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Ein Himmel aus Gold (eBook)

(Autor)

eBook Download: EPUB
2019 | 1. Auflage
320 Seiten
Dragonfly (Verlag)
978-3-7488-5006-9 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Ein Himmel aus Gold - Laura Wood
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Willkommen in den goldenen Zwanzigern in Cornwall!

»The Great Gatsby« trifft »Stolz und Vorurteil« - übersetzt von Bestsellerautorin Antonia Michaelis!

Das leerstehende herrschaftliche Cardew-Haus übt eine unwiderstehliche Anziehungskraft auf die siebzehnjährige Lou aus. Immer wieder schleicht sie sich in die alte Bibliothek darin und liest - bis sie eines Tages von den Besitzern überrascht wird. Die reichen Geschwister Robert und Caitlin finden Gefallen an ihr und laden sie zu ihren rauschenden Festen ein. So betritt Lou eine ihr bislang fremde Welt voll Glamour und Cocktailpartys. Und immer mehr verfällt sie Roberts Charme. Doch kann der reiche Cardew-Spross wirklich Gefühle für sie hegen?

Voller Romantik, Glamour und Atmosphäre: Eine Liebesgeschichte zum Schwelgen!

  • »Eine erfreulich schwärmerische Liebesgeschichte für Teenager [...]. Während man sich hin und wieder an Georgette Heyer, F. Scott Fitzgeralds 'Der Große Gatsby' und Dodie Smiths 'Das Sommerschloss' erinnern mag, hat dieses Feel-Good-Buch etwas völlig Eigenes« The Guardian
  • »Lou ist eine wunderbar liebenswerte Erzählerin, mal sehr ergreifend, mal extrem amüsant, wenn es um das Außenseitersein geht. Voll Anklängen an Scott Fitzgerald und Austen, ist dies eine absolut vorzügliche Liebesgeschichte, die mitreißt« The Irish Times
  • »Ein fesselnder, charmanter und nostalgischer Liebesroman« Express


Laura Wood ist in den Midlands geboren, hat in Kent und Warwick englische Literatur studiert und mit dem Doktortitel abgeschlossen. Sie hat für ihr erstes Kinderbuch den »Montegrappa Scholastic Prize for New Children's Writing« gewonnen, ist eine Hundefreundin und hat eine Schwäche für Cornwall, salziges Karamell und Feminismus. »Ein Himmel aus Gold« ist ihr erster Jugendroman.

Kapitel 1

Juni 1929

Der Morgen von Alice’ Hochzeit zieht hell und klar herauf.

Es ist, selbstverständlich, der perfekte Sommermorgen: voll von Vogelgezwitscher und pastellblauem Himmel und dem Wispern einer leichten Brise vom Meer. Alles andere wäre vollkommen inakzeptabel für Alice’ großen Tag.

Als ich erwache, ist sie schon auf, ihr Bett leer und ungemacht. Kein Zeichen von Alice – bis auf den Abdruck ihres Kopfes auf dem Kissen. Ich ziehe mir Shorts und eins von Pas abgetragenen Hemden an, schlüpfe in meine alten Turnschuhe und mache mich auf den Weg zur Küche. Es ist noch früh, doch schon auf der Treppe kommt mir ein köstlicher Duft entgegen.

»Lou! Lou!« Ein Trio aus wilden kleinen Jungs in Latzhosen begrüßt mich, barfuß und voller Butterbrotkrümel. Die Drillinge sind drei Jahre alt, und bis zur Geburt von Anthea (meist nur »das Baby« genannt) waren sie die jüngsten Mitglieder meiner chaotischen Familie. Ich bin die Zweitälteste, nach Alice mit ihren neunzehn Jahren. Nach mir kommt Freya, fünfzehn, Tom, elf, dann die Drillinge und schließlich Anthea. Acht Kinder, alles in allem. Pa sagt, es wären wohl noch mehr geworden, wäre der Krieg nicht dazwischengekommen, und man müsste Gott eben auch für die kleinen Gnaden im Leben danken. Ich bin ziemlich sicher, dass er das nicht ernst meint, aber manchmal scheint er überrascht zu sein von der Vielzahl der Kinder, die durch unser kleines Bauernhaus toben. Als wären wir eher das Ergebnis eines absurden Zaubertricks als sein eigen Fleisch und Blut.

In der Küche sind die Drillinge, Joe, Max und Davy, dabei, ihr Frühstück an dem langen Tisch zu beenden, während Midge herumwuselt und im Alleingang das Hochzeitsmahl für unser Dorf zubereitet, auf der Hüfte das Baby, das fröhlich vor sich hin singt. Midge hat Mehl auf der Nase und einen Ausdruck wilder Entschlossenheit in den Augen, während sie einhändig mit riesigen goldenen Butterklumpen und einer Sammlung alter Teedosen kämpft, die Zucker und Gewürze enthalten. Ich kenne sie zu gut, um sie zu fragen, ob sie Hilfe braucht.

»Wo ist Alice?«, frage ich stattdessen durch all den Lärm, schnappe mir eine Scheibe Brot und bestreiche sie mit Midges berühmter Ingwermarmelade.

»Vor einer Stunde aus dem Haus gehüpft, auf der Jagd nach Blumen«, sagt Midge mit ihrer leisen, rauen Stimme. Midge ist meine Mutter. Eigentlich heißt sie Mary, aber alle nennen sie Midge, auch Pa und wir Kinder. Sie ist kaum größer als einen Meter fünfzig und hat dennoch eine enorme und beruhigende Präsenz. Wenn ich neben ihr stehe, fühle ich mich ungelenk und riesenhaft.

Jetzt rührt sie mit einem angelaufenen alten Silbermesser in einer großen Schüssel.

Midge benutzt das Messer immer zum Backen, und als unsere Tante Irene es einmal sah, verzog sich ihr Gesicht zu einer Maske des Entsetzens. »Midge!«, rief sie. »Man rührt doch nicht mit einem Messer! Wer mit dem Messer umrührt, rührt Ärger an!«

»Na dann«, sagte Midge damals nur unbeeindruckt. »Dann habe ich schon so lange Ärger angerührt, dass es jetzt auch keinen Unterschied mehr macht, was?« Und damit rührte sie weiter.

Ich weiß nicht, ob es an dem Silbermesser liegt, aber niemand kann kochen wie Midge. Pa sagt, er habe ihr damals bei einem Stück ihres Sternguckerauflaufs den Heiratsantrag gemacht, und das klingt wirklich romantisch. Wenn man nicht weiß, dass Sternguckerauflauf mit Sardinen gemacht wird, deren Köpfe durch den Teig ragen und einen mit klagenden Blicken anstarren. Ich glaube, ich hätte ungern eine klagende Sardine als Zeugin für meine Verlobung, aber ich habe keine Erfahrung mit Romantik. Abgesehen von romantischen Szenen in Büchern natürlich. Man kann eine Menge aus Büchern lernen … Aber natürlich stößt man auf den Sträßchen von Penlyn nicht jeden Tag mit einem der umwerfend gut aussehenden Helden aus den Büchern zusammen, also wer weiß, vielleicht ist Sardinenauflauf zusammen mit dem richtigen Mann reine Poesie.

Midge jedenfalls scheint das zu denken, sie lacht jedes Mal zufrieden, wenn Pa die Geschichte erzählt.

Ich schneide mir noch eine Scheibe Brot ab und beiße in die frische Kruste.

Ein Aufschrei der Drillinge macht mich darauf aufmerksam, dass sie selbst jetzt brotlos sind, und so seufze ich und schmiere mehr Brote für die drei. Wobei sie die Brote mehr als eine Art Beförderungssystem für die darauf befindliche Marmelade betrachten. Als sie sich mit klebrigen Gesichtern ihrem zweiten Frühstück widmen, wird es einen Moment lang still in der Küche, und in diesem relativ friedlichen Moment wandern meine Gedanken zum Haus der Cardews – wie so oft in letzter Zeit.

Das Haus hat mich in seinen Bann gezogen, solange ich denken kann. Die Insel, auf der es erbaut wurde, ist durch eine kleine gepflasterte Straße mit dem Festland verbunden. Bei Flut verschwindet die Straße, und sie taucht wieder auf, sobald die Ebbe kommt. Die Gezeiten verbergen sie völlig, als wäre sie niemals da gewesen, und lassen sie dann wieder erscheinen, erstaunlich solide. Es hat etwas Magisches, finde ich, dieses Auf- und Abtauchen der Straße. Jedes Mal, wenn sie wieder sichtbar wird, ist es wie eine Überraschung. Diese Magie hat zur Folge, dass das Haus für die Hälfte der Zeit vom Festland abgeschnitten ist: eine eigene Welt, abseits des bunten, lauten Lebens unseres kleinen Fischerdorfs.

Als ich vor ein paar Monaten nach Hause kam, erschrocken und zugleich beschwingt von meiner gelungenen Flucht, hatte die Neuigkeit das Dorf schon erreicht: Der Besitzer des Cardew-Hauses, Robert Cardew, wollte den Sommer dort verbringen und war gekommen, um sich anzusehen, was alles repariert und erneuert werden musste.

Und natürlich haben selbst wir in der hintersten Ecke von Cornwall von Robert Cardew gehört. Gerüchte über sein ausschweifendes Leben und seine schicken Freunde strichen durch die gewundenen Gassen von Penlyn wie streunende Katzen. Aber selbst wenn das Cardew-Haus nicht hier bei unserem Dorf gewesen wäre, wären Alice und ich fasziniert gewesen vom extravaganten Leben dieses Mannes und den schönen jungen Menschen, die sich um ihn scharten.

Wir verschlingen seit jeher die Klatschseiten der Zeitung, und oft wird uns fast schwindelig beim Gedanken an jene glitzernde Welt, die so anders ist als unsere. Es scheint unfassbar, dass ein Junge von dreiundzwanzig Jahren – kaum älter als wir – so viel besitzt, dass sein Leben sich so von unserem unterscheidet.

Als Lord Cardew vor ein paar Jahren starb, konnten die Leute im Dorf es kaum erwarten, den neuen jungen Herrn der Insel zu sehen, doch er tauchte nie auf, nichts deutete darauf hin, dass er sich überhaupt an das alte Haus erinnerte, das leer und ungeliebt auf seinem Hügel thronte. Bis jetzt.

Nachdenklich lecke ich die Marmelade von meinen Fingern.

Wir haben natürlich Fotos gesehen. Von seinen feinen Kleidern und den unglaublichen Partys. Und wir wissen, dass Robert seine Verlobte mitbringen wird, die wunderschöne amerikanische Millionenerbin Laurie Miller, zusammen mit einer ganzen Menagerie weiterer exotischer Kreaturen.

Wenn die Zeitungen recht haben, ist das Paar seit sechs Monaten verlobt. Sie haben die Klatschseiten wochenlang gefüllt, waren auf jeder Party, bei jedem wichtigen Empfang, und sie sahen immer großartig aus dabei. Alice und ich haben ihre Romanze von Anfang an mitgelebt, sie waren für uns wie Ausschneidepuppen, Figuren in einer Geschichte, und jede Woche hatten wir der Fortsetzung entgegengefiebert.

Aber bald – ich erinnere mich daran mit einem angenehmen Schaudern – wird der Mittelpunkt all des wundervollen Klatsches bei uns in Penlyn sein. Es ist schwer, sich einen weniger passenden Ort für solche Paradiesvögel wie Robert Cardew und sein Gefolge vorzustellen, wir sind hier Welten entfernt vom wilden Großstadtleben mit den Partys und den Nachtclubs, in denen sie sonst verkehren.

Aber sie kommen! Die Handwerker und Dekorateure sind in den letzten Wochen ins Cardew-Haus eingefallen wie ein Bienenschwarm. Unglücklicherweise kommen sie alle aus London, sodass niemand im Dorf weiß, was da drinnen vor sich geht. Es hat eine Menge Unmut ausgelöst unter den Handwerkern des Dorfes, und die Gassen sind voll von ärgerlichem Gemurmel darüber, wie unpassend die »jungen Leute« sich benehmen. Handwerker von außen mitzubringen, statt denen im Ort Aufträge zu erteilen!

Wir sind alle schrecklich neugierig, und im Dorf gärt es unter der Oberfläche wie in einer alten Ingwerbierflasche, die jeden Moment explodieren kann; jeder drängt darauf zu erfahren, wie das Haus jetzt von innen aussieht und wann die neuen Bewohner ankommen.

Natürlich war ich nicht mehr dort seit jenem verregneten Nachmittag.

Einmal habe ich es versucht, doch der Garten wimmelte schon von Menschen, und ich hatte Glück, ungesehen davonzukommen.

Meine Gedanken werden von den Drillingen unterbrochen, die sich durch die Küche jagen, und dem Baby, das jetzt nicht mehr singt, sondern schreit. Chaos scheint unvermeidbar.

Dies ist der Augenblick, in dem Alice die Bühne betritt. Ein Heiligenschein aus blauen Kornblumen krönt ihr goldenes Haar, und sie trägt Arme voll von duftendem Geißblatt und zarten rosafarbenen Rosen.

»Na los, hilf mir, Lou!«, knurrt sie und zerstört das Bild der hereinschwebenden Heiligen, indem sie mir die Blumen wenig feierlich in den Arm drückt und mir in der gleichen Sekunde mein Butterbrot wegschnappt.

Behutsam lege ich die Zweige mit den großen, makellosen Blüten auf den Tisch. »Woher hast du die Rosen?«

»Aus Mrs. Penriths...

Erscheint lt. Verlag 14.10.2019
Übersetzer Antonia Michaelis
Verlagsort Hamburg
Sprache deutsch
Original-Titel A Sky Painted Gold
Themenwelt Kinder- / Jugendbuch Jugendbücher ab 12 Jahre
Schlagworte 20er Jahre • Berühmt • Bücherwurm • Cornwall • Erste Liebe • Geheimnisse • Goldene Zwanziger • High Society • Jane Austen Bücher • Jane Austen Romane • jane austen stolz und vorurteil • jane austen stolz und vorurteil buch • jugendbuch ab 14 jungen • Jugendbücher • Jugendbücher ab 14 • Jugendbücher ab 16 • Jugendbücher Liebe • jugendbücher liebesromane • jugendbücher roman • jugendbuch jane austen • Jugendbuch Liebe • Jugendbuch Liebesroman • jugendbuch romantik • jugendbuch zwanziger jahre • reich und schön • roman 20er jahre • roman zwanziger jahre • Verbotene Liebe • Verlobung • verträumte Mädchen • wahre Liebe • Zwanzigerjahre • zwanziger jahre buch • Zwei Welten
ISBN-10 3-7488-5006-9 / 3748850069
ISBN-13 978-3-7488-5006-9 / 9783748850069
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