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Das Reich der Schatten, Band 1: Her Wish So Dark (High Romantasy von der SPIEGEL-Bestsellerautorin von 'One True Queen') (eBook)

eBook Download: EPUB
2021 | 1. Auflage
544 Seiten
Ravensburger Buchverlag
978-3-473-47147-8 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Das Reich der Schatten, Band 1: Her Wish So Dark (High Romantasy von der SPIEGEL-Bestsellerautorin von 'One True Queen') -  Jennifer Benkau
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In dieser Welt werden Wünsche wahr. Und nichts könnte schlimmer sein. Wie alle Bewohner von Nemija fürchtet Laire den grausamen Lord der Schatten, der seit jeher Menschen in sein verfluchtes Reich entführt. Als Laires Verlobter ihm zum Opfer fällt, muss sie vor dem Thron des Lords um Gnade bitten. Doch in seinem Reich herrscht eine wilde, tödliche Magie. Will Laire überleben, braucht sie ausgerechnet die Hilfe des einen Menschen, den sie nie wiedersehen wollte: Alaric, der ihr Herz in tausend Stücke gerissen hat ... So episch, herzzerreißend und atemberaubend wie 'One True Queen' Band 1 der romantischen High-Fantasy-Reihe von Bestsellerautorin Jennifer Benkau Jennifer Benkaus Romantasy-Reihen 'One True Queen', 'Das Reich der Schatten' und 'The Lost Crown' spielen in derselben Fantasy-Welt, können aber unabhängig voneinander gelesen werden. Sie sind in dieser Reihenfolge erschienen: One True Queen, Band 1: Von Sternen gekrönt One True Queen, Band 2: Aus Schatten geschmiedet Das Reich der Schatten, Band 1: Her Wish So Dark Das Reich der Schatten, Band 2: His Curse So Wild The Lost Crown, Band 1: Wer die Nacht malt The Lost Crown, Band 2: Wer das Schicksal zeichnet New-Adult-Romance von Jennifer Benkau: A Reason To Stay (Liverpool-Reihe 1) A Reason To Hope (Liverpool-Reihe 2)

Jennifer Benkau liebt Fantasy-Geschichten, und die schreibt sie gern mit lauter Musik und ganz viel Schokolade. Bei Ravensburger hat sie bereits zahlreiche Jugendbücher veröffentlicht, mit denen sie die SPIEGEL-Bestsellerliste erobert hat. Sie liebt es, mit ihrem Pferd Skyla auszureiten und dem Wind hinterherzujagen. Wenn sie ganz genau hinhört, kann sie sogar manchmal verstehen, was Skyla ihr sagen möchte.

Jennifer Benkau liebt Fantasy-Geschichten, und die schreibt sie gern mit lauter Musik und ganz viel Schokolade. Bei Ravensburger hat sie bereits zahlreiche Jugendbücher veröffentlicht, mit denen sie die SPIEGEL-Bestsellerliste erobert hat. Sie liebt es, mit ihrem Pferd Skyla auszureiten und dem Wind hinterherzujagen. Wenn sie ganz genau hinhört, kann sie sogar manchmal verstehen, was Skyla ihr sagen möchte.

KAPITEL 1


LAIRE


Die Nacht drohte mir davonzuhuschen.

Entschlossen schob ich das Schmuckkästchen zurück in sein Versteck unter der losen Bodendiele. Das Armband aus rotem Achat blieb zurück. Auf meiner Mission brauchte es keinen Schmuck, erst recht nicht diesen, der vor Erinnerungen glühte. Nur den erbsenkleinen, kugelrunden Stein, der unter meinem Leinenhemd an einem Lederband um meinen Hals hing, würde ich mitnehmen. Als Glücksbringer hatte er bisher versagt, aber wer konnte schon wissen, ob unser beider Zeit nicht vielleicht noch kam. Zurücklassen wollte ich ihn nicht. Die Magie darin war kaum zu spüren, aber sie war mehr als genug, um Mutter in Schwierigkeiten zu bringen, sollte ihn jemand hier finden.

Zunächst hatte sich das Warten endlos angefühlt, aber jetzt, da ich endlich meine Sachen zusammengepackt hatte – Proviant für mehrere Tage, Wasser, Wechselkleidung, einige Heilmittel sowie die Anemonenlampe, die still und friedlich in meinem Rucksack vor sich hinglomm, als wäre alles wie immer –, musste ich mich sputen, wenn ich das Senketal vor dem ersten Licht des Morgens verlassen haben wollte. Die anderen würden früh genug merken, dass ich verschwunden war. Und sobald der Fürst, der einst so viel mehr für mich gewesen war als nur mein Fürst, davon Wind bekam, hätte ich die Garde Nemijas im Nacken. Doch ich war bereit, weitaus größere Gefahren auf mich zu nehmen, um Desmond zu befreien. Ich war bereit, dem Lord der Daema und all seinen Kreaturen gegenüberzutreten. Was sollten Menschen mir im Vergleich zu ihnen schon antun?

Etwas erregte meine Aufmerksamkeit, und ich lauschte in die Dunkelheit, hörte aber nichts mehr. Vielleicht war bloß Zugluft durch die Bretterwände gekommen? Das leise Schnarchen meiner Mutter hatte aufgehört, in unserer Schlafkammer war es grabesstill.

Irgendwann würde diese Stille ewig andauern.

Der Gedanke erzeugte ein Gefühl von Leere in meiner Brust, in der jeder Herzschlag von einem Echo begleitet wurde. Am liebsten wäre ich zu meiner Mutter gestürmt, hätte sie wachgerüttelt und so fest umarmt, wie ich konnte. Dumme, naive Gedanken. Ich würde ihr bloß wehtun. Sie war so schwach geworden. Die Schmerzen in ihren Gliedmaßen fraßen sie langsam, aber sicher auf. An guten Tagen kam sie noch bis zum Brunnen, um sich zu waschen, an schlechten brauchte sie sogar Hilfe, um vom Bett bis zum Sessel zu gelangen. Es galt als seltene Ausnahme, wenn Menschen vor dem Greisenalter an der Welke erkrankten. Meine Mutter hatte es schon als junge Frau erwischt, und mit jedem Winter wurde es schlimmer.

Ich fühlte mich eisig kalt wie der Nordwind Myr, weil ich sie allein ließ. Zwar hatte ich unsere Nachbarin Anken gebeten, für Mutter zu sorgen, und ich wusste, dass sie es gewissenhaft tun würde. Aber wie konnte ich gehen, ohne sicher zu wissen, dass ich jemals zurückkehren würde? Wie lange würde Anken warten? Wann würde sie durchschauen, dass ich gelogen hatte und meine Reise nichts damit zu tun hatte, seltene Kräuter für eine Medizin zu suchen?

Still kniete ich an der Kleiderkiste nieder und stemmte den Deckel hoch. Ganz weit unten, unter Tüchern, Hemden, Kitteln und groben Hosen für die Stallarbeit – Sachen, die ich früher niemals hätte tragen dürfen –, lag mein letztes Ballkleid. Das smaragdgrüne, das wir weder verkauft noch zu etwas Praktischerem umgenäht hatten, nachdem wir ins Dorf verbannt worden waren. Mutter war immer der Meinung gewesen, dass ich es noch brauchen würde. In gewisser Weise hatte sie recht, denn verborgen in den Rockfalten wartete mein Myrodem, die traditionelle Waffe der Nema, die zu tragen ich nicht mehr würdig war, weshalb ich sie verstecken musste. Ich zog die gebogene Klinge, schon vor Tagen hatte ich sie geschliffen und poliert sowie den Hüftgurt der Lederscheide gereinigt und geölt. Er schmiegte sich an meinen Körper und positionierte die Waffe so ausbalanciert an meiner Seite, als wäre sie ein Teil von mir. Der Rucksack dagegen war schwer. Nur noch die Handschuhe überstreifen, ohne die ich unsere Hütte niemals verließ. Noch einmal blickte ich zurück, ließ meinen Blick über die Schemen von Schrank und Truhe gleiten, über mein Bett und das, in dem Mutter schlief. Mehr Platz bot unsere Hütte nicht. Im zweiten Raum, der Küche, stießen wir aneinander, wenn wir uns gleichzeitig dort aufhielten.

»Laire?«

Ich schloss die Augen und seufzte lautlos, als ich die schwache Stimme meiner Mutter hörte. Nun musste ich mich doch verabschieden und konnte die Erklärung nicht dem Brief überlassen, den ich auf den Tisch neben ihrem Bett gelegt hatte.

»Luilaire, bist du wach? Kannst du mir etwas Wasser bringen, bitte?«

»Natürlich.« Ich huschte zum Küchentisch, wo die Karaffe stand, und füllte einen Becher. Meine Hand zitterte beim Einschenken, ich ließ die verschütteten Tropfen auf dem Holz zurück, wo sie zu Flecken werden würden, und brachte Mutter das Wasser. Sie griff nach meiner Hand und drückte sie.

»Danke, mein Liebes. Entschuldige, dass ich dich aufscheuche. Ich hätte mich früher darum kümmern müssen, du brauchst doch deinen Schlaf.«

»Ist schon gut«, unterbrach ich sie. »Ich war ohnehin wach.« Bemerkte sie gar nicht, dass ich angezogen war? Dass ich eine Linnenhose und sogar die Lederhandschuhe schon trug? In schlechten Zeiten schlug ihr die Krankheit auf die Sinne und sie nahm alles wie durch einen Schleier wahr. Aber dass ihr nicht einmal der wollene Umhang auffiel, der meine Silhouette in der Dunkelheit in einen formlosen Schatten verwandelte, erschreckte mich. Konnte ich denn gehen, wenn sie sich in einem so schlimmen Zustand befand?

Ich half ihr beim Trinken und griff nach einem Tuch, um wegzuwischen, was ihr aus dem Mund tropfte. Sie sah schlecht aus, ihre Haut schien grau. Die Antwort lag klar wie ein Sternhimmel vor mir. Ich musste gehen. Nicht nur für Desmond, auch für sie.

»Ich werde ein paar Tage lang fort sein«, flüsterte ich. »Aber ich möchte, dass du dir keine Sorgen machst, in Ordnung? Anken wird sich gut um dich kümmern.«

Zu meiner Verwunderung lächelte sie, im Schein des Mondes, der durchs Fenster auf ihr eingefallenes Gesicht fiel, sah ich es genau. »Gehst du zur Burg, Laire? Wirst du deinen Liebsten treffen?«

Wie gut, dass sie nicht bemerkte, wie sich meine Augen mit Tränen füllten. »Ja, Mama. Ich gehe zu Desmond.« Zur Burg nicht, denn mein Verlobter war nicht länger dort. Er war an einem vollkommen anderen Ort. »Ich sorge dafür, dass die Hochzeit nicht noch einmal aufgeschoben wird. Im Spätsommer, Mama, wirst du wieder auf der Burg leben, im Flügel von Desmonds Familie. Du wirst nicht mehr frieren müssen, wenn der Herbst mit seinen Regenstürmen und der Winter mit Myr und Kälte kommen, und die besten Heilerinnen kümmern sich dann um dich. Nach der Hochzeit wird alles besser.« Gut nicht, das würde es niemals wieder werden. Aber besser.

»Hauptsache, ich seh dich dort tanzen, Laire.«

Ich zwang mich zu einem kleinen Lachen. »Dir zuliebe tanze ich dann jeden Tag.«

An ihrem Bett wartete ich, bis ihr seufzender Atem verriet, dass sie wieder eingeschlafen war, und beugte mich über sie, bis meine Lippen ihr Haar berührten. »Sei mir nur nicht böse, Mama. Du wirst es nicht gutheißen, aber ich tue es für dich.«

Dann schulterte ich den schweren Rucksack, nahm meine Lederstiefel in die Hand und trug sie bis zur Tür. Leise nun, leise.

Nachdem ich mich durch einen Spalt nach draußen geschoben hatte – trotz des frühen Sommers war es kühl –, zog ich die Tür Millimeter für Millimeter ins Schloss. Es klackte wie ein geheimes Signal, und erstarrt wartete ich darauf, dass hinter den Fenstern der benachbarten Häuser Lichter entflammt wurden, dass Türen aufgingen und Gardisten die Straße entlanggaloppiert kamen.

Reiß dich zusammen, schalt ich mich und bat die Berge stumm um ein wenig Schutz in ihren Schatten. Ich hatte mit kaum jemandem über mein Vorhaben gesprochen und mich unauffällig verhalten. Als vor wenigen Tagen die ersten Gerüchte um Desmonds Verfluchung das Dorf erreichten, hatte ich es wie alle anderen zunächst nicht wahrhaben wollen. Doch dann hatte ich plötzlich den Beweis vor mir gehabt, einen Beweis, der keinen Raum für Zweifel ließ. Die Briefe, die Desmond mir geschrieben hatte, waren in meinen Händen zu Asche zerfallen. Jedes Kind in Nemija wusste, was folgte, wenn der Lord kam und einen Menschen mit sich nahm: Er vernichtete alles, was dieser Mensch geschaffen hatte. Kein Mensch, der in seinem Leben nicht ein Stückchen Unsterblichkeit schuf. Der Lord nahm dieses Stückchen mit und vernichtete es.

Doch erst nachdem die Verkündung, Desmond es Yafanna, der Sohn und Erbe des Obersten Ministers, sei von Unbekannten verflucht und vom Lord der Daema geholt worden, verlesen worden war, hatte ich meinen Tränen freien Lauf gelassen. Jeder im Dorf verstand mich, schließlich hatte ich gerade meinen Verlobten verloren. Dass ich mich nun aufmachte, das verwunschene Reich der Daema zu finde, um vor ihren Lord zu treten und zu verlangen, er möge Desmond freigeben – das erwartete jedoch niemand hier. Nicht von mir, der stillen, zurückhaltenden und stets unauffälligen Laire.

Im Dorf kannte man mich als Bücherwurm, weshalb man sich das Maul darüber zerriss, was ein Mann wie Desmond es Yafanna nur an mir fand, war ich doch ganz und gar gewöhnlich – von dem hässlichen Umstand abgesehen, dass ich eine Verstoßene war.

Seit fünf Jahren sorgte ich für mich und meine Mutter, indem ich Käse unserer Ziegen und Eier unserer Hühner verkaufte. Darüber hinaus handelte ich mit Wild-...

Erscheint lt. Verlag 20.2.2021
Reihe/Serie Das Reich der Schatten
Verlagsort Ravensburg
Sprache deutsch
Themenwelt Kinder- / Jugendbuch Jugendbücher ab 12 Jahre
Schlagworte All-Age-Roman • Band 1 • Bestseller 2021 • Buch • Bücher • Dilogie • fantastisch • Fantasy-Reihe • Geschenk • Geschenkidee • Jennifer Benkau • Jugend-Buch • Königreich • Lesen • Liebe • Liebes-Geschichte • Literatur • Love-Interest • New-Adult • One True Queen • Romance • Romantasy-Buch • Spiegel-Bestseller-Autorin • starke-Heldin • Young-Adult • Zweiteiler
ISBN-10 3-473-47147-X / 347347147X
ISBN-13 978-3-473-47147-8 / 9783473471478
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