World of Evil (Brennende Welt 2) (eBook)
415 Seiten
Impress (Verlag)
978-3-646-60878-6 (ISBN)
Carina Mueller wurde 1984 im schönen Westerwald geboren, wo sie heute immer noch lebt und arbeitet. Neben ihrem Hund und ihren Pferden zählte das Lesen schon immer zu ihren größten Hobbies, woraus sich dann die Idee entwickelte, eigene Romane zu schreiben. Sie selbst liebt Jugendbücher und auch Fantasy-Romane, vor allem die ganz spannenden, weshalb sie auch in diesen Genres schreibt.
Carina Mueller wurde 1984 im schönen Westerwald geboren, wo sie heute immer noch lebt und arbeitet. Neben ihrem Hund und ihren Pferden zählte das Lesen schon immer zu ihren größten Hobbies, woraus sich dann die Idee entwickelte, eigene Romane zu schreiben. Sie selbst liebt Jugendbücher und auch Fantasy-Romane, vor allem die ganz spannenden, weshalb sie auch in diesen Genres schreibt.
1. Kapitel
Odarka
»Ich weiß, ich bin ein Arschloch, Odarka. Und vielleicht bin ich nicht jedermanns Sache. Das war ich noch nie und das werde ich auch nie sein. Niemand hört die Wahrheit gerne, doch es ist definitiv nicht meine Art, Menschen nach dem Mund zu reden, nur damit ich ihnen nicht auf ihre scheinheiligen, sensiblen Füßchen trete. Gerade du müsstest doch Verständnis dafür haben, oder? Dafür bin ich weder ein Lügner noch ein Betrüger.«
Obwohl ich genau wusste, dass Nolan gerade vor mir stand, sah ich ständig Cages Gesicht. Cage, der erschreckend ähnliche Worte zu mir gesagt hatte, um sich so hinterlistig mein Vertrauen zu erschleichen. Zurückhaltend war er gewesen. Hatte so getan, als würde er mich und meine Gefühle achten. Wie ein echter Gentleman hatte er mir in allem die Wahl gelassen. Er hatte sogar geschafft, dass ich glaubte, alles, was ich von ihm dachte, wäre nur meiner vorverurteilenden Fantasie entsprungen. Und ich war mir deswegen auch noch schlecht vorgekommen! Doch was war?! Von wegen ich bin loyal, treu und ehrlich. Ich würde dich nie hintergehen und wenn du jemanden möchtest, der hinter dir steht, dich unterstützt, immer für dich da ist und auf den du dich hundertprozentig verlassen kannst bla bla bla … Ey! Fuck you! Ein Arschloch war er! Ein mieses noch dazu! Leider musste ich auch daran denken, wie wir uns daraufhin geküsst hatten. An seine scheißblauen Augen, mit denen er tief in meine geblickt hatte. An die kleinen dummen Fältchen, die sich darum bildeten, wenn er dämlich grinste; genauso an die hässlichen Grübchen. Ich spürte, wie meine Augen leicht zu brennen begannen, doch ich drängte die aufkeimenden Tränen zurück. Das fehlte noch, dass Prof. Dr. Affenarsch mich jetzt weinen sah! Am Ende dachte er noch, es sei seinetwegen, und Gott bewahre, diese Genugtuung würde ich ihm auf keinen Fall geben. Eher würde ich Nolan küssen und jeder hier wusste doch, dass ich ihm vielmehr seine komplette Drecksfresse abreißen würde, bevor so was zustande käme!
»Hörst du mir überhaupt zu?«, fragte Nolan.
»Nö«, antwortete ich genervt. »Und nur zu Ihrer Information: Menschen, die von sich selbst behaupten, sie seien ach so vertrauensvoll und ehrlich, sind die allerschlimmsten!«
Nolan musterte mich abschätzig. »Würdest du von dir behaupten, dass du ehrlich bist?«
»Ja«, entgegnete ich knapp. Ich wusste, dass er mir vor Augen führen wollte, dass ich mich im Prinzip gerade selbst angeklagt hatte. Aber konnte sich hier irgendjemand auch nur ansatzweise vorstellen, wo zur Hölle mir das vorbei ging?!
Nolan zog die Brauen in die Höhe. »Kind, dir ist schon klar, dass du dich gerade selbst …«
»Ach, halten Sie doch den Rand! Die Menschen können Sie nicht leiden, weil Sie ein unerträglicher Klugscheißer sind! Aus keinem anderen Grund!«, schnappte ich und schnaubte geräuschvoll.
Nolan wirkte zunächst etwas perplex, doch dann setzte er sein gewohntes Schmierlappengrinsen auf. Allein bei dem Anblick schüttelte es mich. Diese Hauer waren vergleichbar mit denen eines Ebers! Groß, gelb und mit Sicherheit ähnlich gepflegt. Igitt! Ungewollt musste ich wieder an Cage denken. Seine blöden Zähne waren weiß und gerade. Und sein Atem hatte nach frischer Minze geduftet. Und geschmeckt. Leider erinnerte mich das auch daran, wie es weiterging. Wie dieser verlogene Bastard sich nach all den schönen Worten zu mir heruntergebeugt und mich geküsst hatte: nicht fordernd, aber dennoch bestimmend; vorsichtig und achtsam, und doch irgendwie dominant; besitzergreifend, so als wäre ich sein und würde zu ihm gehören. Und es hatte sich so gut angefühlt. Ja, verdammt! Hatte es! Aber Cage war ein Scheißplayer! Ich hatte direkt gewusst, dass man ihm nicht trauen konnte! Und diesem Wichser hatte ich meinen ersten Kuss geschenkt! Wenn Insha doch nur da wäre … Ich konnte meine Tränen nicht mehr zurückhalten. Still und heimlich stahlen sie sich aus meinen Augenwinkeln und rannen meine Wangen hinunter.
»Aber, aber, meine Liebe. So schlimm war dein Fauxpas jetzt auch nicht …«, sagte Nolan lächelnd und streckte seine Hand nach mir aus, doch ich warf ihm einen dermaßen tödlichen Blick zu, dass er innehielt.
»Fassen Sie mich an und ich schwöre Ihnen, Ihre Zahnbürste greift morgen früh ins Leere«, drohte ich und starrte ihn wütend an.
»Herrje … Du bist ja heute noch schlimmer als sonst«, sagte Nolan und rollte vielsagend mit den Augen.
Meine formten sich derweil zu schmalen Schlitzen. »Warum verdrehen Sie so dumm die Augen? Suchen Sie Ihr Gehirn, oder was?«, blaffte ich, doch Nolan schmunzelte nur amüsiert.
»Ist es wegen deiner Schwester? Ich hatte ja gedacht, du gehörst nicht zu den lästigen Tussen, die ständig wegen jeder Scheiße rumheulen«, bemerkte er genervt.
»Und ich hatte gedacht, Sie wären ach so intelligent, also warum raffen Sie dann nicht, dass Sie absolut unerwünscht sind? Ihre Empathielosigkeit ist größer als der Arsch eines Nilpferdes!«, schleuderte ich bissig zurück und knirschte erbost mit den Zähnen. Gleichzeitig wusste ich jedoch, dass er recht hatte. Insha fehlte mir mehr als alles andere und es bedrückte mich sehr, nicht zu wissen, wo sie jetzt war und ob es ihr gut ging. Cage war lediglich der letzte Tropfen, der das Fass zum Überlaufen gebracht hatte. Einfach weil ich mich total hintergangen und belogen fühlte und ich ihm gerade sonst was antun könnte! Ich meine, wo hatte er mich sonst noch überall belogen, wenn er schon nicht in der Lage war, mir das mit den Kindern zu erzählen? Immerhin hatte ich ihm ja die sogenannte Entsorgung vorgeworfen, doch anstatt mir die Wahrheit zu sagen, hatte er lieber in Kauf genommen, dass ich ihn für einen elenden Mörder hielt! Und das, obwohl er sich hierbei ja sicher sein konnte, dass ich voll und ganz auf seiner Seite gewesen wäre! Unfassbar!
Ich glaubte Cage gar nichts mehr! Wenn er mich hierbei schon angelogen hatte, war das Liebesgesülze garantiert auch nur Mittel zum Zweck, um mal wieder einen wegstecken zu können. Ich war von Anfang an skeptisch gewesen und dabei hätte ich bleiben sollen. Der erste Eindruck war immer der richtige! Massiv ärgerlich, dass Cage diesen dummen Neutralisator trug. Sonst würde ich ihn mit einer unumkehrbaren Impotenz segnen. Dann könnte er ja noch mal versuchen, mit seiner Süßholzraspelei Weiber klarzumachen. Bah! Ich durfte gar nicht daran denken, wo er seinen pilzigen Schwengel schon überall reingetunkt hatte und wo das eventuell bei uns geendet hätte, wären wir nicht von Kaymaks Durchsage unterbrochen worden. Am meisten ärgerte mich jedoch, dass ein gewisser Teil von mir sich nichts sehnlicher wünschte. Wie konnte mein eigener Körper nur so ein Verräter sein?!
»Odarka? Mädchen?«
Missmutig blickte ich Nolan an. »Wie viele Zaunpfähle muss ich Ihnen denn noch um die Ohren hauen, damit Sie endlich die Tür von außen schließen?« Ich fasste mir an den Kopf. Mein Schädel pochte, als hätte mir jemand einen Topf übergestülpt und würde permanent mit einer Suppenkelle dagegen schlagen.
»Keine Sorge. Ich lege nicht im geringsten Wert auf deine unersprießliche Gesellschaft. Ich wollte nur sicherstellen, dass mein DNS-Lieferant den Überfall unbeschadet überstanden hat.«
Ich holte tief Luft und schnaufte Nolan mitten ins Gesicht. »Überzeugt?«
Angewidert zog er die Brauen in die Höhe. »Vollkommen ausreichend.« Nolan wandte sich zum Gehen, drehte sich dann aber kurz noch mal um. »Es wäre ratsam, wenn du dich fügen würdest, Odarka.«
»Sonst was?«, erkundigte ich mich angriffslustig. Der Tag war schon beschissen genug! Musste ich mir jetzt auch noch von einem alten Sack drohen lassen?
»Insha ist abgehauen und wird auch nicht wiederkommen. Das weißt du. Somit bin ich jetzt wohl dein einziger Freund.« Nolan grinste mich erhaben an. Er schien sich sichtlich darüber zu freuen, mir diesen Seitenhieb verpassen zu können.
»Meine Schwester ist nicht abgehauen! Sie ist entführt worden, Sie dämlicher Lackaffe!«
Nolan schaute mich mitleidig an. »Sie ist nicht entführt worden.«
»Ach nein? Wie nennen Sie es sonst, wenn man mit einem Gas bewusstlos gemacht und danach verschleppt wird?« Ich knirschte erneut mit den Zähnen. War der Typ nur bescheuert? Wie konnte man das unter den gegebenen Umständen leugnen?!
Nolan erwiderte nichts, doch ich war nicht mehr zu bremsen.
»Mir ist unbegreiflich, wie Sie in einer Arschruhe hier dumm herumstehen können und einfach mal nichts tun, anstatt alle Hebel in Bewegung zu...
Erscheint lt. Verlag | 17.2.2022 |
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Reihe/Serie | Brennende Welt | Brennende Welt |
Verlagsort | Hamburg |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Kinder- / Jugendbuch ► Jugendbücher ab 12 Jahre |
Schlagworte | Blue Sky Black • Dystopische Romane • Fantasy Liebesromane • fantasy romance deutsch • Genmanipulation • impress ebooks • Postapokalypse • Romantasy Bücher • romantische Fantasy Bücher • Science Fantasy • Urban Fantasy Bücher • Urban Fantasy Dystopie |
ISBN-10 | 3-646-60878-1 / 3646608781 |
ISBN-13 | 978-3-646-60878-6 / 9783646608786 |
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