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Psychopathologie und Neuropsychologie der Demenzen (eBook)

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2000 | 1. Auflage
219 Seiten
Pabst Science Publishers (Verlag)
978-3-933151-56-8 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Psychopathologie und Neuropsychologie der Demenzen -  Pasquale Calabrese,  Hans Förstl
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In übersichtsartigen Einzelbeiträgen werden von klinisch tätigen Fachleuten diagnostische, differentialdiagnostische, therapeutische und juristische Aspekte, insbesondere der Alzheimer-Demenz (AD), konzise dargestellt. Neben den für die Diagnosestellung wichtigen klinischen Leitlinien sind in diesem Band neuro­psychologische Leitsymptome und Diagnosemöglichkeiten, aktuelle neuroradiologisch-nuklearmedizinische Befunde sowie pathophysiologisch und klinisch-psychopathologisch relevante, differentialdiagnostische Hinweise mit Rücksicht auf art- und/oder wesensverwandte Demenzformen zusammengetragen.

Das Buch wendet sich an alle im psychogeriatrischen Versorgungs- und Forschungsbereich tätigen Ärzte, Psychologen und Sozialarbeiter sowie sozialmedizinisch orientierten Juristen.

AUTORENVERZEICHNIS 4
INHALTSVERZEICHNIS 6
PSYCHOPATHOLOGIE SUCHT NEUROPSYCHOLOGIE - SPÄTERE HEIRAT NICHT AUSGESCHLOSSEN 8
DIAGNOSE- UND BEHANDLUNGSLEITLINIEN FÜR DIE ALZHEIMER-DEMENZ (AD) 10
EINLEITUNG 10
DIAGNOSE ALS VORAUSSETZUNG DER THERAPIE 12
PSYCHOPATHOLOGIE 12
LABORUNTERSUCHUNGEN 14
TESTPSYCHOLOGISCHE UNTERSUCHUNG 15
BILDGEBENDE VERFAHREN (COMPUTERTOMOGRAPHIE, MAGNETRESONANZTOMOGRAPHIE, ELEKTROENZEPHALOGRAPHIE, SINGLE-PHOTON-EMISSIONS-TOMOGRAPHIE (SPECT) UND POSITRONEN-EMISSIONS-TOMOGRAPHIE (PET)) 15
THERAPIE 17
BEHANDLUNG MIT ANTIDEMENTIVA 18
CHOLINESTERASEHEMMER 19
BEHANDLUNGSDAUER 21
ANDERE PSYCHOPHARMAKA 21
UMFELDSTRUKTURIERUNG: AMBULANTE HILFEN UND INSTITUTIONELLE VERSORGUNG 22
PSYCHOSOZIALE BEHANDLUNG UND REHABILITATION 22
ZUSAMMENFASSUNG UND AUSBLICK 24
LITERATURVERZEICHNIS 25
NEUROPSYCHOLOGIE DER ALZHEIMER-DEMENZ 30
EINLEITUNG 30
NEUROPSYCHOLOGISCHE TESTVERFAHREN ZUR DEMENZDIAGNOSTIK 30
DEMENZ-SCREENINGS 31
DER RICHTIGE TEST ZUR RICHTIGEN ZEIT: DETECTING VS. STAGING 32
FUNKTIONSSPEZIFISCHE NEUROPSYCHOLOGISCHE DEMENZDIAGNOSTIK 34
AUFMERKSAMKEIT UND KONZENTRATION 34
GEDÄCHTNIS 36
DEKLARATIVE (ODER „EXPLIZITE“) GEDÄCHTNISLEISTUNGEN 37
NON-DEKLARATIVE (ODER „IMPLIZITE“) GEDÄCHTNISLEISTUNGEN 38
SPRACHE UND KOMMUNIKATION 39
ZAHLENVERARBEITUNG 40
RÄUMLICH-KONSTRUKTIVE LEISTUNGEN 40
NEUROPSYCHOLOGISCHE PRÄGNANZTYPEN DER ALZHEIMER-DEMENZ? 41
ZUSAMMENFASSUNG 42
LITERATUR 43
PSYCHOPATHOLOGIE DER ALZHEIMER-DEMENZ 50
EINLEITUNG 50
RELEVANZ DER DEMENZ-PSYCHOPATHOLOGIE 52
PSYCHOTISCHE PHÄNOMENE 52
DEPRESSIVE SYNDROME 54
MANIFORME BILDER 57
APATHIE 57
AGGRESSIVITÄT UND UNRUHE 57
ANOSOGNOSIE 58
ZUSAMMENFASSUNG UND AUSBLICK 60
LITERATUR 61
DEPRESSION UND ALZHEIMER-DEMENZ 67
DEPRESSION IM VORFELD DER ALZHEIMER-DEMENZ 67
DIE BESONDERE ROLLE DER DEPRESSIONEN MIT SPÄTEM BEGINN 71
DEPRESSIONEN BEI ALZHEIMER-DEMENZ 72
SYMPTOMATIK 73
INSTRUMENTE UND SKALEN 75
NEUROBIOLOGIE 75
BEDEUTUNG FÜR VERLAUF UND UMWELT 77
BEHANDLUNG 77
LITERATUR 78
DIE AKTIVITÄTEN DES TÄGLICHEN LEBENS (ADLS) BEI ALZHEIMER-DEMENZ 86
KLASSISCHE UND ERWEITERTE ADL-KONZEPTE 87
ADL-SKALEN FÜR LEICHTE BIS MITTELSCHWERE STADIEN EINER ALZHEIMER-DEMENZ 89
VERÄNDERUNG DER AKTIVITÄTEN DES TÄGLICHEN LEBENS BEI ALZHEIMER-DEMENZ 91
THERAPEUTISCHE EFFEKTE VON AZETYLCHOLINESTERASEINHIBITOREN AUF DIE AKTIVITÄTEN DES TÄGLICHEN LEBENS 95
ALLTAGSKOMPETENZ-TRAINING BEI ALZHEIMER-KRANKEN 96
AUSBLICK 97
LITERATUR 98
SCHLAF/ZIRKADIANE RHYTHMiK BEI ALZHEIMER-DEMENZ 103
GRUNDLAGEN DER SCHLAFUNTERSUCHUNG 103
VERÄNDERUNGEN DES SCHLAFES IM ALTER 104
VERÄNDERUNGEN DES SCHLAFES BEI DEMENZEN 105
ZIRKADIANE VERÄNDERUNGEN BEI DER AD 106
SCHLAFASSOZIIERTE STÖRUNGEN BEI DER AD 108
LITERATUR 112
NEUROPSYCHOLOGIE UND FUNKTIONELLE BILDGEBUNG BEI DER ALZHEIMER-DEMENZ 116
EINFÜHRUNG 116
METHODISCHE VORAUSSETZUNGEN 117
TOPOLOGIE KORTIKALER MINDERBELEGUNG UND NEUROPSYCHOLOGISCHE DEFIZITE BEI DER ALZHEIMER-DEMENZ 119
DAS KORTIKALE SUBSTRAT PSYCHIATRISCHER SYMPTOME BEI DER AD 122
AKTIVIERUNGSSTUDIEN 125
ZUSAMMENFASSUNG: PET UND NEUROPSYCHOLOGIE BEI DER AD 129
PERSPEKTIVE 130
LITERATUR 131
VERLAUF VON STIMMUNGS- UND VERHALTENSAUFFÄLLIGKEITEN BEI ALZHEIMER-DEMENZ 139
DEPRESSIVE STÖRUNGEN 139
WAHN 141
HALLUZINATIONEN 141
FEHLIDENTIFIKATIONEN 142
ANTRIEBSSTÖRUNGEN UND AGGRESSIVITÄT 142
STÖRUNGEN DES TAG-NACHT-RHYTHMUS 143
ALLGEMEINE BEMERKUNGEN ZUR BEHANDLUNG 145
LITERATUR 145
EFFEKTE EINER LANGZEITBEHANDLUNG MIT DEM AZETYLCHOLINESTERASE-INHIBITOR RIVASTIGMIN AUF PSYCHOPATHOLOGISCHE SYMPTOME UND VERHALTENSSTÖRUNGEN BEI ALZHEIMER-DEMENZ 147
EINLEITUNG 147
UNTERSUCHUNGSMETHODEN 149
UNTERSUCHUNGSERGEBNISSE 150
DISKUSSION 155
LITERATUR 157
FORENSISCHE BEURTEILUNGSFRAGEN BEI DER ALZHEIMER-DEMENZ 159
EINLEITUNG 159
STRAFRECHT 160
ZIVILRECHT 169
SOZIALRECHT 173
VERWALTUNGSRECHT 174
LITERATUR 175
PATHOGENESE, KLINIK UND THERAPIE DER VASKULÄREN DEMENZ 177
EINLEITUNG 177
PATHOGENETISCHE KONZEPTE 178
KLINIK DER VASKULÄREN DEMENZ 184
VERLAUF 185
DIAGNOSTISCHE KRITERIEN 186
THERAPIE 189
LITERATUR 195
NEUROPSYCHOLOGIE UND PSYCHOPATHOLOGIE KORTIKALER UND SUBKORTIKALER DEMENZFORMEN 200
FOKAL KORTIKAL BEGINNENDE HIRNDEGENERATIONEN 201
LEWY-KÖRPERCHEN-VARIANTE DER ALZHEIMER-DEMENZ 205
PROGRESSIVE SUPRANUKLEÄRE PARESE (PSP STEELE-RICHARDSON-OLSZEWSKI SYNDROM)
KOMMENTAR 211
LITERATUR 213

DEPRESSION UND ALZHEIMER-DEMENZ (S. 68-69)
von Gabriela Stoppe, Psychiatrische Klinik und Poliklinik, Georg August Universität Göttingen

Depressionen und Demenzen sind die häufigsten psychischen Erkrankungen im höheren Lebensalter und kommen schon aufgrund dieser Tatsache gehäuft zusammen vor. Während oft die Frage danach gestellt wird, wie der eine vom anderen Prozess möglichst früh differenziert werden kann, soll es in diesem Beitrag darum gehen, welche Bedeutung Depressionen für die Entstehung der Alzheimer-Demenz haben, welches Erscheinungsbild sie bei dieser Erkrankung haben, welche neurobiologischen Korrelate hierfür bekannt sind und welchen Einfluss eine depressive Symptomatik auf Prognose und Therapie hat.

DEPRESSION IM VORFELD DER ALZHEIMER-DEMENZ

Querschnittsuntersuchungen, die einen hohen Zusammenhang zwischen depressiven und dementen Symptomen darlegen, sagen noch nichts über deren kausale Beziehung. Spätestens seitdem erkannt wurde, dass die neuropathologischen Veränderungen der Alzheimer-Demenz (AD) dem Beginn klinischer Symptome um mindestens 10 und wahrscheinlich 30 Jahre vorausgehen (Price & Morris, 1999) wurden Depressionen im Vorfeld des Demenzbeginns neu bewertet. Was ursprünglich einmal als unabhängiger Prädiktor betrachtet werden konnte, muss heute immer mehr auf dem Hintergrund einer durch die hirnorganischen Veränderungen erhöhten Vulnerabilität für die Depressionsentstehung gesehen werden. Andererseits muss auch erwogen werden, ob diese Depressionen nicht durch psychoreaktive Komponenten wie bei anderen schweren Krankheiten auch erklärt werden können (Emery & Oxman, 1992). Immerhin ist der Anteil dementer Menschen in Stichproben alter Patienten mit Major Depression etwa 10mal höher als in der Allgemeinbevölkerung (Sano et al., 1989; Reifler et al., 1986). Somit ist die Beobachtung von Interaktionen beider Krankheitsbilder sowie von Schwelleneffekten von besonderer Bedeutung (Emery & Oxman, 1992).

Unter diesem Aspekt sind Längsschnittuntersuchungen von Interesse. Bei der Betrachtung der Studienergebnisse ergibt sich ein relativ schlüssiges Bild, wenn darauf geachtet wird, welche alten depressiven Patienten einbezogen wurden. So ist anzunehmen, dass die Klientel einer Memory-Klinik von vornherein eine größere Häufigkeit an kognitiven Störungen mit sich bringt als z.B. stationär psychiatrisch behandelte Patienten, die wiederum eher stärker depressiv sind. So ist es nicht verwunderlich, daß verschiedene Studien keine Erhöhung der Wahrscheinlichkeit für eine Demenz im Verlauf zeigten (Meats et al., 1991; Hinrichsen, 1992; Alexopoulos et al., 1996). Studien, in denen alte, depressive Patienten mit einem zusätzlichen Demenz-Syndrom daraufhin im Längsschnitt untersucht wurden, wieviele von ihnen dement wurden, seien im folgenden aufgeführt:

In einer ersten Untersuchung von Murphy (1983) (n = 124) waren nach einem Jahr 3 % dement. In einem jeweils zweijährigen Beobachtungszeitraum wurden bei Rabins et al. (1984) (n = 17) 12 %, bei Reynolds et al. (1986) (n = 16) 50 %, sowie bei Pearlson et al. (1989) (n = 11) 9 % dement. Bei Reding et al. (1985) (n = 27) wurden innerhalb von drei Jahren 57 %, bei Bulbena & Berrios (1986) (n = 22) 52 % dement. Ähnliche Raten ergab auch eine große Liverpooler Bevölkerungsstudie (Copeland et al., 1992) (n = 21). Nach 3 Jahren waren 24 % dement, und 28 % zeigten eine stärkere bzw. zumindest persistierende kognitive Beeinträchtigung. Daß die Länge des Follow-ups eine Rolle spielt, zeigt eindrucksvoll die Untersuchung von Kral & Emery (1989) (n = 44), wobei 43 % nach zwei Jahren und 89 % nach 8 Jahren dement geworden waren.

Erscheint lt. Verlag 1.1.2000
Sprache deutsch
Themenwelt Geisteswissenschaften Psychologie
Medizin / Pharmazie Medizinische Fachgebiete Neurologie
Medizin / Pharmazie Medizinische Fachgebiete Psychiatrie / Psychotherapie
Medizin / Pharmazie Pflege
ISBN-10 3-933151-56-2 / 3933151562
ISBN-13 978-3-933151-56-8 / 9783933151568
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