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Ewig & Immer - Die Geheimnisse der Lady Halewood -  Alexandra Fischer-Hunold

Ewig & Immer - Die Geheimnisse der Lady Halewood (eBook)

eBook Download: EPUB
2023 | 1. Auflage
352 Seiten
Verlag Carl Ueberreuter
978-3-7641-9329-4 (ISBN)
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Ein Sommer, ein junger Lord, rätselhafte Geheimnisse und ein unheimlicher Fluch - in diesem englischen Herrenhaus ist die Zeit stehen geblieben! Endlich! Kurz nach ihrem Abi reist die 18-jährige Juno zu einem englischen Adelssitz, wo sie ein Jahr Gesellschafterin einer alten Dame sein wird. Dort ist alles altmodisch: Es gibt unbequeme Kleider, Kerzenlicht und kein Internet - aber auch einen jungen Lord, der Juno schon bald nicht mehr aus dem Kopf geht. Doch alles wird immer merkwürdiger, es scheint, als wäre auf dem Anwesen die Zeit stehen geblieben ... Und wer ist die geheimnisvolle Isobel Halewood, deren ehemaliges Zimmer Juno bewohnt und an die sich trotzdem niemand erinnert? Eine mysteriöse Liebesgeschichte vor der Kulisse des 19. Jahrhunderts im englischen Adel - für Fans von Jane Austen und Bridgerton

Alexandra Fischer-Hunold studierte deutsche und englische Literatur und arbeitete in einem Verlag, bevor sie selbst anfing zu schreiben. Ihre Bücher wurden in viele Sprachen übersetzt.Für den Kinderkrimi 'Lord Gordon - Ein Mops in königlicher Mission' wurde sie 2017 mit dem Hansjörg-Martin-Preis für den besten Kinder- und Jugendkrimi ausgezeichnet. Sie lebt mit ihrem Mann und dem Irish Terrier Carla in Münster in Westfalen.

Alexandra Fischer-Hunold studierte deutsche und englische Literatur und arbeitete in einem Verlag, bevor sie selbst anfing zu schreiben. Ihre Bücher wurden in viele Sprachen übersetzt. Für den Kinderkrimi "Lord Gordon - Ein Mops in königlicher Mission" wurde sie 2017 mit dem Hansjörg-Martin-Preis für den besten Kinder- und Jugendkrimi ausgezeichnet. Sie lebt mit ihrem Mann und dem Irish Terrier Carla in Münster in Westfalen.

Oh, mein Gott, ist das schön hier!« Staunend lege ich den Kopf in den Nacken und blinzele gegen das gleißende Sonnenlicht zu den sattgrünen Baumkronen hinauf, die sich wie riesenhafte Beschützer von beiden Seiten dicht an die sandige Zufahrt drängen. Dann bemerke ich die Luft: würzig, klar, ein Hauch von Salz. Mein geliebtes Meer, dessen Nähe mit ein Grund war, warum ich mich für die Anstellung bei den Calvertons entschieden habe, ist nicht weit weg. Ich folge der staubigen Allee die kleine Anhöhe hinauf. Wie still es hier ist. Nur die Schreie der Möwen und das leise Rauschen der Meeresbrise in den Blättern der Bäume sind zu hören. Als ob es die Welt da draußen gar nicht gäbe. Bei diesem Gedanken drehe ich mich noch einmal um und blicke zum Eingangstor zurück. Als wären die Bäume hinter mir noch näher zusammengerückt, fällt mein Blick auf eine Mauer aus undurchdringlichem Grün. Das Tor dahinter ist verschwunden.

Mit nachdenklich gekräuselter Stirn wende ich mich wieder in Gehrichtung. Im nächsten Moment trete ich aus dem Wald heraus und was ich jetzt zu sehen bekomme, lässt mich nach Luft schnappen. Mir schräg gegenüber thront auf der Kuppe eines Hügels inmitten einer gigantisch großen, top gepflegten Rasenfläche stolz und erhaben das Ziel meiner Reise: Staunton House. House? Echt jetzt? House? Ne, das ist ein Palast! Und was für einer!

Meine Augen gleiten über die symmetrische graue Steinfassade mit den vielen Sprossenfenstern, in denen sich das Sonnenlicht spiegelt. Über die unzähligen Schornsteine und Skulpturen, die die Brüstung des flachen Daches schmücken, in dessen Mitte sich eine gewaltige Kuppel erhebt. Und das ist mein neues Zuhause? Für die nächsten verdammten dreihundertfünfundsechzig Tage? Voll crazy!

Logo haben meine Großmutter und ich die Familie Calverton und Staunton House gegoogelt, kaum dass mein Zoom-Meeting mit der Arbeitsvermittlungsagentur in London beendet war. Gefunden haben wir nur das Foto von einem eingestaubten Gemälde, auf dem irgendwo in der Ferne ein graues Gebäude abgebildet war, das angeblich Staunton House darstellen sollte, nebst dem knappen Verweis darauf, dass die Calvertons hier schon seit Jahrhunderten sehr zurückgezogen leben. Weder das undeutliche Foto bei Wikipedia noch die Tatsache, dass Mrs Plimpton von einem Herrenhaus gesprochen hat, haben mich auf diesen unglaublichen Anblick vorbereiten können.

»Jackpot!«, kreische ich und reiße die Arme in die Luft, um mit wackelndem Po Emmas und meinen Shake-it-Baby-Freudentanz aufzuführen.

Apropos, Emma! Die glaubt mir doch kein Wort, wenn sie heute Abend beim verabredeten Video-Call zu hören bekommt, dass ihre beste Freundin, Juno Sondorf, also ich, in einem Mega-Jane-Austen-Downton-Abbey-Stately Home, bei waschechten Adeligen und hopefully in Gesellschaft eines kettenrasselnden Gespenstes untergekommen ist.

Gut, Letzteres weiß ich erst nach der Geisterstunde, die ja bekanntlich um Mitternacht beginnt. Oh, mein Gott!

Wie spät ist es eigentlich?

Shit! Shit! Shit! Gleich Viertel vor fünf, verrät mir mein Handy. Wenn ich jetzt nicht lossprinte, werde ich wahrscheinlich die erste Gesellschafterin in der Geschichte der Calvertons sein, die ihren Job verliert, bevor sie ihn überhaupt angetreten hat.

Mein Top klebt an meiner Haut und zwischen meinen Zehen reiben sich schmerzhaft die Sandkörner, die sich unbemerkt auf der Zufahrtsstraße in meine Flip-Flops gemogelt haben, als ich die gekieste Auffahrt überquere und die Stufen zur Haustür – oder treffender ausgedrückt: zum Eingangsportal – hinaufkeuche. Ich muss ja einen großartigen Anblick bieten! Eilig streiche ich die verschwitzten roten Locken von meinen feuchten Wangen und gebe mir ein paar Sekunden, um wieder zu Atem zu kommen, bevor ich die Hand nach dem eisernen Klingelzug ausstrecke, der hier neben der Haustür baumelt. Vorsorglich ziehe ich gleich drei Mal beherzt daran. Und siehe da, irgendwo unter meinen Füßen schrillt in der Tat und nur leicht zeitversetzt ein Glöckchen auf. Drei Mal. Sofort taucht vor meinem inneren Auge diese eine spezielle Wand im Personaltrakt von Downton Abbey auf. Die mit den Glöckchen und den dazugehörigen Schildchen, auf denen mit geschwungener Schrift geschrieben steht, zu welchem der vielen Räume im Haus sie gehören. Und gerade jetzt in diesem Moment hat das Glöckchen über der Tafel mit der Aufschrift Main Entrance, Haupteingang, verkündet, dass ein Besucher da ist.

Ich trete zwei, drei Schritte zurück, weil ich es selber nicht ausstehen kann, wenn Besucher buchstäblich mit der Tür ins Haus fallen. Den Kopf in den Nacken gelegt, inspiziere ich diese coole Fassade. Die Front ist ganz schön lang und ziemlich hoch. Die Räume im Erdgeschoss und ersten Stock müssen gigantische Ausmaße haben, denn ansonsten gibt es nur noch schmale Souterrainfenster und eine Reihe winzig kleiner Fenster über dem ersten Stock. Und die Kuppel natürlich. Deren Heizkostenrechnung möchte ich nicht bezahlen müssen.

Ganz außer Atem, aber glücklich, endlich da zu sein, winke ich der Person zu, die mich von einem Fenster im ersten Stock aus beobachtet. Meine ich zumindest. Vielleicht hat sich aber auch nur ein vorbeifliegender Vogel in der Fensterscheibe gespiegelt. Denn jetzt ist der Schatten verschwunden.

Ohne Hast trete ich vom Fenster zurück. Gut möglich, dass sie meine Silhouette gesehen hat, mehr aber auch nicht.

Zufrieden lasse ich meinen Blick ein letztes Mal durch das Zimmer gleiten, das sie ab heute bewohnen wird. Alles ist perfekt arrangiert und wartet auf den neuen Gast.

Sie ist perfekt und völlig ahnungslos! Und wenn sie bemerkt, in was … nein, falls sie bemerkt, in was sie da geraten ist, wird es zu spät sein. Genau genommen war es das schon in dem Moment, in dem sie durch das Tor getreten ist.

Endlich erklingt hinter der Tür das bedächtige Klappern von Schuhsohlen auf steinernem Boden, beide Türflügel schwenken gleichzeitig auf und mir gegenüber steht ein älterer Herr in Butleruniform. Mit aller Macht versuche ich meine Gesichtszüge unter Kontrolle zu halten. Ihn zu bestaunen wie ein Ausstellungsstück im Museum, käme bestimmt nicht gut an. Aber dieser Mann da vor mir ähnelt auf geradezu lächerliche Weise exakt meiner Vorstellung von dem klassischen englischen Butler. Sein weißes schütteres Haar, das an den Schläfen schon weit zurückgewichen ist, trägt er streng nach hinten gekämmt. Der ganze Mann strahlt eine einschüchternde Vornehmheit aus. Mit vorgerecktem Kinn lässt er seine ausdruckslosen Augen im Zeitlupentempo über mich wandern. »Ja, bitte?«

»Ich bin Juno«, platze ich heraus. »Sondorf. Die neue Gesellschafterin. Lord Witham wartet schon auf mich. Ich bin zu spät dran. Ich weiß, aber …«

Ein kurzes Zucken seiner rechten Augenbraue bringt mich sofort zum Schweigen.

»Der Dienstboteneingang befindet sich dort hinten, Miss Sondorf.« Kurz deutet er rechts um das Haus herum. Beide Türknäufe schon in den Händen fügt er noch hinzu: »Melden Sie sich bei Mrs Goring. Sie ist unsere Erste Hausdame und wird sich um Sie kümmern.«

Damit schnappen die Türen ins Schloss.

Verdattert starre ich eine Weile die geschlossene Tür an. Okay, das ist jetzt nicht gerade ein Paradebeispiel für die hochgelobte britische Höflichkeit gewesen. Und … echt jetzt? Dienstboteneingang? Erste Hausdame? Mit dem Downton-Abbey-Vergleich scheine ich ja mitten ins Schwarze getroffen zu haben. Grinsend hüpfe ich die Stufen wieder hinunter und mache mich auf die Suche nach dieser Mrs Goring. Erste Hausdame. Dienstboteneingang. Voll mega!

»Sie sind also Miss Sondorf, die neue Gesellschafterin ihrer Ladyschaft?«, begrüßt mich die erste Hausdame im Souterrain des Herrenhauses. Haben die noch nie eine junge Frau in Shorts gesehen? So wie mich nach dem Butler jetzt auch diese Mrs Goring anstarrt, ist zumindest klar, dass sie meine Aufmachung erstaunlich, verwunderlich, verwerflich … was? … obszön finden?

Aber hinter der gefurchten Stirn und in dem forschenden Blick der Ersten Hausdame, der über mein sommersprossiges Gesicht und meine grünen Augen wandert und an meinen roten ellenbogenlangen Haaren kleben bleibt, schimmert noch etwas anderes auf, das ich zwar nicht genau benennen kann, mir aber ein ungutes Gefühl vermittelt. Okay, Antipathie auf den ersten Blick. Das ist es. Sie mag mich nicht.

»Genau die bin ich!«, gebe ich umso strahlender zurück, während ich sie nun meinerseits ganz genau unter die Lupe nehme. Ist das gothic oder was für eine Stilrichtung soll das sein? Bodenlanges schwarzes hochgeschlossenes Kleid. Im Nacken zu einer Art Rolle zusammengestecktes braunes Haar. Sofort muss ich wieder an Downton Abbey denken, aber das trifft es nicht. Dieses Outfit ist eher im...

Erscheint lt. Verlag 14.3.2023
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Themenwelt Kinder- / Jugendbuch Jugendbücher ab 12 Jahre
Schlagworte Ball • britischer Adel • England • Fantasy • Fantasyroman • Fluch • Gefahr • Geheimnisse • Geist • Geschenk • Geschenk für Mädchen ab 14 Jahre • Gesellschafterin • Großbritannien • Herrenhaus • Jugendbuch • Jugendbuch ab 14 Jahren • Liebe • Liebesgeschichte • Lord • Magie • Romantasy • Schmöker • spannend • Tanzen • Verbotene Liebe
ISBN-10 3-7641-9329-8 / 3764193298
ISBN-13 978-3-7641-9329-4 / 9783764193294
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