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Four Houses of Oxford, Band 2: Gewinne das Spiel (eBook)

eBook Download: EPUB
2022 | 1. Auflage
480 Seiten
Ravensburger Buchverlag
978-3-473-51117-4 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Four Houses of Oxford, Band 2: Gewinne das Spiel -  Anna Savas
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Das Leben mischt die Karten, doch du spielst das Spiel! Harper ist an der Studentenverbindung der Diamonds beigetreten und steckt mitten im intriganten Spiel der Vier Farben - ein Spiel, das sie um jeden Preis gewinnen muss. Doch je weiter die Runden voranschreiten, desto erbarmungsloser werden die Aufgaben und Gegner. Darunter auch Finley, zu dem sie gerade erst wieder Vertrauen gefasst hat. Was Harper nicht ahnt: Genau wie Finley verfolgen die Vier Farben mit ihrer Inszenierung noch ein anderes Ziel. Eines, das sie alle das Leben kosten könnte. Die Bücher der 'The Four Houses of Oxford'-Dilogie: Band 1: Brich die Regeln Band 2: Gewinne das Spiel ***Eine Szene aus FOUR HOUSES OF OXFORD, Bd. 2*** 'Du wolltest, dass ich herkomme, um zu reden. Also ...' Finley wirkte so gefühlskalt, dass ich auf einmal das Gefühl hatte, als wäre mir mit einem Ruck der Boden unter den Füßen weggezogen worden. Mein Herz raste, es fehlte nicht mehr viel, bis ich die Fassung verlor. 'Ich musste heute wieder in das Haus eines Dozenten einbrechen und eine Karte austauschen.' 'Und? Ist das wichtig?' 'Ja, ist es', fauchte ich. 'Es ist wichtig, weil ich keine Ahnung habe, was das zu bedeuten hat. Was ich jetzt tun soll. Mit wem ich reden soll. Was ich fühlen soll. Ich bin komplett verwirrt und du ...' Ich verstummte. Du machst alles noch komplizierter. Finley erwiderte meinen glühenden Blick unbeeindruckt. 'Und inwiefern soll ich dir da jetzt helfen?'

Anna Savas wurde 1993 geboren und kann sich ein Leben ohne Bücher nicht vorstellen. Seit ihrer Kindheit ist Schreiben für sie wie Atmen, und, weil Ideen oftmals aus dem Nichts kommen, hat sie immer ein Notizbuch dabei. Die Autorin freut sich immer, von ihren Leser*innen auf Instagram zu hören (@annasavass).

Anna Savas wurde 1993 geboren und kann sich ein Leben ohne Bücher nicht vorstellen. Seit ihrer Kindheit ist Schreiben für sie wie Atmen, und, weil Ideen oftmals aus dem Nichts kommen, hat sie immer ein Notizbuch dabei. Die Autorin freut sich immer, von ihren Leser*innen auf Instagram zu hören (@annasavass).

KAPITEL 1


HARPER


Meine Stimme war nur noch ein heiseres Flüstern, mir tat alles weh. Mein Hals fühlte sich an, als hätte ich Säure geschluckt, meine Hände waren aufgerissen, ich spürte, wie Blut an meinen Armen hinablief, weil ich mir die Haut an dem rauen Holz aufgerissen hatte. Splitter bohrten sich schmerzhaft fest in meine Finger.

Ich wusste nicht, wie lange ich schon in der Dunkelheit gefangen war. Wie lange die Wände der Kiste näher und näher kamen, mich erdrückten, mir die Luft zum Atmen nahmen. Es konnten Minuten oder Stunden sein. Eine Sekunde oder die Ewigkeit.

Inzwischen war ich jenseits von Gut und Böse. Ich wollte nur noch hier raus. Aber niemand erhörte meine Schreie, mein stummes Flehen.

Ich war gefangen.

Ich würde sterben.

Ein Teil von mir fragte sich, ob das hier echt war. Ob es nicht vielleicht einfach nur eine Illusion war. Es musste eine sein, sie konnten mich unmöglich in eine Kiste gesperrt haben. Oder doch?

Noch einmal versuchte ich mich zu beruhigen, suchte in meinem Kopf nach golden leuchtenden Fäden, die nicht da waren, wo sie hingehörten. Nach Puzzlestücken, die sich zwar einfügten, aber nicht richtig passten.

Doch da war nichts. Nichts, was auf eine Illusion hindeutete.

Ich schluchzte auf. Sie hatten mich wirklich eingesperrt. In eine Kiste, die kaum größer war als ich.

Ich musste hier raus.

Meine Panik fraß den Sauerstoff, löste ihn praktisch in Nichts auf, und ein letzter winzig kleiner rationaler Teil von mir wusste, dass ich mich beruhigen musste, um Sauerstoff zu sparen.

Aber ich konnte nicht.

Ich konnte mich nicht beruhigen.

Ich bekam keine Luft.

Heiße Tränen liefen über mein Gesicht. Kraftlos hob ich die Hände, klopfte gegen das Holz, obwohl ich wusste, dass es nichts bewirkte.

Meine Stimme versagte.

Ich bekam keine Luft.

Konnte nicht atmen.

Ich würde sterben.

Ein Funken Erleichterung stieg in mir auf. Weil ich Finley gesagt hatte, was ich für ihn empfand. Wenigstens das würde ich nicht bereuen. Und mit dieser Erkenntnis verstummte mein letztes Aufbäumen. Ich hatte keine Kraft mehr, darum zu kämpfen, hier herauszukommen. Ich würde es nicht schaffen.

Ich war gefangen.

Ich konnte nicht atmen.

Ich würde sterben.

Dann wurde die Dunkelheit um mich herum weich und warm, ich atmete aus und gab auf.

Schwerelos trieb ich durch die Finsternis, hatte jedes Gefühl für Zeit, Raum und Realität verloren. Ich hörte nur mein noch immer panisch schlagendes Herz. Meine Brust hob und senkte sich viel zu hektisch in dem verzweifelten Versuch, meine Lunge mit Sauerstoff zu füllen.

Mein Körper wehrte sich immer noch, obwohl mein Geist längst aufgegeben hatte. Obwohl ich aufgegeben hatte. Ich wollte nur, dass es vorbei war.

Bilder wirbelten durch meinen Kopf. Unendlich viele Sequenzen, Bruchstücke meines Lebens, zu unscharf, als dass ich sie zu fassen bekommen hätte. Ich hatte nicht genug Kraft, um nach ihnen zu greifen, sie festzuhalten, mich an die Teile zu klammern, die nach mir riefen, mich dazu bringen wollten weiterzukämpfen.

Es war zwecklos.

Ich wusste, dass der Sauerstoff knapp geworden war. Ich wusste, dass zu viele Minuten verstrichen waren, seit ich in dieser Kiste zu mir gekommen war, und dass mir nicht mehr viel Zeit blieb, bevor mein Herz versagen würde.

Mein panisch schlagendes Herz. Es hämmerte gegen meine Rippen, wollte mit aller Kraft aus mir herausbrechen. Aus meinem Körper, aus dieser Kiste.

Meine Lider flatterten, als sich ein Gedanke durch die Dunkelheit schlängelte. Langsam und träge, aber eindeutig da.

Mein Herz war zu stark.

Die Panik zu heftig.

Die Finsternis um mich herum wurde tiefer, Schatten krochen auf mich zu, wollten mich mit sich ziehen. In eine Hölle, aus der es kein Entkommen mehr gab.

Ich bäumte mich auf, mein Körper prallte schmerzhaft gegen das raue Holz. Mir entwich ein Keuchen, als meine Haut weiter aufriss. Wieder konnte ich warmes Blut an meinen Händen fühlen.

Scharfe Krallen bohrten sich in mein Herz, drückten zu, trieben es an, schneller und schneller zu schlagen.

Und dann hörte ich die Stimme. Leise. Ich erkannte sie, obwohl ich wusste, dass er es nicht sein konnte. Er konnte nicht in meinen Kopf eindringen, mir keine beruhigenden Worte zuflüstern.

Trotzdem war er da. Vielleicht bildete ich mir das auch nur ein? Es spielte keine Rolle. Ich hörte seine Stimme, weich und vertraut. Und seine Worte waren wahr.

Das ist nicht echt.

Wieder entfuhr mir ein Laut, ein atemloses Lachen. Ich konnte die Panik spüren, die durch meine Adern strömte. Zu viel. Es war zu viel.

Das ist nicht echt.

Nein, hier war gar nichts echt. Ich war eine Diamond. Ich gehörte zu den Vier Farben, die ihre Mitmenschen manipulierten.

Genau wie uns.

Ich hatte nach einer Illusion gesucht, danach, dass meine Gedanken nicht länger mir gehörten. Aber das war es nicht.

Sie hatten sich nicht in meinen Verstand geschlichen, sondern in mein Herz.

Mein Herz, dass bei dieser Erkenntnis einen stolpernden Schlag aussetzte, um dann noch schneller weiterzurasen. Um mich herum begann sich alles zu drehen, obwohl das nicht möglich war. Ich konnte nichts sehen, war in völliger Dunkelheit eingeschlossen, die sich nicht drehen konnte. Sie tat es trotzdem. Mein Atem ging flach und da war die Panik wieder, jagte meinen Puls in schwindelerregende Höhen.

Ich musste dagegen ankämpfen, mein Herz befreien, bis meine Emotionen wieder mir gehörten.

Aber ich wusste nicht, wie.

Ich wusste verdammt noch mal nicht, wie.

Wut durchströmte mich. Sie hatten mir die Kontrolle über meine Emotionen gestohlen. Mein Herz. Den Teil von mir, den ich sowieso schon nicht unter Kontrolle hatte. Und jetzt hatten sie mir auch noch das letzte Stück geraubt.

Ich schrie auf, meine Stimme rau vor Zorn. Meine Fäuste prallten mit einem befriedigenden Knacken gegen das Holz. Ich hieß den Schmerz willkommen. Er fachte meine Wut an, bis jede Faser meines Selbst in lodernden Flammen stand.

Sie verschlang die Panik, löschte sie vollkommen aus.

Mein Atem ging noch immer rasselnd, mein Herz schlug noch immer zu schnell, aber die Panik verschwand. Von einer Sekunde auf die nächste, als hätte sie nie existiert.

Wieder schlug ich gegen das Holz, so zornig, dass es ausreichen müsste, um endlich ausbrechen zu können. Doch es reichte natürlich nicht.

»Lasst mich raus! Ich weiß, dass ihr da seid!«, fauchte ich, meine Stimme zu schwach, um lauter zu sprechen. Aber ich wusste, dass sie mich hören konnten, genauso wie ich wusste, dass sie da waren. Sie würden mich nicht allein lassen. Wie sollten sie mich sonst manipulieren können?

Doch es blieb still. Zu still. Ein Teil von mir wollte wieder in Panik verfallen – echte Panik dieses Mal –, aber ich drängte sie energisch zurück.

Nein. Nicht schon wieder. Sie waren hier und sie würden mich rauslassen.

Dann endlich hörte ich etwas. Ein Klacken, als würde ein Schloss geöffnet werden. Im nächsten Moment verschwand der Deckel der Kiste und die plötzliche Helligkeit traf mich wie ein Schlag. Blinzelnd versuchte ich, die Augen zu öffnen, irgendetwas oder jemanden zu erkennen, aber mein Körper konnte das gleißende Licht nicht verarbeiten.

»Das hat ganz schön lange gedauert.«

Die Stimme klang vertraut, trotzdem konnte ich sie erst zuordnen, als ich es endlich schaffte, die Augen offen zu halten und mich aufzusetzen.

Reese grinste mich spöttisch an. »Ich hab wirklich damit gerechnet, dass du es schneller schaffst, die Manipulation zu lösen.«

Schwankend kämpfte ich mich auf die Füße und kletterte aus der Kiste. Eine schmale Hand schloss sich um mein Handgelenk und half mir hoch. Ich hob den Kopf und schenkte dem Mädchen ein dankbares Lächeln. Erst einen Moment später, als meine Haut zu kribbeln begann, merkte ich, dass sie mir nicht einfach nur half – sie heilte mich. Aus dem Augenwinkel sah ich Chuck und ein weiteres Mädchen, das zu den Cross gehören musste, konzentrierte mich aber trotzdem voll und ganz auf den Anführer der Hearts.

»Ach echt?«, gab ich mit einiger Verspätung zurück. Ich zitterte am ganzen Körper, während sich die Wunden an meinen Händen allmählich schlossen und meine Erschöpfung nachließ.

Reese zuckte mit den Schultern, in seinen Augen lag ein schadenfrohes Funkeln. »Bei den anderen Aufgaben warst du besser. Aber mir soll’s egal sein. Dein Versagen ist gut für uns.«

Dein Versagen.

Mein Versagen?! Sie hatten mich in einer Kiste eingesperrt und manipuliert. Sie hatten mir die Kontrolle über meine Emotionen gestohlen, und obwohl sie mich nicht hätten sterben lassen, war ich mir nicht sicher, wie lange es noch gedauert hätte, bevor sie mich rausgelassen hätten.

Ich riss mich von dem Mädchen los, das mich immer noch heilte, meine flache Hand traf mit einem befriedigenden Klatschen auf Reese’ Wange, bevor ich auch nur einen Gedanken daran verschwenden konnte, dass ich einen Fehler machte. Es war ein Reflex, reiner Instinkt, angetrieben von meiner Wut, von der Panik, die mir immer noch in den Knochen steckte.

Seine Augen weiteten sich überrascht, das Mädchen neben mir schnappte fassungslos nach Luft.

»Du kannst mich mal!«, knurrte ich, schob...

Erscheint lt. Verlag 18.10.2022
Reihe/Serie eBook - Four Houses of Oxford
Four Houses of Oxford
Four Houses of Oxford
Mitarbeit Cover Design: Carolin Liepins
Verlagsort Ravensburg
Sprache deutsch
Themenwelt Kinder- / Jugendbuch Jugendbücher ab 12 Jahre
Schlagworte ab 14 Jahren • Buch • Bücher • College • für Mädchen • Geschenk • Geschenkidee • Jugendbuch • Kartenspiel • Kiss me once • Lesen • Liebe • Liebes-Geschichte • Literatur • Love-Story • New Adult • Romantasy • Romantic Fantasy • romantisch • Sexy • Universität • Zweiteiler
ISBN-10 3-473-51117-X / 347351117X
ISBN-13 978-3-473-51117-4 / 9783473511174
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