Babyboomer in Unternehmen (eBook)
216 Seiten
Haufe Verlag
978-3-648-17971-0 (ISBN)
Dr. Meike Terstiege ist selbstständige Beraterin und Trainerin zu 'Marketing & HR - von ZOOMER bis BOOMER'. Als @DOCMARKETEER berät sie Unternehmen zu digitalem, strategischem und HR-Marketing, zur Auswahl und Steuerung von Agenturen sowie zu Campus Recruiting und Hochschulmarketing. Sie ist Herausgeberin und (Co-)Autorin zahlreicher Fachartikel und -bücher (u. a. 'Effiziente Marketingkommunikation', 'Digitales Marketing', 'KI in Marketing und Sales', 'Marketing Automation', 'Diversität in Marketing und Sales', 'Mensch. Marke. Manipulation.' sowie 'Die DNA der Generation Z'). Sie ist als Hochschuldozentin aktiv, studierte Wirtschaftspsychologie an der Universität Mannheim, promovierte berufsbegleitend am Marketing-Lehrstuhl der TU Dortmund und war im Strategischen Marketing auf Unternehmensseite sowie auf Agenturseite tätig.
Meike Terstiege Dr. Meike Terstiege ist selbstständige Beraterin und Trainerin zu "Marketing & HR - von ZOOMER bis BOOMER". Als @DOCMARKETEER berät sie Unternehmen zu digitalem, strategischem und HR-Marketing, zur Auswahl und Steuerung von Agenturen sowie zu Campus Recruiting und Hochschulmarketing. Sie ist Herausgeberin und (Co-)Autorin zahlreicher Fachartikel und -bücher (u. a. "Effiziente Marketingkommunikation", "Digitales Marketing", "KI in Marketing und Sales", "Marketing Automation", "Diversität in Marketing und Sales", "Mensch. Marke. Manipulation." sowie "Die DNA der Generation Z"). Sie ist als Hochschuldozentin aktiv, studierte Wirtschaftspsychologie an der Universität Mannheim, promovierte berufsbegleitend am Marketing-Lehrstuhl der TU Dortmund und war im Strategischen Marketing auf Unternehmensseite sowie auf Agenturseite tätig.
1.1 WIRTSCHAFTSSTANDORT. Deutschland.
Die Hürden des Wirtschaftsstandorts Deutschland im Zuge des Fachkräftemangels zeigen sich längst auf dem deutschen Arbeitsmarkt. Dieser entwickelt sich immer deutlicher von einem Arbeitgeber- zu einem Arbeitnehmermarkt. Vorbei sind die Zeiten, in welchen Arbeitgeber unter den für sie geeignetsten und besten Bewerber:innen wählen konnten, nur die Qualifiziertesten einstellten und sich im Recruiting-Prozess unbegrenzt Zeit lassen konnten. Heute müssen Unternehmen umdenken. Sie müssen neue Wege gehen, damit es ihnen gelingt, einen der wichtigsten Erfolgsfaktoren – qualifizierte Mitarbeiter:innen – für sich zu gewinnen und an sich binden zu können. Der Mangel an qualifizierten Mitarbeiter:innen ist als wirtschaftliche Wachstumsbremse im Zuge dessen auch in den Medien, in der Politik und in der Gesellschaft zu einem allgegenwärtigen und viel diskutierten Thema geworden. Denn: Von den Folgen des demografischen Wandels sind nicht nur die Unternehmen aller Größen und Branchen betroffen, sondern wir alle (Handelsblatt Research Institute & Roland Berger 2023).
ARBEITSKRÄFTE. Deutschlands Arbeitnehmer:innen verändern sich.
Die Arbeitnehmerschaft in Deutschland wird demzufolge nicht nur älter, sondern auch kleiner. Der demografische Wandel zeigt deutlich, dass die deutsche Gesellschaft und der deutsche Arbeitsmarkt nicht allein durch immer mehr Ältere gekennzeichnet sind, sondern bereits seit Langem zu wenig Vielfalt hinsichtlich einer heterogenen Arbeitnehmerschaft zeigen und an zu geringen Geburtenraten kranken.
Deutschlands Arbeitskräfte werden weniger.
Deutschland hatte 2022 mit mehr als 84 Millionen Einwohner:innen zwar einen neuen Bevölkerungsrekord erreicht. Doch das darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass Deutschland einen demografischen Wandel durchläuft: Die Zahl der Menschen schrumpft deutlich, die Bevölkerungsstruktur verändert sich drastisch in Richtung einer stark überalternden Gesellschaft. Dies wiederum wird langfristig spürbare Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt und damit auf die deutsche Wirtschaft haben. (Handelsblatt Research Institute & Roland Berger 2023).
Deutschlands Arbeitskräfte werden älter.
Deutschland wird seit Jahren immer älter, die Lebenserwartung der Deutschen steigt weiter und weiter. Laut Statistischem Bundesamt wird bis Mitte der 2030er-Jahre fast jede:r Dritte, der oder die sich derzeit im erwerbsfähigen Alter befindet, das Renteneintrittsalter erreichen. Die Babyboomer setzen sich zur Ruhe, es fehlt an beruflichem Nachwuchs. Damit verschiebt sich das statistische Verhältnis der Generationen untereinander – mit drastischen Folgen für den deutschen Arbeitsmarkt (Handelsblatt Research Institute & Roland Berger 2023).
Deutschlands Arbeitskräfte sind (zu) wenig weiblich und vielfältig.
Zwar ist die Erwerbstätigenquote von Frauen in den letzten Jahren deutlich gestiegen, doch die Aktivierung der »weiblichen Reserve« kompensiert die Auswirkungen des demografischen Wandels auf den Arbeitsmarkt nur wenig. Weitere Entlastung könnten die Zuwanderung qualifizierter Fachkräfte oder die Qualifizierung von Migrant:innen bringen, jedoch werden die ca. 400.000 Zuwanderer, die Deutschland jährlich bräuchte, um den demografischen Wandel auszugleichen, dauerhaft nur schwer zu erreichen sein (Handelsblatt Research Institute & Roland Berger 2023).
ARBEITSMARKT. Arbeitgeber verändern sich.
Im Zuge des demografischen Wandels und des Fachkräftemangels zeigen sich deutliche Verschiebungen auf dem Arbeitsmarkt. Gewohnte Machtverhältnisse zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmer:innen verschieben sich nicht nur deutlich, sondern teils drastisch. Veraltete Strukturen werden aufgerissen, Prozesse neu gedacht.
Deutschlands neuer Arbeitnehmermarkt.
Der (demografische) Wandel und der Fachkräftemangel haben nicht nur Auswirkungen auf einzelne Unternehmen, sie haben auch gesamtwirtschaftliche Konsequenzen. Wenn (gut ausgebildete) Arbeitskräfte rar sind, führt dies zu höheren Löhnen und zu steigenden Arbeitskosten. Tatsächlich zeigt sich daher im Verhältnis von Beschäftigten und Arbeitgebern eine Machtverschiebung. Heute geht es immer mehr darum, Mitarbeiter:innen zu gewinnen und zu binden, als sie in strikten Auswahlprozessen »auszusieben«. Die harten Assessment-Center der 1990er-Jahre, bei denen Kandidat:innen unter anderem mittels Stressinterviews und konkurrenzzentrierter Gruppenübungen selektiert wurden, haben längst ausgedient. Der »War for Talents«, früher ein Phänomen bei der Gewinnung sogenannter High Potentials, ist längst zum »Kampf um Köpfe« und zum Alltag von HR-Abteilungen geworden. Dieser Kampf um Köpfe, bei dem es allein um das Besetzen unbesetzter Stellen geht – und nicht mehr um das Finden und Binden der besten Talente –, bestimmt immer mehr das Recruiting vieler Unternehmen. Die HR-Aufgaben werden somit größer, zumal beispielsweise die neu in den Arbeitsmarkt eintretende Generation Z und die in den Startlöchern stehende Generation ALPHA teils völlig andere Werte und Vorstellungen haben als die Babyboomer oder Best Ager der Generation X, für die harte Arbeit und Leistungsethos häufig im Lebensmittelpunkt standen – massive Überstunden eingeschlossen (Handelsblatt Research Institute & Roland Berger 2023).
Deutschlands Unternehmen forcieren HR-Themen.
Deutschland befindet sich als Wirtschaftsstandort somit in einem Wandel, der von verschiedenen Faktoren beeinflusst wird. Einer der wichtigsten Einflussfaktoren ist dabei das neue Kräfteverhältnis auf dem Arbeitsmarkt, das den Arbeitnehmer:innen deutlich mehr Möglichkeiten gibt, ihre beruflichen Vorstellungen durchzusetzen. Denn neben dem Gehalt spielen für viele Arbeitnehmer:innen heute unter anderem auch die Flexibilität von Arbeitszeit und Arbeitsort (die sogenannte Arbeitszeit- und Arbeitsortsouveränität) eine entscheidende Rolle bei der Wahl ihres Arbeitgebers. Studien verdeutlichen, dass (altersunabhängig) vielen Fach- und Führungskräften nicht nur ein adäquates Einkommen wichtig ist, sondern auch weitere Aufstiegschancen, Möglichkeiten zur Weiterentwicklung und Weiterbildung, eine positive Unternehmenskultur und sinnvolle berufliche Aufgaben (Handelsblatt Research Institute & Roland Berger 2023).
Deutschlands Arbeitsprozesse werden automatisiert.
Als eine der Antworten auf den Fachkräftemangel und auf der Suche nach mehr Effizienz rückt die Automatisierung zahlreicher Unternehmensbereiche und -aufgaben zunehmend in den Fokus des Managements von Unternehmen. Automatisierte Prozesse helfen, die Effizienz zu steigern, vor allem jedoch den Mangel an Fachkräften und das Ausscheiden erfahrener Mitarbeiter:innen auszugleichen. Durch die Auslagerung von Routinetätigkeiten an beispielsweise Maschinen und KI-unterstützte Software oder durch die Automatisierung standardisierter Prozesse können sich die vorhandenen beziehungsweise verbleibenden Fachkräfte auf anspruchsvollere, wertschöpfendere und komplexere Aufgaben konzentrieren. Das Gros an Routine- und Standardaufgaben muss in vielen Branchen dank Automatisierung und KI nicht mehr durch »echte« Mitarbeiter:innen erledigt werden (Handelsblatt Research Institute & Roland Berger 2023).
Deutschlands Talente werden aus- und weitergebildeter.
Der Einsatz neuer Technologien erfordert jedoch eine weitere Qualifikation aller Arbeitskräfte, insbesondere wenn es an (qualifizierten) Fachkräften mangelt. Durch das Re- und Upskilling (d. h. das Aneignen neuer Fähigkeiten beziehungsweise den Ausbau vorhandener Fähigkeiten) von Mitarbeiter:innen können Unternehmen sicherstellen, dass die Beschäftigten den Anforderungen der digitalen und KI-geprägten Arbeitswelt gewachsen sind. Neben der Qualifikation von Arbeitskräften ist auch das Erhalten des vorhandenen Wissens älterer Mitarbeiter:innen entscheidend für die Sicherung der unternehmensinternen Produktivität und des Unternehmenserfolgs. Unternehmen sollten daher Strategien für ein langfristiges Wissensmanagement implementieren und dabei ältere Mitarbeiter:innen unter anderem als Mentor:innen oder Coaches für jüngere Generationen einsetzen. (Handelsblatt Research Institute & Roland Berger 2023)
Deutschlands Sozialsystem wird herausgefordert.
Der demografische Wandel stellt auch die Sozialversicherungen vor Probleme, da die Anzahl der Erwerbstätigen sinkt und die Zahl der Ruheständler steigt. Dies kann zu einem (deutlichen) Anstieg der Beiträge und einem Rückgang des Sicherungsniveaus führen. Eine Erhöhung der Beschäftigung und das Binden älterer Mitarbeiter:innen an Unternehmen könnte daher nicht nur den Mangel an Arbeitskräften ausgleichen, sondern auch die Finanzierbarkeit der sozialen Sicherungssysteme in Deutschland stärken. (Handelsblatt Research Institute & Roland Berger 2023)
Deutschlands Unternehmen werden effizienter.
Angesichts des Fachkräftemangels ist es für die Arbeitgeber in Deutschland ebenfalls von zunehmender Bedeutung, die Wertschöpfung pro Arbeitsstunde zu maximieren. Die Weltwirtschaft hat bereits seit der Industrialisierung wiederholt vergleichbare Phasen einer Beschleunigung der Produktivitätssteigerung erlebt, die vorrangig auf technologischen Innovationen basiert. Die aktuellen Leittechnologien wie Robotik, künstliche Intelligenz (KI) oder Cloud-Computing haben dabei das Potenzial, Unternehmen erhebliche Produktivitätssprünge zu ermöglichen. Im Dienstleistungsbereich unterstützen digitale Tools...
Erscheint lt. Verlag | 31.10.2024 |
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Reihe/Serie | Haufe Fachbuch |
Verlagsort | Freiburg |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Wirtschaft ► Betriebswirtschaft / Management |
Schlagworte | Arbeitnehmer • Arbeitszeitmodell • Babyboomer • Fachkräftemangel • Generation • Gen Y • gen z • Meike Terstiege • Organisationen • Reaktivieren • Rente • Rentenalter • Unternehmen |
ISBN-10 | 3-648-17971-3 / 3648179713 |
ISBN-13 | 978-3-648-17971-0 / 9783648179710 |
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