Schulreformen und Bildungspolitik in der Bundesrepublik Deutschland (eBook)
VI, 366 Seiten
Springer Fachmedien Wiesbaden (Verlag)
978-3-658-23593-2 (ISBN)
Im Mittelpunkt dieses Bandes stehen Wolfgang Klafkis Arbeiten zur Bildungspolitik in der alten Bundesrepublik Deutschland sowie seine Entwürfe zur Schulreform. Dabei werden im ersten Teil seine übergreifende Schultheorie sowie die biografischen Hintergründe seines bildungspolitischen Engagements erörtert, während der zweite Teil eine Auswahl seiner zentralen Schulreformkonzepte enthält. Sie reichen von Entwürfen für ein modernes integratives Schulsystem über die Normen und Gestaltungsperspektiven für eine humane und demokratische Schule, die Gleichheit und Differenz ermöglicht, bis hin zur Bedeutung des selbständigen Lernens als Element einer neuen Lernkultur. Dabei werden immer auch die bildungspolitischen Realisierungsmöglichkeiten thematisiert.
Inhalt 6
Einleitung 8
Wolfgang Klafkis Entwürfe zur Schulreform im zeitgeschichtlichen Kontext des „Projekts Moderne“. Kritische Theorie der bürgerlich-kapitalistischen Gesellschaft, fundamentaldemokratische Schulreform und technokratisch-zentralistische Bildungspolitik 9
1 Prolog: Die widersprüchlichen Traditionsbezüge zwischen Kritischer Theorie und Pädagogik: Der Disput zwischen Andreas Gruschka und Wolfgang Klafki 10
2 Pädagogisches und politisches Handelnim Epochenkontext 17
2.1 Von den epochaltypischen Schlüsselproblemenzur Zeitdiagnose 18
2.2 Die Konflikte zwischen partizipativ-kommunikativenund technokratisch-zentralistischen Schulreformen 23
3 Klafkis pädagogische Erbschaft für unsere absehbare bildungspolitische Zukunft: Anschlussstellenan die aktuellen Schulreformdebatten 31
4 Epilog: „Kapitalismus oder Demokratie“ – auch eineGrundsatzfrage für die Zukunft der Schulreformen 41
Dank 42
Literatur 42
Erster Teil. Erziehungswissenschaftliches Rahmenkonzept und bildungspolitische Erfahrungsräume 48
1Schule: Regelschulen, Reformschulen, Privatschulen 49
1 Das System der allgemeinbildenden Regelschulenin Deutschland 50
2 Reformschulen, Versuchsschulen, Schulversuche 60
3 Privatschulen 63
4 Schule als gesellschaftlich organisierte Institution 65
4.1 Die Makro-Perspektive: Gesellschaftliche Funktionender Schule 66
4.2 Die relative Eigenständigkeit (Autonomie) der Schuleim Verhältnis zu ihren gesellschaftlichen Funktionen 71
4.3 Die Mikro-Perspektive: Die Binnenorganisation der InstitutionSchule und ihre Wirkungen 72
4.4 Mehrdimensional-integrative Schultheorien 75
5 Unterricht und Schulleben als Handlungsfelder der LehrerInnen, Schul- und SozialpädagogInnen und SchülerInnen und als Gegenstandsbereiche der Didaktik und der Theorie des Schullebens 75
5.1 Unterricht und Schulleben 75
5.2 Zentrale Fragen der Didaktik 76
5.3 Didaktische Theorien 79
5.4 Theorie des Schullebens 81
6 Aus- und Fortbildung von LehrerInnen 83
6.1 Gegenwärtige Situation der LehrerInnenbildung 86
6.2 Fortbildung 87
7 Zukunftsaussichten für angehende LehrerInnenund Schul-SozialpädagogInnen 88
Literatur 89
2Erfahrungen und Einsichten aus 25 Jahren bildungspolitischer Mitwirkung. Politische Bewußtseinsentwicklung als subjektive Voraussetzung bildungspolitischer Aktivität 91
Hochschul-, wissenschafts- und berufspolitische Aktivitätenim Überblick 95
Bemühungen um die Reform der Strukturdes Bildungswesens 97
Reform von Richtlinien/Bildungsplänen/Curricula 108
Die neue Hauptschulkonzeption in Nordrhein-Westfalen 1967/68 108
Verspielte Chance – ein vorzeitig abgebrochener Neuansatzzur Curriculumreform in Hessen (1968 – 1971) 113
Das „Marburger Grundschulprojekt“ – Curriculumentwicklungin der Form der Handlungsforschung (1971 – 1981) 120
Sozialpädagogische Projekte 122
Abschluß 123
Literatur 124
Biographie 126
Zweiter Teil. Relationen und Konfliktfelder äußerer und innerer Schulreformenals pragmatische Gestaltungsperspektiven und zukunftsoffene Erwartungshorizonte 128
3 Integrierte Gesamtschule – Ein notwendiger Schulversuch 129
I Problemstellung 129
II Zum Begriff „Gesamtschule“ 132
III Zum gegenwärtigen Stand der Entwicklungvon Gesamtschulen in der BRD 135
IV Verhältnis der deutschen Gesamtschulkonzeptezur internationalen Entwicklung 139
V Zur Geschichte des Gesamtschulgedankens 142
VI Systematische Begründungsargumentefür die integrierte Gesamtschule 143
VII „Gleichheit der Bildungschancen“(Zum 1. Argument) 149
VIII Differenzierung (Individualisierung) und Integration(Zum 2. und 3. Argument) 158
IX Die grunsätzliche Übereinstimmung der pädagogischen Zielsetzungen in der Gesamtschule und das Problem der Lehrplanrevision(Zum 4. und 5. Argument) 168
Zu a: Die Frage der Sprachenfolge 169
Zu b: Beginn und Aufbau des naturwissenschaftlichen Unterrichts 173
Zu c: Beginn und Aufbau des Erdkunde-, Sozialkunde- und Geschichtsunterrichts,ggf. einer fächerübergreifenden Disziplin „Weltkunde“ 175
Zu d: Die Frage einer Hinführung zur technisch-ökonomisch-beruflichenWelt (Hinführung zur technisierten Wirtschafts- und Arbeitswelt) 177
Zu e: Das Angebot der künstlerischen Disziplinen – „Bildende Kunst“ bzw.Kunsterziehung und Musik 179
X „Soziale Koedukation“(Zum 6. Argument) 180
XI Abschluß 187
4Zur pädagogischen Bilanz der Bildungsreform 189
Generelle Zielsetzungen der Bildungsreformbestrebungen in der Bundesrepublik seit der Mitte der 60er Jahre 190
Fünf Thesen zur Bildungsreformbilanz 191
Schluß 208
5 Plädoyer für den „Mut zu den kleinen Schritten“ im Blick aufdie „großen Perspektiven“ 210
I 210
II 212
III 217
IV 221
Erstes Beispiel: 222
Zweites Beispiel: 222
Drittes Beispiel: 223
Viertes Beispiel: 224
6Perspektiven einer humanen und demokratischen Schule 226
I Ortsbestimmung des Themas im schultheoretischenDiskussions- und Forschungszusammenhang 226
II Hauptergebnisse der bisherigen Forschungüber Schulqualität 232
1 Vorbemerkungen zur Methodologie und zur praktischenBedeutung der Schulqualitätsforschung 232
2 Untersuchungsergebnisse im Überblick 235
2.1 Pädagogische Einstellungen des Kollegiums einer Schulebzw. einer Mehrheit eines Kollegiums 235
2.2 Der Grad an Zielübereinstimmung in einem Lehrerkollegiumund der Grad an Kooperation 236
2.3 Schulinterne Lehrerfortbildung 237
2.4 Schulleben 238
2.5 Qualität des Unterrichts 238
2.6 Lösung organisatorischer Probleme 241
2.7 Die Funktion der Schulleiterin/des Schulleiters 241
2.8 Kooperation mit den Eltern 242
III Zielperspektiven einer humanen und demokratischenSchule 242
Zehn Thesen 243
Literatur 247
7„Recht auf Gleichheit – Recht auf Differenz“ in bildungstheoretischer Perspektive 249
Erster Zugang: Ein problemgeschichtlicher Hinweis 249
Zweiter Zugang: „Fächerübergreifender Unterricht, Lernenin Erfahrungsbereichen und interdisziplinären Kursen“ 250
Dritter Zugang: „Erfahrung und Reflexion“ 254
Vierter Zugang: Leistungsprinzip, Leistungsbeurteilung, „notenfreie Räume“ und individuelle Rückmeldungim Lernprozeß 256
Fünfter Zugang: Kinder ausländischer Eltern –ein Aspekt interkultureller Erziehung 262
Abschluß 266
8 Schlüsselqualifikationen/ Allgemeinbildung –Konsequenzen für Schulstrukturen 268
Vorbemerkungen 268
1 Zur Frage 1 269
1.1 Die globale Perspektive, in der heute Bildungsproblemedurchdacht werden müssen 269
1.2 Grundbestimmungen eines neuen Allgemeinbildungsbegriffs 271
1.3 Zum Stellenwert von Ethik und Religion im Rahmenallgemeiner Bildung 278
2 2. Hauptfrage 287
2.1 Einleitende Bemerkungen 287
2.2 Schule als Ort allgemeiner Bildungim Kindes- und Jugendalter 287
2.2.1 Zum Verhältnis von Schule und Gesellschaft 287
2.2.2 „Schulleben“ und „Unterricht“ 288
2.2.3 Was heißt „Öffnung der Schule“ ? 289
2.3 Curriculare Veränderungen bzw. Veränderungenin den Fächerstrukturen 290
2.4 Zum Lernbegriff einer gegenwarts- und zukunftsorientierten Schule und zu einem diesem Lernbegriff entsprechenden Verständnis des „Lehrens“ 295
2.5 Zwei unterrichtsorganisatorische Konsequenzen 300
3 3. Hauptfrage 303
3.1 Vorbemerkung 303
3.2 Zur Ausgangslage 303
3.3 Zur Grundschule und zur Förderstufe(bzw. Orientierungsstufe) unter bildungspolitischem Aspekt 304
3.4 Zur Frage der sonderpädagogischen Förderung 308
3.5 Zur Sekundarstufe I 310
3.6 Zur Sekundarstufe II 314
4 4. Hauptfrage 319
4.1 Vorbemerkung 319
4.2 Jenseits von „Medieneuphorie“ und „Medienphobie“ 320
4.3 Zieldimensionen und Grundprobleme der Einführungin die Arbeit mit Neuen Medien in der Schule 321
4.4 Folgerungen für die Richtlinienentwicklungund die Unterrichtsorganisation 328
4.5 Zeitplanung, Finanzierung, Organisationdes Reformprozesses 332
Literatur 333
9Selbstständiges Lernen muss gelernt werden ! 337
1 Selbstbestimmung und Selbsttätigkeit 337
2 Vier Gründe für die Bedeutung der Fähigkeit,selbstständig lernen zu können 338
3 Kinder und Jugendliche (wie auch Erwachsene) lernen in unterschiedlicher Weise, und deshalb muss esim Unterricht Phasen „Innerer Differenzierung“ geben 340
4 Wochenplan-Unterricht – ein Konzept „Innerer Differenzierung“ zur Förderung einfacher Formen „selbstständigen Lernens“ 342
5 Selbsttätigkeit, Schülermitbestimmung, Ermutigung zur Kritik und Entwicklung der Kritikfähigkeit –ein Beispiel aus der Sekundarstufe I 349
6 Zwei Beispiele für weitgehende thematische und methodische Selbstbestimmung von Schülerinnen und Schülern in schulischen Lernprozessen („freie Arbeit“ in Projektphasen), durchgeführt in einer 6-jährigen Grundschule und einer Gymnasialen Oberstufe 354
Literatur 360
Nachweise 362
Erscheint lt. Verlag | 4.3.2021 |
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Reihe/Serie | Neuere Geschichte der Pädagogik | Neuere Geschichte der Pädagogik |
Zusatzinfo | VI, 366 S. |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Sozialwissenschaften ► Pädagogik |
Wirtschaft | |
Schlagworte | Erziehungswissenschaft • Gesamtschule • Geschichte der Bildungspolitik • Geschichte der Bundesrepublik Deutschland • Geschichte der Schule • Reformpädagogik • Schulreform • Theorie der Schule |
ISBN-10 | 3-658-23593-4 / 3658235934 |
ISBN-13 | 978-3-658-23593-2 / 9783658235932 |
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