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Disney - Dangerous Secrets 3: Aurora und DER DUNKLE SCHLAF (Maleficent) (eBook)

eBook Download: EPUB
2022 | 1. Auflage
288 Seiten
Carlsen Verlag Gmbh
978-3-646-93645-2 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Disney - Dangerous Secrets 3: Aurora und DER DUNKLE SCHLAF (Maleficent) -  Walt Disney,  Holly Black
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Aurora findet nichts schlimmer als es zu schlafen. In ihre Bettdecke gekuschelt, sieht sie aus dem Fenster zu den Sternen und sagt sich immer wieder, dass alles in Ordnung ist. Der Zauber ist vorbei, der Dornröschen-Fluch gebrochen. Doch in den meisten Nächten schläft sie erst bei Tagesanbruch ein und wacht später völlig erschöpft und zerrissen zwischen ihrer Liebe und Zugehörigkeit zum Menschen- und Feenreich auf. In jeder Nacht befällt die Angst sie aufs Neue. Einzuschlafen fühlt sich an, als würde sie in einen endlos tiefen Brunnen stürzen. Wird sie dieser von Maleficent ausgelösten Hölle jemals entrinnen? Auch der dritte Band in der neuen Disney-Reihe »Dangerous Secrets« besticht wieder durch ein spannendes Abenteuer! - Fesselnder Roman der New York Times-Bestsellerautorin Holly Black - Tragisch und romantisch: Lesestoff mit Sogwirkung! - Für Fans der Villains- und Twisted-Tales-Reihen

Walt Disney (1901-1966) war einer der einflussreichsten und meistgeehrten Filmproduzenten und Trickfilmzeichner des 20. Jahrhunderts. Dafür sorgten Figuren wie Micky Maus oder Donald Duck. 1937 erschien mit »Schneewittchen und die sieben Zwerge« ein Meilenstein der Filmgeschichte: der erste abendfüllende Zeichentrickfilm. Viele weitere folgten und begeistern noch heute ein Milliardenpublikum jeder Altersklasse. Disneys Name entwickelte sich zu einer internationalen Marke, die für ein umfassendes Spektrum an Produkten der Unterhaltungsindustrie steht.

Walt Disney (1901-1966) war einer der einflussreichsten und meistgeehrten Filmproduzenten und Trickfilmzeichner des 20. Jahrhunderts. Dafür sorgten Figuren wie Micky Maus oder Donald Duck. 1937 erschien mit »Schneewittchen und die sieben Zwerge« ein Meilenstein der Filmgeschichte: der erste abendfüllende Zeichentrickfilm. Viele weitere folgten und begeistern noch heute ein Milliardenpublikum jeder Altersklasse. Disneys Name entwickelte sich zu einer internationalen Marke, die für ein umfassendes Spektrum an Produkten der Unterhaltungsindustrie steht. Nina Ohlmann wurde 1977 in Bremen geboren. Durch ihre Ausbildung zur Hotelbetriebswirtin lebte sie viele Jahre in Frankreich und England. Ihre Liebe zu Fremdsprachen und zur deutschen Sprache brachten sie dazu, mit dem Übersetzen von Jugendbüchern zu beginnen. Sie lebt mit ihrem Mann und Sohn in Norddeutschland.

KAPITEL 3

AURORA SCHLIEF NICHT GERN. Jeden Abend fand sie neue Ausreden, um länger wach zu bleiben. Es gab immer Listen zu erstellen, Briefe zu schreiben, endlose Überarbeitungen des Vertrags zu überdenken. Sie wanderte in ihrem riesigen Gemach umher, schürte das Feuer und ließ ihre Kerzen so weit herunterbrennen, dass jeder Docht in einer Wachslache erlosch.

Aber in jeder Nacht kam der Zeitpunkt, an dem sie ihr Nachthemd anziehen und ihre Kerze ausblasen musste. Dann kauerte sie sich unter ihre Decken, schaute aus dem Fenster zu den Sternen hinauf und versuchte, sich einzureden, dass es sicher war, die Augen zu schließen. Dass sie am nächsten Morgen wieder aufwachen würde.

Sie würde nicht die nächsten hundert Jahre schlafen.

Der Zauber war verschwunden.

Der Fluch gebrochen.

Aber in den meisten Nächten schlief Aurora erst ein, wenn die Morgenröte am Horizont erschien. Fast immer wachte sie erschöpft auf. An manchen Tagen konnte sie kaum aufstehen.

Denn die Angst überkam sie jede Nacht von Neuem. Einschlafen fühlte sich an, als würde sie in einen tiefen Brunnen fallen, einen Brunnen, aus dem sie sich vielleicht nie wieder herauskämpfen würde.

Nachdem sie sich heute Abend eine gefühlte Ewigkeit hin und her gewälzt hatte, stand sie auf. Sie warf sich ein schweres goldenes Gewand über ihr Nachthemd und schlenderte durch das stille, schlafende Gebäude zu einem Brunnen am Rande der königlichen Gärten.

Phillip sah von seinem Platz auf, wo er im Mondlicht an einer kleinen Flöte schnitzte. „Eure Majestät“, sagte er, „ich hatte gehofft, Ihr würdet kommen.“

Als sie ihm das erste Mal auf einem ihrer Abendspaziergänge begegnet war, hatte er ihr erzählt, dass die Hofpartys in Ulstead die ganze Nacht andauerten und er es gewohnt war, bis spät in die Nacht wach zu bleiben. Damals waren sie auf einem Zierteich über die Felsen gesprungen.

„Der Vertrag hält mich wach“, erklärte sie, obwohl das nicht die ganze Wahrheit war. „Ich habe Angst, dass die Menschen und die Feen sich nie auf etwas einigen werden. Und wenn ich sie dazu zwinge, was nützt es dann?“

„In Ulstead sind die Geschichten über Feen noch schlimmer als die, die hier erzählt werden. Und bei uns gibt es kein Feenvolk, das ihnen widersprechen könnte. Die freundlichen Märchen werden nicht mehr erzählt. Man findet sie nur noch an einem einzigen Ort, in der Ulstead-Abteilung Eurer königlichen Bibliothek. Das Volk von Perceforest kann sich glücklich schätzen, auch wenn es das noch nicht begriffen hat.“

Aurora war überrascht. „Habt Ihr diese Geschichten geglaubt?“

Phillip blickte zum Wald. „Bis ich hierherkam, hatte ich ganz aufgehört, an Feen zu glauben.“ Er wandte sich ihr mit einem Lächeln zu. „Alles Neue ist schwer. Aber Ihr habt eine Art an Euch, die Leute zum Zuhören zu bringen. Ihr werdet sie überzeugen.“

Aurora schüttelte den Kopf, aber nach seinen freundlichen Worten fühlte sie sich besser. „Das hoffe ich. Und da ich so überzeugend bin, kann ich Euch vielleicht auch davon überzeugen, beim Spiel mit Mondscheinstöcken nicht zu schummeln.“

„Es ist unmöglich, beim Stöckchenwerfen zu schummeln!“, protestierte er und sah sich bereits nach dem besten heruntergefallenen Ast um.

„Wir werden sehen“, erwiderte sie und schnappte sich den Stock, den er schon ins Auge gefasst hatte.

Das führte zu einem verrückten Gelächter und Gerangel. Phillip versuchte, den Stock aus Auroras Händen zu reißen. Aurora zerrte an ihrem Ende. Auf einmal brach der Stock entzwei, und sie landete auf dem Boden.

Phillip sah erschrocken aus. „Verzeihung“, sagte er und streckte eine Hand aus. „Mein Verhalten war höchst unhöflich.“

Aurora stand auf und strich den Dreck von ihrem Gewand. Sie kam sich töricht vor. Sie wollte ihn necken und wieder zum Lachen bringen. Ihn daran erinnern, dass sie Freunde waren und dass Freunde miteinander albern sein durften, auch wenn sie eine Königin und er ein Prinz war.

Aber als sie ihm in die Augen sah, fand sie nicht die richtigen Worte.

„Kommt, ich bringe Euch zurück zum Palast.“ Phillip lächelte unsicher und bot ihr seinen Arm an. „Und als Zeichen meiner Reue werde ich versuchen, Euch nicht in einen Graben zu führen.“

„Vielleicht sollte ich lieber Euch führen“, erwiderte Aurora leichthin.

„Zweifellos“, bekräftigte Phillip.

Viel zu früh riss ihr Zimmermädchen die Vorhänge auf, und das Sonnenlicht strömte herein. Aurora stöhnte und versuchte, ihren Kopf unter den Kissen zu vergraben.

Marjory stellte ein Tablett mit Tee, Brot, Butter und Quittenmarmelade auf dem Tisch am Ende des Bettes ab.

„Obwohl es sehr unpassend ist, bestand Euer Berater darauf, Euch zu informieren, dass er eine Audienz wünscht, sobald Ihr aufgestanden seid“, sagte Marjory, drehte sich um und schüttelte ein grünes Kleid aus.

„Was will er wohl?“, überlegte Aurora laut und setzte sich auf. Sie nahm die warme Tasse und führte sie an ihre Lippen. Obwohl sie bereits seit Monaten als Königin im Schloss lebte, weigerte sie sich, ihre Diener zu ignorieren, so wie es die gesellschaftliche Ordnung verlangte. Ihr Vater war Diener im Schloss gewesen, bevor er König wurde, und trotz all seiner Fehler bedeutete sein Aufstieg für Aurora, dass man niemanden übersehen sollte. „Setz dich zu mir. Iss etwas Brot und Marmelade.“

Marjory setzte sich bereitwillig, aber sie wirkte nicht so fröhlich wie sonst. Sie war rothaarig mit sehr blasser, sommersprossiger Haut, die rot und fleckig wurde, wenn sie etwas aufregte, was offenbar der Fall war. „Einige der Stadtbewohner möchten Euch sehen. Lord Ortolan hat versucht, sie wegzuschicken, aber sie weigern sich zu gehen.“

„Du glaubst also, dass er das mit mir besprechen will?“ Aurora bestrich zwei Scheiben Brot und schob eine davon in Marjorys Richtung.

Das Mädchen nahm einen großen Bissen. „Nanny Stoat sagt, dass Lord Ortolan nicht möchte, dass Ihr mit Eurem Volk sprecht, außer mit denen, die er in der Tasche hat. Verzeiht mir diese Wiederholung, aber sie sagt, er wolle nicht, dass Ihr auf Ideen kommt, die nicht von ihm sind.“

„Nanny Stoat?“, fragte Aurora.

„Jeder im Dorf hört auf sie“, erklärte Marjory. „Wenn es ein Problem gibt, sagen die Leute: ‚Sprich mit Nanny Stoat darüber.‘ Sie weiß, wie man die Dinge in Ordnung bringen kann.“

„Ihr glaubt also, Lord Ortolan hat nicht vor, mir etwas über die Leute in der Stadt zu erzählen? Und dass er weiterhin versuchen wird, sie wegzuschicken?“

Marjory nickte und sah dabei schuldbewusst aus.

Aurora stürzte den Rest ihres Tees hinunter und stand auf. Sie ging zu ihrem Frisiertisch und begann, ihr Haar grob auszubürsten. „Ich gehe besser sofort hinunter, wenn ich mit ihnen sprechen will. Erzähl mir alles, was du hörst, Gerüchte – alles!“

„Wartet!“, rief Marjory, sprang vom Bett auf und nahm Aurora die Bürste aus der Hand. „Ich flechte Euer Haar so schnell wie möglich, wenn Ihr aufhört, es so zu behandeln.“

„Weißt du, was sie wollen?“, fragte Aurora und betrachtete sich missmutig im Spiegel.

Das Mädchen entwirrte ihr Haar und trennte es in der Mitte zu einem sauberen Scheitel. „Ich habe gehört, dass ein Junge vermisst wird. Ein Diener aus dem Schloss. Er war einer der Stallburschen, also kannte ich ihn nicht besonders gut.“

Aurora drehte sich zu Marjory um. „Vermisst? Was meinst du damit?“

„Er wollte nach Hause gehen, um seine Mutter zu besuchen“, erzählte Marjory und hielt tapfer die Haarsträhnen fest, die sie bereits geflochten hatte. „Aber er kam dort nie an, und niemand hat ihn seitdem gesehen.“

Ein paar Minuten später rannte Aurora in seidenen Pantoffeln und dem grünen Kleid die Treppe hinunter.

Lord Ortolan versuchte, sie aufzuhalten, als sie auf das Palasttor zuging. „Eure Majestät, ich bin so froh, dass Ihr aufgestanden seid. Wenn ich einen Moment um Eure Aufmerksamkeit bitten dürfte? Es geht um magische Pflanzen an der Grenze …“

„Ich würde gerne mit der Familie des vermissten Jungen sprechen“, unterbrach sie ihn.

Das überraschte ihn offensichtlich. „Aber woher wisst Ihr das?“

„Das ist nicht wichtig, da es Euch Zeit spart, mir die Angelegenheit zu erklären, was Ihr zweifellos gerade tun wolltet“, entgegnete sie so freundlich wie möglich.

„Gewiss“, erwiderte er sanft. „Aber es gibt wichtigere Angelegenheiten zu besprechen. Die Sache mit dem Jungen kann warten.“

„Nein“, widersprach Aurora. „Ich denke nicht, dass sie das kann.“

Lord Ortolan murmelte vor sich hin und zögerte, aber da er ihrem Befehl nicht entgegenhandeln konnte, rief er nach einem Lakaien, der die Familie des Jungen in das Wohnzimmer führte, einen intimeren Raum als die höhlenartige große Halle.

Aurora war froh darüber. Sie mochte das Wohnzimmer. Es gab dort keinen Thron, auf dem sie sitzen musste und damit jeden einschüchterte, der eine Bitte an sie richtete. Stattdessen saß sie auf einem gepolsterten Stuhl und überlegte, wie sie den Stallknecht finden konnten. Sie würde ihren Schlossvogt informieren und ihre Soldaten das Land durchkämmen lassen. Nach dem Gespräch mit der Familie hätte sie vielleicht mehr Informationen darüber, wie sie die Suche am besten angehen sollte.

Einige Minuten später traten drei Personen ein: ein...

Erscheint lt. Verlag 28.4.2022
Reihe/Serie Disney – Dangerous Secrets
Disney – Dangerous Secrets
Übersetzer Nina Ohlmann
Zusatzinfo schwarz-weiß
Verlagsort Hamburg
Sprache deutsch
Themenwelt Kinder- / Jugendbuch Jugendbücher ab 12 Jahre
Schlagworte Aurora • dangerous secrets • Disney Aurora • Disney Buch Geschenk • Disney Dornröschen • Disney Maleficent • Disney-Reihe • Disney Villains • Disney Young adult
ISBN-10 3-646-93645-2 / 3646936452
ISBN-13 978-3-646-93645-2 / 9783646936452
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