erwachsen. Deine Sicht auf die Welt ist eine andere.« Ihre Stimme wurde leiser. »Und sehr wahrscheinlich hat sich auch in Blackfish Bay vieles verändert. Warum sagst du nicht einfach ab? Ich sehe doch, wie unwohl du dich fühlst.«

Bei ihren Worten waren Erinnerungsfetzen vor meinem inneren Auge aufgetaucht. Das stürmische Beringmeer, das gegen den Pier der Fabrik schlug. Endlose grüne Hügel und Täler, eine freie und wilde Natur, die den kleinen Ort umgab. Unser Leben mit den Jahreszeiten, den Gezeiten, den Sonnenstunden. Lange sonnige Nachmittage am Strand, mit Robben, die ihre Köpfe neugierig aus den Wellentälern reckten. Eisige Winter mit kalt gefrorenen Nasenspitzen und jeder Menge warmem Tee. Es war, als würde ich das Salz des Meeres auf meiner Zunge schmecken. Und plötzlich war alles so real, so greifbar, dass eine unbändige Sehnsucht in mir erwachte. Nach Hause. Ich würde nach Hause zurückkehren, in ein Land, das einem viel abverlangte und das so unendlich viel mehr gab. Ich wollte wieder das schwankende Deck eines Schiffs unter meinen Füßen spüren. Ich wollte, dass die raue Seeluft mir das Haar zerzauste. Ich wollte, dass der kühle Sand mich zwischen meinen Zehen kitzelte und –

»Ist alles okay?«, riss Chloes Stimme mich zurück in die Realität. »Deine Augen glänzen plötzlich so. Hast du Fieber?« Sie legte mir sacht eine Hand an die Stirn.

»Was?« Alaska. Es war mal meine Heimat gewesen. Chloe hatte natürlich recht und ich war eine andere. Ich war nicht mehr der wütende Teenager, der seinem Vater die Schuld für alles gab. Wir hatten uns vier Jahre lang nicht gesehen, kaum Kontakt gehabt. Und jetzt wollte ich einen Neuanfang wagen. Ich wollte herausfinden, ob eine Beziehung, die so zerrüttet war wie unsere, so voller ungesagter Worte, so voller bereuter Worte, noch zu kitten war. Wir waren doch mal eine Familie gewesen. Sollte es da nicht eine zweite Chance für uns geben?

»Fieber hast du jedenfalls nicht.«

»Danke.« Ich strich Chloe kurz über den Arm. »Mir geht es gut.« Es war zwar merkwürdig, doch auf einmal...

Erscheint lt. Verlag 27.1.2023
Mitarbeit Designer: Christin Giessel
Sprache deutsch
Themenwelt Kinder- / Jugendbuch Jugendbücher ab 12 Jahre
Schlagworte Alaska • Bookstagram • Buchschnitt • Fernweh • Große Liebe • Herzschmerz • Liebesroman • Love Story • New Adult • new adult bücher • romantik bücher • Selbstfindung • Standalone • Tierschutz • Umweltschutz • Verbotene Liebe • Young Adult
ISBN-10 3-522-65511-7 / 3522655117
ISBN-13 978-3-522-65511-8 / 9783522655118
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