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Gedankenexperimente - Frank Wanning

Gedankenexperimente

Wissenschaft und Roman im Frankreich des 19. Jahrhunderts

(Autor)

Buch | Hardcover
287 Seiten
1999 | 1. Reprint 2017
De Gruyter (Verlag)
978-3-484-55032-2 (ISBN)
CHF 153,90 inkl. MwSt
Die Buchreihe Mimesis präsentiert unter ihrem neuen Untertitel Romanische Literaturen der Welt ein innovatives und integrales Verständnis der Romania wie der Romanistik. Sie trägt der Tatsache Rechnung, dass die faszinierende Entwicklung der romanischen Literaturen und Kulturen in Europa wie außerhalb Europas weltweite Dynamiken in Gang gesetzt hat, welche die großen Traditionen der Romania auf neue Horizonte hin öffnen. Mimesis zeigt auf, wie die dargestellte Wirklichkeit im Archipel der romanischen Literaturen die Tür zu einem vielsprachigen Kosmos verschiedenartiger Logiken öffnet. Die Publikationssprachen sind Deutsch, Französisch, Spanisch, Italienisch und Englisch.
Die komplexen Debatten zum Verhältnis von Wissenschaft und Literatur im 19. Jahrhundert sind durch zahlreiche Mißverständnisse von Gelehrten und Dichtern geprägt. Die Studie rekonstruiert den historischen Diskussionsprozeß zunächst anhand der Schriften von Auguste Comte, Hippolyte Taine und Ernest Renan, die auf unterschiedliche Weise versuchen, wissenschaftliche Defizite durch literarische Verfahren zu kompensieren. Aufgrund abstrakter Darstellungen kann die Wissenschaft ihre gesellschaftliche Verantwortung nicht wahrnehmen und ist gezwungen, auf literarische Verfahren zurückzugreifen, um ein größeres Publikum zu erreichen und damit ihre politischen Forderungen umzusetzen. Bei der Formulierung dieses Vermittlungsauftrags "entdecken" die Gelehrten eigenständige literarische Erfahrungsweisen, die denen der Wissenschaft gleichwertig ist. In Analogie zu den Bestrebungen der Wissenschaftler versuchen die Dichter Honoré de Balzac, Jules und Edmond de Goncourt sowie Emile Zola ihrer Epik größere Anerkennung zu verschaffen, indem sie diese den anerkannten wissenschaftlichen Methoden annähern. Dabei unterlaufen sie traditionelle ästhetische Postulate, die dem wissenschaftlichen Anspruch entgegenstehen, durch begriffliche Umbesetzungen und innovative Darstellungsverfahren. Hiervon ist der klassische Mimesisbegriff ebenso betroffen wie das vraisemblance-Konzept und der Geniebegriff, der neu definiert wird. Am vorläufigen Ende des Diskussionsprozesses, der Wissenschaft und Literatur des 19. Jahrhunderts einander annähern sollte, werden sowohl die ästhetische Autonomie als auch die künstlerische Subjektivität bestätigt: Eine Annäherung findet nicht statt.
Erscheint lt. Verlag 22.9.1999
Reihe/Serie Mimesis ; 32
Verlagsort Tübingen
Sprache deutsch
Maße 155 x 230 mm
Gewicht 407 g
Themenwelt Geisteswissenschaften Sprach- / Literaturwissenschaft Literaturwissenschaft
Geisteswissenschaften Sprach- / Literaturwissenschaft Romanistik
Schlagworte 19. Jahrhundert • Frankreich • Frankreich /Literatur, Literaturgeschichte • Frankreich, Literatur; Prosa • Französisch • Geschichte 1800-1900 • Hardcover, Softcover / Romanische Sprachwissenschaft, Literaturwissenschaft • HC/Romanische Sprachwissenschaft, Literaturwissenschaft • Jahrhundert, 19. /Literatur • Neuzeit • Roman • Roman (literarische Gattung) • Roman (Sekundärliteratur) • Wissenschaft • Wissenschaft /i. d. Literatur
ISBN-10 3-484-55032-5 / 3484550325
ISBN-13 978-3-484-55032-2 / 9783484550322
Zustand Neuware
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