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Wer nicht handelt, wird be-handelt - Klaus Mücke

Wer nicht handelt, wird be-handelt

Systemische Lehr- und Lerntexte zu psychiatrischen und psychosozialen Problemlösungen für Betroffene, Angehörige und Professionelle

(Autor)

Buch
XX, 474 Seiten
2008 | 2., vollst. überarb. u. erw. Aufl.
ÖkoSysteme (Verlag)
978-3-9806094-7-0 (ISBN)
CHF 55,70 inkl. MwSt
  • Titel ist leider vergriffen;
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Dieses Buch geht von einer konsequenten kompetenz- und ressourcenorientierten systemischen Perspektive aus. Im Vordergrund steht dabei die praxisnahe Vermitt-lung von hilfreichen Haltungen und pragmatischen Umgangsweisen. Unter ande-ren beschäftigt es sich mit folgenden psychiatrischen und psychosozialen Themen und Fragestellungen:
•Wertschätzung als zentrales dialektisches Wirkprinzip
•Zur Ent-Pathologisierung der menschlichen Psyche
•Konstruktivistische Erkenntnistheorie und Psychiatrie
•Zum Anlage-Umwelt-Streit
•Anthropologische, kommunikationstheoretische, systemische und entwicklungs-psycho-logische Erklärungsmodelle bei schizophrenen, manisch-depressiven und schizoaffektiven Psychosen
•Aus Defiziten werden Kompetenzen
•Neuroleptika als Mittel sozialer Kontrolle
•Systemische Interventionen und Methoden
•Suizidprophylaxe und Interventionen in suizidalen Krisen
•Vermeidung von professionell verursachten Chronifizierungsprozessen
•Bedingungen einer gelingenden Kooperation zwischen Psychiater/inne/n und Psychotherapeut/inn/en
•Psychotherapie und soziale Kontrolle
•Gewissensbildung als Gewaltprävention
•Implikationen und Konsequenzen des „diagnostischen Blicks“
•Fehler in der Psychotherapie als Lernchance

Klaus Mücke, Dipl.-Psych., Psychotherapeut/Supervisor BDP/DGVT/IGST/SG, Hypnotherapeut M.E.G., arbeitet in freier Praxis als Psychologischer Psychotherapeut. Im ÖkoSysteme Institut für Beratung und Psychotherapie lehrt er als Supervisor und Fortbildner systemische und systemisch-hypnotherapeutische Beratungs-, Coaching- und Psychotherapie- sowie Team- und Organisationsentwicklungs-Konzepte. Er ist Autor des Lehr- und Lernbuches zur Systemischen Psychotherapie „Probleme sind Lösungen“ und des systemisch-hypnotherapeutischen Selbsthilfebuches „Hilf Dir selbst und werde, was Du bist“.

Inhaltsverzeichnis
VORWORT UND DANKSAGUNG ZUR 2. AUFLAGE.......................21
1. Handeln vs. Behandlung..................................................................21
2. Zur Entpathologisierung der menschlichen Psyche.......................24
3. Hinweise und Danksagung..............................................................26
1. KONTAKTAUFNAHME.......................................................................27
2. WERTSCHÄTZUNG ALS ZENTRALES, DIALEKTISCHES WIRKPRINZIP DER SYSTEMISCHEN PSYCHOTHERAPIE......33
2.1 Einleitung und Begriffsklärung.......................................................33
2.1.1 Wertschätzung...........................................................................34
2.1.2 Empathie: Mitgefühl versus Mitleid.........................................38
2.1.3 Einfühlung, Respekt und Psychose.......................................... 40
2.2Wertschätzung als Fundament der Systemischen
Psychotherapie..................................................................................41
2.3Wertschätzung und Dialektik in der Systemischen
Psychotherapie..................................................................................41
2.4 Die Wertschätzung eines Symptoms................................................46
2.5 Psychiatrische Diagnosen und Wertschätzung...............................56
2.6 Die Wertschätzung der Erzählung der Kund/inn/en.......................58
2.6.1Wertschätzung und Nutzung von Wirklichkeitskon-
struktionen.................................................................................59
2.6.2Die Annahme der Erzählung der Kund/inn/en..........................60
2.6.3Die wertschätzende Berücksichtigung kritischer Einwände.....66
2.7 Wertschätzung als dialektische Aufhebung der Ambivalenz..........68
2.8 Allparteilichkeit.................................................................................71
2.9 Die Würdigung einer schuldhaften Tat ..........................................73
2.10Zwei Übungen zur Aneignung einer wertschätzenden
Haltung...........................................................................................76
2.10.1 Wertschätzendes Selbstmanagement ......................................76
2.10.2 Wertschätzende Haltung anderen gegenüber ..........................77
3. ERKENNTNISTHEORETISCHE ÜBERLEGUNGEN ZU
PSYCHOTISCHEN PHÄNOMENEN.................................................79
3.1 Die Betrachtung des Wahn-Sinns unter psychologischem
Blickwinkel........................................................................................79
3.2 Bedingungen, die von einem psycho-logischen Erklärungs-
modell zu erfüllen sind......................................................................82
3.3 Prämissen einer konstruktivistischen Erkenntnistheorie...............83
3.4 Erkenntnistheoretische Probleme statistischer Untersuchungen
zur Erblichkeit der Schizophrenie....................................................84
3.5 Der Anlage-Umwelt-Streit – konstruktivistisch betrachtet.............91
4. ZUR FAMILIENTHERAPEUTISCHEN KONSTRUKTION
SCHIZOPHRENOGENER FAMILIENVERHÄLTNISSE................99
4.1 Die Double-Bind-Hypothese..........................................................100
4.2 Schizophrenie als Ausdruck einer verwirrenden familialen
Sozialisation.....................................................................................102
4.3 Die Drei-Generationen-Theorie der Schizophrenie......................104
4.4 Konfusionierender Kommunikationsstil........................................105
4.5 Das Konzept der schizophrenogenen Mutter.................................106
4.6 Imbroglio (betrügerische Verwicklung) oder das Sechs-
Phasen-Modell der Verrücktheit....................................................107
4.6.1 Phase 1: Patt-Situation zwischen den Eltern............................107
4.6.2 Phase 2: Ein Kind wird in den elterlichen Konflikt
miteinbezogen.........................................................................108
4.6.3 Phase 3: Das Kind verhält sich ungewöhnlich.........................109
4.6.4 Phase 4: Kehrtwendung des vermeintlichen Bündnis-
partners des Kindes.................................................................109
4.6.5 Phase 5: Ausbruch der „Psychose“..........................................110
4.6.6 Phase 6: Das Symptom des Kindes als strategisches
Mittel für die Eltern.................................................................110
4.6.7 Zusammenfassung und kritische Anmerkungen......................110
4.7 Konfusionierende bis chaotische Familienmuster........................113
4.8 Einige Folgen der defizitorientierten Beschreibung von
Familiensystemen............................................................................119
4.9 Zum Trost: Problematische Familienverhältnisse als Basis
eines erfolgreichen Lebens............................................................124
4.10 Einige hilfreiche Erkenntnisse aus dem Steinbruch der
defizitorientierten Familientherapie...............................................125
5. KOMPETENZORIENTIERUNG UND RESSOURCEN-AKTIVIERUNG – HILFREICHE SICHTWEISEN UND
HALTUNGEN......................................................................................127
5.1 Jede Kompetenz ist immer auch ein Defizit...................................127
5.2 Jedes Defizit ist immer auch eine Kompetenz...............................127
5.3 Die Verwandlung von Minus-Symptomatik in Aktivität...............129
5.4 Wer macht was mit wem? – Gedanken zu einem weit
verbreiteten Missverständnis...........................................................130
5.5 Grundsätze für eine hilfreiche therapeutische Haltung...............131
5.6 Auswirkungen einer kompetenzorientierten Haltung...................138
6. WAHN-SINN ALS ANTHROPOLOGISCHE KONSTANTE........139
6.1 Die komplexe Fähigkeit, wahn-sinnig zu werden.........................139
6.2 Die Dominanz des psychischen Systems unter
Deprivationsbedingungen...............................................................140
6.2.1 JOHN C. LILLYs Samadhi Tank............................................140
6.2.2 Sozialer Tod als Ursache und Resultat wahnsinnigen
Erlebens...................................................................................141
6.2.3 Hypothesen aufgrund der Erfahrungen in reiz-
deprivierten Kontexten............................................................142
7. EIN KOMMUNIKATIONSTHEORETISCHES MODELL
SCHIZOPHRENEN VERHALTENS................................................145
7.1 Die Erzeugung einer Modellpsychose............................................145
7.2 Kommunikationstheoretische Schlussfolgerungen.......................149
7.3 Die Konstruktion einer Zwickmühlensituation, in der
psychotisches Verhalten nachvollziehbar wird..............................150
7.4 Mögliche Folgen der Etikettierung als „psychisch krank“
– ein Gedankenexperiment.............................................................152
7.5 Wahn-Sinn als Folge und Resultat von Wahrnehmungs-
mustern in psychiatrischen Kontexten...........................................154
7.5.1 Das Rosenhan-Experiment......................................................154
7.5.2 Einige Bemerkungen zur Konstruktion psychiatrischer
Wirklichkeiten.........................................................................156
8. DIE SCHIZOPHRENE KRISE ALS LÖSUNGSVERSUCH
EXISTENTIELL ERLEBTER LOYALITÄTSAMBIVALENZ
– EIN SYSTEMISCHES UND ENTWICKLUNGS-PSYCHO-LOGISCHES ERKLÄRUNGSMODELL.........................................161
8.1 Vorbemerkung................................................................................161
8.2 Hauptmerkmale schizophrenen Verhaltens und Erlebens...........161
8.3 Bindungskräfte...............................................................................163
8.4 Innere Konflikte..............................................................................166
8.5 Dissoziation aggressiver Strebungen.............................................169
8.6 Erklärungsbedürfnisse und die Entwicklung eines Wahn-
systems (Logik von Erklärungsnotwendigkeiten)..........................174
8.7 Weitere schizophrene Symptome und ihre (psycho-)logische
Erklärung........................................................................................175
8.7.1 Gedankenlautwerden: Schuld- und Dissoziationslogik...........176
8.7.2 Paranoide Ideen: Beziehungslogik...........................................176
8.7.3 Konkretistisches Denken: kognitive Logik..............................179
8.7.4 Vermeidung intentionaler Kommunikation: exkom-
munikative Strategien..............................................................180
8.7.5 Zur scheinbar größeren Verletzlichkeit schizophren
diagnostizierter Menschen......................................................182
8.7.6 Zusammenfassung der Psycho-Logik schizophrener
Symptome...............................................................................183
8.8 Eine psychologische Erklärung für psychotische Reaktionen
beiaufdeckendem psychoanalytischen Vorgehen..........................186
8.9 Zwang und Schizophrenie: Ähnlichkeiten und Unterschiede......187
9. PSYCHISCHE UND PHYSISCHE WIRKUNGSWEISEN VON NEUROLEPTIKA: KONSEQUENZEN UND HINWEISE.............191
9.1 Neuroleptika als Mittel sozialer Kontrolle.....................................191
9.2 Weitere psychische Auswirkungen von Neuroleptika...................194
9.3 Zur Biochemie von Neuroleptika...................................................195
9.4 Exkurs: Anmerkungen zur Dopaminhypothese der
Schizophrenie..................................................................................199
9.5 (Neben-)Wirkungen von Neuroleptika..........................................201
9.6 Einige der gebräuchlichsten Neuroleptika....................................207
9.7 Exkurs: Einige Bemerkungen zum Elektroschock.......................209
9.7.1 Zur Geschichte der Elektroschockbehandlung........................210
9.7.2 Einige Kommentare zur Elektrokrampftherapie......................210
9.7.3 Erfahrungen aus der Praxis......................................................216
9.8 Hinweise für die psychotherapeutische Praxis..............................218
10. SYSTEMISCHE ERFAHRUNGSWERTE, HYPOTHESEN
UND HINWEISE BEI SCHIZOPHRENEN VERHALTENS-
WEISEN...............................................................................................221
11. SYSTEMISCHE INTERVENTIONEN BEI SCHIZOPHRE-
NEN VERHALTENS- UND ERLEBENSWEISEN.........................229
11.1 Das Anbieten einer krankheitsrelativierenden Wirklich-
keitskonstruktion.............................................................................229
11.2 Wertschätzen der intensiven Bindung zwischen Eltern
und Kind.........................................................................................233
11.3 Die Aufhebung der Exkommunikation........................................234
11.4 Innere Firmenkonferenz: Vom innerpsychischen Konflikt
zur wertschätzenden Kooperation..................................................236
11.5 Vom innerpsychischen Konflikt zur äußeren Auseinander-
setzung.............................................................................................238
11.6 Utilisation der Symptome: Konstruktivistische Bedeutungs-
gebung (vgl. SCHMIDT 2000)........................................................242
11.7 Weitere systemische Interventionen.............................................245
12. SCHULD- UND AFFEKTLOGIK MANISCH-DEPRES-
SIVER DYNAMIKEN..........................................................................249
12.1 Die depressive Phase als passive Bestätigung der Loyalität
zum Familiensystem........................................................................250
12.2 Die manische Phase als Negierung bei gleichzeitiger
Bestätigung der Loyalität zum Familiensystem.............................251
12.3 Die (psycho-)logischen Ursachen des Wechsels zwischen
Manie und Depression: Schuld- und Affektlogik..........................251
12.3.1 Schuld als Folge des „frühen“ Todes eines Familien-
mitglieds..................................................................................256
12.3.2 „Schuld“ infolge wechselnder Koalitionen...........................258
12.4 Psychotherapeutische Interventionen..........................................261
12.4.1 Flexibilität und schnelle Fokusverschiebung.........................261
12.4.2 Akzeptieren der Unterschiedlichkeit der Eltern.....................262
12.4.3 So-tun-als-ob..........................................................................262
12.4.4 Psychotherapeutische Ambivalenz........................................262
12.4.5 Innere Familienkonferenz .....................................................263
12.4.6 Arbeit mit Schuld...................................................................263
12.4.7 Arbeit mit dem Krankheitskonzept .......................................263
13. ZUSAMMENFASSENDE GRAFIK DES DARGESTELL-
TEN SYSTEMISCHEN ERKLÄRUNGSMODELLS VON
PSYCHOSEN......................................................................................265
14. ZUR LOGIK SCHIZOAFFEKTIVER PSYCHOSEN....................267
14.1 Besonderheiten schizoaffektiver Psychosen................................267
14.2 Spezifische therapeutische Interventionen..................................270
14.2.1 Therapeutische Nutzung von Extrempositionen....................270
14.2.2 Wahrung der therapeutischen Neutralität..............................271
14.2.3 Fragen nach den Auswirkungen des eigenen Tuns................272
14.2.4 Zielkonflikte deutlich machen...............................................272
15. ERFAHRUNGSWERTE UND HINWEISE FÜR DIE SYSTE-
MISCHE PSYCHOTHERAPIE DER PSYCHOSEN......................273
16. SYSTEMISCHE ELTERNARBEIT – EINIGE BEMER-KUNGEN..............................................................................................279
17. ZUR PROFESSIONELLEN CHRONIFIZIERUNG PSYCHO-
SOZIALER PROBLEME...................................................................285
17.1 Einführung...................................................................................285
17.2 Fragen zur Problemproduktion, -aufrechterhaltung und
-verschlimmerung............................................................................285
17.3 Für den therapeutischen Prozess selbstreflexive Chronifi-zierungsfragen.................................................................................287
17.4 Rat-Schläge zur Konstruktion, Verschlimmerung und
Chronifizierung von Problemen.....................................................289
17.5 Indizien für einen gelungenen professionellen Chroni-fizierungsprozess.............................................................................293
17.6 Wie müsste man ein Problem konstruieren, um es
möglichst lange zu konservieren?...................................................294
17.6.1 Die Benennung und Beschreibung psychischen Leidens
als Krankheit...........................................................................295
17.6.2 Ursächliche Erklärungen als Chronifizierungshilfen.............299
17.6.2.1 Biologisch-medizinische Ätiologiemodelle..................299
17.6.2.2 Familientherapeutische und verhaltenstherapeu-
tische Ätiologiemodelle....................................................301
17.7 Ausblick: Thesen und Konsequenzen..........................................306
18. SYSTEMISCHE SUIZIDPROPHYLAXE UND INTER-
VENTIONEN IN SUIZIDALEN KRISEN.........................................311
18.1 Einführende Gedanken................................................................311
18.2 Kommunikationstheoretische Aspekte von Suizidabsichten
und ihre therapeutische Nutzung..................................................313
18.3 Mögliche Beweggründe und Kontextbedingungen für
Selbstmordimpulse..........................................................................317
18.4 Exkurs: Schulderleben und Suizid..............................................319
18.4.1 Schuld und Absolution..........................................................322
18.4.2 Schuld und Sühne.................................................................323
18.4.3 Schuld als Zeichen innerer Verbundenheit............................325
18.5 Zwei unterschiedliche psychische Konfliktkonstellationen
in suizidalen Krisen und ihre therapeutische Nutzung.................325
18.6 Suizidimpulse aus Angst, nicht normal zu sein...........................335
18.7 Suizidabsichten und Suizidversuche als Übergangsritual.........341
18.8 Der Wunsch, geliebten, verstorbenen Menschen in den
Tod zu folgen...................................................................................346
18.9 Suizidversuch ohne suizidale Absichten......................................347
18.10 Die Nutzung sozialer Kontrolle zur Suizidprophylaxe..............350
18.11 Die professionelle Abwehr der beziehungsgestaltenden
Wirkung von Suiziddrohungen bzw. Suizidversuchen..................352
18.12 Das Gewicht des Diesseits oder die Sehnsucht nach
Geborgenheit...................................................................................354
18.13 Schlussbemerkung......................................................................355
19. BERATUNG UND PSYCHOTHERAPIE – EIN UNTER-SCHIED?..............................................................................................357
19.1 Einführung...................................................................................357
19.2 Implikationen des Begriffs „Psychotherapie“.............................358
19.3 Die Konstruktion von Psychotherapie als medizinische
Heilbehandlung und ihre Folgen...................................................361
19.4 Schlussfolgerungen und Konsequenzen......................................363
20. PSYCHOTHERAPIE UND SOZIALE KONTROLLE –
EINE WESENTLICHE UNTERSCHEIDUNG.................................365
20.1 Vorbemerkung..............................................................................365
20.2 Das Konstrukt der Schuldunfähigkeit.........................................365
20.3 Not-wendige Merkmale der Unterscheidung...............................367
20.4 Hausordnung................................................................................371
20.5 Kontext, Handlung und Symptom................................................372
20.6 Utilisierung sozialer Kontrollmaßnahmen..................................374
20.7 Die Nutzung der Doppelrolle als Berater/in und soziale
Kontrolleur/in..................................................................................377
20.8 Restriktive Fehleinschätzung.......................................................378
20.9 Die Entmystifizierung der forensischen Psychiatrie und
das Konzept der Verantwortungslosigkeit.....................................381
20.10 Die Psychiatrie als Institution sozialer Kontrolle......................383
20.11 Exkurs: Zur Privatisierung psychiatrischer Kliniken...............387
21. GEWISSENSBILDUNG ALS GEWALTPRÄVENTION.............389
21.1 Das Gewissen in Abhängigkeit von systemischen
Zugehörigkeiten..............................................................................390
21.2 Das Gewissen als systemisches Sinnesorgan...............................394
21.3 Menschliche Freiheit und schlechtes Gewissen..........................400
21.4 Unterschiedliche Gewissensbindungen.......................................401
21.5 Gesellschaftliche Konsequenzen aus dem systemisch-konstruktivistischen Gewissensbegriff...........................................404
21.6 Psychotherapeutische Konsequenzen..........................................406
21.7 Zusammenfassende Schlussfolgerungen.....................................411
22. ZUR KOOPERATION ZWISCHEN PSYCHIATER/IN-
NE/N UND PSYCHOTHERAPEUT/INN/EN...................................413
22.1 Einführung...................................................................................413
22.2 Über die Unmöglichkeit, Kooperation zu vermeiden..................414
22.3 Konkrete Schwierigkeiten und Kooperationsmöglichkeiten.......415
22.3.1 Die psychotherapeutische Nutzung psychiatrischer
Einrichtungen oder: Ein Psychiatrieaufenthalt als
archaisches Übergangsritual....................................................415
22.3.2 Ein wechselvolles therapeutisches Verhältnis oder: Der
Kampf um die richtige Definition der Wirklichkeit................421
22.4 Die psychotherapeutische Nutzung von Psychiater/innen
und psychiatrischen Institutionen.................................................426
22.5 Bedingungen für eine optimale Kooperation..............................427
23. KRITIK DER PSYCHIATRISCHEN DIAGNOSTIK –
IMPLIKATIONEN UND KONSEQUENZEN DES
„DIAGNOSTISCHEN BLICKS“ IN DER
BIOLOGISCHEN PSYCHIATRIE....................................................429
23.1 Einleitung und Problemstellung..................................................429
23.2 Zur Praxis der psychiatrischen Diagnostik.................................430
23.3 Der diagnostische Prozess und seine Konsequenzen für
die persönliche Identität des Diagnostizierten...............................438
23.4 Institutionelle Aspekte des diagnostischen Blicks:
Der psychiatrische Schutzwall........................................................441
23.5 Voraussetzungen und Charakteristika des
diagnostischen Blicks......................................................................444
23.5.1 Der psychiatrische Krankheitsbegriff....................................444
23.5.2 Das gesellschaftliche Ausgrenzungsparadigma.....................445
23.5.3 Emil Kraepelin: Opfer des psychiatrisch-diagnosti-
schen Blicks............................................................................446
23.5.4 Die Transformation des Wahnsinns in ein
biologisches Ereignis..............................................................447
23.6 Ausblick.........................................................................................448
24. AUS FEHLERN WIRD MAN KLUG..............................................449
24.1 Verlust der Ziel-Neutralität..........................................................449
24.2 Bedrohung der Autonomie........................................................ 455
24.3 Missachtung des Problemerlebens...............................................456
24.4 Verlust der therapeutischen Hexenposition................................457
24.4.1 Empathisches Mitschwingen reicht alleine nicht...................457
24.4.2 Zu einseitige Lösungsorientierung........................................458
25. LITERATUR- UND QUELLENVERZEICHNIS............................461
25.1 Literatur........................................................................................461
25.2 Internetquellen..............................................................................478
ABBILDUNGSVERZEICHNIS..............................................................480
PERSONENREGISTER.........................................................................481
SACHREGISTER....................................................................................487

Vorwort und Danksagung zur 2. Auflage 1. Handeln vs. Behandlung Die erste Auflage dieses Buches lautete „Die psychotische Krise. Ein sys-temisches und entwicklungs-psycho-logisches Erklärungsmodell. Ursachen, Verlauf und psychotherapeutische Interventionen“ und erschien 2001. Die-ser Titel war schon damals nicht ganz passend; denn das Buch enthielt noch andere Themenbereiche, die nicht unmittelbar mit psychotischen Problema-tiken zu tun hatten. Allein diese Tatsache machte es nötig, den Titel des Bu-ches an die angebotenen Inhalte anzupassen. In der Zwischenzeit sind zu-dem noch weitere Arbeiten entstanden, die in dem vorliegenden Band auf-genommen wurden. Damit werden die wesentlichen Themen und Fragestel-lungen zusammengefasst, die für den psychiatrischen und psychosozialen Kontext von Relevanz sind. Der Titel „Wer nicht handelt, wird be-handelt“ darf auf keinen Fall vorwurfsvoll oder gar schadenfroh verstanden werden, vielmehr impliziert er die berechtigte Hoffnung, dass wer das Heft des eigenen Handelns wieder in die eigenen Hände nimmt, nicht mehr be-handelt wird bzw. zu werden braucht. Dieser Titel entsprang ursprünglich einem Gedanken, den ich Mitte der 1980er Jahre entwickelte, als in meinem damaligen Studium der Unter-schied zwischen Handeln und Verhalten erörtert wurde und ich gleichzeitig in einer Therapeutischen Wohngemeinschaft für psychoseerfahrene bzw. psychiatriebetroffene Menschen arbeitete. In meinem Studium wurde Han-deln als ein Verhalten definiert, für das man sich verantwortlich fühlt, wäh-rend man nicht umhin kann, sich zu verhalten – egal was man auch immer – absichtsvoll oder nicht – tut oder unterlässt. Es ist zwar nicht möglich, sich nicht zu verhalten, sehr wohl ist es aber möglich, nicht zu handeln. Viele Bewohner/innen erlebten sich in ihrem Verhalten nicht verant-wortlich, wenn sie sich psychotisch verhielten und in vielen Fällen bean-spruchten sie auch für sich das Recht, für problematische Verhaltensweisen nicht zur Verantwortung gezogen zu werden. Das hatte jedoch die Konse-quenz, dass sie sich selbst in psychotischen Krisen nicht mehr als handelnde Subjekte wahrnahmen, sondern stattdessen von anderen be-handelt wur-den. In diesem Zusammenhang fiel mir der Aphorismus „Wer nicht handelt, wird be-handelt“ ein. Jahre später hörte ich im Radio, dass ein ehemaliger Bundespräsident in einer seiner Reden genau die gleiche Formulierung ge-brauchte. Ein Leser meines Buches „Wo aber Gefahr ist, wächst das Ret-tende auch“ wies mich darauf hin, dass dieser Aphorismus wohl nicht von mir stammen könne, weil er ein altes chinesisches Sprichwort sei, von dem ich tatsächlich – zumindest bewusst – bis zu diesem Zeitpunkt noch nie et-was gehört hatte. Meines Erachtens wäre es auch sehr unwahrscheinlich, wenn nur ein einziger Mensch auf diesen Zusammenhang zwischen Nicht-Handeln und Be-Handlung gekommen wäre. Das subjektive Gefühl der Verantwortlichkeit für das eigene Tun oder Unterlassen ist somit das entscheidende Merkmal der Unterscheidung zwi-schen Verhalten und Handeln. Verhalten schließt damit immer Handeln mit ein: Jedes Handeln ist Verhalten. Der Umkehrschluss dagegen gilt nicht: Denn nicht jedes Verhalten kann als Handeln qualifiziert werden, weil Menschen sich – wie bereits erwähnt – für bestimmte Verhaltensweisen nicht verantwortlich fühlen, die unwillkürlich und häufig unbewusst vollzo-gen werden. Wenn sie beispielsweise ein Verhalten gezeigt haben, an das sie sich – aus welchen Gründen auch immer – nicht mehr erinnern können, erleben Menschen sich nicht verantwortlich für dieses Verhalten. Das Gefühl für das eigene Verhalten nicht verantwortlich zu sein, stellt sich häufig in einem drogeninduzierten Rauschzustand ein bzw. – wie bereits erwähnt – in einer „Psychose“. Von „fremden Mächten“ bzw. der eigenen („Wahn“-)Wirklich-keit zu einem Verhalten gezwungen zu werden, für das man sich nicht ver-antwortlich fühlt, kann als ein wesentliches – vielleicht als das wesentlichs-te – Kriterium einer Psychose angesehen werden. Wie ich an anderer Stelle (MÜCKE 2007, S. 479ff) beschrieben habe, scheint eine wesentliche Bedingung für psychotisches Erleben und Verhal-ten darin zu bestehen, dass man sich zuvor über Jahre fremdbestimmt – also „be-handelt“ – erlebte. Das Symptom (z.B. „Stimmen“, Beeinflussungs-ideen etc.) ergreift dann noch einmal Besitz von einem, so als ob dieses Symptom das Erleben der Fremdbestimmung noch verdoppeln möchte. Psychotische Symptome lassen sich so auch als Signale deuten, die einen darauf hinweisen möchten, das Leben wieder selbstverantwortlich in die eigenen Hände zu nehmen. Und schließlich fühlen sich andere genötigt bzw. dazu verführt, über Menschen, die einmal psychotisches Verhalten ge-zeigt haben, zu bestimmen, ihnen die Verantwortung für sich abzusprechen und Entscheidungen für sie zu treffen, so dass die Betroffenen ein drittes Mal fremd bestimmt behandelt werden. In dem Maße wie es gelingt, diese drei Formen der Fremdbestimmung – also der Be-handlung durch Dritte/s – zurückzudrängen und sich mehr und mehr selbst zu bestimmen und in die-sem Sinne selbstverantwortlich zu handeln, erhöht sich in der Regel die Wahrscheinlichkeit, dass sich die psychotischen Symptome sukzessive ver-abschieden. Sich für ein Verhalten nicht verantwortlich zu erleben, wird von den meisten Gesellschaften so gewertet, dass man tatsächlich entweder nur teil-weise oder überhaupt nicht für ein Verhalten verantwortlich gemacht wer-den kann. In bestimmten Fällen kann diese Zuschreibung von im wörtlichen Sinne „Verantwortungslosigkeit“ eine lebensrettende Maßnahme sein (siehe Kapitel 10 Punkt 9). In anderen Fällen kann es jedoch auch sehr unange-nehme Folgen haben, für das eigene Verhalten keine Verantwortung mehr zugebilligt zu bekommen, wenn einem die Möglichkeit des (verantwortli-chen) Handelns abgesprochen wird. Zum einen wird man als nicht mehr ge-schäftsfähig angesehen, damit als handelndes Subjekt negiert und in letzter Konsequenz auch vom Handeln auf dem freien Markt ausgeschlossen (ge-setzliche Betreuung). Andere handeln dann im Namen der so wahrgenom-menen (diagnostizierten bzw. etikettierten) Personen, die in ihren Persön-lichkeitsrechten sehr stark eingeschränkt werden und im Extrem vollkom-men ihre Selbstbestimmung (Autonomie) verlieren. In einem solchen Fall werden Menschen dann nur noch be-handelt. Was aber, wenn eine der Hauptgründe für die Entwicklung einer Psychose darin bestünde, sich in seiner Selbstbestimmung bedroht zu fühlen bzw. die eigene Autonomie be-droht zu wissen? Dann wäre die Be-handlung von psychotisch definierten Menschen, die tendenziell immer auch die Autonomie bedroht, auf dieser logischen Ebene etwas, was psychotisches Verhalten und Erleben in einer Art Teufelskreis aufrechterhält. In einem solchen Kontext wäre es eher hilf-reich, jedem Verhalten, das gezeigt wird, Verantwortlichkeit zu unterstel-len, um Selbstbestimmung zu fördern. Auch für eine Gesellschaft – Demokratie, Gewaltenteilung und Rechts-staatlichkeit vorausgesetzt – kann es fatale Folgen haben, Verantwortlich-keit bei destruktiven Verhaltensweisen abzusprechen: Wenn beispielsweise jemand im Vollrausch gewalttätig wird und einen anderen Menschen ver-letzt, irreparabel schädigt oder sogar tötet, müsste er – meines Erachtens – aus pragmatischen Gründen doppelt verantwortlich wahrgenommen wer-den: Zum einen als Verursacher des Vollrausches und zum anderen als Ge-walt-Täter. Diese doppelte Verantwortung wäre dann bei der Beurteilung der Tat und der Festsetzung eines adäquaten Strafmaßes zu berücksichtigen. Einem Menschen Schuldfähigkeit aus welchen Gründen auch immer abzu-sprechen, heißt, ihn seiner Menschenwürde zu berauben, denn zur Würde des Menschen gehört das unteilbare Recht, die Verantwortung für die eige-nen Taten zu tragen. Wird ihm diese Verantwortlichkeit und damit seine Schuldfähigkeit genommen, kann das wie ein Ausschluss aus der menschli-chen Gemeinschaft wirken. Im Extrem – so meine These – kann es einen Menschen unbewusst dazu veranlassen, wieder eine Straftat bzw. ein Ge-waltverbrechen zu begehen, um endlich Schuld zugesprochen zu bekommen und damit erst die Möglichkeit zu erlangen, sie wieder gutzumachen bzw. zu sühnen. 2. Zur Entpathologisierung der menschlichen Psyche Die im Text verwendeten diagnostischen Begrifflichkeiten werden von mir zur besseren Verständigung ausschließlich im deskriptiven Sinne über be-richtete bzw. beobachtete Verhaltens- und Erlebensweisen gebraucht und dürfen nicht als Beschreibungen von „psychischen Krankheiten“ missver-standen werden. Leider implizieren bzw. transportieren Diagnosen immer eine in erster Linie auf Defizite gerichtete Wahrnehmung und bedürfen deswegen einer Transformationsleistung, die dezidiert auf Kompetenzen fokussiert. Eine solche Übersetzungsleistung hinsichtlich psychischer Sym-ptome bzw. Problematiken findet sich detailliert in meinem Buch „Hilf Dir selbst und werde, was Du bist“ (2007). Sollten Sie dennoch pathologie-orientierte Konzepte, Beschreibungen oder Erklärungsmuster, die vom Au-tor unkritisch übernommen wurden, in diesem Buch finden, wäre ich Ihnen sehr dankbar, wenn sie mich darauf hinweisen. Eine körperliche Krankheit zu behandeln, um damit den Heilungspro-zess zu unterstützen oder überhaupt zu ermöglichen, dass sie heilen kann (medizinischer Kontext), unterscheidet sich grundsätzlich von psychothera-peutischen Anregungen und Interventionen, mit deren Hilfe ein Problem gelöst werden bzw. sich ein Symptom verabschieden kann (psychischer bzw. psychosozialer Kontext). Die Vermischung dieser Kontexte führt zu begrifflichen Verwirrungen, Missverständnissen und Abwertungsprozessen: Wenn bei einem Menschen eine körperliche Krankheit diagnostiziert wird, bedeutet das nicht automatisch, dass seine Persönlichkeit damit in den Fo-kus der Aufmerksamkeit rückt. Wird dagegen ein psychisches Problem oder Symptom als Ausdruck einer „psychischen Krankheit“ missinterpretiert, so gibt es berechtigte Befürchtungen, ob das nicht ein negatives Licht auf die betreffende Person selbst wirft. Die gleichen Begrifflichkeiten können zudem ganz unterschiedliche Be-deutungen in den verschiedenen Kontexten bekommen: So bedeutet „Be-handlung“ im medizinischen Kontext nichts anderes als den Versuch, einen Heilungsprozess mittels bestimmter medizinischer Verfahren, Methoden und Heilmittel anzuregen oder zu ermöglichen; während „Behandlung“ im psychosozialen Kontext eher auf Maßnahmen sozialer Kontrolle hinweist. Im medizinischen Kontext mag es in bestimmten Fällen durchaus seine Be-rechtigung haben, davon zu sprechen, dass Expert/inn/en mehr über be-stimmte Krankheiten wissen, als die Kranken selbst und eine Krankheit von dem/der Kranken zumindest virtuell isolieren und behandeln können. Aus einem solchen medizinisch begründeten Vorgehen mag die Würde eines Menschen weitgehend unangetastet bleiben. Doch im psychischen bzw. psychosozialen Kontext führt eine „Behandlung“ zu einer massiven Grenz-verletzung, da sie die Autonomie eines Menschen mit psychischen Proble-men oder Symptomen missachtet und meint, besser als er selbst zu wissen, was für ihn gut ist. Im Extrem wirkt sie wie eine Entmündigung. Allein die-se negative Bedeutungsveränderung bei der unzulässigen Übertragung me-dizinischer Begrifflichkeiten mit ihren sie begleitenden Sicht- und Hand-lungsweisen auf den psychosozialen Kontext spricht für eine Entpathologi-sierung der menschlichen Psyche: Im psychischen System bzw. im psy-chosozialen Kontext gibt es weder Krankheiten noch Heilungen, sondern ausschließlich Probleme und ihre Lösungen. Und: Nur diejenigen Men-schen, die ein Problem haben, können es auch lösen. Nur sie wissen – un-bewusst oder bewusst – wirklich, was gut oder schlecht für sie ist. Zudem: Werden psychopathologische Kategorien und Etikettierungen zur Selbstbeschreibung bzw. zur Erklärung bestimmter Erlebensweisen ü-bernommen, kann das wie eine sich selbst erfüllende Prophezeiung wirken und Menschen extrem schwächen: Hinsichtlich des Etiketts „Schizophre-nie“ schreibt VOLKMAR ADERHOLD: „Der schützende Abwehrcharakter von Verleugnung und Externalisierung – vor allem angesichts des hohen Stig-matisierungsgrades durch den Namen der Störung – wird dabei ebenso we-nig in Rechnung gestellt. Krankheitseinsicht in diesem Sinne wird oft mehr zu einem klugen bis dependenten Unterwerfungsritual. Mit Einsicht steigt – so hofft man – die Bereitschaft zur Medikation. Bereitschaft zur Behand-lung ist jedoch nicht notwendig mit Einsicht in das Vorliegen einer Psycho-se/Schizophrenie verbunden.“ ADERHOLD zitiert in diesem Zusammenhang über vier Jahre dauernde Dubliner Studie (CRUMLISH et al 2005) an 101 erstmalig als „schizophren“ diagnostizierten Patienten. Diese Studie kam zu dem Ergebnis, „dass mit zunehmender ‚Einsicht’ eine psychische Erkran-kung (Mental Illness) zu haben – jedoch unabhängig von der Behandlungs-bereitschaft oder der Fähigkeit psychotische Symptome zu differenzieren – die Depressivität und Anzahl von Suizidversuchen steigt“ (ADERHOLD 2007a, S. 7). 3. Hinweise und Danksagung Noch eine Bemerkung zu den in vielen Kapiteln verwendeten, kursiv ge-schriebenen Aphorismen: Wenn es sich um Zitate anderer Autoren handelt, findet sich der entsprechende Name des Autors jeweils unter dem Aphoris-men, handelt es sich dagegen um einen Aphorismus ohne Namensangabe, so stammt er vom Autor dieses Buches. Viele der in diesem Buch entwickelten Gedanken wären ohne meine Begegnungen mit ARNOLD RETZER und GUNTHER SCHMIDT nie gedacht worden. Ihnen bin ich zu großem Dank verpflichtet. HELM STIERLIN möchte ich besonders für seine Art der Wissensvermittlung, seine Unterstützung und seinen Ansporn danken. Meiner Mitarbeiterin MIRJAM NEEBE sei für die wertvollen Korrekturen am Text gedankt. Natürlich liegen die hier formulierten Wirklichkeitskonstruktionen allein in meiner Verantwortung, was mögliche Fehlinterpretationen bzw. Fehl-schlüsse mit einschließt. Wie jede wissenschaftliche Theorie reduziert die hier entwickelte Konstruktion der Wirklichkeit die Welt in ihrer Komplexi-tät; würde sie das nicht tun, wäre sie bloße Verdoppelung, Abbildung nach dem Maßstab eins zu eins. Zwangsläufig wird sie nicht in allen Punkten auf ungeteilte Zustimmung stoßen. Unter der Voraussetzung, dass Sie die hier vertretenen Aussagen und Hypothesen für diskussionswürdig halten, freue ich mich jetzt schon auf konstruktive gedankliche Auseinandersetzungen, denn nur sie können dazu führen, dass die Theorien über bestimmte Wirk-lichkeitszusammenhänge sich ihrem „Gegenstand“ so annähern, dass mit der geringstmöglichen Zunahme von Hypothesen die größtmögliche Anzahl von Phänomenen beschrieben, erklärt und vorhergesagt werden kann (Komplexitätserhöhung unter Beachtung des Prinzips der Komplexitätsre-duzierung). Trarego im Sommer 2008Klaus Mücke

Sprache deutsch
Maße 150 x 210 mm
Gewicht 530 g
Einbandart Englisch Broschur
Themenwelt Geisteswissenschaften Psychologie
Schlagworte HC/Sachbücher/Angewandte Psychologie • Kommunikationstheorie • Psychotherapie • Selbsthilfe • System- und Kommunikationstheorie
ISBN-10 3-9806094-7-2 / 3980609472
ISBN-13 978-3-9806094-7-0 / 9783980609470
Zustand Neuware
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