Reanalyse und Grammatikalisierung in den romanischen Sprachen (eBook)
215 Seiten
De Gruyter (Verlag)
978-3-11-092482-4 (ISBN)
Im Rahmen der in den vergangenen Jahren immer intensiver geführten Debatte über die Wege und Prozesse des Sprachwandels kommt den Begriffen Grammatikalisierung, Reanalyse bzw. Reinterpretation ein besonderer Stellenwert zu. Es hat allerdings den Anschein, als ob in bezug auf die Begrifflichkeit ein gewisses Maß an Konfusion herrscht. Sind Grammatikalisierung und Reanalyse einander ausschließende oder ergänzende Begriffe? Inwieweit implizieren Grammatikalisierungsprozesse Reanalyse und was unterscheidet beide Prozesse voneinander? Ausgehend von konkreten Beispielen aus den romanischen Sprachen nähern sich die Beiträge dieses Sammelbandes, der aus der Sektion »Zwischen Lexikon und Grammatik. Reanalyse in den romanischen Sprachen« beim Romanistentag in Jena 1997 hervorgegangen ist, der Fragestellung aus unterschiedlichen Richtungen. Neue Einsichten in die beiden Sprachwandelprozessen zugrunde liegenden kognitiven und sprachlichen Mechanismen vermitteln insbesondere diejenigen Beiträge, die Reanalyse und Grammatikalisierung mit Hilfe semantisch-pragmatischer Kriterien analysieren.
Inhalt: Jürgen Lang/Ingrid Neumann-Holzschuh, Reanalyse und Grammatikalisierung. Zur Einführung. - Richard Waltereit, Reanalyse als metonymischer Prozeß. - Ulrich Detges, Wie entsteht Grammatik? Kognitive und pragmatische Determinanten der Grammatikalisierung von Tempusmarkern. - Georg A. Kaiser, Sprachwandel durch Reanalyse und Parameterwechsel. Kritische Betrachtungen generativer Sprachwandeltheorien am Beispiel der Entwicklung der Verbstellung im Französischen. - Julia Mitko, Zur Herausbildung einer formalen Aspektopposition auf der temporalen Nullstufe: être en train de + Infinitiv als teilgrammatikalisierte Verlaufsform des Gegenwartsfranzösischen. - Barbara Schäfer-Prieß, Lateinische und romanische Periphrasen mit >haben< und Infinitiv: zwischen >Obligation<, >Futur< und >Vermutung<. - Thomas Krefeld, Agens mit Leib und Seele. Zur Grammatikalisierung romanischer Adverbbildungen. - Elisabeth Stark, Französische Voranstellungsstrukturen: Grammatikalisierung oder universale Diskursstrategien? - Claus D. Pusch, Reanalyse von Spaltsatzkonstruktionen und grammatikalisierte Prädikationsexplizierung. Zur Entwicklung des Enunziativs que im Gaskognischen. - Angela Schrott, »Nous aurons entendu cela.« Temporalität und Modalität: Zur Dynamik der Kategorienorganisation beim futur antérieur. - Daniel Véronique, L'émergence de catégories grammaticales dans les langues créoles: grammaticalisation et réanalyse.
Erscheint lt. Verlag | 25.4.2016 |
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Reihe/Serie | ISSN | Linguistische Arbeiten |
Zusatzinfo | Num. figs. |
Verlagsort | Berlin/Boston |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Geisteswissenschaften ► Sprach- / Literaturwissenschaft ► Romanistik |
Geisteswissenschaften ► Sprach- / Literaturwissenschaft ► Sprachwissenschaft | |
Schlagworte | Grammatikalisation • Reanalyse • Romanische Sprachen |
ISBN-10 | 3-11-092482-X / 311092482X |
ISBN-13 | 978-3-11-092482-4 / 9783110924824 |
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Größe: 14,3 MB
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