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A River of Royal Blood - Rivalinnen (eBook)

Romantisch spannender Fantasy-Reihenauftakt voll gefährlicher Magie

*****

(Autor)

eBook Download: EPUB
2022 | 1. Auflage
400 Seiten
dtv Deutscher Taschenbuch Verlag
978-3-423-44047-9 (ISBN)

Lese- und Medienproben

A River of Royal Blood - Rivalinnen -  Amanda Joy
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Zwei Schwestern, ein Thron und ein grausamer Wettkampf Früher war ihre große Schwester Isa alles für Eva: ihre beste Freundin, ihre Lehrerin in Hofetikette und ihre Beschützerin. Kurz vor ihrem 17. Namenstag sind die beiden nur noch eins füreinander: Rivalinnen. Denn ihre Vorfahrin Reina - die erste Menschenkönigin von Myre - hat eine grausame Tradition ins Leben gerufen. Wie sie selbst damals, sollen auch die zukünftigen Königinnen sich den Weg auf den Thron erkämpfen. Während Isa Licht und Gedanken manipulieren kann, fürchtet sich Eva vor ihrer Blut-und-Knochen-Magie - einem weiteren brutalen Erbe von Reina. Doch wenn sie überleben will, muss sie ihre Angst hinter sich lassen. Und die Gefühle für ihre Schwester ... Alle Bände der >A River of Royal Blood<-Reihe: Band 1: A River of Royal Blood - Rivalinnen Band 2: A River of Royal Blood - Schwestern Die Bände sind nicht unabhängig voneinander lesbar.

Amanda Joy ist Autorin, leidenschaftliche Bookstagrammerin und Hundemama. Die »A River of Royal Blood«-Serie ist ihre erste Buchreihe. Fotos von Büchern und ihrer Hündin Luna findet man auf @amandajoywrites.

Amanda Joy ist Autorin, leidenschaftliche Bookstagrammerin und Hundemama. Die »A River of Royal Blood«-Serie ist ihre erste Buchreihe. Fotos von Büchern und ihrer Hündin Luna findet man auf @amandajoywrites.

Kapitel 1


In dem Gang unter meinem Schlafzimmer war es still wie in einer Krypta. Wie immer zischten die Kaiserinnenskorpione, die in diesen vergessenen Tunneln nisteten, missbilligend, sobald meine Füße den Boden berührten.

Ich ging in die Hocke, um den Kreis aus Zimtstäbchen und getrocknetem Lavendel zu prüfen, den ich ausgelegt hatte, um die boshaften Biester fernzuhalten. Dann machte ich einen Knoten in meinen Rocksaum. Die Perlstickerei würde sonst bei jedem Schritt über den Boden schleifen, was in diesen leeren Gängen für ein lautes Echo sorgte. Obwohl ich hier noch nie jemandem begegnet war, konnte ich es nicht riskieren, entdeckt zu werden.

Ich vergewisserte mich, dass mein Gürtelmesser an seinem Platz in der weichen Lederscheide war, an meinem unteren Rücken. Bei jeder Bewegung schürften die Unebenheiten des hölzernen Griffs über meine Haut, aber es war nicht zu ändern. Das Messer war die einzige Waffe in meinem Besitz, die schlicht genug für meine Verkleidung war. In dem bodenlangen Rock und der Bluse, die meine Taille frei ließ, aber die Tätowierungen auf meinen Armen bedeckte, konnte ich als einfaches Menschenmädchen durchgehen, das auf dem Weg zu irgendeinem Fest war.

Plötzlich schlugen Feuersteine direkt vor meinem Gesicht aufeinander, und Funken tanzten durch die tintenschwarze Dunkelheit. Ich zuckte fluchend zusammen, senkte aber gleich darauf die Hand, die zu meinem Messer geschossen war. »Nächstes Mal wäre eine Vorwarnung ganz nett.«

»Ich halte dich bloß gern auf Trab«, sagte der junge Mann, der nur wenige Fuß von mir entfernt stand.

Falun, stellvertretender Kommandeur meiner Leibgarde und mein bester Freund, sah auf mich hinunter. Er war hochgewachsen, feingliedrig und bewegte sich anmutig, allerdings füllte er seine breiten Schultern noch nicht ganz aus. Wie viele der Fey, die aus dem Norden stammten, hatte Falun helle Haut und feines Haar. Selbst im spärlichen Fackellicht schimmerte seine Haut wie Perlmutt. Alle Fey sahen sich ähnlich – glänzende Haut, übergroße Augen, spitze Ohren und ein leuchtender Teint –, doch Falun war einer der hübschesten. Sein Haar war von apfelroten und goldenen Strähnen durchzogen, durch sein markantes Kinn wirkte das Lächeln seiner vollen Lippen noch einladender.

Vor zwei Nächten war Falun in der Abenddämmerung in mein Zimmer gekommen, um mich auf einen Abstecher in die Küche mitzunehmen, doch er hatte mich dort nicht angetroffen. Stattdessen hatte er mein verschobenes Bett und die offen stehende Falltür darunter entdeckt. Er wusste, dass ich nachts oft rastlos war, also hatte er auf meine Rückkehr gewartet, statt Alarm zu geben. Im Gegenzug hatte ich entschieden, ihn heute Nacht mitzunehmen, obwohl ich ihm nicht wirklich verraten hatte, wohin es ging.

Falun hielt die Fackel dichter an die Wand. Die tanzenden Flammen ließen seine blauen Augen silbrig aufblitzen, während er die im Stein eingravierten Worte musterte. Der Text war auf Khimaer verfasst, dem verschnörkelten Alphabet des Volks, das einst von diesem Palast aus regiert hatte. Vor fast zweihundert Jahren hatten die Menschen den Khimaern das Königinnenreich entrissen, doch noch heute gab es überall in Myre Überbleibsel der ehemaligen Herrscher.

Als Falun die Sprache erkannte, hoben sich seine Augenbrauen. »Wie hast du diesen Ort gefunden?«

»Als ich sieben war, haben Isadore und ich die Falltür entdeckt, weil ihr Ohrring unter mein Bett gerollt war.« Ich verschwieg, dass wir eine ähnliche Klappe im Boden unter ihrem Bett gefunden und daraufhin ein Jahr lang sehr wenig geschlafen hatten, um nachts jeden Winkel der unterirdischen Gänge zu erkunden.

Ich gab mir stets große Mühe, Gesprächen über meine Schwester aus dem Weg zu gehen.

Faluns Ohrenspitzen färbten sich rosa. »Isadore weiß von diesem Ort? Macht es dir nichts aus, dass du ihr hier vielleicht über den Weg laufen könntest?«

Ich schnaubte. »Warum sollte meine Schwester herkommen? Im Palast hat sie es so gut, dass sie nicht auf die Idee kommen würde, ihm zu entfliehen.«

»Da hast du wohl recht.« Er fuhr sich mit der Hand übers Gesicht, sah danach allerdings immer noch zerknirscht aus. »Ich werde das hier bereuen, nicht wahr?«

»Wirst du nicht, und das weißt du genau – warum wärst du sonst gekommen?«

Er beugte sich zu mir vor, als wollte er mir ein Geheimnis anvertrauen. »Eigentlich bin ich nur hier, um aufzupassen, dass du dir keinen Ärger einhandelst.«

»Gut genug für mich.« Ich grinste, obwohl ich auf mich aufpassen konnte. Ich riss ihm die Fackel aus der Hand und trat sie aus. »Folge mir.«

Wir liefen durch die Dunkelheit, die so vollkommen war, dass der einzige Hinweis auf Faluns Anwesenheit seine Hand in meiner war. Nachdem ich mich monatelang durch diese Gänge aus dem Palast geschlichen hatte, war es mir in Fleisch und Blut übergegangen, mich hier zurechtzufinden und den Nestern der Skorpione aus dem Weg zu gehen. Als Isadore und ich klein gewesen waren, hatten wir uns nur in den Gängen in der Nähe unserer Gemächer aufgehalten. Doch als ich vor zehn Monaten zurück in die Hauptstadt gekommen war, hatte ich schnell herausgefunden, dass sie sich über das gesamte Palastgelände bis zur äußeren Mauer erstreckten.

Bald darauf veränderte sich der Untergrund, Stein wurde zu Fliesen und dann zu festgetretener Erde. Wir waren fast da. Nach etwa einer Meile hielten wir vor einer Stahlleiter an. Nachtluft wehte durch die Öffnung über uns herein.

Ich kletterte hinauf und fand mich in einem Obstgarten umgeben von Blütenbäumen wieder, die allerdings jetzt, in der brennenden Hitze des Hochsommers, keine Blüten trugen. Die feuchte Wärme der Nacht legte sich sofort auf meine Haut. Ich atmete tief ein, mein Herz schlug schneller.

Ich vibrierte beinahe vor Vorfreude.

Falun kam neben mir aus der Öffnung im Boden und folgte meinem Blick in Richtung der Mauer aus weißem Stein.

Das letzte Hindernis, das zwischen mir und meiner Freiheit stand.

Auf Geheiß meiner Mutter war es mir nicht erlaubt, mich ohne eine Eskorte von mindestens zwanzig Soldaten außerhalb dieser Mauer aufzuhalten. Im Gegensatz zu dem Ort, den ich in den letzten drei Jahren mein Zuhause genannt hatte – Fort Asrodei, ein Militärlager im Hochland, wo mein Vater immer noch wohnte –, war der Palast beengt und von keinerlei Interesse für mich. Jeder Raum war vollgestopft mit Höflingen, so ziemlich die letzten Personen, mit denen ich etwas zu tun haben wollte. Ich verließ meine Gemächer nur, um auf dem Übungsplatz zu trainieren und jeden Morgen den Thronsaal aufzusuchen, wo meine Mutter Hof hielt. Die nächtlichen Ausflüge waren die einzige Möglichkeit, meinem eintönigen Leben zu entfliehen.

Wir kletterten über die Mauer und fanden uns in einer verlassenen Gasse im Viertel der Blutsvettern wieder.

Vier Rassen lebten in Myre – Menschen, Fey, Blutsvettern und Khimaer. Allerdings war es nur den Blutsvettern, Fey und Menschen erlaubt, sich frei in der Hauptstadt zu bewegten. Die Stadt war zu gleichen Teilen unter ihnen aufgeteilt. Die Menschen lebten im südlichen Viertel, die Fey im Osten und die Blutsvettern im Norden. Der Rote Fluss, auf dessen rotbraunem Wasser sich Schiffe und die Stände der Wassermärkte tummelten, befand sich im Westen der Stadt.

Falun und ich verließen die Gasse und bogen in eine schmale Straße ein, zu beiden Seiten gesäumt von verlassenen Häusern und Blutbordellen. Die Männer und Frauen, denen wir begegneten, hätten als Menschen durchgehen können, denn die Dunkelheit verbarg den verräterischen Rotstich ihrer Haut. Doch man würde sie immer an den Blutmessern an ihren Gürteln erkennen. Jede Scheide war mit Mustern verziert, die für das Gewerbe standen, dem der Besitzer nachging. Wenn Blutsvettern mit siebzehn volljährig wurden, begannen sie, sich vom Blut der Lebenden zu ernähren. Sie trugen die schmalen Klingen nicht bei sich, weil sie sie brauchten – Blutsvettern benutzten meistens ihre Fangzähne –, sondern weil es gesetzlich vorgeschrieben war. So konnten Menschen, die sich vor ihnen fürchteten, die Blutsvettern durch ihre Messer bereits von Weitem erkennen.

Die Straßen im nördlichen Viertel waren so eng und labyrinthartig angelegt, dass sie nicht viel größer als Gassen waren. Die meisten Geschäfte waren verrammelt und sahen nicht aus, als würden sie bald wieder öffnen. Der Nachtsuq verbarg sich in diesen engen Straßen. Da es sich um einen Schmugglermarkt handelte, stellten die Händler ihre improvisierten Stände bei Sonnenuntergang auf und bauten sie bei Sonnenaufgang wieder ab. Als wir auf dem Suq ankamen, herrschte noch reges Treiben, doch schon bald würden die meisten Schmuggler nach Hause gehen, um nicht von der Stadtgarde überrascht zu werden.

»Ya, ya«, riefen sie. »Ho-tschi-tschi, ho-tschi-tschi! Das Beste in ganz Ternain!«

Wir kamen an zu schiefen Türmen aufgestapeltem Steingut, an Fässern mit farbigen Pudern und Leinensäcken voller Bohnen, Gewürzen und Hülsenfrüchten vorbei. Ich hielt kurz an einem Stand an, um für zwei Kupfermünzen ein paar verzauberte Perlen zu kaufen, die sich von selbst durch meine Locken wanden und wieder herausfallen würden, wenn ich es ihnen befahl. Tuchhändler boten Seidenstoffe feil und breiteten die Arme aus, um ihre Waren abzumessen oder die leuchtenden Farben zur Schau zu stellen.

Die Blicke der Passanten lagen so oft auf Falun, wie ich erwartet hatte. Er war schließlich wunderschön und ich – ein...

Erscheint lt. Verlag 1.2.2022
Reihe/Serie Die A River of Royal Blood-Reihe
Die A River of Royal Blood-Reihe
Übersetzer Carina Schnell
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Kinder- / Jugendbuch Jugendbücher ab 12 Jahre
Schlagworte Afrika • All Age • All Age Fantasy • Blut • children of blood and bone • crescent city • Crossover-Fantasy • Crossover-Roman • Fantasy für Mädchen ab 14 • Fantasy Jugendroman • Fated • Faye • Jugendbuch ab 14 • Königin • Königreich Myre • kulturpass • Magie • Magische Schwestern • Romantic Fantasy • Romantische Fantasy • Schwestern • Thron • Wettkampf
ISBN-10 3-423-44047-3 / 3423440473
ISBN-13 978-3-423-44047-9 / 9783423440479
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