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Börse für Beamte -  Benjamin Offenberger

Börse für Beamte (eBook)

Spiegel-Bestseller
Warum auch Staatsdiener vorsorgen müssen - und wie das einfach und erfolgreich geht
eBook Download: EPUB
2025 | 1. Auflage
250 Seiten
Börsenbuchverlag
978-3-86470-973-9 (ISBN)
Systemvoraussetzungen
21,99 inkl. MwSt
(CHF 21,45)
Der eBook-Verkauf erfolgt durch die Lehmanns Media GmbH (Berlin) zum Preis in Euro inkl. MwSt.
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  • Zahlungsarten anzeigen
Beamte sind so gut versorgt, dass sie sich nicht um die Geldanlage kümmern müssen? Falsch, sagt Ben Offenberger, selbst Beamter - und Investor. Er weiß aus Erfahrung: Gegen Pensionslücken oder unvorhergesehene Ausgaben müssen sich auch Staatsdiener wappnen. Offenberger führt grundlegend an das Thema Geldanlage und Börse heran, aber immer mit der spezifischen Situation von Beamten im Blick. Er erklärt, weshalb auch für Beamte private Vorsorge wichtig ist, wie Börse funktioniert, welche Investmentvehikel und -strategien es gibt, welche psychologischen Fallen lauern und welche Vorteile Beamte beim Investieren genießen. 'Börse für Beamte' ist eine punktgenaue Einführung in die Welt von Aktien, Dividenden, ETFs und Co.

Ben Offenberger ist Beamter, leidenschaftlicher Privatinvestor und Finanzblogger. Unter dem Namen 'beamten­investor' teilt er auf seinem Blog und auf Instagram seine Investmenterfahrungen. Für ihn ist es eine Herzensangelegenheit, seine knapp 90.000 Follower zu motivieren, sich aktiv um ihre Altersvorsorge zu ­kümmern und Ängste und Vorbehalte zum Thema Geldanlage abzubauen.

Ben Offenberger ist Beamter, leidenschaftlicher Privatinvestor und Finanzblogger. Unter dem Namen "beamten­investor" teilt er auf seinem Blog und auf Instagram seine Investmenterfahrungen.  Für ihn ist es eine Herzensangelegenheit, seine knapp 90.000 Follower zu motivieren, sich aktiv um ihre Altersvorsorge zu ­kümmern und Ängste und Vorbehalte  zum Thema Geldanlage abzubauen.

1.1


Der privilegierte Beamte? Rente versus Pension


Die Altersvorsorge in Deutschland ist ein komplexes und vielschichtiges Thema, das oft kontrovers diskutiert wird. Insbesondere der Vergleich zwischen der gesetzlichen Rente für Arbeitnehmer und der Pension für Beamte führt häufig zu hitzigen Debatten. Doch was steckt wirklich hinter den Schlagzeilen, die Beamten ein übermäßig privilegiertes Alterseinkommen zuschreiben? In diesem Kapitel wollen wir einen detaillierten Blick auf beide Systeme werfen und herausfinden, wie sie funktionieren, welche Sicherungsziele sie verfolgen und wie sich die Realität von den verbreiteten Vorurteilen unterscheidet. Dabei werden wir nicht nur die Unterschiede und Gemeinsamkeiten der beiden Systeme beleuchten, sondern auch die Herausforderungen und Notwendigkeiten aufzeigen, die beide Altersvorsorgemodelle mit sich bringen.

Wie die gesetzliche Rente funktioniert


„Die Rente ist sicher“ – in vielen Köpfen hat sich dieser Satz für alle Zeiten eingebrannt. Ausgesprochen hat ihn der damalige Bundesarbeitsminister Norbert Blüm im Bundestagswahlkampf 1986. Elf Jahre später, im Oktober 1997, sollte er ihn im Bundestag noch einmal wiederholen. An diesem Tag wurde das Rentenreformgesetz der damaligen schwarz-gelben Regierungskoalition verabschiedet. Dieses sah unter anderem die Einführung eines sogenannten demografischen Faktors vor. Wegen der niedrigen Geburtenrate und der gleichzeitig immer weiter steigenden Lebenserwartung wurde außerdem eine Absenkung des Rentenniveaus von 70 auf 64 Prozent beschlossen.

Von den Werten der 1990er-Jahre können heutige Rentner allerdings nur noch träumen. Das Rentenniveau in Deutschland liegt aktuell bei lediglich 48 Prozent und nach Berechnungen des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales könnte es bis 2030 auf unter 43 Prozent sinken. Deshalb wird von politischer Seite deutlich gemacht, dass jeder zukünftige Rentenempfänger eine zusätzliche private Vorsorge aufbauen sollte. Wie notwendig dies ist, wird leider nicht vehement genug betont. Und zukünftige Pensionsbezieher werden dabei überhaupt nicht angesprochen.

Was kommt raus?


Die gesetzliche Rentenversicherung ist vor allem als Pflichtversicherung für Arbeitnehmer konzipiert. Die Finanzierung des Systems beruht auf einem Umlageverfahren, Ausgaben werden also aus aktuellen Einnahmen bestritten. Dieses System wurde 1957 unter Bundeskanzler Adenauer eingeführt und löste das bis dahin geltende, aber praktisch nie angewandte Kapitaldeckungsverfahren ab. Seit diesem Zeitpunkt kommt die jeweils im Erwerbsleben stehende Generation für die Ansprüche der Rentenbezieher auf.

Während der Phase der Erwerbstätigkeit sammelt ein Arbeitnehmer Rentenpunkte. Zur Berechnung dieser Rentenpunkte orientiert man sich in der Regel an einem durchschnittlichen rentenversicherungspflichtigen Arbeitnehmer, dem sogenannten Eckrentner. Dieser wurde zu rein statistischen Zwecken entwickelt und hat fiktiv immer genau so viele Beiträge in die Rentenversicherung eingezahlt wie alle Beitragszahler im Durchschnitt. Hierfür wird pro Jahr ein Rentenpunkt erarbeitet. Die aus diesem Einkommen errechnete Rente, eben die Eck- oder Standardrente, dient dann zur Berechnung des bereits angesprochenen Rentenniveaus. Dabei wird allerdings davon ausgegangen, dass der Eckrentner 45 Jahre lang durchgehend gearbeitet und entsprechende Rentenbeiträge entrichtet hat. Zeiten der Arbeitslosigkeit, der Kindererziehung oder eine Frühverrentung werden dabei außer Acht gelassen. Da sich das aktuelle Rentenniveau von 48 Prozent immer auf den Eckrentner bezieht, sind die tatsächlichen Rentenhöhen oft erheblich niedriger. Vor allem bei Frauen, die wegen der Kindererziehung zeitweise überhaupt nicht oder länger in Teilzeit gearbeitet haben, liegt die tatsächliche Höhe der Zahlung dann deutlich unter 48 Prozent.

Doch zurück zum Eckrentner: Dieser verdient immer den Durchschnitt aller rentenversicherungspflichtigen Arbeitnehmer. Im Jahr 2023 waren das etwas über 45.000 Euro brutto. Hierfür erhält er einen Rentenpunkt. Der durchschnittliche Verdienst wird jährlich angepasst. Verdient man selbst mehr oder weniger, vermindern oder erhöhen sich die erarbeiteten Rentenpunkte entsprechend. Mehr als zwei Rentenpunkte pro Jahr kann man derzeit allerdings nicht erhalten, da über der Beitragsbemessungsgrenze keine Rentenversicherungsbeiträge mehr entrichtet werden. Die tatsächliche Berechnung der Rente ist dann relativ einfach: Am Ende des aktiven Arbeitslebens werden die gesammelten Punkte mit dem Rentenwert multipliziert. Dieser beträgt derzeit 39,32 Euro und steigt jährlich entsprechend der Entwicklung der Löhne und Gehälter an. Wer sich also während seines Arbeitslebens wie der Eckrentner 45 Rentenpunkte erarbeitet hat, erhält derzeit eine Rente von 1.769 Euro. Hierbei handelt es sich um den Bruttobetrag, von dem noch Beiträge zur Kranken- und Pflegeversicherung abgehen. Zusätzlich können Steuern anfallen. Wer im Jahr 2023 in Rente gegangen ist, muss einen Anteil von 83 Prozent seiner Rente versteuern. Dieser Satz steigt jedes Jahr an, zukünftig um einen halben Prozentpunkt pro Jahr.

Leider weichen die tatsächlichen Rentenhöhen teilweise erheblich von den knapp 1.800 Euro des Eckrentners ab. Im Durchschnitt betrug die tatsächliche Rente 2023 nach 45 Beitragsjahren 1.543 Euro. Unterscheidet man dabei nach Geschlecht, lagen Männer bei 1.637 Euro und Frauen bei 1.323 Euro. Bei weniger Beitragsjahren sinken diese Zahlen dann noch weiter ab.

Warum funktioniert das langfristig nicht?


Die Umlagefinanzierung der Rentenzahlungen sorgt dafür, dass die laufenden Ausgaben zum größten Teil aus den laufenden Einnahmen, also den Beitragszahlungen bestritten werden. Zusätzlich muss der Topf jährlich mit einem Bundeszuschuss aufgefüllt werden. Die von den aktiven Arbeitnehmern eingezogenen Beiträge fließen direkt weiter an die aktuellen Rentenbezieher. Man muss kein Genie sein, um zu erkennen, dass dieses System nur so lange funktioniert, wie die Einnahmen auch die Ausgaben decken. Während im Jahr 1960 auf einen Rentner noch sechs Beitragszahler kamen, sank dieses Verhältnis Anfang der 1990er-Jahre auf 2,7 ab. Heute müssen 2,1 Beitragszahler für einen Rentner aufkommen. Dieses Verhältnis wird sich weiter verschlechtern, da nach und nach die geburtenstarken Jahrgänge von 1955 bis 1965, die als Babyboomer bezeichnet werden, in Rente gehen. Nach Berechnungen des Instituts der deutschen Wirtschaft könnte es bis 2050 auf 1,3 absinken.

Zwar ist die absolute Zahl der Beitragszahler in den vergangenen 30 Jahren um 21 Prozent gestiegen, gleichzeitig nahm die Zahl der Rentner aber um 56 Prozent zu. Dieses Ungleichgewicht sorgt dafür, dass der Bundeszuschuss dauerhaft steigen muss, um die Rentenzahlungen trotz Kürzungen weiter finanzieren zu können. Die staatlichen Zahlungen an die Rentenkasse summierten sich im Jahr 2023 auf über 112 Milliarden Euro.

Nach politischen Berechnungsgrößen gilt ein Rentenniveau von 53 Prozent als lebensstandardsichernd. Ohne zur genauen Berechnung dieser Größe ins Detail zu gehen, setze ich allerdings ein großes Fragezeichen dahinter. Fakt ist auf jeden Fall, dass dieses Niveau bereits jetzt unterschritten ist und aller Wahrscheinlichkeit nach weiter absinken wird. Selbst 45 Jahre Beitragszahlung in die gesetzliche Rentenkasse reichen nicht mehr aus, um mit der Rente den Lebensstandard zu sichern. Die Lösung für dieses Problem soll das 3-Säulen-Modell liefern. Dabei gilt die gesetzliche Rente als Basisabdeckung. Diese soll ergänzt werden durch eine betriebliche Altersvorsorge. Die dritte Säule stellt schließlich die private Vorsorge dar. Sie kann unter anderem durch Investitionen an der Börse abgedeckt werden. Mittlerweile ist der Dreiklang aus gesetzlicher, betrieblicher und privater Vorsorge in der breiten Gesellschaft angekommen. Interessanterweise findet eine derartige Diskussion im Beamtenbereich nicht statt. Private Vorsorge wird dort oftmals als nicht notwendig erachtet. Warum diese aber tatsächlich ein Thema sein muss, werden wir noch sehen.

Wir können festhalten: Die gesetzliche Rente ist alles andere als sicher. Auch Norbert Blüm musste dies zum 125-jährigen Jubiläum der gesetzlichen Rentenversicherung im Jahr 2014 zugeben: „Wenn das Rentenniveau weiter so sinkt wie in den letzten Jahren, dann kommt man in die Nähe der Sozialhilfe, was die Rentenversicherung nicht nur um ihren guten Ruf bringt, sondern auch um ihre soziale Sicherungsfunktion.“

Was haben Beamte mit der Rente zu tun?


Was hat die Darstellung der gesetzlichen Rente nun in einem Buch über Altersvorsorge für Beamte zu suchen? Zum einen ist es wichtig, die Grundzüge der Unterschiede zwischen gesetzlicher Rente und Pension zu kennen. Zum anderen können sich auch viele Beamte dem System der Rente zumindest nicht ganz entziehen.

Meine Beamtenkarriere begann an der Fachhochschule für öffentliche Verwaltung im baden-württembergischen...

Erscheint lt. Verlag 23.1.2025
Verlagsort Kulmbach
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Beruf / Finanzen / Recht / Wirtschaft Geld / Bank / Börse
Wirtschaft Betriebswirtschaft / Management
Schlagworte Aktien • Altersvorsorge • Anlagestrategien • Anleihen • Beamteninvestor • Benjamin Offenberger • Börse für Beamte • Börsenpsychologie • Derivate • Dividende • Einsteigerwissen • ETFs • Fonds • Pension • Pensionslücke • Psychologische Fallen
ISBN-10 3-86470-973-3 / 3864709733
ISBN-13 978-3-86470-973-9 / 9783864709739
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