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The Hope We Find - Edinburgh-Reihe, Band 2 (eBook)

eBook Download: EPUB
2022 | 1. Auflage
352 Seiten
Ravensburger Buchverlag
978-3-473-51110-5 (ISBN)

Lese- und Medienproben

The Hope We Find - Edinburgh-Reihe, Band 2 -  Jana Schäfer
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Will you find me, if I lose myself? Stille. Nach dem tödlichen Unfall ihrer Eltern war Stille Maisies ständiger Begleiter, denn jahrelang hat sie kaum ein Wort gesprochen und nur langsam ihre Stimme wiedergefunden. Als Weston Campbell in dem Kindergarten, in dem sie jobbt, auftaucht, bringt er sie völlig durcheinander. Wann immer die beiden aufeinandertreffen, schlägt die Anziehung zwischen ihnen förmlich Funken. Bis Weston Maisie im Streit etwas an den Kopf wirft, das ihre Gefühle für ihn für immer zum Schweigen bringen könnte. Die Bücher der Edinburgh-Dilogie: 'The Way We Fall' 'The Hope We Find'

Jana Schäfer ist 1995 nahe Freiburg im Breisgau geboren. Nachdem sie nach der Schule ein Jahr in Schottland verbracht und die rauen Highlands lieben gelernt hat, lebt sie jetzt wieder im Süden Deutschlands. Seit sie ein Teenager ist, liest und schreibt sie für ihr Leben gerne. Insbesondere Liebesgeschichten und Fantasyromane, die in andere Welten entführen, haben es ihr angetan. Ihre Zeit verbringt sie am liebsten mit einem Kaffee am Laptop, wo sie in ihren Geschichten verschwindet, die häufig von Mut, Hoffnung und großen Gefühlen handeln.

Jana Schäfer ist 1995 nahe Freiburg im Breisgau geboren. Nachdem sie nach der Schule ein Jahr in Schottland verbracht und die rauen Highlands lieben gelernt hat, lebt sie jetzt wieder im Süden Deutschlands. Seit sie ein Teenager ist, liest und schreibt sie für ihr Leben gerne. Insbesondere Liebesgeschichten und Fantasyromane, die in andere Welten entführen, haben es ihr angetan. Ihre Zeit verbringt sie am liebsten mit einem Kaffee am Laptop, wo sie in ihren Geschichten verschwindet, die häufig von Mut, Hoffnung und großen Gefühlen handeln.

2. KAPITEL

Maisie

»Ich halte das für eine sehr gute Übung für dich.«

Es war später Nachmittag, und ich war nach dem Kindergarten direkt zu einem Termin bei meiner Therapeutin gefahren.

»Ich soll vor einer Gruppe fremder Leute meine Texte vortragen?« Entgeistert schaute ich Dr. Rae an. Hatte sie jetzt völlig den Verstand verloren? Während ich noch überlegte, ob ich in hysterisches Gelächter oder hektische Schnappatmung ausbrechen sollte, erzählte sie in gelassenem Ton weiter von ihrer absurden Idee.

»Es ist ein geschützter Rahmen. Ein Freund von mir leitet die Schreibwerkstatt. Er unterrichtet Literaturwissenschaften an der Uni und weiß, wovon er redet. Außerdem kommen im Schnitt nur zehn bis fünfzehn Leute zu den Treffen, was eine überschaubare Größe ist.«

Zehn bis fünfzehn Fremde waren immer noch zehn bis fünfzehn zu viel. Natürlich hatte ich in der Schulzeit ebenfalls ab und zu ein Referat halten müssen, was mich jedes Mal eine immense Überwindung gekostet hatte. Aber die vertrauten Gesichter meiner Klassenkameraden hatten mich ermutigt, es zumindest zu versuchen. Einen persönlichen Text vor einem unbekannten Publikum vorzutragen, war aber eine ganz andere Nummer.

»Außerdem sind die Teilnehmer alle in deinem Alter. Die Schreibgruppe ist ausgeschrieben für Zwanzig- bis Fünfundzwanzigjährige. Das wäre also auch eine tolle Gelegenheit, neue Freunde zu finden, meinst du nicht?«

»Meinen Sie das ernst?« Bemüht, die Fassung nicht zu verlieren, suchte ich im Gesicht meiner Therapeutin nach Anzeichen, dass sie nur scherzte. Doch Fehlanzeige. »Es ist Ihr Ernst.« Verblüfft sank ich in das weiche Polster der Couch zurück. »Sie wissen schon, dass ich vor Fremden nicht sprechen kann? Dass ich seit sechzehn Jahren ein Problem damit habe und mich dort völlig zum Deppen machen werde?«

»Das wirst du nicht, Maisie. Ich begleite dich jetzt schon seit vier Jahren, und die Fortschritte, die du in der Zeit gemacht hast, sind enorm. Du bist so weit.« Dr. Raes Lippen verzogen sich zu einem zuversichtlichen Lächeln.

Kopfschüttelnd sah ich sie an. Eigentlich vertraute ich Dr. Raes Urteil. Sie war mir nach einem längeren Klinikaufenthalt, durch den ich mein Schweigen endlich hatte hinter mir lassen können, von einem der Ärzte dort empfohlen worden. Warum sie sich dafür entschieden hatte, Leuten wie mir zu helfen, wusste ich nicht. Aber sie machte ihren Job gut. Zumindest hatte sie das bis heute. »Ich fürchte, Sie irren sich.«

Dr. Rae schwieg einen Moment lang. Mit jeder weiteren Sekunde, die verging, wurde ich unruhiger. Ich hasste es, wenn sie das machte, was absolut ironisch war, wenn ich daran dachte, wie lange ich den Menschen nicht viel mehr als mein Schweigen entgegengebracht hatte. Ich versuchte, in ihrer Miene zu lesen. Vergeblich. Obwohl ich Dr. Rae inzwischen seit vier Jahren regelmäßig sah, konnte ich sie immer noch schwer einschätzen. Ich kannte lediglich ihre Vorliebe für knalligen Lippenstift. Die Wahl war heute auf ein tiefes Kirschrot gefallen, das an mir vermutlich albern aussehen würde, ihr aber einen edlen Touch verlieh. Ihre dunkelblonden Haare hatte sie wie so oft zu einer Frisur hochgesteckt, und sie trug einen blauen Blazer zu einer schwarzen Hose, womit sie genauso gut in einem Büro oder einer schicken Kanzlei hätte sitzen können.

»Was wäre das Schlimmste, was passieren könnte?«, fragte sie ruhig und unterbrach damit meine Gedanken.

Ich kniff die Augen zusammen und unterdrückte ein Seufzen. Das machte sie immer, wenn ich mir etwas selbst nicht zutraute. Sie ging mit mir sämtliche Szenarien durch, bis ich zu dem Schluss kam, dass alles halb so wild war. Und obwohl ich genau wusste, was folgen würde, ließ ich mich darauf ein.

»Sie könnten über mich lachen, weil ich mit einem Blatt Papier vor ihnen stehe und kein Wort herausbringe. Ich könnte in Tränen ausbrechen und wie ein kleines Kind aus dem Raum rennen. Das wäre verdammt demütigend. Und ziemlich peinlich.«

»Ausgelacht zu werden oder eine Flucht wäre also das Schlimmste, was dir passieren könnte?«

»Das kam mir zumindest als Erstes in den Sinn, haben Sie vielleicht noch ein paar weitere Szenarien?«, fragte ich halb im Scherz, halb in Angst.

Sie lachte leise. »Natürlich nicht. Das wirst du jetzt vielleicht nicht hören wollen, aber wenn das deine schlimmsten Vorstellungen sind …«

»Ja?«, fragte ich und wusste nicht, worauf ich hoffte. Dass sie mir Mut machte oder dass sie einsah, dass dieser Schritt zu groß für mich war.

»Nun ja. Ich denke, dann wirst du’s überleben.«

Bitte was? Ich war mir ziemlich sicher, dass mir die Kinnlade herunterklappte und ich sie wie eine Idiotin anstarrte. »Dürfen Sie das überhaupt so sagen? Müssten sich mich nicht aufmuntern oder mich darin bestärken, dass ich meine Texte erst dann vortragen soll, wenn ich mich dafür bereit fühle?«

Therapeutinnen waren dafür da, zu helfen, oder nicht? Sie sollten einen Schritt für Schritt über die Schlucht führen und einen nicht einfach hineinstoßen, in der Hoffnung, dass einem plötzlich Flügel wuchsen, die einen vor dem freien Fall schützten. Andererseits hatte ich an Dr. Rae immer gemocht, dass sie auch mal unkonventionelle Wege ging. Obwohl sie meistens mit Fragen arbeitete, sagte sie mir manchmal auch ganz direkt ihre Meinung oder brachte einen Spruch, mit dem ich nicht rechnete. Sie war über die Sitzungen hinweg mehr so etwas wie eine weise Tante geworden, deren Rat ich suchte, wenn ich nicht weiterwusste oder das Chaos in meinem Kopf zu viel wurde, um es allein zu sortieren.

»Normalerweise würde ich das sagen, ja. Aber manchmal braucht es auch einen kleinen Schubs in die richtige Richtung, und ich habe keine Zweifel daran, dass du nur zu der Schreibwerkstatt gehen wirst, wenn du es auch willst. Sieh es als eine starke Empfehlung meinerseits, mehr nicht.«

»Okay.« Zögernd nahm ich den Flyer entgegen, den sie auf das Tischchen zwischen uns gelegt hatte.

Zugegeben, eine Schreibwerkstatt, in der die Leute sich über ihr Geschriebenes austauschten und Texte vortrugen, klang ziemlich cool. Wenn ich die Tatsache ausklammerte, dass ich dort sprechen musste, wäre ich sofort dabei. Ich atmete tief durch und erinnerte mich an mein eigenes Versprechen, mutiger zu sein. Ich wollte keine kleinen Schritte mehr? Dann würde ich mich Herausforderungen wie diesen stellen müssen.

»Ich denke darüber nach«, sagte ich daher, »aber dort mal vorbeizuschauen, kann ja nicht schaden.«

»Das denke ich auch«, erwiderte Dr. Rae mit einem zuversichtlichen Lächeln. »Wie läuft es mit den Zielen, die du dir bei unserer letzten Sitzung gesetzt hattest?«, wechselte sie dann das Thema. Dankbar steckte ich den Zettel ein und berichtete von meiner Woche.

Nach der Stunde bei Dr. Rae machte ich mich auf den Weg zu Amelia und Jasper. Die beiden waren vor zwei Jahren in eine Altbauwohnung am Stadtrand gezogen, nachdem Amelia zuvor zwei Jahre allein gewohnt hatte. Auch wenn ich mir nicht vorstellen konnte, zu Hause auszuziehen, um die Wohnung beneidete ich die beiden insgeheim. Sie war ruhig gelegen und stilvoll eingerichtet. Amelia hatte sie in ein gemütliches Zuhause verwandelt, in dem sich an den Wänden Bücherregale reihten, die perfekt mit den Vintage-Möbeln abgestimmt waren.

»Hey, Maisie. Schön, dass du da bist«, begrüßte mich Jasper. Ein erfreutes Lächeln lag auf seinen Lippen, was mir früher die Hitze in die Wangen getrieben hätte. Inzwischen hatte ich mich an seinen Anblick und die Tatsache, dass meine Schwester mit einem meiner absoluten Lieblingsschriftsteller zusammen war, gewöhnt. Es hatte zwar eine Weile gebraucht, und ein Teil von mir flippte immer noch heimlich aus, wenn wir über seine Ideen und Bücher redeten, aber zumindest äußerlich hatte ich mich im Griff.

»Hi.« Schnell schlüpfte ich an ihm vorbei ins Warme. Für Mitte März wehte heute ein ungewöhnlich kalter Wind durch die Stadt. »Ist Amelia nicht da?«, fügte ich hinzu, als ich das lichtdurchflutete Wohnzimmer betrat, das neben den Bücherregalen mit einer breiten Ledercouch und zwei Sesseln ausgestattet war.

Normalerweise saß Amelia hier mit der Gitarre auf dem Schoß und verlor sich in ihrer Musik. Oder sie ging eines ihrer Lehrbücher durch und machte sich Notizen für eine Hausarbeit. Ich kannte nur wenige Menschen, die mit so viel Leidenschaft studierten wie sie. Kein Wunder, dass sie ein Stipendium an der Uni erhalten hatte. Ihr Abschluss in Sozialer Arbeit stand kurz bevor, und sie hatte schon mehrmals betont, wie sehr sie sich auf die Praxis freute. Doch heute war das Wohnzimmer überraschend aufgeräumt.

»Sie hat noch einen Termin mit einem Dozenten, sollte aber jeden Moment da sein. Willst du was trinken? Kaffee? Tee? Saft?«

»Gern einen Tee, aber den kann ich mir auch selbst machen.« Ich ging an Jasper vorbei in die Küche.

»Klar, fühl dich wie Zuhause«, merkte er an, folgte mir aber trotzdem und lehnte sich an die Arbeitsfläche neben dem Herd, während ich Wasser aufsetzte und einen Teebeutel in die Tasse hängte.

Wie immer wenn ich hier war, musterte ich die vielen Postkarten, die mit Magneten am Kühlschrank befestigt waren. Vor einem Jahr waren Amelia und Jasper zu einer halbjährigen Reise quer durch Europa aufgebrochen. Aus jedem Ort, an dem sie mehrere Tage verbracht hatten, hatten sie eine Postkarte mitgenommen.

»Da kann einen schon mal die Reiselust packen, was?« Jasper war meinem Blick gefolgt.

»Ich mag es hier«, erwiderte...

Erscheint lt. Verlag 1.6.2022
Reihe/Serie Edinburgh-Reihe
Edinburgh-Reihe
Mitarbeit Cover Design: Romy Pohl
Verlagsort Ravensburg
Sprache deutsch
Themenwelt Kinder- / Jugendbuch Jugendbücher ab 12 Jahre
Schlagworte ab 14 Jahren • Bianca Iosvoni • Buch • Bücher • dramatisch • Edinburgh • für Mädchen • Geschenk • Geschenkidee • Jugend-Buch • Kiss me once • Lesen • Liebe • Liebes-Geschichte • Literatur • Love-Story • New Adult • Roman • Romance • romantisch • Sexy • tragisch • Young Adult • Zweiteiler
ISBN-10 3-473-51110-2 / 3473511102
ISBN-13 978-3-473-51110-5 / 9783473511105
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