Das neue Unbehagen an der Erinnerungskultur (eBook)
263 Seiten
C.H.Beck (Verlag)
978-3-406-74896-7 (ISBN)
Inzwischen hat sich das Spektrum der Kritik allerdings noch einmal deutlich erweitert. Vom rechten politischen Rand aus werden die Grundlagen unserer Erinnerungskultur mittlerweile radikal in Frage gestellt.
Aleida Assmann geht in ihrem Buch, das nun in aktualisierter Neuauflage vorliegt, auf die kritischen Stimmen der jüngsten Zeit ein. Sie zeigt, was kontrovers ist, wo es Veränderungsbedarf gibt und welche Grundsätze in Zeiten eines neuen Nationalismus unbedingt zu verteidigen sind. Damit zeigt sie zugleich, dass unsere Erinnerungskultur ein nationales Projekt ist, das auf historische Veränderungen und immer neue Herausforderungen reagiert.
Aleida Assmann ist Professorin em. für Anglistik und Allgemeine Literaturwissenschaft an der Universität Konstanz. Sie wurde vielfach ausgezeichnet, u. a. mit dem A. H.-Heineken-Preis für Geschichte (2014), dem Balzan Preis (mit Jan Assmann, 2017) und dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels (mit Jan Assmann, 2018).
VORWORT ZUR DRITTEN AUFLAGE
EINLEITUNG
VERGESSEN, BESCHWEIGEN, ERINNERN
1. Probleme mit der Gedächtnisforschung
Individuelles und kollektives Gedächtnis
Geschichte und Gedächtnis
Kulturelles Gedächtnis
Identitätsbezug
Bedeutungen des Begriffs ›Erinnerungskultur‹
2. Arbeit am deutschen Familiengedächtnis — eine unendliche Geschichte?
Das Schweigen brechen — der ZDF-Dreiteiler ›Unsere Mütter, unsere Väter‹
Die Latenz des Schweigens — Hermann Lübbes Thesen zur deutschen Nachkriegsgeschichte
Schlussstrich und Trennungsstrich
Externalisierung und Internalisierung
Das Crescendo der Holocaust-Erinnerung
3. Probleme mit der deutschen Erinnerungskultur
Weltmeister im Erinnern?
Deutungsmacht und gefühlte Opfer — Erinnerungskultur als Generationenkonflikt
Der Holocaust als negativer Gründungsmythos
Fertig erinnert?
Ritualisierung
Political Correctness
Moralisierung und Historisierung
PRAXISFELDER DER DEUTSCHEN ERINNERUNGSKULTUR
4. Die Erinnerung an zwei deutsche Diktaturen
Die Erinnerung an die DDR — ein deutscher Sonderweg?
Die Rede von den beiden deutschen Diktaturen
Vergangenheitsbewahrung und Vergangenheitsbewältigung
Die Erinnerung an die Opfer der DDR
Die Europäisierung der DDR-Erinnerung
5. Erinnern in der Migrationsgesellschaft
Negative Erinnerung als Bürgerrecht?
Das ethnische Paradox und die Pluralisierung
des nationalen Gedächtnisses
Der Schock des 4. November 2011
Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit
Empathie zwischen Differenz und Ähnlichkeit
TRANSNATIONALE PERSPEKTIVEN
6. Opferkonkurrenzen
Exklusive und inklusive Opferdiskurse
Europas gespaltenes Gedächtnis
Politik der Reue
Historische Wunden
Verknüpfte Erinnerungen (multidirectional memories)
7. Vier Modelle für den Umgang mit traumatischer Vergangenheit
Erinnern oder vergessen?
Dialogisches Vergessen
Erinnern, um niemals zu vergessen
Erinnern, um zu überwinden
Dialogisches Erinnern
NEUE ENTWICKLUNGEN
8. Jüdisches Unbehagen: Gedächtnistheater
Opferidentifizierte und opferzentrierte Erinnerung
Das Integrationsparadigma
Die Nation als Feindbild
9. Unbehagen von rechts: Die Wiederaufrüstung der Nation
Angriffe auf die deutsche Erinnerungskultur: Höcke und Gauland
10. Aktuelle Fragen zum Konzept der
Erinnerungskultur
SCHLUSS: PRÄMISSEN DER NEUEN ERINNERUNGSKULTUR
Anhang
Anmerkungen
Personenregister
Erscheint lt. Verlag | 2.3.2020 |
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Reihe/Serie | Beck Paperback |
Verlagsort | München |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Sachbuch/Ratgeber ► Geschichte / Politik ► 20. Jahrhundert bis 1945 |
Reisen ► Reiseführer ► Europa | |
Geisteswissenschaften ► Geschichte ► Regional- / Ländergeschichte | |
Schlagworte | Deutschland • Drittes Reich • Erinnerung • Gedächtniskultur • Geschichte • Hitler • Holocaust • Nationalgefühl • Nationalsozialismus • Politik • Zweiter Weltkrieg |
ISBN-10 | 3-406-74896-1 / 3406748961 |
ISBN-13 | 978-3-406-74896-7 / 9783406748967 |
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Größe: 1,2 MB
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