Reformmönchtum und Slawenmission im 12. Jahrhundert
Wertsoziologisch-geistesgeschichtliche Untersuchungen zu den Viten Bischof Ottos von Bamberg
Seiten
1970
Matthiesen (Verlag)
978-3-7868-1419-1 (ISBN)
Matthiesen (Verlag)
978-3-7868-1419-1 (ISBN)
Ein Heiliger ist ein Mensch, der das Leben Christi vorbildlich nachahmt, sodass er nach seinem Tode als Fürsprecher bei Gott verehrt und angerufen werden kann.
Die Vita beschreibt sein Leben. Doch erwarte man keine glaubwürdige Biographie; die Wahrheitsliebe wird zwar häufig beteuert, negative Züge jedoch werden fast immer verschwiegen. Eine Vita zeigt uns vielmehr, wie sich ihr Verfasser den idealen Christen, den vorbildlichen Bischof oder Missionar vorstellte, und wie dieser zuweilen auch gewesen sein mag. Beides lässt sich nicht immer streng trennen, wenn uns andere Zeugnisse fehlen. Doch schon die Berücksichtigung bestimmter Vorgänge, die in einer anderen Vita vielleicht weniger interessieren, kann uns die besonderen Wertvorstellungen des Hagiographen erschließen. Dabei dürfen seine Anschauungen natürlich nicht isoliert betrachtet werden. Auch er ist Glied einer sozialen Gruppe und gehört einer bestimmten kulturellen Tradition an, als Persönlichkeit ein „Mikrokosmus, der den soziokulturellen Makrokosmus widerspiegelt, in dem das Individuum geboren ist und lebt“. Weiter müssen wir stets beachten, für welche Leser und aus welchen Interessen heraus der Verfasser schreibt. Das Verhalten des Heiligen im Spiegel seiner Vita führt uns daher zu den besonderen Idealen des Autors, zu seiner sozialen Umwelt und zum tragenden Wertesystem der Zeit.
Eberhard Demm legt mit dieser Arbeit einen wertsoziologisch-geistesgeschichtlichen Interpretationsversuch der Ottoviten der Mönche Wolfger von Prüfening, Ebo und Herbord (Kloster Michelsberg) vor. Hierzu untersucht Demm zunächst die Abhängigkeitsverhältnisse der Viten untereinander, umreißt die religiöse Situation der Zeit, speziell im Mönchtum, und geht auf die Ziele der Michelsberger Mönche als Vertreter bestimmter Gruppierungen ihres Klosters und wertorientierter Parteiungen ihres Ordens ein. Daran anschließend soll eine vergleichende Analyse des jeweiligen Ottobildes der Hagiographen zeigen, welche geistigen Einflüsse das Wert-Norm-System in Michelsberg bestimmen, wie dort gegen Mitte des 12. Jahrhunderts um die zu allen Zeiten brennend-aktuelle Frage gerungen wird: Wie soll man leben?
Die Vita beschreibt sein Leben. Doch erwarte man keine glaubwürdige Biographie; die Wahrheitsliebe wird zwar häufig beteuert, negative Züge jedoch werden fast immer verschwiegen. Eine Vita zeigt uns vielmehr, wie sich ihr Verfasser den idealen Christen, den vorbildlichen Bischof oder Missionar vorstellte, und wie dieser zuweilen auch gewesen sein mag. Beides lässt sich nicht immer streng trennen, wenn uns andere Zeugnisse fehlen. Doch schon die Berücksichtigung bestimmter Vorgänge, die in einer anderen Vita vielleicht weniger interessieren, kann uns die besonderen Wertvorstellungen des Hagiographen erschließen. Dabei dürfen seine Anschauungen natürlich nicht isoliert betrachtet werden. Auch er ist Glied einer sozialen Gruppe und gehört einer bestimmten kulturellen Tradition an, als Persönlichkeit ein „Mikrokosmus, der den soziokulturellen Makrokosmus widerspiegelt, in dem das Individuum geboren ist und lebt“. Weiter müssen wir stets beachten, für welche Leser und aus welchen Interessen heraus der Verfasser schreibt. Das Verhalten des Heiligen im Spiegel seiner Vita führt uns daher zu den besonderen Idealen des Autors, zu seiner sozialen Umwelt und zum tragenden Wertesystem der Zeit.
Eberhard Demm legt mit dieser Arbeit einen wertsoziologisch-geistesgeschichtlichen Interpretationsversuch der Ottoviten der Mönche Wolfger von Prüfening, Ebo und Herbord (Kloster Michelsberg) vor. Hierzu untersucht Demm zunächst die Abhängigkeitsverhältnisse der Viten untereinander, umreißt die religiöse Situation der Zeit, speziell im Mönchtum, und geht auf die Ziele der Michelsberger Mönche als Vertreter bestimmter Gruppierungen ihres Klosters und wertorientierter Parteiungen ihres Ordens ein. Daran anschließend soll eine vergleichende Analyse des jeweiligen Ottobildes der Hagiographen zeigen, welche geistigen Einflüsse das Wert-Norm-System in Michelsberg bestimmen, wie dort gegen Mitte des 12. Jahrhunderts um die zu allen Zeiten brennend-aktuelle Frage gerungen wird: Wie soll man leben?
Reihe/Serie | Historische Studien ; 419 |
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Sprache | deutsch |
Maße | 160 x 240 mm |
Einbandart | Paperback |
Themenwelt | Sachbuch/Ratgeber ► Geschichte / Politik ► Mittelalter |
Geisteswissenschaften ► Geschichte | |
Schlagworte | Admont • Klosterreform • Kluniazenser • Michelsberg • Mission • Ottoviten • Otto (von Bamberg) • Pommern /Religion • Prüfening • Zisterzienser |
ISBN-10 | 3-7868-1419-8 / 3786814198 |
ISBN-13 | 978-3-7868-1419-1 / 9783786814191 |
Zustand | Neuware |
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