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Die Tierärztin von Fairbanks - Ein neues Leben in Alaska (Die Tierärztin von Fairbanks, Bd. 1) -  Christopher Ross

Die Tierärztin von Fairbanks - Ein neues Leben in Alaska (Die Tierärztin von Fairbanks, Bd. 1) (eBook)

Ein neues Leben in Alaska
eBook Download: EPUB
2022 | 1. Auflage
256 Seiten
Verlag Carl Ueberreuter
978-3-7641-9316-4 (ISBN)
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Leidenschaft und Liebe vor der unberührten Schönheit Alaskas Die junge Alex hat gerade ihre Ausbildung zur Tierärztin abgeschlossen, als ihre Eltern ums Leben kommen. Ihr Wunsch nach einem Neuanfang scheint erfüllt, als sie beschließt nach Alaska zu ziehen. Doch der Start ist schwieriger als gedacht: Sie muss nicht nur ihren Flugschein für ein Buschflugzeug absolvieren und einen geeigneten Ort für ihre Praxis finden, sondern sich auch gegen die Konkurrenz vor Ort durchsetzen. Unterstützung bekommt sie dabei vom geheimnisvollen Werkstattmitarbeiter Kenny und dem Huskywelpen Muffin ... Die neue Reihe von Christopher Ross über Wildtiere und Romantik in Alaska: eine selbstbewusste Heldin trifft auf einen Mann voller Geheimnisse!

Christopher Ross schreibt romantische Abenteuer mit Spannung und Gefühl. Durch Bestseller wie »Das Geheimnis der Wölfe« und »Mein Freund, der Husky« wurde er einem großen Publikum bekannt.  

Christopher Ross schreibt romantische Abenteuer mit Spannung und Gefühl. Durch Bestseller wie »Das Geheimnis der Wölfe« und »Mein Freund, der Husky« wurde er einem großen Publikum bekannt.  

1


Mit dem Blitz, der krachend in die Bäume am Straßenrand fuhr, kehrte Alexandras Erinnerung zurück. Das grelle Licht über der Straße, das Prasseln des Regens auf dem Autodach, der krachende Donner, der die Erde aufzureißen schien. Sie erinnerte sich an den Aufschrei ihrer Mutter auf dem Beifahrersitz, an die panische Reaktion ihres Vaters, als er das Lenkrad verrissen hatte und ungebremst gegen den nächsten Baum gefahren war. Der Schlag und das Krachen beim Aufprall, den nicht mal ein Airbag hatte abschwächen können, und die beängstigende Stille, als der Donner verstummt war.

Alles kam wieder hoch. Auch der Moment, in dem sie verwundert festgestellt hatte, dass sie kaum verletzt war und sich zu ihren Eltern nach vorn gebeugt hatte, wobei sie hatte erkennen müssen, dass es um die beiden schlimmer stand als um sie. Voller Angst und Verzweiflung war sie aus dem Wrack gekrochen und hatte an der Fahrertür gezerrt. Der Regen war heftig auf sie herabgepeitscht und hatte das Blut, das aus einer Platzwunde an der Stirn gelaufen war, von ihrem Gesicht gewaschen. Sie hatte den Schmerz kaum gespürt, die Tür endlich einen Spalt aufbekommen und gerufen: »Mom! Dad!«, die Augen voller Tränen und die Hände blutig vom zersplitterten Fenster.

»Sagt doch was!«, hatte sie ängstlich geschrien, vergeblich nach dem Puls ihres Vaters gesucht und gegen ihre eigene Benommenheit angekämpft. Nachdem sie auch erfolglos versucht hatte, den Puls ihrer Mutter zu fühlen, hatte sie sofort beschlossen, Hilfe zu rufen. »Ich hol den Krankenwagen … geht ganz schnell.«

Sie hatte gar nicht gemerkt, dass sie nur noch stammelte, und mit zitternden Fingern den Notruf gewählt. »Unfall … meine Eltern … verletzt oder … am Highway 75 … am Galena Summit … nördlich davon … Morrison … Alexandra Morrison … bitte kommen Sie schnell … meine Eltern … kommen Sie schnell!«

Es hatte schier endlos gedauert, bis die Sirenen ertönt waren und die Warnlichter eines Polizeiwagens und eines Krankenwagens durch den Regen schimmerten. Dunkle Gestalten in Regenmänteln hatten sich genähert. Als der Notarzt nach der Untersuchung ihrer Eltern zu ihr getreten war, hatte sie geweint und bereits gewusst, was er sagen würde: »Tut mir leid, Miss … da kann ich nichts mehr tun.« Was er sonst noch gesagt hatte, hatte sie schon nicht mehr gehört …

Alexandra schreckte aus ihren Gedanken und fuhr an den Straßenrand. Die Scheibenwischer ihres Fords kamen kaum noch gegen den Regen an. Tief einatmen, langsam wieder ausatmen, sollte einem das nicht die aufkommende Panik nehmen? Sie versuchte es, atmete ein, atmete aus, begleitet vom Prasseln des Regens und aufgeschreckt von lauten Donnerschlägen. Es gelang ihr allmählich, die quälenden Gedanken zu vertreiben, doch als ein Truck mit dröhnender Hupe so dicht an ihr vorbeifuhr, dass ihr Ford Pick-up zu wackeln begann, merkte sie, dass sie sich in tödlicher Gefahr befand. Von Angst getrieben fuhr sie langsam weiter. Obwohl es noch nicht so spät war, dass es vollends dämmerte, war selbst die Warnblinkanlage in dem Unwetter kaum zu erkennen.

Sie befand sich auf einer ruhigen Landstraße in South Dakota, keine zwei Meilen von Aladdin entfernt, wo sie hoffte, etwas Schutz vor dem Gewitter zu finden. Behutsam tastete sie sich durch den strömenden Regen, zu langsam für einige Trucker, die sich durch kein Unwetter von ihrem täglichen Pensum aufhalten ließen und alles daransetzten, ihre Lieferzeiten einzuhalten. Sie fuhr so weit rechts wie möglich, immer darauf bedacht, den drängelnden Trucks nicht im Weg zu sein, und atmete erst auf, als Aladdin vor ihr auftauchte.

Im Aladdin Café an der Hauptstraße brannte noch Licht. Sie parkte vor dem Eingang und blieb einen Augenblick sitzen, bis ihre Angespanntheit nachließ. Dann rannte sie in ihrer gelben Regenjacke durch den starken Schauer hinüber, öffnete die Café-Tür und schloss sie rasch wieder hinter sich. Drinnen schob sie ihre Kapuze zurück. Außer ihr befanden sich noch ein älteres Ehepaar und ein Deputy Sheriff in dem Lokal. Die Kellnerin, eine ältere Frau in einer Uniform, wie sie in den 1960er-Jahren in den Diners getragen worden war, begrüßte sie mit einem Lächeln und sagte, dass sie sich ihren Platz aussuchen könne. »Scheußliches Wetter, was?«, bemerkte die Kellnerin und deutete auf die Tafel an der Wand, auf der die Speisekarte stand. »Das Chili ist aus. Die meisten bestellen den Cheeseburger.«

»Klingt gut. Haben Sie auch heiße Schokolade?«

»Sicher. Genau das Richtige bei dem Wetter, was?«

Die Kellnerin ging zur Durchreiche und rief dem Koch die Bestellung zu. Wenige Minuten später kehrte sie mit der heißen Schokolade zurück. »So ein Unwetter hatten wir hier lange nicht mehr«, sagte sie. »Woher kommen Sie?«

»Minnesota«, antwortete Alex. Sie zog ihre Regenjacke aus und hängte sie über die Stuhllehne. »Ich will in den State Park, mir die Büffel anschauen.«

»Und die Präsidentenköpfe am Mount Rushmore, nehme ich an.«

»Das wollen wohl viele, die hier vorbeikommen?«

»Die meisten.« Die Kellnerin drehte sich zu einem bunten Wandgemälde um, das die in den Felsen gemeißelten Köpfe der ehemaligen Präsidenten Washington, Jefferson, Lincoln und Roosevelt zeigte. »Ist schon einige Zeit her, dass ich dort war, aber die Leute sagen, sie hätten jetzt eine tolle Show dort. Mit Lichtshow und so. Und mit Feuerwerk.«

Die Kellnerin schien die Zubereitungszeit eines Cheeseburgers im Blut zu haben und wusste auch ohne ein Klingelzeichen, wann sie ihn holen musste. Er schmeckte besser, als Alex erwartet hatte, nur die Pommes waren zu kross und bereits etwas kalt geworden. Die heiße Schokolade war für ihren Geschmack zu süß, und die Marshmellows darin fehlten leider.

Alex wischte sich den Mund mit der Serviette ab und blickte in den Regen hinaus. Er trommelte unablässig auf das Vorbaudach. Lediglich die Blitze waren seltener und der Donner leiser geworden. »Gibt es einen Campingplatz in der Nähe? Eigentlich wollte ich nach Rapid City, aber bei dem Wetter …«

»Belle Fourche … zwanzig Meilen weiter östlich, hinter dem Sunset Motel. Sagen Sie Benny, Katy schickt Sie, dann bekommen Sie vielleicht Rabatt.«

Sie bedankte sich, bezahlte und machte sich auf den Weg. »Passen Sie auf sich auf!«, rief die Kellnerin ihr nach.

Alex beeilte sich, in ihren Wagen zu kommen und fuhr langsam weiter. Sie hatte keine Ahnung, ob schon die Nacht hereinbrach oder nur der Regen und die dunklen Wolken den Himmel verdunkelten. Das Scheinwerferlicht zauberte Reflexe auf den nassen Asphalt und strich über die Fichten am Straßenrand. Was hatte sie nur geritten, diesen abgelegenen Highway zu nehmen?

Sie hatte Duluth vor ein paar Tagen verlassen und war zuerst ohne ein bestimmtes Ziel nach Westen gefahren. Eine neue Umgebung, andere Menschen, ungebunden wie die Einwanderer im 19. Jahrhundert, die voller Hoffnung in die Vereinigten Staaten gekommen waren, um dort eine neue Heimat zu finden. Auf der anderen Seite ist das Gras immer grüner, hieß es, und auch wenn das nicht stimmte, weil man dennoch seine Probleme und Sorgen nicht einfach abschütteln konnte, würde sie für einige Tage die längst überfällige Ruhe finden und neue Eindrücke gewinnen.

Das Sunset Motel war selbst im Regen leicht zu finden. Das Neonschild leuchtete über dem lang gestreckten Gebäude und zeigte ihr den Weg. Sie hielt vor der Rezeption des Campingplatzes, bezahlte ihren Stellplatz und parkte neben einem Wohnmobil mit Alaska-Nummernschild. Das Anschließen von Strom, Gas und Abwasser war für sie schon zur Routine geworden. »Guten Abend!«, rief sie dem älteren Ehepaar zu, das neben ihr ebenfalls gerade dabei war, die Anschlüsse zu befestigen. »Was für ein Mistwetter, nicht wahr?«

Der Mann trug einen grauen Regenmantel und einen Schlapphut, ähnlich dem eines Seemanns. Mit dem grauen Bart und den listigen Augen erinnerte er an Hemingway. »Hallo, Nachbarin!«, grüßte er zurück. »Warum kommen Sie nicht auf einen Drink zu uns rüber? Meine Frau hat heiße Schokolade gekocht.«

Alex horchte auf. »Mit Marshmellows?«

»Was denken Sie denn? Ohne Marshmellows ist eine heiße Schokolade doch nicht komplett. Kommen Sie! Ich bin übrigens Henry Larimer. Sie können gern Henry zu mir sagen. Und das ist Ruth, meine Frau seit einundvierzig Jahren.«

»Zweiundvierzig«, verbesserte sie ihn.

»Alexandra Morrison«, stellte Alex sich vor. »Nennen Sie mich Alex.«

Gegen ihren Ford Pick-up mit Aufsetzkabine war das Wohnmobil der Larimers geradezu luxuriös. Im vorderen Bereich gab es eine gemütliche...

Erscheint lt. Verlag 20.9.2022
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Themenwelt Kinder- / Jugendbuch Jugendbücher ab 12 Jahre
Schlagworte Abenteuer • Alaska • Arztpraxis • Bücher für Hundefans • Buch für Mädchen ab 12 • Buschflugzeug • Chena River • Christopher Ross • Fairbanks • geheimnisvoll • Hund • Hundewelpe • Huskys • Jugendbuch ab 12 Jahren • Konkurrenz • Liebe • Liebesgeschichte • Neuanfang • Outback • Romantische Geschichten • Starke Frauen • Thomas Jeier • Tierarzt • Tierärztin • Wildnis • Yukon River • Zeugenschutzprogramm
ISBN-10 3-7641-9316-6 / 3764193166
ISBN-13 978-3-7641-9316-4 / 9783764193164
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