Happy High Status (eBook)
204 Seiten
Haufe Verlag
978-3-648-17645-0 (ISBN)
Viv Groskop ist Autorin, Komikerin, TV- und Radiomoderatorin und Moderatorin der chartstürmenden Podcasts How to Own the Room über Frauen, Macht und Leistung; und We Can Rebuild Her, eine Reihe von kraftvollen Interviews über Neuerfindung, Wandel und Resilienz, die speziell für die Zeit nach der Pandemie entwickelt wurden. Sie ist Autorin von fünf Büchern, darunter der Bestseller How to Own the Room: Women and the Art of Brilliant Speaking (Transworld). Sie hat BBC Radio 4's Front Row und Saturday Review präsentiert. Als Executive Coach arbeitet sie mit Frauen aus Wirtschaft, Medien und Werbung zusammen und hilft ihnen, ihre Autorität, Präsenz und Führung zu verbessern.
Viv Groskop Viv Groskop ist Autorin, Komikerin, TV- und Radiomoderatorin und Moderatorin der chartstürmenden Podcasts How to Own the Room über Frauen, Macht und Leistung; und We Can Rebuild Her, eine Reihe von kraftvollen Interviews über Neuerfindung, Wandel und Resilienz, die speziell für die Zeit nach der Pandemie entwickelt wurden. Sie ist Autorin von fünf Büchern, darunter der Bestseller How to Own the Room: Women and the Art of Brilliant Speaking (Transworld). Sie hat BBC Radio 4's Front Row und Saturday Review präsentiert. Als Executive Coach arbeitet sie mit Frauen aus Wirtschaft, Medien und Werbung zusammen und hilft ihnen, ihre Autorität, Präsenz und Führung zu verbessern.
Vorwort
Als ich meinen Happy High Status trainiert habe, wusste ich noch gar nicht, dass es diesen Begriff gibt, dass ein Wort existiert, dass so vieles meint. Ich habe auch nicht bewusst danach gesucht, aber durch meine Karriere als Moderatorin, zuletzt 19 Jahre beim ZDF, von den Besten gelernt. Ich habe bedeutende Persönlichkeiten getroffen: Hollywood-Stars, international erfolgreiche Musikerinnen und Musiker, CEOs, Politikerinnen und Politiker. Ich habe unzählige Interviews geführt, bin dadurch diesen Menschen nahegekommen und habe mich dabei selbst immer weiterentwickelt, sodass ich heute Menschen trainiere, nicht direkt, um ihnen zu einem Happy High Status zu verhelfen, aber es geht bei meinen Präsentationsschulungen doch in dieselbe Richtung.
Meine Laufbahn begann im Radio, als ich mit Anfang 20 ein Praktikum bei einem Radiosender in Nürnberg machte. Rückblickend betrachtet war ich damals eine kleine, graue Maus. Ich habe alle bewundert, die so viel selbstbewusster waren als ich, die andere Menschen in ihren Bann ziehen konnten, souverän „on air“ moderiert haben oder vor einer Gruppe von Leuten im Konferenzraum sprechen konnten, ohne wie ich rot zu werden.
Zum Glück nicht so rot wie eine Tomate, das erlaubt meine angeborene Hautfarbe nicht, aber ich fühlte mich im Kreis von tollen Speakerinnen und Speakern immer unterlegen. Ich habe mir das mühelose Selbstbewusstsein anderer angesehen und davon geträumt, so zu sein wie sie. Dazu kam mein fränkischer Akzent. Ich bin in London geboren und als ich sechs Jahre alt war, ist meine Familie nach Deutschland, eben nach Nürnberg, gezogen.
Sogar mein Englischlehrer am Gymnasium sprach „Fränglisch“ – ähnlich wie Lothar Matthäus, den ich erst viele Jahre später kennenlernte.
Ich habe schnell realisiert: Wenn ich meinen Traum verwirklichen will, Moderatorin zu werden, dann muss der Dialekt weg. Viele meiner Mitstudierenden meinten damals, dass wäre nicht möglich, aber: „Hallo, ihr da draußen, ich hab’s geschafft.“ Ich hatte – meine großen beruflichen Ziele vor Augen – die Entschlossenheit, den Mut und die Energie, es zu versuchen.
Hätte mir damals jemand gesagt, dass ich einmal da sein würde, wo ich jetzt bin, ganz ohne Fränglisch oder Fränkisch, dass ich in Los Angeles auf Oscar-Teppichen stehen dürfte, George Clooney oder Oprah Winfrey interviewen würde, bei den Haut Couture Schauen in Paris bei Dior und Armani in der ersten Reihe sitzen und die Designer anschließend interviewen würde und Karl Lagerfeld (zu Lebzeiten) über mehrere Jahre bei der Arbeit begleiten könnte, ich hätte es nicht geglaubt – wie auch.
In dieser Zeit beim Radio, zunächst in der Marketingabteilung – ich war BLW-Studentin – wurde mir klar, was ich möchte: ein nationales Format moderieren. Und ich wollte auch so selbstbewusst vor einem Mikrofon sprechen können, diesen Charme haben, so locker mit Leuten umgehen können und diese tolle Stimme haben.
Viele Vorsätze – und angefangen habe ich eben damit, mir den Dialekt abzugewöhnen. Ich wurde bei einem anderen Radiosender, der sogar im fränkischen Nürnberg war, nämlich genau deswegen abgelehnt.
Ich klinge zwar immer noch nicht wie jemand, der aus Kiel kommt, aber das ist egal. Das rollende R und andere Dinge, die mich verraten hätten, sind weg. Dabei ist mir aber wichtig zu sagen, dass ich mich nicht für meinen Dialekt geschämt habe, und ich liebe auch als Münchnerin immer noch meine fränkische Heimat. Es war nur schwierig, auf diese Weise national als Moderatorin arbeiten zu können.
Warum ich das erzähle? Das war der erste Schritt zu mehr Selbstbewusstsein – und ohne diesen Punkt wäre ich wohl niemals 25 Jahre täglich live im Fernsehen aufgetreten oder hätte große Veranstaltungen moderiert.
Durch mein Training der Aussprache und Stimme und die Fortschritte, die ich langsam, aber stetig gemacht habe, habe ich eine neue Sichtweise auf mein Selbstvertrauen gewonnen. Mein ganzes Auftreten hat sich dadurch verändert. Natürlich war es nicht allein das, was mich dahin gebracht hat, wo ich heute stehe, aber es war der Anfang für mich zu erkennen, dass ich viel erreichen kann, wenn ich mir selbst vertraue.
Dieses Buch von Viv Groskop heißt Happy High Status und deswegen sei gleich gesagt: Beim Happy High Status geht es um mehr als Selbstvertrauen, sonst bräuchte man dafür ja kein eigenes Wort. Der Happy High Status zeigt sich im Umgang mit Menschen und da spielt auch Charisma eine wichtige Rolle. Es wäre wohl anmaßend, sich selbst als charismatisch zu bezeichnen, aber ich höre immer wieder von Leuten, dass ich gut darin bin, eine Wohlfühlatmosphäre zu schaffen, egal mit welchen Menschen ich es zu tun habe. Ich habe gelernt – auch durch meine Arbeit beim ZDF –, andere nicht durch den Kakao zu ziehen, sondern ihnen ein gutes Gefühl zu geben, was mir wiederum ein gutes Gefühl gibt, und das ist auch in meiner Arbeit als Medien - und Präsentationstrainerin heute extrem wichtig. Dazu komme ich später noch.
Zunächst möchte ich Ihnen von meinem ersten Happy High Status erzählen, wie gesagt, den Begriff kannte ich bis dato nicht.
Bei meinem nächsten Casting, wieder fürs Radio, dieses Mal in München, durfte ich schon „on air“ gehen, bayernweit, es waren zwar anfangs nur die Verkehrsnachrichten, aber ich fühlte mich soooo gut. Ich wusste, ich hatte wohl einiges richtig gemacht, und meine Anstrengungen zahlten sich aus. Trotz zweier Absagen bei anderen Sendern vorher hatte ich nicht aufgegeben und dass es jetzt klappte, gab mir Auftrieb. Ich war einfach glücklich mit mir selbst und strahlte das auch aus. Live im Radio vor etwa einer Million Menschen zu sprechen war zwar anfangs trotzdem beängstigend. Aber ich hatte ja Wichtiges zu sagen, sagte ich mir.
Von da an wusste ich: Wenn ich das nächste Mal mit etwas Schwierigem oder mit Absagen konfrontiert werde, dann reagiere ich mit Zuversicht und nicht mit Angst oder Resignation. Positives Denken und Optimismus sollten meine Begleiter werden. Als wir einmal bei einer Klausurtagung zum Thema Teambuilding den anderen Anwesenden Eigenschaften zuordnen sollten, waren es auch diese beiden Attribute, die mir zugesprochen wurden.
Da das keine chronologische Aufzählung meiner beruflichen Stationen werden soll, überspringe ich ein paar Schritte. Nur eine Station würde ich gerne noch aufführen, weil sie zeigt, welche Rolle die innere Einstellung spielt.
Ich bekam eine Rolle als Moderation angeboten, als Host einer täglichen Sendung bei SAT.1 in Bayern. Beim Casting sagte mir die Maskenbildnerin, die Stelle sei doch schon intern besetzt, warum ich überhaupt da sei, ob das wegen der öffentlichen Ausschreibung so gemacht werden müsse. Ich dachte zuerst daran, aufzustehen und zu gehen. In Gedanken habe ich den Verantwortlichen schon einen Einlauf verpasst. Ich war enttäuscht. Aber dann, die Maske schminkte weiter, überkam mich eine innere Ruhe und Gelassenheit. Ich überlegte: Wenn ich schon mal da bin, mache ich das Casting einfach, es wäre ja trotzdem eine Erfahrung (positiv denken!) und dann nützt mir diese eben fürs nächstes Mal. Ich ging also mit so einem – pardon – „Leck-mich-am-Arsch“-Gefühl in dieses Casting, bei dem natürlich viele Pannen eingebaut wurden, aber ich dachte mir: Ich habe ja nichts zu verlieren. Ich bin gelassen und selbstbewusst und bleibe freundlich.
Aufgrund dieser inneren Einstellung habe ich jede Panne souverän gemeistert: So kam zum Beispiel der Beitrag, den ich angekündigt hatte, gar nicht! Statt des Bergdoktors begann der Brad-Pitt-Film, der dann nach fünf Sekunden von der Regie abgebrochen wurde. Als ich also nach fünf Sekunden wieder im ON war, sagte ich so etwas wie: „Da hat sich aber jemand vorgedrängelt. Zu dir, Brad, kommen wir gleich noch, aber erstmal schauen wir auf die versprochenen Abenteuer beim Bergdoktor.“ Kein großes Ding, aber das fand die Regie so nett; ich hatte ja auch keine Techniker für die Panne verantwortlich gemacht, weil sie den falschen Beitrag abspielten. Und das blieb nicht die einzige eingebaute Falle. Aber ich war souverän und hatte diese innere Ruhe, ruhige Bewegungen, die Stimme (hatte ich ja schon trainiert) ging nicht panisch in die Höhe. Ich war ganz bei mir. Es hat funktioniert. Ich bekam den Job. Sorry an der Stelle an die andere, schon gesetzte Moderatorin. :-)
Als ich 2004 zum ZDF kam, war es ähnlich. Vor dem Casting zu dem Frauen- und gesellschaftspolitischen Magazin Mona Lisa sagte mir jeder: „Du bist viel zu exotisch für das ZDF. Du bist nicht mal blond.“ (Und das war damals so: In meiner Erinnerung waren alle blond und blauäugig, auch wenn der Sender heute auf Diversität setzt.) Aber mein Selbstbewusstsein und – ich nenne es mal – meine bodenständige Art, mit Menschen zu sprechen, haben mir auch hier geholfen. Ich wollte, dass die Entscheider sehen: Ich habe bei meinen Moderationen das Publikum im Auge, das, was sie bewegt; ich stelle mich nicht in den Vordergrund, aber ich weiß, was ich kann, und ich mache es eben „my way“. Dann bin ich halt die einzige Exotin – heute würde man sagen: mit Migrationshintergrund – im Casting. Ich bekam auch diesen Job und später auch den beim erfolgreichsten deutschen People-Magazin Leute Heute.
Durch meine Arbeit in den folgenden Jahren habe ich schnell herausgefunden, was erfolgreiche Unternehmerinnen, berühmte Schauspieler und wertgeschätzte Politikerinnen gemeinsam haben: Sie verstehen es, andere durch ihr Schaffen, den respektvollen Umgang mit Menschen, mit Charme und Selbstbewusstsein zu überzeugen! Und es ist die Kombination aus allem. Kate Winslet zum Beispiel bin ich auf dem Filmfest in Venedig begegnet, als ich schwanger war. Wir Journalisten stehen da immer viel rum und warten, bis...
Erscheint lt. Verlag | 15.5.2024 |
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Reihe/Serie | Haufe Fachbuch | Haufe Fachbuch |
Verlagsort | Freiburg |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Wirtschaft ► Betriebswirtschaft / Management ► Unternehmensführung / Management |
Schlagworte | authentisch • Happy • High • How to own the room • Karen Webb • mühelos • selbstbewusst • selbstgefällig • Selbstvertrauen • Status • Viv Groskop |
ISBN-10 | 3-648-17645-5 / 3648176455 |
ISBN-13 | 978-3-648-17645-0 / 9783648176450 |
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