Bitcoin verständlich erklärt (eBook)
286 Seiten
Verlag SKV AG
978-3-286-11789-1 (ISBN)
Nach mehreren Jahren im Finanzjournalismus arbeitet Pascal Hügli heute als selbstständiger Moderator, Debattierer, Ghostwriter und Dozent an der HWZ. Des Weiteren publiziert er nach wie vor journalistische Texte in den Medien der traditionellen und auch neuen Welt. Als Analyst befasst er sich hauptsächlich mit den aufstrebenden Kryptoassets und deren Auswirkungen auf Finanzmarkt, Wirtschaft und Gesellschaft. Im deutschsprachigen Newsletter Insight DeFi klärt er die breitere Masse zweimal monatlich kompetent und prägnant über Ereignisse, Chancen und Risiken der neuen dezentralen Welt von Bitcoin und Co. auf.
Nach mehreren Jahren im Finanzjournalismus arbeitet Pascal Hügli heute als selbstständiger Moderator, Debattierer, Ghostwriter und Dozent an der HWZ. Des Weiteren publiziert er nach wie vor journalistische Texte in den Medien der traditionellen und auch neuen Welt. Als Analyst befasst er sich hauptsächlich mit den aufstrebenden Kryptoassets und deren Auswirkungen auf Finanzmarkt, Wirtschaft und Gesellschaft. Im deutschsprachigen Newsletter Insight DeFi klärt er die breitere Masse zweimal monatlich kompetent und prägnant über Ereignisse, Chancen und Risiken der neuen dezentralen Welt von Bitcoin und Co. auf. Costantino Lanni, Betriebsökonom FH, begann seine berufliche Tätigkeit als Portfoliomanager bei der Credit Suisse Fides, Zürich. Nach Absolvierung der International Banker's School in New York erwarb er das Finanzanalystendiplom CFA und später das Diplom zum Financial Risk Manager (FRM). Seit 1996 ist er als selbstständiger Vermögensverwalter tätig und amtet als Anlageexperte bei einer grossen Schweizer Pensionskasse. Costantino Lanni ist seit vielen Jahren Studienleiter im Center for Financial Studies an der HWZ. In dieser Funktion ist er auch Mitglied der erweiterten Schulleitung der HWZ.
Eine digitale Renaissance: Wie und warum mit Bitcoin alles begann
Ein Blick in den Maschinenraum: Die Blockchain wirklich verstehen
Eine monetäre Revolution: Wie Bitcoin unser Geld verändert
Ein Upgrade auf Institutionenebene: Warum öffentliche Blockchains neue Institutionen darstellen
Kambrische Explosion: Vom Aufstieg der Smart-Contract-Plattformen und das neue Internet
Krypto als Anlage: Die Bewertung von Kryptoassets und ihre Relevanz im Portfolio-Kontext
Eine makroökonomische Einordnung: Von Kryptowährungen zu Stablecoins bis hin zu digitalen Zentralbankwährungen
Die brennende Energiefrage: Energierevolution dank Kryptowährungen
Zur Zukunft von Geld und Welt
Einleitung
Sie lernen:
•dass Technologie dem Menschen seit jeher dazu verholfen hat, gegenseitige Vertrauensbeziehungen zu skalieren.
•dass Grundlagentechnologien aufeinander aufbauen und gemeinsam Potenzial für neue Innovation schaffen.
•dass mit der Lancierung des Bitcoin-Thesenpapiers am 31. Oktober 2008 eine neue Grundlagentechnologie angestossen worden ist, welche das Konzept echter digitaler Eigentumsrechte geschaffen hat.
•weshalb sich die digitale Ära nach Bitcoin grundlegend von dem unterscheidet, was gegenwärtig unter dem Begriff «Digitalisierung» verstanden wird.
•warum Digitalisiertes in Tat und Wahrheit nicht eigentlich (nativ) digital ist.
•dass Bitcoin und öffentliche Blockchains neue Eigentumssysteme abseits und unabhängig von Nationalstaaten im Cyberspace geschaffen haben.
Des Menschen Wunderwaffe
Die Geschichte der Menschheit ist eine Geschichte menschlicher Interaktionen. Seit jeher versuchen Menschen, die soziale Koordination und Kooperation zu mehren, um so gegenseitige Vertrauensbeziehungen zu skalieren.
Technologie – im weitesten Sinne verstanden – ist dabei des Menschen wichtigstes Werkzeug. Immer mal wieder stossen wir auf neue Grundlagentechnologien, die zu einem fundamentalen Wandel unserer Lebensrealität führen. Das Rad, die Schrift, der Buchdruck, die Elektrizität oder das Automobil sind Beispiele1 solcher technologischen Durchbrüche, die unsere Welt, und damit die Art und Weise, wie Menschen untereinander kooperieren, in ihren Grundfesten verändert haben.
Grundlagentechnologien sind kumulierend. Das heisst: Diese verschiedenen Technologien bauen jeweils aufeinander auf und führen zu neuer Innovation. Eines der jüngsten Beispiele ist die Computer-Revolution. Diese dürfte 1959 mit der Erfindung von MOSFET, auch bekannt als Metall-Oxid-Halbleiter-Feldeffekttransistor, begonnen haben. Dieser ist bis heute Grundbaustein2 der modernen Elektronik und führte zur Entwicklung des Mikroprozessors. Letzterer wiederum ermöglichte3 den Aufstieg des Personal Computer. Heute tragen wir einen solchen in Form des Smartphones täglich mit uns herum.
Die Revolution rund um den Personal Computer hat schliesslich zur Feststellung geführt, dass Software unsere Welt verschlingt.4 Software gewinnt gegenüber Hardware immer mehr an Relevanz – in vielerlei Hinsicht substituiert Erstere die Letztere sogar. Physikalische Dinge werden zu Software-Applikationen komprimiert. So ist das bereits erwähnte Smartphone heute Telefonbuch, Kamera, Briefpost, Musikhörgerät, Bibliothek, DVD-Sammlung sowie Notizblock in einem.
Abbildung 1: Wie kaum eine andere Innovation hat das Smartphone unseren Alltag dematerialisiert, indem es unzählige Geräte und Applikationen substituiert hat.
Quelle: Anilsaisdo
In der Finanzindustrie, aber auch in anderen Industrien, spricht man bei dieser Entwicklung heute gemeinhin von der Digitalisierung. Sie entschlackt Prozesse, macht Unternehmensabläufe effizienter und ermöglicht neue Betriebskanäle. Aufgrund neuer technologischer Möglichkeiten ändert die Digitalisierung die Kundenwünsche sowie das Nutzerverhalten und mit ihnen die Geschäftsfelder und Businessmodelle.
Zeitenwende: Auftakt der digitalen Ära
Etwas mehr als eine Dekade ist es her, da hat die Digitalisierung einen neuen Schub erhalten. Noch scheint kaum jemand zu ahnen, dass dieser Durchbruch in Form einer neuen Grundlagentechnologie die Welt fundamental verändern wird. Am 31. Oktober 2008 tauchte im Internet ein neunseitiges Thesenpapier5 auf. Darin ist von Bitcoin, einem elektronischen Peer-to-Peer-Cash-System, die Rede. Ein paar Jahre später gelangte Bitcoin in den Fokus erster Anleger und der Begriff der Kryptowährung war geboren.
Bis heute ist Bitcoin gemeinhin als Mutter aller Kryptowährungen bekannt. Immer offensichtlicher wird, dass es sich bei Bitcoin nicht nur um eine neue Online-Währung handelt, sondern Bitcoin die organische Entstehung einer mehrschichtigen Geld- und Finanzordnung repräsentiert. Gerade wird die Menschheit Zeuge einer weiteren digitalen Transformation, die uns in eine neue digitale Ära katapultiert.
An der Schwelle zu dieser neuen Epoche können wir bereits erkennen, dass das digitale Zeitalter mit dem Erscheinen von Bitcoin unter neuen Vorzeichen gestellt worden ist. Die digitale Ära nach Bitcoin unterscheidet sich grundlegend von dem, was gegenwärtig unter dem Begriff «Digitalisierung» zusammengefasst wird. Bitcoin hat erstmals echte digitale Eigentumsrechte geschaffen.
Bis zur Ankunft von Bitcoin war das Digitale bloss in eine elektronische Form gegossen. Was im Frontend digital daherkommt, verläuft in Tat und Wahrheit in analogen Prozessen. Vermögenswerte aller Art sind in der heutigen Finanzwelt eben nicht nativ-digital. Gemeint ist, dass Assets nicht in rein digitaler Form existieren, sondern lediglich als digitale Attrappen. Was also in den Köpfen der meisten Menschen als wundersames Phänomen der Digitalisierung angesehen wird, ist nur der Vorgang, Geld und Finanztitel digital erscheinen zu lassen. In Wirklichkeit sind diese Dinge gegenwärtig nicht an und für sich digital. Sie existieren bloss als binäre Buchungseinträge in unterschiedlichen elektronischen Hauptbüchern, den Datenbanken von Finanzinstitutionen.
Digitales Inhaberinstrument
Bitcoin ist anders. Bitcoin stellt ein digitales Inhaberinstrument dar. Dieser etwas umständliche Begriff meint, dass Bitcoin als Finanzwert mittels kryptografischer Verschlüsselungsmethoden beherrschbar ist. Daraus leiten sich auch die für Bitcoin gebräuchlichen Begriffe «Kryptowert» oder «Kryptoasset» ab.
Doch was bedeutet kryptografische Beherrschbarkeit? Ein Inhaber, der im Besitz eines entsprechenden kryptografischen Zugangsschlüssels ist, kann über diesen Kryptowert mittels elektronischer Signatur verfügen.6 Das bedeutet, dass Kryptowerte ähnlich wie physikalische Sachen direkt durch den Inhaber und ohne Mittelsmann gehandhabt werden können. Anders als gewöhnliche Finanzinstrumente existiert Bitcoin somit nicht als Kontobuchung in einer zentralisierten Datenbank, sondern als eigenständige digitale Einheit, die auf einem digitalen, verteilten Hauptbuch, einem Distributed Ledger abgebildet ist. Aus diesem Grund besteht bei Bitcoin stets die Option auf Selbstverwaltung – eine Möglichkeit, wie sie in unserem heutigen Finanzsystem nicht gegeben ist.
Damit ist Bitcoin der erste und massgebendste Anwendungsfall der Blockchain-Technologie. Als neue Grundlagentechnologie basiert sie auf Vorläufern wie dem Mikroprozessor, dem Computer oder dem Internet. Ihre Innovation besteht hauptsächlich darin, neue Eigentumssysteme abseits und unabhängig von Nationalstaaten im Cyberspace zu begründen.7 So hat die digitale Landnahme im Internet über Kryptoassets, Token oder NFTs eben erst begonnen.
In Anlehnung an den Goldrausch des 19. Jahrhunderts wirken die skurrilen Ereignisse, die preislichen Exzesse und die zahlreichen Betrügereien rund um Bitcoin und Co. auf manch neutralen Beobachter mitunter verstörend. Der Ruf nach Regulierung oder gar Verboten ist daher unüberhörbar. Unterschiedliche Regulierungsvorhaben sind daher auf dem Weg oder werden angestrebt.
Aufgrund ihrer digitalen Natur grenzt es allerdings an ein Ding der Unmöglichkeit, Kryptoassets verbieten zu wollen. Deren Reich ist das Internet und dieses, obschon heute durch Techgiganten wie Google oder Facebook dominiert, ist im Kern offen und durch keinen Souverän regiert, ähnlich wie das für die Weltmeere gilt.
Abbildung 2: Wir sind uns lineares Denken gewöhnt. Exponentialität widerstrebt unserer Intuition. Deshalb ist es auch so, dass wir die digitale Entwicklung in der kurzen Frist überschätzen, langfristig aber unterschätzen.
Quelle: SingularityHub
Ob man es will oder nicht, das digitale Zeitalter ist angebrochen. Der Wandel ist unaufhaltsam und lässt die Welt in all ihren Facetten vielfältiger, komplexer und daher oftmals auch weniger intuitiv erscheinen. Angesichts der Geschwindigkeit und Schnelllebigkeit digitaler Phänomene ist exponentielles Denken und intellektuelle Empathie gefragt, um diese neuen Entwicklungen besser zu verstehen, klarer zu deuten sowie auch kritisch hinterfragen zu können.
Absicht und Ziel
Die meisten Lehrbücher zum Thema der Kryptowährungen konzentrieren sich auf eine deskriptive Erklärung der...
Erscheint lt. Verlag | 6.3.2023 |
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Reihe/Serie | HWZ-Wissen | HWZ-Wissen |
Verlagsort | Zürich |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Sachbuch/Ratgeber ► Beruf / Finanzen / Recht / Wirtschaft ► Geld / Bank / Börse |
Wirtschaft | |
Schlagworte | Bitcoin • Blockchain • Geld • Krypto • Kryptoassets • kryptowährungen • Smart-Contract-Plattformen • Stablecoins |
ISBN-10 | 3-286-11789-7 / 3286117897 |
ISBN-13 | 978-3-286-11789-1 / 9783286117891 |
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Größe: 6,1 MB
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