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Wie du lernst, ein Team zu leiten (eBook)

Der Crashkurs für neue Führungskräfte

(Autor)

eBook Download: EPUB
2023 | 1. Auflage
336 Seiten
Yes-Verlag
978-3-96905-226-6 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Wie du lernst, ein Team zu leiten -  Julie Zhuo
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Herzlichen Glückwunsch, Sie sind eine Führungskraft! Nachdem die Sektkorken geknallt haben, Sie den glänzenden neuen Titel angenommen haben und in dieses aufregende neue Kapitel Ihrer Karriere eingetreten sind, dämmert es Ihnen womöglich: Sie haben keine Ahnung, was Sie jetzt tun sollen. Genau so fühlte sich Julie Zhuo, als sie im Alter von 25 Jahren zur Abteilungsleiterin befördert wurde. Sie starrte auf eine lange Liste von Aufgaben - von der Einstellung bis zur Entlassung, von der Besprechung bis zur Berichterstattung, von der Planung bis zum Pitching - und sah sich Tausend Fragen und Unsicherheiten gegenüber. Wie konnte sie die Arbeit ihres Teams gewinnbringend für das Unternehmen einsetzen? Wie ließen sich die Karrieren ihrer Mitarbeiter optimal befördern? Was war das Geheimnis, um in neuen und unerwarteten Situationen souverän zu führen? Inzwischen hat sie Teams mit Hunderten von Mitarbeitern geleitet und kennt die wichtigste Lektion von allen: Gute Führungskräfte werden gemacht, nicht geboren. Wenn Sie dieses Buch lesen, sind Sie bereits auf dem besten Weg. Wie du lernst, ein Team zu leiten ist ein moderner Ratgeber für all jene, die in ihrem Job Personalverantwortung tragen. Es ist vollgepackt mit praktischen Beispielen und umwälzenden Erkenntnissen, darunter: -Worin sich eine gute von einer durchschnittlichen Führungskraft unterscheidet -Wann Sie bei Personalentscheidungen auf Ihren Bauch hören sollten -Wie Sie wechselseitiges Vertrauen zu Ihren Mitarbeitenden aufbauen -Was zu tun ist, wenn Sie keinen Rat mehr wissen Ganz gleich, ob Sie zum ersten Mal Personalverantwortung übernehmen, schon Leitungserfahrung mitbringen oder eine Beförderung anstreben, dies ist das perfekte Handbuch, um die Art von Führungskraft zu werden, die Sie früher gerne gehabt hätten.

Julie Zhuo ist eine der führenden Produktdesignerinnen im Silicon Valley. Sie leitet die Teams für einige der weltweit meistgenutzten Mobil- und Webdienste. In ihrem beliebten Blog The Year of the Looking Glass und für Publikationen wie die New York Times und Fast Company schreibt sie über Technologie, Design und Führung. Sie hat einen Abschluss in Informatik von der Stanford University und lebt mit ihrem Mann und ihren zwei Kindern in Kalifornien.

Julie Zhuo ist eine der führenden Produktdesignerinnen im Silicon Valley. Sie leitet die Teams für einige der weltweit meistgenutzten Mobil- und Webdienste. In ihrem beliebten Blog The Year of the Looking Glass und für Publikationen wie die New York Times und Fast Company schreibt sie über Technologie, Design und Führung. Sie hat einen Abschluss in Informatik von der Stanford University und lebt mit ihrem Mann und ihren zwei Kindern in Kalifornien.

Einleitung
Führungsqualität ist nicht angeboren


MYTHOS ...

… UND WIRKLICHKEIT

Ich kann mich noch sehr gut an das Gespräch erinnern, mit dem mich meine Chefin zur Vorgesetzten machte.

Für mich kam das so unerwartet, als wäre ich bei meiner täglichen Joggingrunde über einen Piratenschatz gestolpert. Oh, dachte ich, wie aufregend ist das denn!

Wir saßen in einem für zehn Personen ausgelegten Besprechungszimmer, jeder an einem Ende des Tisches. »Unser Team wächst«, meinte meine Chefin. »Wir müssen eine neue Leitungsfunktion besetzen, und Sie kommen doch mit allen gut aus. Was halten Sie davon?«

Ich war 25 und arbeitete bei einem Start-up. Alles, was ich über Führungspositionen wusste, ließ sich in zwei Worten zusammenfassen: Meetings und BEFÖRDERUNG. Und das war doch wohl eine Beförderung, oder? Jeder weiß doch: So ein Gespräch, das ist wie bei Harry Potter, wenn an einem düsteren, stürmischen Abend Hagrid an die Tür klopft – der erste Schritt in eine spannende, sinnerfüllte Zukunft. So eine Einladung konnte ich unmöglich ausschlagen.

Also sagte ich zu.

Erst später, als ich das Zimmer bereits verlassen hatte, kam bei mir an, was meine Chefin gesagt hatte. Ich käme mit allen gut aus. Aber es gehörte doch sicherlich mehr dazu, ein Team zu leiten. Nur was? Ich sollte es herausfinden.

Ich erinnere mich auch noch an mein erstes Zusammentreffen mit einem mir neuerdings direkt unterstellten Kollegen.

Ich kam fünf Minuten zu spät angehetzt und ärgerte mich über meine Unpünktlichkeit. Das fängt ja gut an, dachte ich.

Durch die Glastür sah ich ihn im Besprechungsraum sitzen – demselben, in dem ich kurz zuvor mit meiner Chefin gesprochen hatte. Seine Augen klebten am Handy. Am Vortag waren wir noch beide Produktdesigner für Softwareentwicklung im selben Team gewesen (wir nennen uns eigentlich nur »Designer«), hatten in unseren benachbarten Bürozellen gesessen und an unseren Projekten gearbeitet und uns dabei in rascher Folge die Feedback-Bälle zu unseren Entwicklungen zugeworfen. Nun war ich plötzlich seine Vorgesetzte.

Ich bin nicht nervös, redete ich mir ein. Wir werden uns sicher gut unterhalten. Worüber, wusste ich nicht genau. Ich wollte nur, dass sich dieses Gespräch normal anfühlte, so wie gestern oder vorgestern. Vielleicht würde er nicht gerade begeistert davon sein, dass ich jetzt seine Chefin war, aber zumindest sollte er kein Problem damit haben.

Ich bin nicht nervös.

Ich betrat den Raum. Er löste den Blick von seinem Handy. Den Ausdruck, den sein Gesicht annahm, werde ich nie vergessen. Er schaute so genervt drein wie ein Teenager, der dazu verdonnert wird, zur Pokémon-Geburtstagsparty seines 10-jährigen Cousins zu gehen.

»Hi«, sagte ich in möglichst neutralem Tonfall. »Also, äh, woran arbeitest du gerade?«

Der Widerwillen richtete sich in seiner Miene ein wie ein Bär zum Winterschlaf. Ich spürte die Schweißperlen auf meinem Gesicht. Das Blut hämmerte mir in den Ohren.

Als Designerin war ich nicht besser als er – und ich war weder intelligenter, noch hatte ich mehr Erfahrung. Sein Gesichtsausdruck raubte mir jede Illusion: Natürlich hatte er »ein Problem« damit, dass ich plötzlich seine Chefin war. Du hast ja keine Ahnung stand ihm so deutlich ins Gesicht geschrieben wie mit schwarzem Edding.

Und in diesem Moment fand ich: Er hatte vollkommen recht.

Dass ich es einmal zur Leiterin des Entwicklungsteams bei Facebook bringen würde, war in jeder Hinsicht äußerst unwahrscheinlich. Aufgewachsen in den engen Gassen Schanghais, hatte ich später in den stickigen Vororten Houstons gelebt – als Immigrantin, die weder Star Wars kannte noch Michael Jackson oder E.T. Als Heranwachsende hatte ich vom Silicon Valley gehört, den Begriff aber ganz wörtlich genommen. Ich stellte mir ordentlich zwischen zwei Bergketten aufgereihte Fabriken vor, in denen Siliziumchips produziert wurden – wie Schokoriegel. Und hätten Sie mich damals gefragt, was ein Designer macht, hätte ich gesagt: »Schöne Kleider entwerfen.«

Zwei Dinge wusste ich aber schon beizeiten – nämlich, dass ich gern zeichnete und baute. Es gibt ein Foto von mir, das mich mit acht Jahren am Weihnachtstag zeigt. Ich strahle darauf übers ganze Gesicht und halte das Geschenk hoch, das ich mir das ganze Jahr über so sehnlichst gewünscht hatte: ein neues Piraten-Lego-Set mitsamt einem Affen und einem Hai!

In der Mittelstufe tauschten meine beste Freundin Marie und ich zwischen den Unterrichtsstunden Hefte mit aufwendigen Zeichnungen aus. Auf der Highschool entdeckten wir die Magie von HTML. Damit konnten wir unser Hobby – Zeichnen und Bauen – zum perfekten Zeitvertreib kombinieren: Wir erstellten Websites, auf denen wir unsere Zeichnungen präsentierten. Meine Vorstellung von perfekten Schulferien war, wie besessen die neuesten Online-Tutorials über Photoshop zu verschlingen (»Wie man naturgetreue Hauttöne hinbekommt«) oder meine Website umzugestalten, um mit einem neuen JavaScript-Trick anzugeben (wie Links, die aufleuchteten, wenn der Mauszeiger drüberglitt).

Als ich nach Stanford kam, wusste ich, dass ich Informatik studieren wollte. Also belegte ich Kurse über Algorithmen und Datenbanken, um mich auf einen Job bei einem etablierten, glanzvollen Unternehmen wie Microsoft oder einem schrillen, aufstrebenden Start-up wie Google zu bewerben, wo viele frühere Kommilitoninnen und Kommilitonen gelandet waren. Doch in meinem zweiten Studienjahr wurde ganz Stanford von einem neuen Hype erfasst. »Stellt euch bloß mal vor«, hallte es aufgeregt durch Korridore und Mensa. »Eine Website, auf der man sich Fotos von dem coolen Typen aus der organischen Chemie ansehen oder mehr über die Lieblingsbands aller Leute aus dem Studentenwohnheim erfährt – oder kryptische Nachrichten auf den ›Wänden‹ von Freunden hinterlassen kann!«

Ich war angefixt. Facebook war anders als alles, was ich bisher ausprobiert hatte. Es fühlte sich lebendig an, wie eine dynamische Version unseres Studentenlebens, das sich in der Onlinewelt fortsetzte und ganz neue Möglichkeiten eröffnete, uns untereinander kennenzulernen.

Ich hatte gehört, dass Facebook von ein paar Studienabbrechern aus Harvard gegründet worden war, wusste aber nur wenig über Start-ups, bis ich in meinem letzten Studienjahr einen Kurs über Unternehmertum im Silicon Valley belegte. Da begriff ich: Das war das Land der hungrigen, verrückten Träumer, die mit ein bisschen Schützenhilfe von der guten Risikokapital-Fee Gelegenheit bekamen, ihre Version von der Zukunft aufzubauen. Es war das Land der Innovationen, geboren aus einer Mischung aus Gehirnschmalz, unerschütterlicher Entschlossenheit, dem richtigen Zeitpunkt und jeder Menge Klebeband.

Wenn ich mich in meinem Leben je in so einem Start-up ausprobieren wollte, warum nicht jetzt, solange ich noch jung war und nichts zu verlieren hatte? Und warum nicht mit einem Produkt, das ich jeden Tag nutzte und das mir viel bedeutete? Mein guter Freund Wayne Chang hatte sechs Monate zuvor bei Facebook angefangen und sprach von nichts anderem mehr. »Probier’s doch mal«, drängte er mich. »Mach wenigstens ein Praktikum, damit du einen Eindruck von dem Unternehmen bekommst.«

Ich hörte auf ihn und bewarb mich. Bald darauf fand ich mich an meinem ersten Tag als Facebooks erste technische Praktikantin in der mit Graffiti überzogenen Eingangshalle wieder. Damals hätte das ganze Unternehmen noch locker in einem Hinterhof Platz gehabt. News Feed war noch nicht einmal ein Konzept, und außer den jungen Leuten an den Highschools und Unis kannte den Dienst kein Mensch. In der Welt der sozialen Netzwerke gingen wir im großen Schatten von MySpace mit seinen 150 Millionen Nutzern unter.

Doch so klein wir waren, so groß waren unsere Träume. Wir programmierten bis spät in die Nacht, während Daft Punk aus den Lautsprechern dröhnte. Eines Tages, sagten wir uns vor, werden wir größer sein als MySpace – und dann, mit einem verlegenen Lachen, weil es sich so weltfremd anhörte –, irgendwann vernetzen wir die ganze Welt.

Nach zwei Monaten Praktikum beschloss ich, zu bleiben. Und weil ich mich aus der Zeit, als ich so viel gezeichnet hatte, mit Photoshop auskannte, schlug meine Freundin Ruchi Sanghvi vor, ich solle mich zu den Designern setzen und mitbestimmen, was auf den Bildschirm kam. Wie jetzt? Websites gestalten ist ein Beruf?, dachte ich. Na dann – ich bin dabei!

Weil wir ein so junges Unternehmen waren, dachte sich niemand etwas dabei, wenn ich mit eigenen Vorschlägen für neue Funktionen ankam. Damals war jeder für alles zuständig. Stellte sich ein Problem, lösten wir es, ob wir uns dabei mit Code oder Pixeln...

Erscheint lt. Verlag 23.4.2023
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Wirtschaft Betriebswirtschaft / Management Unternehmensführung / Management
Schlagworte Angestellte • Beförderung • Fähigkeit • Führen • Führung • Führungskraft • Geschäftsführung • HR • Job • Julie Zhuo • Karriere • Leiten • Leitung • Lernen • Management • Mitarbeiter • Neu • Personal • Skills • Startup • Teamleitung • Verantwortung • vorgesetzt
ISBN-10 3-96905-226-2 / 3969052262
ISBN-13 978-3-96905-226-6 / 9783969052266
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