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Die geheime Drachenschule - Der Kampf um Sieben Feuer (eBook)

Band 7

(Autor)

eBook Download: EPUB
2022 | 1. Auflage
288 Seiten
Baumhaus (Verlag)
978-3-7517-2785-3 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Die geheime Drachenschule - Der Kampf um Sieben Feuer -  Emily Skye
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Das große Finale der Dein SPIEGEL-Bestsellerreihe 'Die geheime Drachenschule'!

Endlich konnten Henry, Lucy und die anderen Drachenreiter das Rätsel lösen, wie sie ihre Freunde aus der Versteinerung befreien können. Zurück auf Nimmerland sind sie voller Hoffnung, dass auch die Master erfolgreich waren, die für Friedensverhandlungen nach Sieben Feuer gereist sind. Doch von den Mastern fehlt jede Spur. Schon bald ist sich Henry sicher: Lady Blackstone hat sie in ihrer Gewalt. Die Drachenreiter sind nun auf sich allein gestellt. Und die Zeit rennt: Denn sie müssen nicht nur ihre Freunde retten, sondern auch den letzten versteinerten Blattfingerdrachen finden, bevor Lady Blackstone es tut. Ansonsten ist Sieben Feuer für immer verloren ...

Mit drachenstarken Bildern von Pascal Nöldner

Dieser Titel ist auch bei Antolin gelistet.



Pascal Nöldner, geboren 1990 in Essen, ist freiberuflicher Illustrator von Comics, Kinder- und Jugendbüchern und Zeichner von Animationsfilmen. 2015 beendete er sein Design-Studium mit dem Schwerpunkt Illustration an der Fachhochschule Münster mit dem Bachelor of Arts. Neben seiner gestalterischen Tätigkeit ist er freischaffender Schauspieler und Musiker.

Pascal Nöldner, geboren 1990 in Essen, ist freiberuflicher Illustrator von Comics, Kinder- und Jugendbüchern und Zeichner von Animationsfilmen. 2015 beendete er sein Design-Studium mit dem Schwerpunkt Illustration an der Fachhochschule Münster mit dem Bachelor of Arts. Neben seiner gestalterischen Tätigkeit ist er freischaffender Schauspieler und Musiker.

Henry und Lucy lagen gemeinsam in der riesigen Hängematte, die vor ihrem Baumhaus zwischen die Äste gespannt war, und sahen in den Sternenhimmel. Henry drehte gedankenverloren den Tiegel zwischen den Fingern, bis Lucy ihn mit ihrem Zeh anstupste.

„Lass ihn bloß nicht fallen“, ermahnte sie ihn.

„Wenn die Master morgen nicht zurückkehren, fliege ich mit Happy und Phönix nach Sieben Feuer“, entgegnete Henry.

Lucy pustete sich eines der Bänder, die in ihre Locken geflochten waren, aus der Stirn. „Das lässt du schön bleiben. Wir warten mindestens noch bis Ende der Woche. So wie Happy es dir gesagt hat. Sollten bis dahin weder die Master noch Mortimer aufgetaucht sein, fliegen – wenn überhaupt – wir alle gemeinsam nach Sieben Feuer.“

Lucy drehte sich auf den Bauch. „Ist dir auch so übel?“, fragte sie.

Henry rieb sich den Magen und lächelte in den Nachthimmel.

„Hammeleintopf mit Obstkuchen, Moorhuhn und Käse zu kombinieren war nicht die beste Idee, die ich je hatte.“

„Und wir beide wissen, dass selbst deine guten Ideen meistens nur mittelmäßig sind“, neckte Lucy ihn.

Henry wickelte sich eine von Lucys Locken um den Finger und zog kräftig daran.

Sie boxte ihm auf den Arm. „Du kämpfst wie ein Mädchen“, beschwerte sie sich, legte dann aber ihren Kopf auf seine Schulter.

„Wollen wir morgen früh mit unseren Drachen zum goldenen See?“, murmelte Lucy nach einer Weile schläfrig. „Danach komme ich auch mit zum Strand, um mit dir nach der Queen Mary Ausschau zu halten.“

„Deal“, sagte Henry dankbar, und es dauerte nicht lange, bis Lucy eingeschlafen war. Henry starrte in den Sternenhimmel und grübelte weiter darüber nach, warum die Master nicht längst zurückgekehrt waren. Doch schließlich schlief auch er ein, die Hand fest um den Tiegel mit der Essenz des Bandschneiderkrauts geschlossen.

Am nächsten Morgen nutzten sie die Liane, die oberhalb ihres Baumhauses in die Krone des höchsten Baums geknotet worden war, um sich hinab zum See zu schwingen. Mittlerweile war auch Henry so geübt darin, dass er sich keine Sorgen mehr machte, ins Moor zu fallen. Er sprang in die Tiefe, sauste zwischen den Baumstämmen hindurch, wartete geduldig, bis er den höchsten Punkt erreicht hatte, flog durch die Luft und schnappte sich die nächste Liane. Als er erneut den höchsten Schwungpunkt erreicht hatte, ließ er los.

Henry schoss kopfüber einige Meter tief in den See hinab. Am weit entfernten Grund war ein Funkeln zu erkennen. Er machte einige kräftige Züge hinab in die Tiefe, bis ihm die Luft ausging. Dann schwamm er nach oben und durchbrach prustend die Wasseroberfläche.

„Ich dachte schon, du tauchst gar nicht mehr auf“, begrüßte Lucy ihn.

„Ich würde gern wissen, ob es wirklich Gold ist, was da unten funkelt. Vielleicht irgendein vergessener Wikingerschatz.“

„Ist doch egal“, entgegnete Lucy leichthin. Sie machte sich weder was aus Geld noch aus Gold. „Selbst wenn, müsste es wegen dieser Sache mit der goldenen Grenze hier auf der Insel bleiben. Und da unten liegt es doch ganz gut.“

Henry machte im Wasser eine Rückwärtsrolle und nutzte die Gelegenheit, um ein weiteres Mal in die Tiefe zu schauen. Irgendwie schafften es die Morgenstrahlen der Sonne bis hinab auf den Grund des Sees, brachen sich dort und reflektierten in feineren Strahlen wieder nach oben. Der Anblick hatte etwas Magisches. Aber Lucy hatte recht. Warum sollten sie irgendwelche Schätze bergen? Sie mussten ihre Freunde retten. Und die waren nicht in Gold aufzuwiegen.

Henry tauchte wieder auf, und gemeinsam schwammen sie zum Seeufer. Lucy rief Wellentänzerin, die die beiden bereitwillig trocken blies.

Ich könnte das auch mal versuchen, bot Phönix an, der das Band zu Henry geknüpft hatte und gerade am Ufer landete. Vielleicht klappt es, wenn ich ganz vorsichtig puste.

„Lieber nicht. Ich glaube, das ist ein Talent, das den Aquamarinen vorbehalten ist“, grinste Henry.

Doch Phönix ließ sich nicht davon abbringen. Immerhin visierte er einen Strauch an und nicht Henry. Ganz leise begann er zu fauchen, doch im nächsten Moment schoss eine Stichflamme aus seinem Maul und versengte die Blätter des Strauchs.

Nein, nein, nein!, tosten Phönix’ Gedanken durch Henrys Geist. Hektisch versuchte er, mit seinem Schwanz Wasser auf den unglückseligen Strauch zu peitschen.

Der Strauch war zwar gerettet, doch Henry und Lucy waren wieder genauso nass wie vorher. Wellentänzerin warf Phönix einen empörten Blick zu und blies ihre Reiterin und Henry erneut trocken.

„Halb so wild, mein Freund“, versuchte Henry, seinen Drachen zu trösten. Doch Phönix war ziemlich geknickt.

Ihre Drachen setzten Henry und Lucy am Strand ab. Und während die beiden das Ufer einmal auf und ab schritten, pflügte Wellentänzerin ausgelassen durch die Fluten. Als sie genug hatte, verabschiedete sie sich und flog zurück zu der Lichtung, auf der die anderen Drachen schliefen.

Ich bleibe hier und halte gemeinsam mit euch Ausschau nach Master Duncans Eisenvogel, ließ Phönix Henry wissen.

„Das ist lieb von dir“, antwortete Henry, und sein Drache setzte sich würdevoll neben sie in den Sand, den Blick starr auf das Wasser gerichtet. Es dauerte allerdings nicht lange, bis sein Schwanz unruhig zu zucken begann. Er drehte sein Haupt Henry zu und blickte ihn flehentlich an.

„Hast du Hummeln im Hintern?“, fragte Henry.

Phönix sprang erschrocken auf. Was? Wieso? Wie kommen die dahin? Er drehte sich im Kreis und begutachtete dabei sein Hinterteil.

„Nein“, beschwichtigte Henry ihn. „Das ist nur wieder eine Redensart von uns Menschen. Das sagt man, wenn jemand unruhig ist oder auf heißen Kohlen sitzt.“

Ihr setzt euch auf heiße Kohlen? Aua! Und was für ein fürchterliches Bild mit diesen Hummeln im Hintern. Wer denkt sich denn so was aus? Das ist so was von …“

Henry unterbrach seinen Drachen. „Du könntest einmal um die Insel fliegen und die andere Seite überprüfen. Wer weiß, vielleicht steuert Master Duncan die Insel von Westen aus an.“

Wird gemacht, sagte Phönix dankbar und schwang sich in die Lüfte.

Stumm starrte Henry Richtung Horizont. Nach einer Weile legte Lucy ihm eine Hand auf sein Bein. „Sie kommen sicher heute oder morgen zurück. Mach dir keine Sorgen.“

Henry nickte. Er wollte es ja glauben. Aber dieses fiese Gefühl nagte weiter in seiner Magengrube. Und wenn jemand Antennen für anstehenden Ärger hatte, dann war er das.

In diesem Moment knüpfte Phönix das Band zu ihm.

Der Eisenvogel. Ich habe ihn gefunden! Er schippert im Süden der Insel ungefähr drei Meilen vor der Küste umher, ließ Phönix ihn wissen und übermittelte ihm das Bild der Queen Mary, die friedlich auf den Wellen hin und her schaukelte.

Im ersten Moment fiel Henry ein Stein vom Herzen. Dann hatte er sich also doch geirrt! Doch plötzlich biss das ungute Gefühl wieder zu.

Warum war die Queen Mary Meilen vor der Küste Nimmerlands gewassert? Das ergab keinen Sinn.

Wenig später umrundeten Lucy und Henry auf den Rücken ihrer Drachen die Insel. Phönix flog voran und führte sie zu der Stelle, wo die Queen Mary im Wasser trieb.

Henry und Lucy warfen sich besorgte Blicke zu.

„Da stimmt wirklich was nicht!“, rief Lucy ihm über den Wind hinweg zu und setzte mit Wellentänzerin zur Wasserlandung an.

„Sei bloß vorsichtig!“, rief Henry zurück, während Wellentänzerin elegant wie ein Schwan auf einem Wellenkamm neben der Queen Mary landete.

Phönix war weit weniger geschickt, was Wasserlandungen anging, und so krachte er mit einem riesigen Platscher etwas weiter entfernt ins Meer. Als Henry sich die nassen Haare aus der Stirn und das Salzwasser aus den Augen gewischt hatte, sah er, wie Lucy sich bereits auf eine Kufe des Wasserflugzeugs gehangelt hatte und hinüber zur Bordtür balancierte.

„Warte auf mich!“, rief er alarmiert. Er sprang von Phönix’ Rücken ins Meer und kraulte hinüber zum Flugzeug.

Wo zum Teufel waren ihre Master? Wenn alles in Ordnung gewesen wäre, wäre Duncan McBain doch längst aus dem Flugzeug auf eine der Kufen geklettert, um sie zu begrüßen. Phönix’ Bruchlandung hatte so einen Lärm verursacht, das konnte ihren Mastern doch nicht verborgen geblieben sein.

Ein quietschendes Geräusch riss Henry aus seinen Gedanken. Lucy rüttelte an der Bordtür.

„Die Bordtür klemmt! Scheint noch verbeulter zu sein, als sie ohnehin schon war!“, rief sie Henry über die Schulter hinweg zu.

Als ob die Tür sie verstanden hätte, schwang sie so unvermittelt auf, dass Lucy beinahe von der Kufe des Flugzeugs ins Wasser gefegt worden wäre.

Henry war nun ebenfalls beim Flugzeug angelangt und versuchte, sich aus dem Wasser hochzustemmen.

„Lucy, nicht!“, keuchte er. „Vielleicht ist es eine Falle.“

Doch in dem Moment war seine Freundin bereits im Inneren der Queen Mary verschwunden.

„Lucy?“

Keine Antwort.

„Verdammt, Lucy! Rede mit mir.“ Henry war auf die Kufe gekrabbelt und nun dabei, sich aufzurappeln. Er hangelte sich Richtung Bordtür, die hinter Lucy zugefallen war. Als er die Tür erreichte, rüttelte er an ihr. „Lucy?“

Henry riss die Tür auf und stolperte ins Innere der Queen Mary, bereit, sich auf wen auch immer zu stürzen, um seine Freundin zu beschützen.

Er blinzelte. Seine Augen mussten sich erst an das dämmrige Licht im Innern des Flugzeugs gewöhnen. Doch da war niemand. Der Passagierraum der Queen Mary lag still und...

Erscheint lt. Verlag 21.11.2022
Reihe/Serie Die geheime Drachenschule
Die geheime Drachenschule
Illustrationen Pascal Nöldner
Sprache deutsch
Themenwelt Kinder- / Jugendbuch Kinderbücher bis 11 Jahre
Schlagworte Abenteuer • action • Arthur • Band 7 • Drachen • Drachenreiter • England • Freundschaft • Geheim • Goldzunge • Happy • Henry • Internat • Kampf • Kinderbuch ab 9 Jahren • Kinderbücher • Kinderbuchreihe • Lucy • Mut • Phönix • Schottland • Schule • Sieben Feuer • Wolkenburg • Zusammenhalt
ISBN-10 3-7517-2785-X / 375172785X
ISBN-13 978-3-7517-2785-3 / 9783751727853
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