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Soul Hunters (eBook)

Vom Autor der Bestsellerserie »Bodyguard«
eBook Download: EPUB
2020 | 1. Auflage
384 Seiten
cbj Kinder- & Jugendbücher (Verlag)
978-3-641-22583-4 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Soul Hunters -  Chris Bradford
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Hattest du schon mal einen Traum, der so echt war, dass du wusstest, du musst das schon mal erlebt haben?
Als die junge Genna eines Abends von einer Gang überfallen wird und ihr ein Fremder zu Hilfe eilt, glaubt sie an einen Zufall. Aber als sie kurz darauf Opfer einer Entführung wird und ihr wieder der junge Held zur Seite springt, wird rasch klar, dass etwas echt Mysteriöses vor sich geht. Und die Erklärung, die ihr Retter Phoenix ihr auftischt, findet Genna noch verrückter: Die sie verfolgende Gang gehöre den Soul Hunters an, einer finsteren Sekte, die hinter Gennas Seele her sei, um sie zu zerstören und damit die Welt ihrer Menschlichkeit zu berauben. Phoenix behauptet, ihr Guardian und Gennas einzige Rettung zu sein. Doch als plötzlich ein weiterer mächtiger Feind auf den Plan tritt, steht ihrer beider Schicksal auf Messers Schneide ...
Ein atemberaubendes Action-Abenteuer von Bestsellerautor Chris Bradford!

Die Bände der »Soul«-Trilogie:
Soul Hunters (Band 1)
Soul Prophecy (Band 2)
Soul Survivor (Band 3)

Chris Bradford praktiziert als Autor, was er selbst »Method Writing« nennt: Für seine Arbeit an der »Bodyguard«-Serie belegte er einen Kurs als Personenschützer und ließ sich als professioneller Bodyguard ausbilden. Seine Bücher wurden in über 25 Sprachen übersetzt und erhielten mehr als 35 Jugendbuchpreise und -nominierungen. Chris Bradford lebt mit seinen beiden Söhnen in England.

1

London, Gegenwart

Als ich mich dem Museum nähere, bemerke ich in der Dunkelheit eine Gruppe von Teenagern, die abrupt ihre geflüsterte Unterhaltung unterbrechen und mir nachstarren, während ich die Stufen zum Vordereingang hinaufsteige. Ich klingele an der Tür und warte. Ein entferntes Trommeln klingt in meinen Ohren … oder vielleicht ist es mein Herzschlag …

Ich kann ihre Blicke auf mir spüren und das Schweigen ist unheimlich, aber ich will mich nicht nach ihnen umdrehen, aus Furcht, ich könne sie provozieren. Dann öffnen sich die Pforten des Museums, Licht fällt auf die Straße, und nachdem ich meine Einladungskarte vorgezeigt habe, werde ich hineingebeten.

Ich lasse die gruselige Gruppe hinter mir zurück, hänge meinen Mantel auf und betrete ein lärmerfülltes Foyer, in dem sich schick gekleidete Gäste tummeln.

»Genna! Du bist da!«, ruft Mei. Sie umarmt mich und flüstert mir ins Ohr: »Danke, dass du gekommen bist. Dieser Abend wäre ohne dich so öde geworden!«

Ich blinzle verblüfft. »Öde

Mein Blick schweift durch den Raum und registriert die erstaunliche Vielfalt der ausgestellten Artefakte: eine geschnitzte Lulua-Stammesmaske aus dem Kongo, ein schimmernder griechischer Bronzeschild mit dem Gesicht der Medusa, eine glänzende Goldstatue des Buddha, ein Paar Samurai-Schwerter mit elfenbeinweißen Griffen. Der Raum ist erfüllt von atemlosem Geplapper, während sich Gäste, Reporter und Fotografen um die verschiedenen Ausstellungsstücke drängen. In einer Ecke spielt ein DJ diskret einen bunten Mix aus lateinamerikanischer, afrikanischer und asiatischer Musik, was zur lebhaften Atmosphäre beiträgt.

»Wie sollte das hier öde sein? Ich meine, das ist einfach – es ist fantastisch!«, rufe ich. »Tausend Dank, dass du mich eingeladen hast!«

Mei verdreht die Augen und lacht. »Mensch, kein Wunder, dass meine Eltern dich so mögen. Wenn du so weitermachst, werden sie mich durch dich ersetzen wollen!«

Ich werfe ihr einen fragenden Blick zu. »Bist du denn überhaupt nicht an ihrer Ausstellung interessiert?«

Sie zuckt gleichgültig mit den Achseln. »Wir haben zu Hause Tonnen von diesem alten Kram rumliegen. Ich sehe so was jeden Tag. Ehrlich gesagt, verstehe ich nicht, warum alle deswegen so aus dem Häuschen sind.«

»Mei, deine Eltern sind wie Indiana Jones und Lara Croft im wahren Leben!«, rufe ich. »Sie reisen um die Welt, um verschollene Schätze zu entdecken, und heute Abend zeigen sie ihre Privatsammlung. Es ist kein Wunder, dass die Leute aus dem Häuschen sind.«

»Nun, du bist es offensichtlich!«, bemerkt Mei spöttisch. »Aber es ist nicht so wunderbar, dass sie die ganze Zeit weg sind.«

Ich zucke zusammen. »Sorry … Ich weiß, wie schwer das für dich und deinen Bruder ist.«

»Keine Sorge«, erwidert Mei und setzt ein Lächeln auf. »Lee und ich wissen, dass wir in ihrem Leben nur den zweiten Platz einnehmen. Wir haben es akzeptiert –«

»Genna! Wie schön, dich zu sehen«, ruft Meis Mutter, die in einem eleganten lila Kleid und mit einem Champagnerglas in der Hand herübergeschwebt kommt. »Ich freue mich so, dass du kommen konntest.«

Mei strafft sich, als ihre Mutter näher kommt. Sie mag ihre Interessen nicht teilen, aber ihr Aussehen sehr wohl: beide haben langes, seidiges schwarzes Haar, aufmerksame bernsteinfarbene Augen, hohe Wangenknochen und einen makellosen Teint.

»Das würde ich um nichts in der Welt verpassen wollen, Mrs Harrington«, antworte ich und begrüße sie mit einem Lächeln.

»Lin, ich glaube, wir haben unsere verlorene Tochter wiedergefunden«, sagt Meis Vater, lächelnd und mit einem Augenzwinkern, als er an meiner Seite erscheint. Groß, mit breiten Schultern, einem kantigen Kiefer und in einen schicken Khaki-Anzug gekleidet, sieht er aus wie die Idealbesetzung für die Rolle eines Abenteurers.

»Siehst du? Hab’s dir doch gesagt!«, murmelt Mei und rollt die Augen. »Die tauschen uns im Handumdrehen aus!«

»Băobèi, du wirst immer unser größter Schatz sein«, sagt ihre Mutter beruhigend zu Mei. »Und ich bin sicher, dass Genna jetzt unbedingt unsere neuesten Entdeckungen bewundern möchte. Bitte gib ihr eine komplette Führung. Oh, und sag deinem Bruder, dass seine Freunde nicht draußen warten müssen.«

Mei nickt gehorsam und führt mich dann in den ersten Raum, in dem sich eine erstaunliche Sammlung von Schätzen aus dem Nahen Osten befindet. Während Mei ihrem Bruder eine Nachricht zukommen lässt, wende ich mich dem ersten Ausstellungsstück zu: einer viertausend Jahre alten persischen Vase.

»Warst du nur höflich zu meinen Eltern?«, fragt Mei und blickt von ihrem Handy auf. »Oder findest du dieses Zeug echt interessant?«

»Natürlich tu ich das.« Ich nicke begeistert und betrachte das zarte blaue Muster, das auf die Oberfläche der Vase gemalt ist. »Du weißt, ich liebe Geschichte.«

Mei neigt den Kopf zur Seite, betrachtet die Vase und wirkt wenig beeindruckt. »Aber es ist so todlangweilig. Das ist alles Vergangenheit!«

»Fühlt sich für mich nicht so an«, antworte ich, während ich zu einer Vitrine mit einer ägyptischen Steintafel gehe.

»Die Geschmäcker sind einfach verschieden, schätze ich«, sagt Mei. »Magst du was zu essen?«

Ich reiße meinen Blick von den komplizierten Hieroglyphen der Tafel los. »Eigentlich nicht.«

»Also, ich brauche was, um mir die Langeweile zu vertreiben«, sagt Mei seufzend und steckt ihr Handy ein. »Tu dir keinen Zwang an, während ich uns was vom Buffet hole.«

Mei schlendert auf den Bewirtungsbereich zu, gerade als Lees Freunde das Foyer betreten. Auch sie steuern direkt auf das Buffet zu und interessieren sich eindeutig mehr für das Essen als für die Ausstellung. Ich wende meine Aufmerksamkeit wieder der Steintafel zu, und während ich meinen Kopf gegen das Glas der Vitrine lehne, wird mir das entfernte Trommeln wieder bewusst. Der Rhythmus ist hypnotisierend. Zuerst denke ich, es muss der DJ sein, dann merke ich, dass dieses Geräusch aus einem Gang kommt. Neugierig, und zugleich wie magnetisch angezogen, folge ich dem Beat in einen Raum am anderen Ende des Flurs. Sobald ich eintrete, hört das Trommeln auf.

Wie seltsam, denke ich, während ich nach der Geräuschquelle suche. Im Raum herrscht eine schummrige Atmosphäre, nur die Vitrinen sind beleuchtet. Da er am weitesten vom Foyer entfernt ist, sind noch keine Besucher hier. Hier ist alles voller Kunstschätze aus Südamerika. Neugierig blicke ich auf das erste Artefakt, die kleine Tonfigur einer schwangeren Frau. Daneben eine aztekische Totenmaske mit Einlegearbeiten aus Türkis und Perlmutt, und daneben – bei dem Anblick ziehe ich eine Grimasse – ein mumifizierter Schrumpfkopf! Dann bemerke ich in einer eigenen Vitrine einen Dolch aus reiner Jade. Die etwa fünfzehn Zentimeter lange Klinge ist so grün, dass sie fast glüht.

Aus irgendeinem Grund kann ich meine Augen nicht von dem Dolch abwenden. Auf den Griff ist eine bizarre Symbolfigur geschnitzt, die aussieht, als sei es … eine Kreuzung aus Jaguar und Mensch. Wie von selbst greifen meine Finger nach dem Riegel des Glasschrankes, und da er überraschenderweise nicht verschlossen ist, ziehe ich ihn auf. Sofort dröhnt es mir in den Ohren. Ist das der Lärm aus dem Foyer? Aber nein, es ist verzerrt, als würde es über einen defekten Lautsprecher wiedergegeben. Ich höre etwas, das wie der Schrei eines Mädchens klingt, dann ertönt wieder der schwere Schlag von Trommeln, gefolgt vom Grollen eines fernen … Donners?

Noch immer strecken sich meine Finger nach dem Dolch aus, dessen gebogene Klinge wie eine grüne Feuerzunge aussieht. Der Raum um mich herum verschwimmt, wirkt seltsam unwirklich, das Dröhnen in meinen Ohren wird immer intensiver. Ein scharfer, beißender Geruch wie nach … versengtem Haar … steigt mir in die Nase. Ich bin kurz davor, den Griff des Dolches zu packen, als –

»An deiner Stelle würde ich das nicht anfassen.«

Erschrocken wirble ich herum. Der Raum rückt wieder scharf in mein Blickfeld, und der Lärm aus dem Foyer wird plötzlich lauter. Ein Junge in einem dunkelgrauen Adidas-Kapuzenpulli und Jeans steht in der offenen Tür und fixiert mich.

Ich fühle mich schuldig, als hätte man mich beim Klauen erwischt.

Er bemerkt den ängstlichen Ausdruck in meinem Gesicht und grinst. »Oh, mach dir keine Sorgen. Ich werde es niemandem verraten«, meint er, schließt dann leise die Tür hinter sich und schlendert zu mir rüber. »Aber am besten spielt man nicht mit Messern, vor allem nicht mit solchen, die unbezahlbar sind.«

»Unbezahlbar?«

Er nickt. »Das ist ein zeremonieller Dolch aus Guatemala. Über viertausend Jahre alt.«

Ich starre erstaunt auf die Klinge. Sie ist so gut erhalten, dass es den Eindruck erweckt, sie wäre erst gestern geschnitzt worden. »Für welche Art von Zeremonie wurde das Messer verwendet?«, frage ich.

»Menschenopfer.«

Meine Augen weiten sich erschrocken, und ein Schauder überläuft mich. Dann mustere ich den Jungen und überlege, ob er mich nur erschrecken will. »Das glaube ich dir nicht.«

Er zuckt mit den Achseln. »Glaub, was du willst. Aber da steht es.« Er deutet auf eine kleine Informationstafel neben der Vitrine. Dann kommt er einen Schritt näher. »Wie heißt du?«

»Genna«, nuschle ich und schaue ihn...

Erscheint lt. Verlag 9.11.2020
Reihe/Serie Die Soul-Reihe
Die Soul-Reihe
Übersetzer Alexander Wagner
Sprache deutsch
Original-Titel Soul Prophecy #1
Themenwelt Kinder- / Jugendbuch Jugendbücher ab 12 Jahre
Schlagworte ab 12 • Abenteuer für Jungs • action • Bestsellerautor • Bodyguard • Dan Brown • eBooks • Fantasy • Jugendbuch • Jugendbuch 2023 • Jugendbücher • Jungen • Kinderkrimi • Martial Arts • Muchamore • Nominierung Bookstar 2021 • Percy Jackson • Rick Riordan • Spannung • Top Secret • Young Adult • Young Samurai
ISBN-10 3-641-22583-3 / 3641225833
ISBN-13 978-3-641-22583-4 / 9783641225834
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