Probleme lösen 5.0 (eBook)
294 Seiten
Books on Demand (Verlag)
978-3-7562-9052-9 (ISBN)
Der Autor, Manfred Sieg, hat als Sparringspartner zahlreichen Unternehmen geholfen, mehr zu verkaufen und zu verdienen, auf ein höheres Level zu kommen und die Unternehmensnachfolge vorzubereiten. Auch vorher, während seiner langjährigen Managementkarriere, lernte er viele Konzepte und Techniken kennen, aus denen er eine einzigartige pragmatische und durchgängige Vorgehensweise schuf. Bereits in seinen weiteren sieben Büchern hat sich Manfred Sieg mit der Lösung von diversen Problemen und Herausforderungen im Vertrieb, der Mitarbeiter- und Unternehmensführung sowie dem Selbstmanagement beschäftigt. Mehr erfahren Sie über Manfred Sieg unter https://www.linkedin.com/in/manfred-sieg/
1. Was ist ein Problem und wie entsteht es?
1.1 Probleme sind Signale und die Wegweiser zum Erfolg.
Probleme wollen unser Bestes. Schwierigkeiten haben nicht grundsätzlich nur etwas Negatives, sondern insbesondere auch eine positive, wegweisende Kraft. Sie signalisieren, ob der eingeschlagene Weg weiter gegangen werden sollte, oder ob es besser wäre, umzukehren und an der nächsten Abzweigung einen anderen Weg einzuschlagen.
„Wer ein großes Problem hat, ist für mich generell ein Versager.
Denn jedes Problem war klein. Und hätte er es als kleines gelöst,
hätte er kein großes!“
Wolfgang Grupp
Alle großen Probleme haben wir, weil wir die Konsequenzen unseres Handelns nicht früher zu Ende gedacht haben, zu wenig zukunftsorientiert handeln. Wir bedenken zu wenig, dass sich mit dem Fortschritt auch die Nachteile weiterentwickeln. Und wir sehen bereits Symptome, deren Folgen für die Gesellschaft und Wirtschaft immer unkalkulierbarer werden.
Viele Probleme von heute sind die Lösungen von gestern:
- CO2‐Belastung durch fossile Brennstoffe
- Verseuchung der Weltmeere mit Mikroplastik
- Waldsterben und ausgelaugte Böden durch Monokulturen in Land‐ und Forstwirtschaft
- Atommüll der Kernkraftwerke usw. und so fort.
Ein „weiter so wie bisher“ erscheint nicht sinnvoll. Änderungen stoßen auf massive Widerstände.
Besonders erschreckend ist die rasant steigende Zahl psychischer Erkrankungen und Probleme zwischenmenschlicher Beziehungen. Die Keyword‐Suche ‚Probleme lösen‘ ergab in Google (Stand 06.2021) folgende monatliche Suchanfragen zu
- Depression 135.000,
- Burnout und Psychotherapie je 65.000,
- Motivation 40.500,
- Kommunikation und Glück je 33.100,
um nur ein paar Beispiele zu nennen.
Der Körper reagiert auf unser Denken und Fühlen. Beim Denken an ein schmackhaftes Essen oder den Biss in eine Zitrone setzt Speichelfluss ein. Dauernder psychischer Druck somatisiert und schlägt auf den Magen oder führt zu Durchfall, Bauch‐ oder Kopfschmerzen bis hin zur chronischen Erkrankung.
Je gelassener oder souveräner wir in unserem Denken mit Problemen oder Schwierigkeiten umgehen, desto mehr Energie haben wir für deren Beseitigung.
Die folgende Auswahl von Synonymen zum Begriff Problem soll die Vielfalt und Spannweite von Problemen verdeutlichen:
- Ärger
- Beeinträchtigung
- Behinderung
- Betriebsstörung
- Dilemma
- Elend
- Engpass
- Fehler
- Fehlfunktion
- Gefahr
- Haken
- Hemmnis
- Herausforderung
- Komplexität
- Komplikation
- Konflikt
- Mängel
- Not
- Notfall
- Problematik
- Risiko
- Schwachstelle
- Schwierigkeit
- Streitfrage
- Stress
- Unberechenbarkeit
- Ungerechtigkeit
- Unordnung
- Unsicherheit
- Unzulänglichkeit
Probleme kann es in allen Lebensbereichen und auf allen Ebenen geben. Private Herausforderungen können sich auf die Leistungsfähigkeit im Beruf ebenso auswirken, wie umgekehrt Anforderungen des Unternehmens auf den privaten Lebensbereich.
Hier einige wichtige Merkmale und Eigenschaften von Problemen:
P | persönlich… |
R | Resonanz auf Fehler, Engpässe…, riskant… |
O | offensichtlich, öffentlich, opportunistisch… |
B | beruflich, beziehungsbedingt, bedrohlich… |
L | lebensbedingte Umstände, lösbar… |
E | Engpass, existenziell, einmalig… |
M | mannigfaltig, materiell, menschlich… |
Probleme werden meistens in Form einer Wirkung beschrieben und können nach Art und dem ursprünglichen Vorgang kategorisiert werden.
Abb. 1.1 Probleme: Art und Vorgang
Besonders umfangreich und bedeutend sind die Kategorien 2. „informell und psychisch“ sowie 4. „Spannung, Engpässe“. In diesen befinden sich im weitesten Sinn alle Vorgänge, die etwas mit Kommunikation, Information und Wissen zu tun haben.
Gemäß der folgenden Abbildung 1.2 lässt sich jedes Problem oder jede Zielsetzung genau bestimmen, nach Art und Ursprung, nach der Ausprägung und der menschlichen Beziehung.
Art und Ursprung |
Sachorientiert
| Verhaltensorientiert
|
|
|
Ausprägung | Beziehung |
|
|
Abb. 1.2 Merkmale / Eigenschaften von Problemen
Die Problembeschreibung
Eine Problembeschreibung sollte möglichst folgende zehn Fragen beantworten:
- Was ist das Problem (bzw. was sind die Symptome)?
- Wo ist das Problem aufgetreten (bzw. wo ist es entstanden)?
- Wann ist das Problem aufgetreten (bzw. wann wurde es erkannt)?
- Warum ist das Problem entstanden (bzw. welche Ursache)?
- Welche Gründe gibt es für die Ursache?
- Wer ist von dem Problem betroffen?
- Wie äußert sich das Problem (bzw. wie groß ist die Abweichung vom Soll und wie wirkt sie sich aus)?
- Welche Bedeutung hat das Problem (z. B. für den Erfolg)?
- Wie wichtig ist die Beseitigung des Problems ‐ auch im Vergleich zu anderen Problemen?
- Wie dringend ist die Lösung des Problems?
Häufig gibt es aus verschiedenen Gründen zunächst keine vollständige Problembeschreibung, weil
- es mehrere Ursachen und Gründe für die Ursachen gibt.
- es mehrere, unterschiedlich betroffene Personen gibt.
- das Problem mit anderen Problemen, Zielen oder Lösungen verknüpft ist.
- von verschiedenen Personen die Bedeutung, Wichtigkeit, Dringlichkeit unterschiedlich eingeschätzt wird.
Mehr dazu lesen Sie im Kapitel 5.1.
Probleme haben die Eigenschaft, dass sie erst ganz klein beginnen und bis zur Katastrophe wachsen können, wenn die Ursachen und Gründe für die Ursachen nicht beseitigt werden (siehe Kapitel 1.2).
Der Aufwand für die Problembeseitigung hängt davon ab, auf welcher Ebene und wann damit begonnen wird. An folgendem Beispiel „Zahnschmerzen“ möchte ich das kurz erläutern.
Abb. 1.3 Die Ebenen eines Problems
Wenn jemand leichte Zahnschmerzen hat, wird er nicht gleich zum Zahnarzt gehen, sondern sie aushalten und hoffen, dass sie wieder nachlassen. Vielleicht nimmt der Patient eine leichte Schmerztablette. Und falls die Schmerzen stärker werden, kann er ja die Dosis erhöhen oder zu einem stärkeren Mittel greifen.
Dieses Verhalten erleben wir vor allem dann, wenn der Patient wegen einer aus seiner Sicht vermeintlich wichtigeren Angelegenheit auf einen Zahnarztbesuch verzichtet.
Es kann jedoch sein, dass die Schmerzen so stark werden, dass der Gang zum Zahnarzt unumgänglich ist. Dieser wird dann vielleicht als mögliche Ursache ein Loch im Zahn (Karies) feststellen.
Wenn die Schmerzen jedoch schon länger vorhanden sind und immer stärker wurden, wird der Zahnarzt sicherheitshalber ein Röntgenbild machen. Und dieses Röntgenbild wird möglicherweise eine Wurzelentzündung zeigen. Das bedeutet, die Schmerzursache lässt sich nicht mehr durch einfaches Schließen des Loches beseitigen. Zunächst ist die Wurzelentzündung zu behandeln.
Und dies könnte schlimmstenfalls bedeuten, dass die Zahnwurzel gekürzt (Wurzelresektion) oder gar der Zahn gezogen werden muss. Durch das lange Ertragen der Zahnschmerzen ergeben sich folglich in diesem Beispiel ein viel größerer Behandlungs‐ und Zeitaufwand sowie höhere Kosten.
„Wer heute den Kopf in den Sand steckt,
knirscht morgen mit den Zähnen.“
Unbekannt
Jetzt stellt sich noch die Frage, aus welchem Grund das Loch im Zahn...
Erscheint lt. Verlag | 1.8.2022 |
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Sprache | deutsch |
Themenwelt | Wirtschaft ► Betriebswirtschaft / Management ► Unternehmensführung / Management |
ISBN-10 | 3-7562-9052-2 / 3756290522 |
ISBN-13 | 978-3-7562-9052-9 / 9783756290529 |
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