Nicht aus der Schweiz? Besuchen Sie lehmanns.de

Die richtige Entscheidung finden (eBook)

Acht Maximen zur Lösung komplexer Geschäftsprobleme
eBook Download: EPUB
2024 | 1. Auflage
184 Seiten
Haufe Verlag
978-3-648-17754-9 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Die richtige Entscheidung finden -  Oliver Banz,  Stefan Schweyer
Systemvoraussetzungen
34,99 inkl. MwSt
(CHF 34,15)
Der eBook-Verkauf erfolgt durch die Lehmanns Media GmbH (Berlin) zum Preis in Euro inkl. MwSt.
  • Download sofort lieferbar
  • Zahlungsarten anzeigen
Wie kann man das Richtige tun? Oliver Banz und Stefan Schweyer geben mit ihren acht Maximen eine praxisnahe Orientierung, wie im unternehmerischen Alltag die richtige Entscheidung getroffen werden kann: Unternehmenszweck, Menschlichkeit, Glückseligkeit, Wahrhaftigkeit, Verantwortung, Rationalität, Fairness und Nachhaltigkeit. In dem Maximenset integrieren sie ihre Erfahrung und die christlich-abendländische Tradition zu einer ganzheitlichen Sichtweise. Anhand von Fallbeispielen wie dem Einstellen und Entlassen von Mitarbeitenden oder dem Untergang der Credit Suisse werden die Maximen getestet und diskutiert. Sie bieten eine Ausgangslage, um die eigene Entscheidungsfindung zu hinterfragen und weiterzuentwickeln. Inhalte: - Entscheiden heißt: eine Möglichkeit Wirklichkeit werden lassen - Warum Entscheidungen durch Maximen geleitet sind - Das Richtige tun: bewusst entscheiden und die Tragweite von Entscheidungen beachten - Einführung in die acht Maximen: Unternehmenszweck, Menschlichkeit, Glück, Wahrhaftigkeit, Verantwortung, Rationalität, Fairness und Nachhaltigkeit - Rolle des Unternehmenszwecks bei der Entscheidungsfindung - Konkrete Beispiele aus der Praxis und LösungsvorschlägeDie digitale und kostenfreie Ergänzung zu Ihrem Buch auf myBook+: - E-Book direkt online lesen im Browser - Persönliche Fachbibliothek mit Ihren BüchernJetzt nutzen auf mybookplus.de.

Dr. iur. Oliver Banz, MBA (Chicago Booth), ist Leiter einer Investmentgesellschaft für erneuerbare Energien. Er war als Rechtsanwalt und Unternehmensberater tätig, bevor er in verschiedenen Banken größere Führungsaufgaben in Front- und Stabsfunktionen übernahm.

Oliver Banz Dr. iur. Oliver Banz, MBA (Chicago Booth), ist Leiter einer Investmentgesellschaft für erneuerbare Energien. Er war als Rechtsanwalt und Unternehmensberater tätig, bevor er in verschiedenen Banken größere Führungsaufgaben in Front- und Stabsfunktionen übernahm. Stefan Schweyer Prof. Dr. Stefan Schweyer ist Ordentlicher Professor für Praktische Theologie an der Universitären Theologischen Hochschule STH Basel. Nach Studienzeiten in Basel und Chicago folgte die Promotion in Leuven (Belgien) und die Habilitation an der Universität Freiburg (Schweiz). Als freiberuflicher Berater und Coach begleitet er Kirchgemeinden und Leitungspersonen in Entwicklungsprozessen.

1.2 Das Richtige tun


1.2.1 Bewusst entscheiden


Der zentrale Grundsatz – »das Richtige tun« – richtet die Aufmerksamkeit auf das, worauf es ankommt: Machen wir das Richtige? Wie finden wir in einer komplexen ­Situation die richtige Entscheidung? Allein dadurch, dass man diese Frage stellt, wird das Fällen von Entscheidungen zu einem bewussten Prozess. Der Grundsatz lässt uns innehalten. Sie bewahrt uns davor, uns bei Entscheidungen von unbewussten Treibern leiten zu lassen.

Sich von unbewussten Treibern leiten zu lassen, erfordert keine Anstrengungen und keine Reflexion. Das geschieht automatisch. Es ist das, was uns »natürlich« antreibt. Natürliche Treiber sind tief in unser Menschsein eingeschrieben. Dazu gehören ganz fundamentale Triebe wie der Überlebens- und Selbsterhaltungstrieb. Dazu gehören aber auch Verhaltensorientierungen, die in unserer Gesellschaft weit verbreitet sind, mit denen wir aufgewachsen sind und an die wir uns so gewöhnt haben, dass wir sie kaum mehr als solche erkennen. Je nach Kontext können solche Treiber unterschiedlich aussehen. Zu solchen natürlichen Treibern gehören beispielsweise Bequemlichkeit, schneller Reichtum, Harmoniewunsch, Imagepflege, Neid und Habsucht. Natürliche Treiber haben durchaus auch positive Aspekte. Sie sind ja gerade deshalb tief im Menschsein verwurzelt, weil sie dem Menschen – in bestimmter Hinsicht – auch entsprechen. Unserer Meinung nach haben diese Treiber aber auch so negative Auswirkungen, dass sie nicht als Maximen dienen können. Den richtigen Weg sehen wir daher so, dass durch die Reflexion der Maximen auch diese unbewussten Treiber ins Bewusstsein geholt werden. So lassen sich deren positive Kräfte im Sinne der Maximen nutzen. Und durch die Orientierung an den Maximen können die negativen Auswirkungen der natürlichen Treiber eingegrenzt werden. Wir werden in den Maximenkapiteln gelegentlich auf solche natürlichen Treiber zurückkommen.

Der Grundsatz »das Richtige tun« leitet dazu an, die unmittelbaren Reaktionsmuster nicht einfach laufen zu lassen, sondern einen Zwischenhalt einzubauen und unbewusste Treiber zu entlarven.

1.2.2 Tragweite von Entscheidungen beachten


Der Grundsatz »das Richtige tun« hilft nicht nur, unbewusste Treiber zu reflektieren, sondern schärft auch das Bewusstsein für die Tragweite von Entscheidungen. Der Grundsatz weist darauf hin, dass Entscheidungen bedeutsam sind. Gerade weil es auf Entscheidungen ankommt, ist es wichtig, nicht irgendetwas zu tun, sondern das Richtige zu tun.

Wir gehen davon aus, dass Entscheidungen nicht belanglos sind. Natürlich gibt es unterschiedliche Arten von Entscheidungen. Und natürlich haben Entscheidungen unterschiedlich große Reichweiten von Konsequenzen. Mit dem zentralen Grundsatz »das Richtige tun« machen wir einerseits darauf aufmerksam, die Tragweite von Entscheidungen nicht zu unterschätzen.

Man könnte andererseits die Bedeutung von Entscheidungen auch überschätzen. Das könnte zur Entscheidungsaversion führen – also zu einer ängstlichen Zurückhaltung, überhaupt Entscheidungen zu fällen. Mit der Maxime der Verantwortung sagen wir, dass man sich um diese Entscheidungen nicht drücken kann. Es wäre eine verkehrte Sicht, wenn man diejenigen Entscheidungen gerne fällt, deren Bedeutung man eher gering einstuft, sich aber vor Entscheidungen drückt, die eine große Tragweite haben. Daher empfehlen wir, damit zu rechnen, dass Entscheidungen eine größere Tragweite haben, als man vielleicht zunächst vermutet, sich aber dadurch nicht vom Fällen einer Entscheidung abhalten zu lassen.

1.2.3 Nicht alles ist richtig


Wenn es darum geht, das Richtige zu tun, impliziert das, dass man auch das Nicht-Richtige tun könnte. Nicht alle Entscheidungs- und Handlungsoptionen sind gleichwertig. Deshalb sind Entscheidungen nicht gleichgültig. Es gibt bessere und schlechtere Optionen. Es gibt Falsches, Verkehrtes und Verdrehtes.

Die Merkmale des Richtigen lassen sich in der Gegenüberstellung zum Nicht-Richtigen fassen:

  • Das Richtige sucht eine Lösung. Der Grundsatz »das Richtige tun« beinhaltet eine lösungsorientierte Perspektive. Spannungen, Probleme, Konflikte werden berücksichtigt, aber nicht bewirtschaftet. Man bleibt nicht beim Negativen stehen und lässt sich nicht von Verzweiflungsgefühlen leiten. Die Ausrichtung auf das Richtige fördert eine positive Grundorientierung.

  • Das Richtige ist das möglichst Einfache. Nicht-richtige Entscheidungen verkomplizieren eine Ausgangslage. Sie erhöhen die Komplexität, statt sie zu reduzieren. Komplexitätsreduktion bedeutet, die Vielschichtigkeit und Komplexität des ­Lebens wahrzunehmen und anzuerkennen, in der Komplexität aber auch die großen Linien zu erkennen. Komplexitätsreduktion hilft, nicht nur die einzelnen Details, sondern das große Bild zu gewinnen. Ohne Komplexitätsreduktion wird man vor lauter Bäumen den Wald nicht mehr sehen und vor lauter Detailfixierung keine übergeordnete Perspektive mehr einnehmen (Rationalität).

  • Das Richtige ist das insgesamt Bestmögliche. Nicht-richtige Entscheidungen mögen besser sein, wenn man nur auf einen Faktor schaut, sie sind aber nicht optimal, wenn man alle Faktoren in Erwägung zieht. Die bestmögliche Entscheidung sucht das Pareto-Optimum, diejenige Lösung, bei der keine Optimierung mehr möglich ist, weil die Optimierung eines Faktors zu einer Verschlechterung anderer Faktoren und damit zu einem schlechteren Gesamtzustand führen würde. Das Bestmögliche ist dann erreicht, wenn ein höherer Einsatz von personellen und zeitlichen Ressourcen in den Entscheidungsprozess zu keinen besseren Entscheidungen führt.

  • Das Richtige ist nicht nur etwas Richtiges, sondern das Richtige. Kann man immer sagen, was genau das Richtige ist? Gibt es denn immer nur eine richtige Lösung? Aus der Sicht aller Beteiligten wird man das verneinen müssen. Es wird in unterschiedlichen Situationen unterschiedliche Lösungen geben, die von unterschiedlichen Personen als richtig bewertet werden. Uns interessiert hier die Perspektive des Entscheiders: Eine Entscheidung ist dann relevant und gefordert, wenn es darum geht, nicht nur etwas, sondern das Richtige zu tun. Wenn sich noch verschiedene Optionen als gleich richtig darstellen, wäre das im Entscheidungsprozess zu berücksichtigen. Einige Möglichkeiten, wie man damit umgehen kann, wenn gleichwertige Optionen vorliegen:

    • Wenn die Entscheidung noch nicht reif ist: Der Prozess des Abwägens ist noch nicht abgeschlossen. Das Pareto-Optimum ist noch nicht erreicht. Möglicherweise müssen weitere Personen in den Entscheidungsprozess einbezogen werden.

    • Wenn die Entscheidung auf einer anderen Hierarchiestufe angesiedelt werden kann: nach unten oder nach oben delegiert werden.

    • Wenn die Entscheidung trivial ist: Schnelle Entscheidung fällen, um nicht unnötig noch mehr Zeit und Kraft zu investieren.

  • Das Richtige ist das zum Zeitpunkt der Entscheidung Richtige. Im Moment der Entscheidung geht es darum, unter Berücksichtigung der gegenwärtigen Situation und der vorhandenen Informationen zu entscheiden, was richtig ist. Das kann sich im Nachhinein auch als falsch herausstellen, beispielsweise weil man die Auswirkungen der Entscheidung nicht richtig eingeschätzt hat, weil neue Informationen dazukommen oder weil sich durch neue Ereignisse die Situation verändert. Dennoch geht es darum, zu einer bestimmten Situation in Anbetracht aller bekannten Aspekte eine klare Entscheidung zu treffen und nicht weiter hinauszuschieben.

Der zentrale Grundsatz »das Richtige tun« leitet den Prozess des Abwägens ein. Die acht Maximen (→ 2) werden beim Abwägen der Optionen helfen und dazu beitragen, das Bessere vom Schlechteren und das Richtige vom Nicht-Richtigen zu unterscheiden.

1.2.4 Das Richtige muss getan werden


Der Grundsatz heißt nicht: das Richtige erkennen oder wissen, sondern das Richtige tun. Er verweist daher auf den Handlungsaspekt von Entscheidungen. Entscheidungen sind Handlungen.

  • Die Handlungsperspektive bewahrt vor Idealismus. Dabei muss zwischen Idealen und Idealismus unterschieden werden. Ideale sind positive Antreiber für Veränderungen. Unsere Handlungsmaximen transportieren solche Ideale. Idealismus zeigt sich im Festklammern an bestimmten Vorstellungen, wie diese Welt sein müsste. Dadurch werden auch richtige Veränderungen verhindert, weil sie im Vergleich mit den Idealen als unzureichend disqualifiziert werden. Idealismus zeigt sich in permanenter Nörgelei und in der Konzentration auf das Haar in der Suppe. Das Richtige tun heißt: Es geht nicht um Besserwisserei, sondern um Verbesserung.

  • Die Tun-Perspektive bewahrt auch davor, nur bei Wahrnehmungen stehen zu bleiben. Natürlich sind Analysen des Ist-Zustands wichtig, um die richtigen Schlüsse daraus ziehen zu können. Aber es wäre verkehrt, dabei stehen zu bleiben. Es geht nicht nur um die Beschreibung eines Sachverhalts, sondern um Veränderung.

  • Die Handlungsperspektive weist darauf hin, dass der Entscheider Einfluss ausüben und eine Wirkung erzielen will. Die Entscheidung wird nicht um der Entscheidung willen gefällt – etwa nach dem Motto: Hauptsache, ich habe entschieden. Vielmehr wird die Entscheidung im Hinblick auf die Wirksamkeit gefällt.

Der zentrale Grundsatz »das Richtige tun« verweist auf das transformative Potenzial von Entscheidungen. Eine Weiche wird gestellt und damit wird die Welt...

Erscheint lt. Verlag 8.5.2024
Reihe/Serie Haufe Fachbuch
Verlagsort Freiburg
Sprache deutsch
Themenwelt Wirtschaft Betriebswirtschaft / Management Unternehmensführung / Management
Schlagworte befördern • Change Management • Einstellen • Entlassung • Entscheidung • Fairness • Geschäftsprobleme • Glück • Intrige • Lüge • Maxime • Menschlichkeit • Nachhaltigkeit • Oliver Banz • Rationalität • Reichtum • Stefan Schweyer • Unternehmenszweck • Verantwortung • Wahrhaftigkeit
ISBN-10 3-648-17754-0 / 3648177540
ISBN-13 978-3-648-17754-9 / 9783648177549
Haben Sie eine Frage zum Produkt?
EPUBEPUB (Wasserzeichen)
Größe: 1,2 MB

DRM: Digitales Wasserzeichen
Dieses eBook enthält ein digitales Wasser­zeichen und ist damit für Sie persona­lisiert. Bei einer missbräuch­lichen Weiter­gabe des eBooks an Dritte ist eine Rück­ver­folgung an die Quelle möglich.

Dateiformat: EPUB (Electronic Publication)
EPUB ist ein offener Standard für eBooks und eignet sich besonders zur Darstellung von Belle­tristik und Sach­büchern. Der Fließ­text wird dynamisch an die Display- und Schrift­größe ange­passt. Auch für mobile Lese­geräte ist EPUB daher gut geeignet.

Systemvoraussetzungen:
PC/Mac: Mit einem PC oder Mac können Sie dieses eBook lesen. Sie benötigen dafür die kostenlose Software Adobe Digital Editions.
eReader: Dieses eBook kann mit (fast) allen eBook-Readern gelesen werden. Mit dem amazon-Kindle ist es aber nicht kompatibel.
Smartphone/Tablet: Egal ob Apple oder Android, dieses eBook können Sie lesen. Sie benötigen dafür eine kostenlose App.
Geräteliste und zusätzliche Hinweise

Buying eBooks from abroad
For tax law reasons we can sell eBooks just within Germany and Switzerland. Regrettably we cannot fulfill eBook-orders from other countries.

Mehr entdecken
aus dem Bereich
Planung und Durchführung von Audits nach ISO 9001:2015

von Gerhard Gietl; Werner Lobinger

eBook Download (2022)
Carl Hanser Verlag GmbH & Co. KG
CHF 68,35
Praxishandbuch betriebswirtschaftlicher Grundlagen für …

von Andreas Frodl

eBook Download (2024)
Springer Fachmedien Wiesbaden (Verlag)
CHF 48,80