Seit Beginn gilt das Sexuelle als Schlüsselbegriff der Psychoanalyse und ist nach wie vor von zentraler Bedeutung für jede therapeutische Beziehung. Ausgehend von Freuds Drei Abhandlungen stellt Quindeau die Grundlagen der psychoanalytischen Sexualtheorie dar und diskutiert folgende Fragen: Wie kommt die Lust in den Körper und was versteht man heute unter männlicher und weiblicher Sexualität? Ist die Unterscheidung von Hetero- und Homosexualität überhaupt sinnvoll? Wie kann in Therapien über Sexualität gesprochen werden und wie kann man sexuelle Störungen verstehen und behandeln? Das Buch vermittelt Grundlagenwissen und lädt dazu ein, die eigenen Ansichten zu hinterfragen und sie in Auseinandersetzung mit dem psychoanalytischen Theoriebestand zu konturieren.
Inhalt
Einleitung
Freuds Drei Abhandlungen und die Triebtheorie
Erste Abhandlung: Die sexuellen Abirrungen
Zweite Abhandlung: Die infantile Sexualität
Dritte Abhandlung: Die Umgestaltungen der Pubertät
Die freudsche Triebtheorie
Die Entstehung des Sexuellen
Die Universalität der Verführung – Desideratus ergo sum
Die Bildung des sexuellen Körpers als Einschreibung
Umschriften: Entwicklungen und Variationen des Sexuellen
Die infantile Sexualität als das genuin Sexuelle
Heterologe und homologe Konzepte
Variationen infantiler Sexualität
Oralerotik
Analerotik
Urethralerotik
Haut- und Blickerotik
Genitalerotik
Ödipales Begehren
Genitale Sexualität: Integration der inneren und äußeren Genitalien
Adoleszenz als Knotenpunkt von Umschriften
Die Integration der äußeren und inneren Genitalien
Integration und Externalisierung
Abwehrorganisation innergenitaler Empfindungen
Sexuelle Phantasien
Sexuelle Orientierungen und Identitäten
»Weibliche« und »männliche« Sexualität
Sexuelle Orientierung
Hetero- und Homosexualitäten
Homosexualitäten
Unterscheidung von Hetero- und Homosexualität
Sexualität und Psychotherapie
Schwierigkeiten, über Sexuelles zu sprechen
Übertragungs- und Gegenübertragungsliebe
Sexuelle Störungen
Sexualität als Seismograph – Schlussbemerkung
Literatur
»Wohltuend ist ihre Lesart triebtheoretischer Vorstellungen, die so ganz anders ist als sie in psychodynamischen und analytischen Fallseminaren oft in dichotomisierender Weise gepflegt wird. Anstelle eines binären Geschlechtermodells kehrt Quindeau zur Vorstellung einer polymorphen Sexualität zurück.«
Dr. Katinka Schweizer, Psychotherapie Aktuell, 9. Jahrgang, Heft 3, 2017
»In diesem dünnen Band findet sich hochkompakt und schnörkellos ein wichtiges Stück Theoriegeschichte; aufbereitet mit den modernen Erkenntnissen der Soziologie und mit einer ausgezeichneten Illustrierung durch Fälle aus eigener Praxis.«
Jakob Erne, Analytische Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapie 1/2015
»Eine Stärke dieses facettenreichen feinen, Büchleins liegt gerade darin, an einigen Stellen die neurologischen Erregungs- und Widerspruchsmuster derart zu aktivieren, dass Mann und Frau angeregt werden, sich mit der eigenen privaten wie professionellen Konzeption von Sexualität intensiver auseinanderzusetzen.«
Frank Dammasch, PSYCHE 1/2015
»Das Buch bietet eine einmalige Gelegenheit, eine durchgelüftete und entrümpelte Version psychoanalytischer Sexualitätstheorie kennen und schätzen zu lernen.«
Silja Matthiesen, Dr. med. Mabuse Nr 210 Juli/August 2014
»Das Verständnis der Autorin von Geschlecht und Sexualität als Kontinuum macht das Buch sehr wertvoll und interessant für alle, die eine neutralere, wertfreie Sicht auf geschlechtliche und sexuelle Vielfalt haben. Quindeau schafft so ein theoretisches Gebäude, das (nicht nur) Psychoanalytikerinnen und -analytiker eine weniger normierende und defizitäre Sicht auf Homo- und Bisexualität ermöglicht.«
Stefan Timmermanns, Sexuologie Bd. 21/2014
»Ilka Quindeau liefert eine gut lesbare Zusammenschau von psychoanalytischen (Er-)Kenntnissen, die weder neo-liberal noch konservativ anmuten.«
Andreas G. Franke, Socialnet.de am 6. Juni 2014
»Wo Ilka Quindeaus Abhandlung zur Sexualität in tiefenpsychologischen Ausbildungen und Praxen rezipiert wird, wird die Arbeit sicher noch herausfordernder; führt aber – so meine Hoffnung – zu mehr Bewusstheit und lebensfreundlichem Handeln.«
Elisabeth Grözinger, Analytische Psychologie 4/2015
»Mit dem vorliegenden Buch gibt Ilka Quindeau einen umfassenden, differenzierten, dabei gut lesbaren Überblick über die psychoanalytischen Konzepte zur Sexualität.«
Helga Kremp-Ottenheym, Freiburger literaturpsychologische Gespräche. Jahrbuch für Literatur und Psychoanalyse, Bd. 35, 2016
Reihe/Serie | Analyse der Psyche und Psychotherapie |
---|---|
Verlagsort | Gießen |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Geisteswissenschaften ► Psychologie ► Psychoanalyse / Tiefenpsychologie |
Schlagworte | Einführung • Grundlagen • Psychoanalyse • Psychotherapie • Sexualität • Sexualtherapie |
ISBN-10 | 3-8379-6606-2 / 3837966062 |
ISBN-13 | 978-3-8379-6606-0 / 9783837966060 |
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