Make My Wish Come True (eBook)
416 Seiten
Ravensburger Buchverlag
978-3-473-51092-4 (ISBN)
Jana Schäfer ist 1995 nahe Freiburg im Breisgau geboren. Nachdem sie nach der Schule ein Jahr in Schottland verbracht und die rauen Highlands lieben gelernt hat, lebt sie jetzt wieder im Süden Deutschlands. Seit sie ein Teenager ist, liest und schreibt sie für ihr Leben gerne. Insbesondere Liebesgeschichten und Fantasyromane, die in andere Welten entführen, haben es ihr angetan. Ihre Zeit verbringt sie am liebsten mit einem Kaffee am Laptop, wo sie in ihren Geschichten verschwindet, die häufig von Mut, Hoffnung und großen Gefühlen handeln.
Jana Schäfer ist 1995 nahe Freiburg im Breisgau geboren. Nachdem sie nach der Schule ein Jahr in Schottland verbracht und die rauen Highlands lieben gelernt hat, lebt sie jetzt wieder im Süden Deutschlands. Seit sie ein Teenager ist, liest und schreibt sie für ihr Leben gerne. Insbesondere Liebesgeschichten und Fantasyromane, die in andere Welten entführen, haben es ihr angetan. Ihre Zeit verbringt sie am liebsten mit einem Kaffee am Laptop, wo sie in ihren Geschichten verschwindet, die häufig von Mut, Hoffnung und großen Gefühlen handeln.
1. KAPITEL
Abby
»Es tut mir leid.«
Vier Worte, und mein Tag war gelaufen. Mir auch, hätte ich am liebsten erwidert. Sie haben nämlich die falsche Entscheidung getroffen. Doch natürlich sagte ich nichts dergleichen. Stattdessen schluckte ich die Enttäuschung hinunter. »Verstehe, kein Problem. Ich weiß ja, dass Sie viele Bewerbungen erhalten haben.«
»Das haben wir tatsächlich. Falls es Ihnen ein Trost ist, Sie waren in der engeren Auswahl, Miss Jones, aber letztendlich haben wir uns dann doch für eine Bewerberin entschieden, die schon mehr Vorerfahrung aufweisen konnte.«
Ich biss die Zähne zusammen, um einen frustrierten Laut zu unterdrücken. »Verstehe«, sagte ich erneut, obwohl ich es kein bisschen verstand. Wie sollte ich jemals mit mehr Vorerfahrung in meiner Bewerbung glänzen können, wenn sie mich aufgrund zu weniger Praktika ablehnten? Das war doch bescheuert.
»Wir wünschen Ihnen auf jeden Fall weiterhin viel Glück.«
»Danke. Auf Wiedersehen«, sagte ich.
Seufzend steckte ich das Handy zurück in meine Tasche und sah mich um. Es war Mittwochnachmittag, und die Straßen waren wie üblich von unzähligen Menschen bevölkert. Wenn ich mich nicht bald dem Strom an Geschäftsleuten, Touristen und Spaziergängern anschloss, würde ich angerempelt oder mitgerissen werden. Stillstand passte nicht zu dieser Stadt. Oder zu meinem Leben.
Bevor ich noch länger hier herumstand, setzte ich mich in Bewegung und überquerte die Straße. Ein wolkenfreier Himmel erstreckte sich über New York. Das helle Blau hätte diesen Tag und meine Laune kaum weniger wiederspiegeln können. Am liebsten würde ich mich mit einem Becher Eis in meinem Bett verkriechen, doch in Selbstmitleid zu versinken, brachte mich auch nicht weiter. Entschlossen reckte ich mein Gesicht der Sonne entgegen. So leicht ließ ich mich nicht unterkriegen.
Ich schlug den Weg zu meinem Lieblingscafé ein, das in der Nähe des Campus der Filmakademie lag. Dort hatten sie die besten Muffins, die ich je gegessen hatte. Und wenn es einen Moment gab, in dem Frustessen angebracht war, dann jetzt.
Durch den Tipp eines Kommilitonen hatte ich überhaupt erst von dem Filmprojekt erfahren. Die Praktikumsstellen waren inoffiziell ausgeschrieben gewesen, und die Dreharbeiten hätten in ein paar Wochen, Anfang Dezember, begonnen. Ich hatte alles darangesetzt und mich durch sämtliche Kontakte telefoniert, um an die Nummer des Regisseurs zu kommen. Unter den Darstellern wäre niemand Geringeres als Chris Hemsworth gewesen, was vermutlich auch der Grund für die zahlreichen anderen Bewerbungen gewesen war. Dabei interessierte mich der Schauspieler nicht die Bohne. Klar wäre es ein Pluspunkt gewesen, einen Star wie ihn aus nächster Nähe zu sehen und mit ihm zusammenzuarbeiten, aber mein Interesse hatte ausschließlich Chase Mitchell gegolten, einem der derzeit besten Regisseure im Filmbusiness. Bei einem Film vom ihm zu assistieren, wäre der Hammer gewesen. Allerdings studierte ich erst im dritten Jahr Filmregie, und meine Möglichkeiten, überhaupt an irgendwelche Praktikumsstellen zu kommen, waren begrenzt.
Schon als Kind hatte ich gewusst, dass ich später in der Filmbranche arbeiten wollte, und seither tat ich alles, um mein Ziel zu erreichen. Eines Tages würde ich bei großartigen Produktionen mitwirken und dazu beitragen, wundervolle Geschichten zu inszenieren und zu erzählen. Das war es, was mich dazu gebracht hatte, nach New York zu ziehen und mich auf einen der begehrten Plätze an der New York Film Academy zu bewerben.
Als ich wenig später die Tür zu dem kleinen Café aufstieß, das wie üblich brechend voll war, fühlte ich mich sofort besser.
»Hi, Abby«, begrüßte mich meine Kommilitonin und Mitbewohnerin Bonnie, die gerade ein Tablett voller benutzter Tassen auf den Tresen stellte. Sie arbeitete neben dem Studium als Barista in dem Café, was meinen Kaffeekonsum auf ein ganz neues Level gebracht hatte. Dass sie manchmal vergaß, mein Getränk abzubuchen, machte es natürlich nicht leichter, mich einzuschränken.
»Hey, gut, dass du da bist.« Ich setzte mich auf einen Holzhocker, der vor einem kleinen Stehtisch in der Nähe des Tresens stand.
»Was ist los?« Sie musterte mich prüfend. Ihre schwarzen Haare trug sie heute zu einem hohen Zopf zusammengebunden, der bei jedem Schritt hin und her schaukelte.
»Ich habe eine Absage für die Praktikumsstelle bekommen. Du weißt schon, dieser Kinofilm, bei dem Chase Mitchell Regie führt …«
»Mist.« Sie schürzte ihre dunkelrot geschminkten Lippen. Was bei mir Ähnlichkeit mit einem schmollenden Kind gehabt hätte, wirkte bei ihr beinahe niedlich.
»Meine Chancen standen von Anfang an nicht sonderlich gut, aber es wäre einfach so verdammt cool gewesen«, sagte ich mit einem frustrierten Seufzen.
»O Mann, das tut mir leid.« Bonnies dunkle Augen wurden noch eine Spur größer, als sie ohnehin schon waren. »Warte kurz.« Mit diesen Worten verschwand sie hinter dem Tresen. Wenig später kam sie mit einer Tasse Kaffee mit einem Schuss Haselnusssirup – meine Standardbestellung – und einem Teller mit einem Schokomuffin zu mir zurück. »Hier, Zucker vertreibt Kummer und Sorgen. Und gib nicht auf, die nächste Chance wird kommen!« Aufmunternd drückte sie meine Hand.
»Danke.« Ich brach ein Stück von dem fluffigen Gebäck ab und steckte es mir in den Mund. Bonnie hatte recht gehabt, Zucker machte die schlechte Nachricht direkt erträglicher.
»Ich versteh echt nicht, wieso die dich nicht genommen haben. Niemand an der Akademie ist so engagiert wie du. Aber lass dich davon nicht entmutigen. Bestimmt klappt es beim nächsten Mal.«
Bonnie war geborene New Yorkerin und sprach, seit wir uns bei der Einführungswoche auf einer Tour durch die Akademie kennengelernt hatten, davon, dass sie Schauspielerin werden wollte. Das nötige Talent dazu hatte sie. Letztendlich war sie aber genauso wie ich auf die richtigen Kontakte angewiesen, um in der Branche überhaupt Fuß fassen zu können. Allerdings ließ sie sich davon nicht entmutigen. Bonnies Optimismus war zu einem wichtigen Antrieb in meinem Leben geworden. Sie erinnerte mich regelmäßig daran, die Dinge positiv zu sehen, und ich gab mein Bestes, ihre Ratschläge zu befolgen.
Nur heute schien mir das Optimistischbleiben nicht ganz zu gelingen. »Du weißt genauso gut wie ich, wie das läuft. Den Platz bekommen nicht diejenigen, die am engagiertesten sind oder es am meisten wollen.«
Das war etwas, das ich schnell gelernt hatte. Wenn ich eines Tages als erfolgreiche Regisseurin arbeiten wollte, musste ich mich tatsächlich reinhängen und alles geben. Doch selbst das war keine Garantie. Ich brauchte Kontakte und Empfehlungen von den richtigen Leuten. Und dafür musste ich Erfahrungen als Praktikantin machen. Dieses Semester hatten uns die Dozenten empfohlen, Praxiserfahrung zu sammeln, weshalb ich mich seit Wochen um einen Praktikumsplatz bemühte.
»Das schon, aber wie gesagt, gib nicht auf«, sagte Bonnie, bevor sie plötzlich das Thema wechselte. »Sollen wir heute Abend Sushi bestellen?«
»Gern, ich kann ein bisschen Aufmunterung gut gebrauchen.«
»Perfekt. Ich muss jetzt leider wieder zurück an die Arbeit.« Bonnie klopfte mir noch mal aufmunternd auf die Schulter.
Nachdem Bonnie hinter dem Tresen verschwunden war, griff ich nach der Tasse und schnupperte an dem süßen Getränk. Die Mischung aus Koffein und der Süße des Sirups beruhigte mich augenblicklich.
Die nächsten Minuten verbrachte ich damit, den Rest von meinen Muffin zu essen und meine Enttäuschung über die Absage mit dem süßen Kaffee hinunterzuspülen. Danach scrollte ich – entschlossen, mich nicht unterkriegen zu lassen – durch verschiedene Jobangebote und Praktikumsstellen. Voraussetzung: Erfahrung als Regieassistenz. Nachdem ich den Satz zum gefühlt fünfzigsten Mal gelesen hatte, gab ich auf und bestellte mir einen weiteren Kaffee mit Sirup und ein Glas Wasser.
Das war doch alles Mist. In Filmen und Liedern ging es ständig darum, dass in New York Träume wahr wurden, doch in der Realität bedeutete, den Träumen nachzujagen, harte Arbeit und reihenweise Absagen. Ich wusste, dass das im Filmbusiness dazugehörte, trotzdem wünschte ich mir manchmal, es wäre ein bisschen leichter.
»Hier, bitte.« Bonnie stellte den Kaffee und das Wasser vor mir ab.
»Du bist die Beste.« Lächelnd griff ich nach dem Kaffee und sah mich zum ersten Mal richtig in dem Raum um.
Seit ein paar Tagen schmückten grüne Zweige und kleine Kerzen die Tische. Spätestens Ende November würde die ganze Stadt in den unterschiedlichsten Lichtern erstrahlen. Von rot blinkenden Weihnachtsmännern, weißen Lichterketten und der jährlich wiederkehrenden Playlist mit weihnachtlichen Liedern, die niemand mehr hören konnte, würde alles dabei sein. Zum Glück hatte ich mit Bonnie den Pakt geschlossen, dass unsere Wohnung dekofrei bleiben würde. Ich hatte noch nie viel für Kitsch übrig gehabt. Was als romantische und besinnliche Zeit verkauft werden sollte, war in Wahrheit nur noch mehr Stress, noch mehr Konsum und eine schmerzliche Erinnerung daran, dass die eigene Familie nicht so perfekt war wie in den Filmen. Dabei hatte ich Weihnachten mal geliebt. Damals, als meine Familie nicht nur aus Mom und mir bestanden hatte. Mit Dads Weggehen und dem Älterwerden war dann jedoch der Weihnachtszauber verschwunden.
Seufzend trank ich meinen Kaffee leer und stellte das...
Erscheint lt. Verlag | 30.9.2021 |
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Verlagsort | Ravensburg |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Kinder- / Jugendbuch ► Jugendbücher ab 12 Jahre |
Schlagworte | ab 14 Jahren • All Age • Buch • Bücher • Christmas • Filmset • für Mädchen • Geschenk • Geschenkidee • Hotel • Jugend-Buch • Kiss me in New York • Lesen • Liebe • Liebes-Geschichte • Literatur • Love-Story • New Adult • Rocky Mountains • Romance • romantisch • Sexy • Weihnachten • Winter • Winter Wonderland • Young-adults |
ISBN-10 | 3-473-51092-0 / 3473510920 |
ISBN-13 | 978-3-473-51092-4 / 9783473510924 |
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