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Bank 4.0: Wie Digital Leader Gewinne steigern, Kosten senken und neue Ertragsquellen erschließen -  Kim Y. Mühl

Bank 4.0: Wie Digital Leader Gewinne steigern, Kosten senken und neue Ertragsquellen erschließen (eBook)

(Autor)

eBook Download: EPUB
2021 | 1. Auflage
416 Seiten
Books on Demand (Verlag)
978-3-7534-8364-1 (ISBN)
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(CHF 9,75)
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Wie kann Ihre Bank von der Digitalen (R)Evolution profitieren? Das digitale Zeitalter hält eine Fülle von Möglichkeiten für aufgeschlossene Finanzprofis bereit, mehr Digitalität in ihr Unternehmen zu bringen, Prozesse zu optimieren, Kosten zu senken, Gewinne zu maximieren, neue Ertragsquellen zu erschließen, die Kundenbindung zu stärken, das eigene Image mit einer smarten Positionierung zu verbessern und die persönliche Zukunft in der Branche zu gestalten. Sie hatten nie so viele Möglichkeiten wie heute! Das Wichtigste, was Sie als Digital Leader jetzt tun können, ist eine wirkungsvolle Digitalstrategie aufzustellen und konsequent umzusetzen. Dieses Buch unterstützt Entscheider:innen aus dem Finanzbereich dabei, Antworten auf ausschlaggebende Strategiefragen zu finden und eine zukunftsweisende Rolle in der Branche zu spielen. Auf rund 300 Seiten beleuchtet die Meta-Studie die größten Auswirkungen, Herausforderungen und Risiken der Digitalen Transformation der Bank, stellt Ihnen die wichtigsten Chancen, Trends und Schlüsseltechnologien vor, und vermittelt seltene Einblicke in die Erfolgsfaktoren der Bank der Zukunft: der hybriden Bank 4.0. Begleitend zum Buch finden Sie auf www.bionicwealth.de umfangreiche Einblicke, Zusatzinformationen und Tools, die Ihnen die Reise durch die Digitale (R)Evolution erleichtern werden.

Kim Y. Mühl ist Deutschlands erster Botschafter für sinnstiftende Arbeit und sinnvolle Digitalisierung. Der Gründer der Disruptive Innovation Task Force und ehemalige Head of Research & Business Development Europe eines global agierenden FinTech-Unternehmens setzt sich beruflich wie auch privat intensiv mit der Digitalen (R)Evolution auseinander und teilt seine Expertise als Autor, Berater und Coach.

Der Digitale Wandel begann im 19. Jahrhundert!

Wir leben in einem spannenden Zeitalter. Täglich erscheinen neue Technologien und Innovationen auf dem Markt und lösen alte ab oder etablieren sich parallel. Besonders spannend zu beobachten ist die Geschwindigkeit, mit der sich diese Innovationen heutzutage verbreiten und die immer kürzeren Einführungsphasen, die sie durchlaufen, bevor sie eine kritische Nutzermasse erreichen. Grund hierfür sind vor allem zwei Faktoren: Erstens muss die Infrastruktur für die Verbreitung stimmen, und zweitens muss die Technologie einen für die Zielgruppe erschwinglichen Preis erreichen, welcher insbesondere durch Angebot und Nachfrage geregelt wird, aber auch durch Skaleneffekte und Fortschritte bei der Produktion und Distribution.

Um das an einem prominenten Beispiel zu verdeutlichen: Die Bibel ist eines der meist gedruckten Werke der Welt. Doch erst mit der Erfindung des Buchdrucks durch Johannes Gutenberg 1450 konnte sie effektiv vervielfacht werden. Bis dahin schrieben Mönche die Bibel per Hand ab. Selbst gute Schreiber benötigten in der Regel einige Jahre für ein einziges Exemplar. Die Gutenberg Bibel konnte dagegen ab ca. 1452 deutlich schneller vervielfältigt werden. Bis von der Bibel 50 Millionen Exemplare im Umlauf waren, verging somit eine Zeit von mindestens 1500 Jahren. Und heute? Im Oktober 2016 brachte die deutsche Bibelgesellschaft das Buch als App (die-Bibel.de App) heraus. Ein Jahr später verzeichnete sie allein in Deutschland 200.000 Downloads.6

Doch nicht nur Bücher und Ideen benötigen immer kürzere Abstände von der Idee zur Umsetzung zur Marktreife bis zum Erreichen einer kritischen Nutzermasse, sondern auch große technologische Erneuerungen: Eine bahnbrechende Innovation war seinerzeit das Telegramm um 1840. In einer Zeit, in der es so gut wie keine privaten Telefone gab und Briefe mehrere Tage bis Wochen benötigten, um ihren Zielort zu erreichen, waren Telegramme die vergleichsweise schnellste Möglichkeit, Nachrichten übertragen. Wer eine Nachricht übermitteln wollte, musste zunächst ein Post- bzw. Telegrafenamt aufsuchen (erst in den 1860er-Jahren verbreitete sich der Haustelegraf in privaten Haushalten) und einem Beamten seinen gewünschten Text diktieren, sowie die Empfängeradresse mitteilen (Um 1900 war es üblich, eine beim Amt hinterlegte Telegramm-Adresse zu haben. Optional konnten Telegramme allerdings auch wie Briefe an eine gewünschte Adresse übermittelt werden.). Die diktierten Angaben wurden anschließend via Fernschreiber zu einem Post-/Telegrafenamt in Reichweite des Empfängers oder der Empfängerin gesendet. Im Empfängeramt wurde anschließend der empfangene Fernschreiber-Papierstreifen von einem Boten (oder einer Botin) ausgetragen. Von der Aufgabe bis zum Empfang des Telegramms vergingen so lediglich 2 bis 4 Stunden.

Auf das Telegramm folgte das Telefon. Aufgrund der für Telegramme benötigten Infrastruktur blühte eine neue Wirtschaft auf: die Kabelindustrie und mit ihr die Grundvoraussetzung für die nächste große Informations- und Kommunikationstechnologie: Das Telefon, 1861 vom deutschen Konstrukteur Philipp Reis erfunden und 1876 in einer alltagstauglicheren Version als Patent angemeldet von Alexander Graham Bell. Doch obgleich seit den 1880er-Jahren in den Ausbau eines flächendeckenden Telefonleitungsnetzwerk investiert wurde, waren Telefonverbindungen anfangs sehr kostspielig. Einerseits erfolgte die Vermittlung durch Telefonist:innen per Hand, andererseits war die Bandbreite der Leitungen stark eingeschränkt. Bis das Telefon eine Reichweite von 50 Millionen Nutzer:innen erlangt hatte, vergingen sagenhafte 75 Jahre.7

Der Rundfunk revolutionierte die Verbreitung von Informationen. Der Funk wurde ursprünglich durch Experimente im Bereich der „drahtlosen Telegrafie“ in den 1830er Jahren entdeckt. Mit der nächsten technologischen Erneuerung, dem Übermitteln von Informationen via Radio-/ Hochfrequenzübertragung, konnten erstmalig viele Menschen gleichzeitig und in Echtzeit erreicht werden. Brauchte das Radio noch 38 Jahre, um die ersten 50 Millionen Nutzer:innen zu erlangen, benötigte das Fernsehen lediglich 13 Jahre, das Mobiltelefon sogar nur zwölf Jahre.8

Fast schon lächerlich schnell verhält es sich dagegen mit jeglichen Technologien seit der Erfindung und Etablierung des Computers und des Internets. Das Internet benötigte nach Einführung lediglich vier Jahre, bis 50 Millionen User erreicht wurden. Nicht einberechnet sind hier jedoch die konzeptionelle Entwicklung (die Idee zur Computer-Vernetzung wurde erstmals 1946 vom Sci-Fi-Autor Murray Leinster in der Kurzgeschichte A Logic Named Joe erwähnt) und Grundlagenforschung: Die erste Idee hatte Joseph Carl Robnett Licklider Ende der 1950er-Jahre. Daneben galt zu klären, was nun das Internet sein sollte ... CSNET? Arpanet? BITNET? MILNET? SMTP? FTP? HTTP? Usenet? Tim Berners-Lee’s Konzept vom verteilten Hypertext-Netz, aus welchem schließlich das World Wide Web (WWW) entstand, erfolgte 1989. Somit war es keinesfalls sicher, welches Internet sich letztlich durchsetzen würde — oder das es jemals etwas anderes als einen digitaler Spielplatz für Nerds sein könnte. Gerade zu Beginn des Computerzeitalters glaubten viele Menschen schlichtweg nicht an das Internet, bzw. sie verstanden es nicht. Ein paar Jahre später würden etliche Menschen das Internet am liebsten ausschalten. So forderte Donald Trump im Jahr 2015 etwa, Bill Gates möge bitte das Internet ‚schließen‘ um den Terrorismus zu bekämpfen...

Mit dem Internet als grundlegende Infrastruktur setzte sich auch eine neue Form des Briefes um: die E-Mail. Als Ray Tomlinson 1971 die E-Mail erfand, revolutionierte er die Art und Weise, wie wir kommunizieren. Bis zu diesem Zeitpunkt waren das Telegramm und der Brief — gemeinhin als "Schneckenpost" bezeichnet — das Mittel der Wahl, um Informationen über eine Entfernung zu verbreiten. Tatsächlich war die E-Mail eine solche Innovation, dass die meisten Menschen sie anfangs gar nicht begreifen konnten. In Deutschland ging die erste E-Mail erst 1984 ein, 13 Jahre nach ihrer Erfindung. Bis heute weigern sich manche Unternehmen, von Brief auf E-Mail umzustellen. Und wer hätte sich auch für E-Mail begeistern sollen? E-Mail funktionierte zunächst nur zwischen zwei Computersystemen innerhalb eines lokalen Netzwerks. Um den Benutzernamen klar vom Computernamen zu trennen, verwendete Tomlinson das @, da es eines der am wenigsten verwendeten Zeichen ist… Heutzutage verwenden wir mehr @- und #-Zeichen als Kommata. Erst mit der Transformation des Arpanet zum Internet in den 1980er-Jahren konnte die E-Mail ihr Potenzial auch für wirtschaftliche Anwendungen beweisen und bekam 1982 ein eigenes Übertragungsprotokoll zugewiesen: das Simple Mail Transfer Protocol (SMTP).9

Den nächsten wichtigen Meilenstein in der Geschichte der Informations- und Kommunikationstechnologie stellt das Smartphone dar. Entgegen häufiger Einschätzung beginnt das Smartphone allerdings nicht mit dem iPhone, sondern mit dem 1994 von IBM vorgestellten Simon bzw. dem 1996 vorgestellten Nokia 9000 Communicator, dem ersten internetfähigen Mobilgerät. Von einem mobilen Endgerät für die Masse kann hier jedoch nicht die Rede sein: Das Gerät kostete 2700 Deutsche Mark und wog ein halbes Kilogramm. In den folgenden Jahren versuchten auch diverse andere Anbieter, sich mit mobilen internetfähigen Endgeräten auf dem Markt zu positionieren. Doch erst das 2007 von Steve Jobs vorgestellte iPhone schaffte es schließlich, einen wahren Hype auszulösen. In einem Gerät kombinierte Apple den iPod (äquivalent zum MP3-Player), das Mobiltelefon und die Fähigkeit, ins Internet zu gehen. Innerhalb kürzester Zeit setzte sich das Smartphone durch und verdrängte weitläufig das Mobiltelefon. Schnell war die 50-Millionen-User-Marke geknackt, 2010 waren es sogar bereits 500 Millionen User.10

Die Zeit der mobilen Anwendungen (Apps). Das Smartphone (bzw. das Betriebssystem dahinter: Android, iOS, Blackberry ...) stellt die Grundvoraussetzung für eine vollkommen neue Art mobiler Programme und Anwendungen: Apps. Vor der ‚App-Epoche‘ mussten Anbieter ihre Angebote und Dienstleistungen als Download (bzw. früher zunächst auf Diskette, dann CD und später DVD/Blu-ray) zur Verfügung stellen. Meist erfolgte dies über den Einzelhandel oder eigene Kanäle. Mit dem Smartphone konnten diese Programme in Form von Apps sehr viel günstiger, schneller und bequemer entwickelt, verteilt, installiert, geladen (/gestartet) und genutzt werden. Der größte Vorteil gegenüber herkömmlichen Computerprogrammen: ihre einfache und intuitive Bedienbarkeit, die auf dem Smartphone meist über einen einzigen Finger erfolgt.

Seit der Einführung sogenannter Appstores können Applikationen verschiedenster Anbieter auf einer Plattform bereitgestellt werden. Insbesondere für kleinere Anbieter:innen bedeutete das zunächst einen enormen Vorteil: Sie konnten ihre Sichtbarkeit (engl.: exposure) stark...

Erscheint lt. Verlag 18.1.2021
Sprache deutsch
Themenwelt Wirtschaft Betriebswirtschaft / Management Finanzierung
ISBN-10 3-7534-8364-8 / 3753483648
ISBN-13 978-3-7534-8364-1 / 9783753483641
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