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Die Rezeption des Orpheus-Mythos in deutschen Musikdramen des 17. Jahrhunderts (eBook)

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2008
306 Seiten
De Gruyter (Verlag)
978-3-484-97081-6 (ISBN)

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Die Rezeption des Orpheus-Mythos in deutschen Musikdramen des 17. Jahrhunderts - Olga Artsibacheva
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The story of the divine singer who could tame wild animals and enchant inanimate nature, and who for love of his wife descended to the underworld, has exercised a never-ending fascination throughout all epochs. It is therefore scarcely surprising that the myth of Orpheus became a source of inspiration and his figure a leading character for the new genre of opera, which was beginning to establish itself in the 17th century. The fate of the singer provided seven music dramas with their material, the metamorphoses of which cast light on baroque authors, their public and their age.



Olga Artsibacheva, Köln.

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Olga Artsibacheva, Köln.

Inhalt 7
1. Einleitung 11
2. Quellen des Orpheus-Mythos im 17. Jahrhundert 37
3. Der Orpheus-Mythos in deutschen Musikdramen des 17. Jahrhunderts 61
4. Schlussbetrachtung 233
Anhang 235

3. Der Orpheus-Mythos in deutschen Musikdramen des 17. Jahrhunderts (S. 51-54)

3.1. August Buchner: Orpheus und Eurydice (Dresden 1638)

3.1.1. Einleitung. Prätexte und Forschung. Orpheus und Eurydice und die Anfänge der Oper in deutscher Sprache

August Buchners Ballett-Oper Orpheus und Eurydice wurde anlässlich der Feierlichkeiten zur Hochzeit des sächsischen Kurprinzen und späteren Kurfürsten Johann Georg II. mit Magdalena Sibylla, der Tochter des Markgrafen Christian von Brandenburg, aufgeführt. Die Hochzeit fand im November 1638 in Dresden statt. Wie der Reichssekretär und Archivar des Kurfürsten Antonius Weck in seiner späteren Beschreibung der Residenzfestung Dresden berichtet, wurde am 20. November 1638 nach aufgehobener Taffel / aufm Riesen-Saale ein stattliches Ballet mit unterschiedenen Abwechslungen und 10. Balleten / auch einer wohl disponierten action, von dem Orpheo und der Euridice vollbracht / worüber die Calliope, als Obriste der Musen ein Cartell ausgeworffen / und der Innhalt gleich vorigem auf folgende maße von Herrn Buchnern P. P. zu Wittenberg begriffen worden.

Auch der Name des Komponisten ist bekannt: Heinrich Schütz hat als kursächsischer Kapellmeister die Musik zu diesem szenischen Werk geschrieben. Zum ersten – und zum einzigen – Mal wurde das Textbuch 1855 von Hoffmann von Fallersleben in seinem Weimarischen Jahrbuch abgedruckt.2 Als Textgrundlage diente Hoffmann von Fallersleben die sogenannte Altenburgische Handschrift, die allerdings erst nach der Aufführung angefertigt wurde Zwar erwähnt August Buchner in seinem Briefwechsel eine mögliche Drucklegung des Textbuches, sie kam jedoch nicht zustande.4 Weder das Manuskript Buchners noch Schütz’ Musik zu Orpheus und Eurydice sind erhalten.

Buchners Orpheus und Eurydice wurde in der Literaturwissenschaft und in der Musikwissenschaft vorwiegend in zwei Kategorien von Untersuchungen berücksichtigt. Zum einen sind die literaturwissenschaftlichen Arbeiten zu Buchners Leben und Gesamtwerk zu nennen.6 Die Ballett-Oper wird dort meist nur erwähnt. Etwas ausführlicher wird Orpheus und Eurydice in Hans Heinrich Borcherdts Monographie zu August Buchner behandelt,7 allerdings stehen für den Autor die formalen und metrischen Innovationen Buchners im Vordergrund. Borcherdts Analyse erfolgt im Hinblick auf Buchners Poetik und deren praktische Anwendung, wobei er auf Buchners Versuche am Madrigalvers kaum eingeht.

Eine primär formal-sprachliche Betrachtung der Ballett-Oper dominiert auch in der zweiten Kategorie der Untersuchungen, die sich durch die Schwerpunktsetzung auf die Geschichte der Gattung ›Libretto‹ bestimmen lässt. Sowohl die literatur- als auch die musikwissenschaftlichen Arbeiten dieser Richtung sehen Orpheus und Eurydice vor dem Hintergrund des Zusammenwirkens von August Buchner und Heinrich Schütz und untersuchen den Text in erster Linie im Hinblick auf die Fortschritte des deutschen Librettos als Gattung.

Dabei wird die Gattungszugehörigkeit dieses Bühnenwerks besonders intensiv diskutiert. Den einzigen Hinweis auf die doppelte Beschaffenheit von Orpheus und Eurydice – den deutschen Text und den italienischen Musikstil – liefern die Heÿraths Acten zur fürstlichen Hochzeit Aufgrund der unscharfen Terminologie im 17. und 18. Jahrhundert, der raren Quellenangaben und der Versbauanalyse wurden in der Forschung Gattungsbezeichnungen wie Singballett,9 Ballett-Oper,10 musikalisches Drama,11 Oper12 und Singspiel13 vorgeschlagen.

Die Polarität der Meinungen spiegelt sich auch in den neusten Publikationen wider. So bestreitet Steude, dass es sich bei Orpheus und Eurydice um ein durchgehend vertontes Werk handelt, während Smart die Bezeichnungen ›Singballett‹ und ›Ballettoper‹ in Bezug auf Buchners szenisches Werk ablehnt.15 Eine Gegenposition nimmt Rothmund in ihrer Studie zu Heinrich Schütz ein: in einer detaillierten Analyse der sprachlichen Besonderheiten des Texts stellt sie fest, dass Orpheus und Eurydice als Oper, also als dramatisches Werk mit durchgesungenen und als Rezitative gesetzten Dialogen.

Erscheint lt. Verlag 26.2.2009
Reihe/Serie Frühe Neuzeit
Frühe Neuzeit
ISSN
ISSN
Zusatzinfo 21 b/w ill.
Verlagsort Tübingen
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Essays / Feuilleton
Literatur Lyrik / Dramatik Dramatik / Theater
Geisteswissenschaften Sprach- / Literaturwissenschaft Germanistik
Schlagworte Barock • baroque • Baroque, Orpheus, Myth, Libretto, Reception • Libretto • Myth • Mythos • Orpheus • Reception • Rezeption
ISBN-10 3-484-97081-2 / 3484970812
ISBN-13 978-3-484-97081-6 / 9783484970816
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