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Angemessene Lügen

ein sozialphilosophischer Essay

(Autor)

Buch | Softcover
149 Seiten
2023 | 1. Auflage
Felix Meiner (Verlag)
978-3-7873-4404-8 (ISBN)
CHF 27,85 inkl. MwSt
Die Frage nach der moralischen Erlaubtheit des Lügens ist ein Dauerthema der praktischen Philosophie. Seit Platon bemühen sich Philosoph:innen darum zu klären, was Lügen sind und ob – und wenn ja, unter welchen Bedingungen – sie als moralisch erlaubt, möglicherweise sogar moralisch geboten, als moralisch bedenklich, verwerflich oder löblich einzustufen sind und was genau es ist, das sie falsch, verwerflich oder bedenklich macht.

Oliver Hallich plädiert dafür, die Frage nach der moralischen Erlaubtheit des Lügens durch diejenige nach der sozialen Angemessenheit oder Unangemessenheit des Lügens zu ersetzen und sie insofern zu entmoralisieren. Eine Lüge, so die These, ist ein Beziehungsphänomen. Lügen heißt: sozial handeln. Es heißt, sich zum anderen auf eine bestimmte Weise in Beziehung zu setzen. Wenn wir lügen, definieren wir eine Beziehung. Genauer: Wir definieren eine Beziehung als eine Beziehung der Gegnerschaft. Das ist manchmal, nämlich wenn eine Beziehung tatsächlich eine Beziehung der Gegnerschaft ist, angemessen und manchmal nicht.

Im Ergebnis bezieht Hallich eine auf deontische Kategorien des Verboten- oder Erlaubtseins verzichtende Position, der zufolge Lügen in Abhängigkeit vom sozialen Kontext manchmal als angemessen und manchmal als unangemessen einzustufen sind.

Oliver Hallich ist Professor für Philosophie mit dem Schwerpunkt Praktische Philosophie an der Universität Duisburg-Essen. Forschungsgebiete u.a.: Straftheorien, Philosophie des Verzeihens, Reproduktionsethik, Schopenhauer. Jüngste Buchpublikationen: "Strafe" (Grundthemen Philosophie), Berlin / Boston 2021; "Besser, nicht geboren zu sein? Eine Verteidigung des Anti-Natalismus", Berlin 2022.

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Inhaltsverzeichnis
Einleitung
I. Was heißt: »eine Beziehung sozial definieren«?
1. Wie man Beziehungen durch Handlungen definiert
2. Explizite und implizite Beziehungsdefinitionen
3. Definition versus Interpretation von Beziehungen
II. Wie definieren Lügen eine Beziehung?
1. Lügen als Beziehungsdefinition sui generis
2. Lüge und Täuschungsabsicht
3. Lüge und Gegnerschaft
III. Einige Einwände: Lügen ohne Gegnerschaft?
1. Wohlwollende Lügen
2. Höflichkeitslügen
3. Sozial verfestigte »Lügen«
IV. Angemessene Lügen
1. Angemessenheit statt Erlaubtheit
2. Wann sind Lügen angemessen ?
3. Löbliche Lügen
V. Unangemessene Lügen
1. Wann sind Lügen unangemessen ?
2. Lügen in Nahbeziehungen
3. Lügen und Vorwürfe
4. In aller Unschuld lügen
VI. Täuschung ohne Lügen
1. Täuschen, verschweigen, irreführen
2. Strategisches Handeln
VII. Lügen ohne Täuschen
1. Zustimmung zur Lüge
2. Belogen werden wollen
Schlussbemerkungen
Anmerkungen
Literatur

Erscheinungsdatum
Reihe/Serie Blaue Reihe
Verlagsort Hamburg
Sprache deutsch
Maße 130 x 210 mm
Gewicht 1 g
Einbandart kartoniert
Themenwelt Geisteswissenschaften Philosophie Ethik
Geisteswissenschaften Philosophie Philosophie der Neuzeit
Schlagworte Analytische Philosophie • Ethik und Moralphilosophie • Sozialphilosophie • Theorie der Lüge
ISBN-10 3-7873-4404-7 / 3787344047
ISBN-13 978-3-7873-4404-8 / 9783787344048
Zustand Neuware
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