Grundzüge eines ganzheitlichen Controlling
De Gruyter Oldenbourg (Verlag)
978-3-486-58343-4 (ISBN)
Dr. rer. pol. Armin Müller, Studium der VWL an der Uni Augsburg;1980 Promotion; danach Berufspraxis in der Privatwirtschaft, bei einer großen WP-Gesellschaft (DTG) und der Bosch-Siemens Hausgeräte GmbH; Professur an der FH München für Managementlehre und Betriebliches Rechnungswesen;seit WS 1996 Professur an der FH Ingolstadt für Managementlehre, Kostenrechnung und Kostenmanagement sowie Controlling.
Das Zeitalter zunehmender Diskontinuitäten und Komplexität: Merkmale gegenwärtiger und künftiger In- und Umweltbedingungen für Unternehmungen. Auswirkungen auf das System Unternehmung. Antworten der betriebswirtschaftlichen Theorie. Beurteilung herkömmlicher Controlling-Konzepte bezüglich ihrer Eignung zum Diskontinuitäten-Management: Inhaltliche Abgrenzung des Controlling-Gegenstandes. Der Stellenwert von operativem bzw. strategischem Controlling. Zusammenfassende Beurteilung. Anwendungsorientierte Gestaltung eines ganzheitlichen Controlling. Allgemeine Voraussetzungen. Ganzheitlich-vernetzende Problemlösungsansätze. Beispielhafte Gestaltung eines Umwelt-Controlling-Systems.
3 Die Methodik des vernetzten Denkens als Ansatz zur Bewältigung von Diskontinuitäten (S. 135-136)
3.1 Allgemeine Voraussetzungen
Aus den bisher gemachten Ausführungen müsste deutlich geworden sein, dass es einen Controlling- Ansatz, der sich ganzheitlich nennen könnte, bisher nicht gibt. Zwar wird in der betriebswirtschaftlichen Literatur, insbesondere zum Themenbereich Controlling, zunehmend eine ganzheitliche Sicht- und Vorgehensweise gefordert, ohne jedoch im Regelfall die daraus abzuleitenden Anforderungen zu beachten. So bringt Horvath am Anfang seines Standardwerks "Controlling" ein Anwendungsbeispiel der Fa. Signal Versicherungen, das seiner Ansicht nach den Versuch darstellt, einen ganzheitlichen Controllingansatz zu konzipieren. Das Controlling-System der Fa. Signal geht über das traditionelle Controllingverständnis jedoch nicht hinaus. Insbesondere wird die Vernetzung der Einflussfaktoren auf die Wettbewerbsposition der Unternehmung nicht explizit herausgearbeitet. Was bisher vorliegt, sind Mosaiksteinchen zu einem ganzheitlich-vernetzenden Controlling-Ansatz, die vor allem von Autoren der St. Galler Managementschule wie Ulrich H., Gomez, Probst, Malik und Siegwart, entwickelt wurden (siehe auch: Mann). Impulse kommen wiederum von der Praxis, die die zugrunde liegenden Gedankengänge zum Teil aufnimmt und versucht diese bei der Bewältigung komplexer Problemsituationen anzuwenden.
In den folgenden Kapiteln soll nun versucht werden, eine grundlegende Systematik für die Bewältigung komplexer Problemsituationen abzuleiten. Als Ausgangspunkt dient das in Kap. 1.3.1 abgeleitete Wissenschaftsverständnis, nach dem Ausgangspunkt einer jeden Wissenschaft Probleme sind und sich dementsprechend jede wissenschaftliche Tätigkeit als Problemlösungsprozess auffassen lässt. Eine wissenschaftliche Durchdringung des Controlling- Gegenstandes muss diese Sichtweise als Ausgangspunkt ihrer Forschungsbemühungen voranstellen. Gerade die zunehmenden Diskontinuitäten lassen einen dringenden Bedarf an adäquaten Problemlösungsinstrumenten entstehen (siehe Abb. 1.6 auf Seite 15). Die idealtypische Entwicklung eines Controlling-Systems für die Unternehmung sieht dann vor, dass den jeweiligen Organisationseinheiten ein ausreichendes Instrumentarium zur Kontrolle und Selbststeuerung zur Verfügung gestellt wird. Ebenso wurde bereits herausgestellt, dass die systemorientierte Sichtweise der Unternehmung einen tauglichen Ansatz bietet, diese neuartigen Probleme besser als die herkömmlichen Ansätze einer Lösung näher zu bringen. Mit dem Systemansatz wird eine Perspektive, ein Raster, geboten, mit der bzw. mit dem Probleme erfasst und Phänomene analysiert werden können. Der systemtheoretische Ansatz stellt "Werkzeuge" bereit, die helfen (können), die komplexe Realität zu strukturieren und zu verarbeiten.
Die Hauptaufgabe des Controllers besteht demzufolge darin, bei der Gestaltung des Systems Unternehmung – in Richtung eines komplexitätsverarbeitenden Systems – entscheidend mitzuwirken. Dabei kann sich der Controller der Systematik und des Instrumentariums der Systemanalyse bedienen. Die Auswahl der anzuwendenden (System-) Technik muss sich dabei am systemischen Charakter orientieren, d. h. die Komplexität der Problemsituation darf nicht zerstört werden, sondern es muss die Möglichkeit eröffnet werden, sie zu verringern. Allerdings darf diese Art von Systemanalyse nicht missverstanden werden. Die damit gewonnenen Informationen weisen zwangsläufig keinen allzu hohen Detaillierungs- bzw. Präzisionsgrad auf. Ältere Ansätze der Systemanalyse bzw. Systemtechnik, die noch weitgehend mit mathematischen Methoden des Operations Research arbeiten,
Erscheint lt. Verlag | 15.12.2008 |
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Reihe/Serie | Lehrbuch |
Verlagsort | Berlin/München/Boston |
Sprache | deutsch |
Maße | 170 x 240 mm |
Gewicht | 808 g |
Themenwelt | Wirtschaft ► Betriebswirtschaft / Management ► Controlling / Kostenrechnung |
Wirtschaft ► Betriebswirtschaft / Management ► Rechnungswesen / Bilanzen | |
Wirtschaft ► Betriebswirtschaft / Management ► Unternehmensführung / Management | |
Schlagworte | Betriebswirtschaftslehre • Buch • Bund • Controlling • Controlling; Einführung • Dynamik • Erfolg • Erfolgsrezept • ETYMOLOG. • Familiennamen • Frist • Ganzheit • Ganzheitliches Controlling • Ganzheitliches Management • Gehen • Gericht • Gewinn • GUGGENHEIMER • Hebung • Holismus • Integriertes Management • Komplexe • Komplexität • Kosten • Kostensenkung • Lehre • Lehren • LEXIKONJÜD. • Management • Organisation • Organisationen • Praxis • Rang • Reben • Rezepte • Strebe • Studiere • Studieren • Studierende • Theorie • Versuch • Wirtschaftswissenschaften • Zukunft |
ISBN-10 | 3-486-58343-3 / 3486583433 |
ISBN-13 | 978-3-486-58343-4 / 9783486583434 |
Zustand | Neuware |
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