Früherkennung im Human Resource Management: Sozio-kulturelle Entwicklungen und die Antizipierbarkeit von Personalrisiken (eBook)
269 Seiten
Rainer Hampp Verlag
978-3-86618-589-0 (ISBN)
Das Human Resource Management ist durch eine Reihe von sozio-kulturellen Entwicklungen geprägt, die zunehmende Risiken für die Verfügbarkeit und Wirksamkeit des Personals zur Folge haben können. So führt zum einen der demographische Wandel zu einer Minderung und Alterung des Erwerbspersonenpotentials. Zum anderen können Veränderungen in den Werthaltungen der Arbeitnehmer Motivations- und Loyalitätsrisiken mit sich bringen. Eine rechtzeitige Erkennung zukünftiger Entwicklungen verspricht der Einsatz von Früherkennungssystemen. Die grundlegende Frage der Arbeit richtet sich daher darauf, inwieweit sich derartige Systeme auch im Rahmen des Personalmanagements einsetzen lassen, um mögliche Personalrisiken zu identifizieren. Dabei wird zunächst geklärt, welche Prinzipien und Vorgehensweisen mit der Früherkennung verbunden sind. Anschließend werden zentrale sozio-kulturelle Entwicklungen analysiert und die jeweils vorhandenen Informationen aus der Perspektive einer personalwirtschaftlichen Früherkennung bewertet. Insgesamt kann gezeigt werden, dass eine Früherkennung im Human Resource Management grundsätzlich durchaus möglich und in einzelnen personalwirtschaftlichen Entscheidungsbereichen auch sinnvoll ist.
Dr. Sven Hauff studierte Soziologie, Psychologie und Wirtschaftswissenschaften an der Universität Jena und promovierte an der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät der Universität Hamburg. Seine bisherigen Forschungsschwerpunkte sind: Früherkennung im HRM, Outsourcing im HR-Bereich, Psychologische Verträge und Wertewandel.
Dr. Sven Hauff studierte Soziologie, Psychologie und Wirtschaftswissenschaften an der Universität Jena und promovierte an der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät der Universität Hamburg. Seine bisherigen Forschungsschwerpunkte sind: Früherkennung im HRM, Outsourcing im HR-Bereich, Psychologische Verträge und Wertewandel.
Geleitwort 6
Dank 8
Inhalt 10
1 Einleitung 16
Erster Teil: Früherkennungssysteme und deren Anwendung im Bereich des Personalmanagements 22
2 Konzeptionen der Früherkennung 24
2.1 Grundlagen der betrieblichen Früherkennung 24
2.2 Operative Frühwarnung und -erkennung 31
2.3 Strategische Frühaufklärungssysteme 40
2.4 Integration von operativer und strategischer Früherkennung 49
2.5 Zusammenfassung und Diskussion 57
3 Gestaltung und Durchführung einer integrativen Früherkennung im Personalmanagement 60
3.1 Bestimmung des relevanten Informationsbedarfs 60
3.2 Festlegung von Beobachtungsbereichen 63
3.3 Identifikation relevanter Informationsquellen 66
3.4 Scanning und Monitoring 69
3.5 Analyse personalbezogener Früherkennungsinformationen 72
3.6 Vergleich und Bewertung der Information: Triangulation 89
3.7 Verdichtung der Früherkennungsinformationen: Szenario-Technik 92
3.8 Evaluation potenzieller Veränderungen: Impact-Analysen 95
3.9 Grenzen der Früherkennung und Konzepte zu deren Überwindung 101
3.10 Zusammenfassung und Diskussion 105
Zweiter Teil: Früherkennung von Verfügbarkeitsrisiken 108
4 Demographischer Wandel und die Folgen für den Arbeitsmarkt 110
4.1 Demographische Entwicklungen in Deutschland 110
4.2 Theoretische Folgen des demographischen Wandels 117
4.3 Prognosen zur zukünftigen Entwicklung am Arbeitsmarkt 137
4.4 Zusammenfassung und Diskussion 148
5 Möglichkeiten und Grenzen der Früherkennung von Verfügbar-keitsrisiken anhand amtlicher Statistiken 150
5.1 Unternehmerische Arbeitsmarktforschung als Früherkennung 150
5.2 Kenngrößen der Personalbedarfsplanung 153
5.3 Amtliche Statistiken im Vergleich 161
5.4 Zusammenfassung und Diskussion 176
Dritter Teil: Früherkennung von Wirksamkeitsrisiken 180
6 Wertewandel und die Konsequenzen nicht erfüllter Erwartungen 182
6.1 Werte und Wertewandel in der Arbeitswelt538 182
6.2 Wertekonflikt und die Implikationen für das Personalmanagement 185
6.3 Psychologische Verträge und die Konsequenzen ihres Bruchs563 187
6.4 Empirische Befunde 194
6.5 Zusammenfassung und Diskussion 211
7 Möglichkeiten und Grenzen der Früherkennung von Wirksam-keitsrisiken anhand von Mitarbeiterbefragungen 214
7.1 Erfassung bewusstseinsfähiger Informationen über Mitarbeiterbefragun-gen 214
7.2 Befragung als kognitiver und kommunikativer Prozess rationalen Verhal-tens 216
7.3 Situative Einflussfaktoren 221
7.4 Methodische Grundprobleme 224
7.5 Antwortverhalten befragter Mitarbeiter 228
7.6 Ursachen und Auswirkungen von Non-Response-Verhalten 231
7.7 Beziehung zwischen Einstellungen und Verhalten 233
7.8 Zusammenfassung und Diskussion 236
8 Fazit und Ausblick 238
Anhang 242
Anhang 1: Quantitative Methoden der Früherkennung 242
Anhang 2: Qualitative Methoden der Früherkennung 243
Anhang 3: IZA-Projektionen zur qualifikationsspezifischen Entwicklung am Arbeitsmarkt (in Tausend) 244
Anhang 4: Variablen, Fragen und Codierungen aus den ISSP-Modulen 245
Anhang 5: Äußere Ladungen und Gewichte im PLS-Pfadmodell 246
Anhang 6: Korrelationen und Diskriminanzvalidität im PLS-Pfadmodell 247
Literaturverzeichnis 248
5 Möglichkeiten und Grenzen der Früherkennung von Verfügbarkeitsrisiken anhand amtlicher Statistiken (S. 149-150)
Ein zunehmendes Mismatch am Arbeitsmarkt erhöht die Notwendigkeit der frühzeitigen Erkennung zukünftiger Entwicklungen, da Unternehmen nur so antizipativ reagieren können, um die mit eventuell nicht besetzten Stellen verbundenen Kosten und Probleme zu vermeiden. Inwieweit die Früherkennung von Verfügbarkeitsrisiken im Rahmen eines personalwirtschaftlichen Früherkennungssystems auf betrieblicher Ebene grundsätzlich möglich ist, wird im folgenden Kapitel untersucht.
Hierbei steht die Analyse und Bewertung des Informationsgehalts der aktuell zur Verfügung stehenden Statistiken im Vordergrund, da, wie in Kapitel 3 gezeigt wurde, der Erfolg und die Effizienz der Früherkennung im Wesentlichen durch die Art der zur Verfügung stehenden Informationen bestimmt wird. Das Thema der personalwirtschaftlichen Früherkennung von Verfügbarkeitsrisiken ist dabei an sich nicht neu, vielmehr wurde es in der Literatur bislang unter dem Terminus der unternehmerischen Arbeitsmarktforschung behandelt.
In Abschnitt 5.1 werden von daher die grundlegenden Prinzipien und Aussagen der unternehmerischen Arbeitsmarktforschung zusammengefasst. Um das vorhandene Informationsangebot dezidiert bewerten zu können, bedarf es geeigneter Bewertungskriterien. Diese werden in Abschnitt 5.2 über die in der Personalbedarfsplanung üblichen Kenngrößen eruiert. Abschnitt 5.3 dient schließlich der Analyse der vorhandenen amtlichen Statistiken. Hierbei wird auf das Informationsangebot der Bundesagentur für Arbeit, des Instituts für Arbeitsmarkt und Berufsforschung, des Statistischen Bundesamtes, der Statistischen Landesämter und der Kultusministerkonferenz eingegangen. Das Kapitel schließt mit einer Zusammenfassung und Diskussion der wesentlichen Erkenntnisse (Abschnitt 5.4).
5.1 Unternehmerische Arbeitsmarktforschung als Früherkennung
Die unternehmerische Arbeitsmarktforschung umfasst alle Aktivitäten der „Erschließung, Aufbereitung und Auswertung arbeitsmarktbezogener Informationen, die für personalwirtschaftliche Entscheidungen in einem Unternehmen benötigt werden […]. Ihr Ziel ist es, gegenwärtige und zukünftige Arbeitskräfteangebots- und Nachfragepotenziale aufzudecken und die Veränderungen wesentlicher Einflussfaktoren möglichst frühzeitig zu erkennen.“
Nach Drumm sollte eine ständige und systematische Analyse von Arbeitsmärkten immer dann durchgeführt werden, wenn in Unternehmen laufend neuer Personalbedarf entsteht oder wenn sich einzelne Bedarfe aufgrund von Knappheitssituationen meist nur schwer decken lassen.476 Für die Vorgehensweise bei der unternehmerischen Arbeitsmarktforschung empfiehlt Scherm einen Prozess, der sich idealtypisch in die vier Phasen der Segmentierung des relevanten Arbeitsmarktes, der Formulierung des segmentationsspezifischen Informationsbedarfs, der Identifikation und Erschließung adäquater Informationsquellen sowie der Aufbereitung und Auswertung der erhobenen Informationen unterteilen lässt.
Erscheint lt. Verlag | 1.1.2010 |
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Reihe/Serie | Empirische Personal- und Organisationsforschung |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Geisteswissenschaften ► Psychologie ► Arbeits- und Organisationspsychologie |
Wirtschaft ► Betriebswirtschaft / Management ► Personalwesen | |
Wirtschaft ► Betriebswirtschaft / Management ► Unternehmensführung / Management | |
Schlagworte | amtliche Statistiken • demographischer Wandel • Früherkennung • Human Resource Management • Mitarbeiterbefragungen • Wertewandel |
ISBN-10 | 3-86618-589-8 / 3866185898 |
ISBN-13 | 978-3-86618-589-0 / 9783866185890 |
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