Die Universität München im Dritten Reich (eBook)
629 Seiten
Herbert Utz Verlag
978-3-8316-0726-6 (ISBN)
Inhalt 8
Einführung 10
Adolf Hitler als Hörer an der Universität München im Jahr 1919. Zum Verhältnis zwischen Reichswehr und Universität 14
»Keine eindeutige Persönlichkeit« – Der »Theaterprofessor« Artur Kutscher und die Theaterwissenschaft an der Universität München 50
Das Pathologische Institut der Universität München in der Ära Max Borst von 1910 bis 1946 64
Die Politisierung der Kunstgeschichte unter dem Ordinariat von Wilhelm Pinder (1927–1935) 134
Das Kunsthistorische Seminar der Universität München und die Sektion (Deutsche) Bildende Kunst der »Deutschen Akademie zur wissenschaftlichen Pflege und Erforschung des Deutschtums« – Verbindungen, Überschneidungen und Differenzen 170
Judenforschung und Judenverfolgung: Die Habilitation des Geschäftsführers der Forschungsabteilung Judenfrage, Wilhelm Grau, an der Universität München 1937 210
Das Institut für Tierzucht der Universität München in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts 266
Nützliche Netzwerke und »kriegswichtige« Forschungsprojekte: Die Handlungsspielräume des Chemie-Nobelpreisträgers Heinrich Wieland (1877–1957) im Dritten Reich 332
Ein vergessenes Kapitel des transatlantischen Pazifismus – Die New History Society (1929–1958) 382
Hans Alfred Grunsky – Kurt Hubers nächster Fachkollege 390
Richard Harder, Klassischer Philologe, erster Interpret der Flugblätter der »Weissen Rose«, und das »Institut für Indogermanische Geistesgeschichte« 414
Die Münchener Universitätsgesellschaft von der Gründung bis in die Nachkriegszeit 502
The Denazification of Munich University, 1945–1948 520
Old boys network. Der »Verband der nicht-amtierenden (amtsverdrängten) Hochschullehrer« und seine Lobbypolitik in Bayern am Beispiel der Universität München* 572
Abkürzungsverzeichnis 616
Personenregister 618
Autorenverzeichnis 624
Einführung
von Elisabeth Kraus
Wie bereits im ersten Aufsatzband wird auch in den folgenden Beiträgen die Ludwig- Maximilians-Universität (LMU) München in der Zeit des Nationalsozialismus auf den drei sie, wie jede andere Universität und in jeder anderen Epoche, konstituierenden Ebenen untersucht: die der Institutionen, der Personen und der Fächer bzw. Disziplinen. Dies geschieht stets eingedenk der zwischen ihnen vorhandenen Interdependenz, wobei einmal ein Institut, ein anderes Mal dessen Direktor oder einziger Ordinarius oder aber auch die Entwicklung eines Faches im Vordergrund stehen kann. Die Gründe für die jeweilige Schwerpunktsetzung und bevorzugte Blickrichtung können in der Quellenlage, in der herausragenden Bedeutung einer Person oder einer Disziplin liegen, in spezifischen Fragestellungen und Erkenntnisinteressen, im Stand der Erforschung, nicht zuletzt auch und durchaus legitimerweise in den persönlichen Neigungen und Kompetenzen eines Autors. Darüber hinaus mag, was in der Regel auch der Fall ist, der Fokus der Betrachtung auch innerhalb eines Beitrages wechseln, etwa wenn ein neuer Fachvertreter an das jeweilige Institut berufen wurde, oder sich die Rahmenbedingungen, sei es nach Kriegsbeginn oder Schließung einer Fakultät, vollständig geändert haben.
Für eine weitere Anzahl von Fächern, Personen und Institutionen liegen nunmehr differenzierte und durchwegs auf einem tragfähigen Fundament ungedruckter, auch gedruckter, etwa aus zeitgenössischen Fachzeitschriften entnommener Quellen und neuester Forschungsliteratur gestützte Antworten auf die zahlreichen in Teil I, dort vor allem dem Forschungsdesign, aufgeworfenen Fragen vor, wie etwa die nach dem Verhalten von Einzelpersonen oder Personenverbänden, von Instituten und Institutionen und der in ihr betriebenen Wissenschaft innerhalb des ungemein breiten Spektrums zwischen Anpassung, ja gar wissenschaftlicher oder parteipolitischer Vorarbeit, und Widerstand. Wie sah es also, das ist auch für die jetzt vorliegenden Beiträge die alles überwölbende, leitende Fragestellung, bei dem einzelnen Institut oder Seminar, dem Hochschullehrer bzw. der einen oder anderen mit der LMU vernetzten Einrichtung konkret aus mit der Gleichschaltung oder gar Selbstgleichschaltung, mit der Indienstnahme oder gar der eigenen Indienststellung für die Zwecke des Regimes, mit Opportunismus und Karrierismus, mit Gleichgültigkeit und Resignation, mit Renitenz und Resistenz, mit Opposition und Aufbegehren? Wie stand es um das Verhältnis von völkisch-rassistisch kontaminierter und wertneutraler Wissenschaft?
Erscheint lt. Verlag | 1.1.2008 |
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Sprache | deutsch |
Themenwelt | Geschichte ► Allgemeine Geschichte ► 1918 bis 1945 |
ISBN-10 | 3-8316-0726-5 / 3831607265 |
ISBN-13 | 978-3-8316-0726-6 / 9783831607266 |
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Größe: 8,2 MB
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