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Minecraft - Der Drache (eBook)

Ein offizieller Minecraft-Roman
eBook Download: EPUB
2022 | 1. Auflage
288 Seiten
SchneiderBuch (Verlag)
978-3-505-15039-5 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Minecraft - Der Drache -  Nicky Drayden
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Der Enderdrache kommt!

Zetta ist vielleicht nicht die beste Zaubertrank-Herstellerin aller Welten, aber als ihr Dorf von einem Rudel Illager angegriffen wird, ist sie die Einzige, die erkennt, dass ihre Verteidigungsmaßnahmen nicht ausreichen werden. In der Werkstatt ihrer Tante sucht sie nach neuen Mitteln - und findet ein Drachenei! Das Wesen, das daraus schlüpft, erinnert mit seinen Schuppen und den lila Augen sehr an den Enderdrachen. Trotzdem zieht Zetta ihn zusammen mit ihren Freunden auf, in der Hoffnung, dass er bei der Verteidigung gegen die Illager helfen wird. Doch dieses Vorhaben birgt ganz eigene Gefahren, und schon bald sind die Illager vielleicht nicht mehr die einzige Bedrohung für Zettas Zuhause.

Ein neues Roman-Abenteuer für alle MINECRAFT-Fans ab 12 Jahren



<p>Nicky Drayden lebt in Austin, Texas, wo es sehr erwünscht ist, seltsam zu sein, wenn nicht sogar erforderlich. Sie schreibt Fantasy- und Gaming-Romane, unter anderem die Reihe 'Overwatch' und eine Reihe von Geschichten für 'Magic: The Gathering'.</p>

KAPITEL 1


Zetta versteckte sich hinter einem Kaktus am Rand des Marktplatzes und wartete darauf, dass die letzten Stadtbewohner ihre Arbeit beendeten, um zum Abendessen zu Hause zu sein. Die Schatten der Wüstenstadt Siennadün wurden länger, während die Sonne auf den Horizont zuwanderte. Der Sand unter Zettas Füßen kühlte sich ab, und eine frische Brise wehte die Hitze des Tages fort.

Zetta hielt mit der einen Hand den Kragen ihres blauen Gewands, während die andere den Lederbeutel umklammerte, in dem sich ihr wertvollster Besitz befand – Glasflaschen, Netherwarzen und ihr heißgeliebter Braustand. Sie war die beste Trankmischerin von ganz Siennadün. Okay, sie war auch die einzige Trankmischerin von Siennadün – aber eines Tages würde sie großartig sein! Vorher würde sie allerdings noch viel üben müssen, was wiederum nur ging, wenn es ihr gelang, die Flaschen unbemerkt mit Wasser zu befüllen.

Mitten auf dem Marktplatz stand ein Sandsteinturm mit schmalen Fenstern, die bis ganz oben reichten. Unter seinem Dach hing die große Messingglocke, die die Stadtbewohner in Notfällen alarmierte. Und im Schatten des Glockenturms befand sich der einzige Brunnen der Siedlung. Wasser war in der Wüste ein knappes Gut, und keiner sah es gern, wenn jemand mehr als seinen gerechten Anteil nahm. Wenn die Leute bemerken würden, wie oft Zetta herkam, um ihre Flaschen zu befüllen, würden sie misstrauisch werden und am Ende noch die Nasen in ihre Angelegenheiten stecken. Sie wollte nicht, dass die anderen wussten, dass sie mit Tränken herumexperimentierte. Noch nicht. Besonders nicht ihr Vater.

Zetta beobachtete die Ladenbesitzer beim Verstauen ihrer Waren. Die Lebensmittelhändlerin klappte ihren Obststand zusammen und verpackte sorgfältig Melonen, Beeren und die exotischen Äpfel für den nächsten Tag. Der Besitzer des Schleimgeschäfts verschnürte seine Schleimbälle und stopfte die Schleimblöcke aus der Auslage in eine Truhe.

Am Nordende des Platzes, in der Nähe des Rathauses, blätterte der Buchhändler seufzend in einem Buch, das er gleich darauf zurück in ein einsames Regal stellte. Soweit Zetta wusste, hatte er mal eine ganze Bibliothek verwaltet – bis die Einwohner von Siennadün ihre Neugier verloren hatten. Seitdem dominierten wieder uralte Traditionen, und das ehemalige Bibliotheksgebäude war zu einer Kaktusfarm umfunktioniert worden. Als bräuchte Siennadün noch mehr Kakteen …

Als die Luft endlich rein war, lief Zetta zum Brunnen und versuchte krampfhaft, möglichst unauffällig zu sein. Wahrscheinlich etwas zu krampfhaft, denn es gelang ihr überhaupt nicht. Ihre Hände zitterten wie verrückt, während ihr Blick gehetzt von einer Ecke zur nächsten eilte. Vorsichtig schob sie die Hand in ihren Beutel, holte eine Glasflasche hervor und zog den Korken heraus. Doch kaum hatte sie sich vorgebeugt, um sie zu befüllen, vernahm Zetta Schritte im Sand, die sich schnell näherten. Hastig richtete sie sich auf, stopfte die Flasche zurück in den Beutel und sah sich um. Bürgermeisterin Maxine hielt geradewegs auf sie zu.

»Wieder mal ein wunderschöner Abend in Siennadün«, verkündete sie, ohne Zetta direkt anzusprechen. Sie hielt sich kerzengerade, sah sehr würdevoll aus und duftete nach zarten Blumen, die unter der unbarmherzigen Wüstensonne sofort eingehen würden.

»Wirklich schön«, beeilte sich Zetta, ihr zuzustimmen. »Ich sitze hier nur und genieße die Brise.« Auf keinen Fall bin ich hier, um Wasser zu stehlen, ähm, zu borgen … zu nehmen. Warum sollte sie das auch tun, in einer Stadt, deren Einwohner nichts von Trankmischern halten?

»Die Mauer macht langsam wirklich etwas her, nicht wahr? Ich weiß deine Arbeit in der Keramikmine sehr zu schätzen, Zetta. Es sind Leute wie du, die diese Stadt zu einem sicheren Ort machen.« Maxine sah in einer Art und Weise auf Zetta herab, als wollte sie sagen: In der Tat, ich bin die Bürgermeisterin. Danke, dass es dir aufgefallen ist.

Sofort war sich Zetta des orangefarbenen Keramikstaubs auf ihrer braunen Haut nur allzu bewusst. Sie spürte das Zeug an den Wimpern, in ihren schwarzen Locken und in den Socken. Sie hatte während ihrer Schichten im Bergwerk so viel davon eingeatmet, dass es sie nicht überraschen würde, wenn sie einen ganzen Keramikblock ausniesen würde.

»Die Mauer ist in der Tat beeindruckend«, bestätigte Zetta mit zusammengebissenen Zähnen. Denn eigentlich fand sie die neue Mauer, die derzeit um die Stadt errichtet wurde, furchtbar hässlich. Andererseits hatte ihr die Arbeit in der Mine für das Projekt der Bürgermeisterin genug Smaragde eingebracht, um sich einen neuen Braustand zu kaufen. Sie durfte sich also eigentlich nicht beschweren.

»Nun denn, gib auf dich acht, Bürgerin«, meinte Maxine und eilte mit zackigen Schritten davon, die Zetta an den Gang eines Pferds erinnerten.

Die Trankmischerin atmete erleichtert auf. Geschwind drehte sie sich um, um endlich die Flasche zu befüllen. Sie verstand wirklich nicht, was die Leute für ein Problem hatten. Der Pegelstand im Brunnen schien sich niemals zu verändern. Einmal hatte sie ihrem Großvater dabei geholfen, ganze zehn Eimer mit Wasser zu füllen, und nicht einmal davon war der Pegel gesunken.

Zetta erschrak, als sie eine Hand auf der Schulter spürte, und beinahe fiel ihr die Flasche in den Brunnen. Im letzten Moment hielt sie sie fest und drehte sich um. Hinter ihr stand ihr Vater – breitschultrig und grimmig, wenn auch mit einem eigenartigen Charme. Er gehörte zu der Art von Leuten, denen andere ohne zu zögern Platz machten.

»Dad! Ich …« Mit einem Mal fühlte sich Zettas Zunge riesig an. Sie brauchte irgendeine Ausrede. Eine gute obendrein, damit er nicht zu viele Fragen zu der Wasserflasche stellte.

Der Laden der örtlichen Schmiedemeisterin befand sich genau gegenüber vom Brunnen. Im Schaufenster, hinter einem Schild, auf dem »Keine Verzauberungen« geschrieben stand, waren Dutzende eiserne und steinerne Waffen und Werkzeuge ausgestellt. Zetta wusste, die Schmiedin hatte auch Diamantutensilien im Angebot, aber die befanden sich hinter einer verschlossenen Tür im hinteren Ladenbereich.

»Ich wollte mir eben die Preise für Eisenspitzhacken ansehen«, platzte es aus Zetta hervor. »Ich habe überlegt, wie ich meine Arbeit in der Mine effizienter gestalten kann.«

Der strenge Gesichtsausdruck ihres Vaters verwandelte sich nach und nach in ein dünnes Lächeln, und seine Augen fingen an zu leuchten. »Du nimmst die Arbeit also endlich ernst.«

Zetta hatte beinahe ein schlechtes Gewissen, weil ihr Vater plötzlich so stolz aussah. Sie war die Tochter des Vormanns im Bergwerk, weshalb jeder von ihr erwartete, die Arbeit mindestens genauso zu lieben und genauso gut darin zu sein wie ihr Vater. Aber Bergbau war jetzt das Letzte, woran sie dachte. Eigentlich war es das immer.

Zetta räusperte sich. »Ja, ähm, ich muss mich beeilen, ehe der Laden schließt. Wir sehen uns zum Abendessen!« Momente später stand Zetta im Ladengeschäft der Schmiedin und tat so, als würde sie die Eisenspitzhacken betrachten, die sie sich gar nicht leisten konnte. Sie beobachtete ihren Vater durchs Fenster, der ohne Eile über den Platz schlenderte.

Nie im Leben würde sie all ihre Flaschen befüllen können, wenn er da draußen herumlungerte. Vielleicht sollte sie es auf dem Hof ihrer Großeltern versuchen. Das Vorhaben barg ganz andere Risiken, aber Zetta hatte keine andere Wahl. Sie wartete, bis ihr Vater und die Bürgermeisterin ins Gespräch vertieft waren, und rannte zum Südende der Stadt.

Der Hof war eine kleine Oase inmitten eines endlosen Sandmeers, das die Wüstenstadt Siennadün umgab. Zuckerrohr ragte stolz auf und trotzte dem Wind, während das Grün der Karotten sacht in der Brise wogte. Die Hühner gackerten im Stall und freuten sich wahrscheinlich schon auf ihr nächstes Mahl aus Weizenkörnern. Eine Vogelscheuche aus alten Zaunpfählen, einem Heuballen und einer Kürbislaterne wachte über Opa Nights persönliches Kartoffelfeld, das deutlich größer war als das Beet mit denselben Nutzpflanzen, welches die Stadt ernährte.

Kaum sechs Meter weiter hieb Zettas Cousin Ashton emsig mit der Steinhacke auf den hüfthohen Weizen ein, der aus irgendeinem Grund der Wüstenhitze trotzte. Ashton müsste bald mit seinen täglichen Aufgaben fertig sein, dachte Zetta. Das Tageslicht wurde immer spärlicher, und sie brauchte unbedingt Wasser. Und wo sie schon mal hier war, konnte sie auch gleich ein paar Trankzutaten einsammeln.

Zetta war zuversichtlich, dass sie es diesmal nicht vermasseln würde. Ihre Augenbrauen waren beinahe nachgewachsen seit der desaströsen Explosion, die sie bei ihrem ersten Brauversuch ausgelöst hatte. Aber inzwischen war sie ziemlich gut darin geworden, seltsame Tränke zu brauen. Leider waren die zu nichts anderem nütze, als einen ekelhaften Gestank in ihrem Schlafzimmer zu verbreiten.

Ashton sammelte den Weizen ein, säte neue Weizenkörner aus und ging zum Hühnerhaus. Zetta atmete erleichtert auf und schlich auf das kleine Weizenbeet zu, das dafür sorgte, dass es in der Stadt immer Nachschub an knusprigem Brot und manchmal auch Kuchen und Keksen gab. Der vertraute Sand unter Zettas Füßen wurde zu brauner Erde – weich und kühl, obwohl er den ganzen Tag der erbarmungslosen Sonne ausgesetzt war. Auf Zehenspitzen lief Zetta durch die halbhohen Halme, bis sie den schmalen Graben erreicht hatte, der zur Bewässerung der Pflanzen diente. Während sie so kniete, fühlte sie sich plötzlich schuldig, aber sie schob die störende Anwandlung von sich und konzentrierte sich lieber auf die...

Erscheint lt. Verlag 23.8.2022
Reihe/Serie Minecraft Roman
Minecraft Roman
Übersetzer Maxi Lange
Sprache deutsch
Original-Titel Minecraft - The Dragon
Themenwelt Kinder- / Jugendbuch Jugendbücher ab 12 Jahre
Schlagworte Arazhul • bücher kinder • Cube Kid • Der Golemkönig • Fantasy Jugendbuch • Fantasy Kinderbuch • Fantasy Kinderbücher • Gaming • Geschenk Minecraft ab 12 • Jugendbbücher Jungs • Jugendbuch • Jugendbuch ab 12 • Jugendbücher • Jugendbücher ab 12 • Jugendbücher ab 12 Jungen • Jugendbücher Fantasy • jugendbücher fantasy ab 12 • jugendbücher für jungs • Jugendbücher Gaming • jugendbücher jungen • Jugendbücher Minecraft • Jugendbuch Fantasy • Jugendbuch Gaming • Jugendbuch Minecraft • Jugendbuch Reihe • Kinderbücher für Lesefaule • Kinderbücher Jungs • Klötzchen • LEGO • Lesefaul • Minecraft • Minecraft Buch • minecraft geburtstag • minecraft geschenk • Minecraft Kinder • minecraft merch • Minecraft Roman • MOJANG • Paluten • Roblox • Roman Gaming • Roman Minecraft • Schlamassel im Weltall
ISBN-10 3-505-15039-8 / 3505150398
ISBN-13 978-3-505-15039-5 / 9783505150395
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