Respekt! (eBook)
146 Seiten
Haufe Verlag
978-3-648-14285-1 (ISBN)
Andrea Lienhart lebt in Freiburg und arbeitet erfolgreich als Managementtrainerin, Supervisorin und Businesscoach in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Nach pädagogischem Studium, zusätzlichen Ausbildungen in Betriebswirtschaft und Supervision sowie langjähriger Berufspraxis in der Erwachsenenbildung startete sie 1995 ihre Karriere als Selbstständige. Andrea Lienhart gilt als Spezialistin für Herausforderungen, die in den menschlichen Ressourcen liegen: in Haltungen, kommunikativem Können und Beziehungsfähigkeiten. Als 'Expertin für Menschen im Job' beschäftigt sie sich seit Jahren intensiv mit Potenzialentwicklung und Kompetenzstärkung, und besonders mit dem Thema Respekt.Sie ist bekannt für ihre lebendigen Coachings, für Trainings mit Humor, Experimentierfreude und praxistauglichen Übungen. Ausgestattet mit einem gut gefüllten Methodenkoffer, kennt sie viele Werkzeuge, die sie individuell auswählt und einsetzt, um echte Veränderungen zu bewirken.Andrea Lienhart hält außerdem Vorträge auf Kongressen und Veranstaltungen, ist professionelles Mitglied der German Speakers Association (GSA), der Veinigung Deutscher Spitzentrainer, und engagiert sich seit Jahren in verschiedenen Businessnetzwerken.
Andrea Lienhart Andrea Lienhart lebt in Freiburg und arbeitet erfolgreich als Managementtrainerin, Supervisorin und Businesscoach in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Nach pädagogischem Studium, zusätzlichen Ausbildungen in Betriebswirtschaft und Supervision sowie langjähriger Berufspraxis in der Erwachsenenbildung startete sie 1995 ihre Karriere als Selbstständige. Andrea Lienhart gilt als Spezialistin für Herausforderungen, die in den menschlichen Ressourcen liegen: in Haltungen, kommunikativem Können und Beziehungsfähigkeiten. Als "Expertin für Menschen im Job" beschäftigt sie sich seit Jahren intensiv mit Potenzialentwicklung und Kompetenzstärkung, und besonders mit dem Thema Respekt.Sie ist bekannt für ihre lebendigen Coachings, für Trainings mit Humor, Experimentierfreude und praxistauglichen Übungen. Ausgestattet mit einem gut gefüllten Methodenkoffer, kennt sie viele Werkzeuge, die sie individuell auswählt und einsetzt, um echte Veränderungen zu bewirken.Andrea Lienhart hält außerdem Vorträge auf Kongressen und Veranstaltungen, ist professionelles Mitglied der German Speakers Association (GSA), der Veinigung Deutscher Spitzentrainer, und engagiert sich seit Jahren in verschiedenen Businessnetzwerken.
Respekt im Job: Bestandsaufnahme
Vielleicht haben Sie dieses Buch in erster Linie zur Hand genommen, weil Sie eine Antwort auf die Frage erwarten, wie Sie sich mehr Respekt im Job verschaffen können. »Er respektiert mich einfach nicht!« oder »Der sollte sich nur ein Mal in meine Situation hinein versetzen!« oder »Unmöglich, wie meine Chefin mit mir umgeht! Was glaubt die eigentlich …!« Sind das Aussagen, die auch von Ihnen stammen könnten?
Womöglich sind Sie in Ihrer Arbeitsgruppe die Zielscheibe von Spott oder herabsetzenden Bemerkungen? Haben Ihre Kollegen es auf Sie »abgesehen«? Oder Sie denken sich zuweilen: »Ach, wenn ich meine Vorgesetzte oder meinen Bürokollegen oder diesen speziellen, sehr schwierigen Kunden bloß ein klitzekleines Bisschen verändern könnte – wie leicht und angenehm wäre dann die Zusammenarbeit!«
Vielleicht halten Sie dieses Buch aber auch in Ihren Händen, weil Respekt auf Ihrer persönlichen Werteskala schon immer ganz oben gestanden hat und Sie sich Anregungen wünschen, wie Sie diese noch stärker an Ihrem Arbeitsplatz bzw. in Ihrem Unternehmen umsetzen können, sei es in der Rolle des Mitarbeiters oder als Führungskraft.
Wie auch immer: Wir alle wissen sehr genau, wie gut es sich anfühlt, respektiert zu werden. Es gibt kaum einen anderen Wert, der so breite Zustimmung erfährt wie Respekt. Sei es zwischen Vorgesetzten und Mitarbeitern, zwischen Kolleginnen und Kollegen, zwischen Männern und Frauen, zwischen Jüngeren und Älteren, zwischen verschiedenen Abteilungen, zwischen Mitarbeitern und Kunden, zwischen Innen- und Außendienst, zwischen Verkäufern und Käufern …
Mitarbeiter wünschen sich Respekt
Wussten Sie, dass ein Vorgesetzter, der seinen Mitarbeitern mit Respekt begegnet, weltweit ganz oben auf deren Wunschliste an einen idealen Arbeitsplatz gehört? Sie wird einzig von dem Wunsch übertroffen, einer möglichst interessanten Arbeit nachgehen zu können – rangiert jedoch deutlich vor Faktoren wie »Bezahlung«, »Arbeitsplatzsicherheit«, »Aufstiegsmöglichkeiten« oder »Freizeit«. Doch respektvolle Chefs sind rar: In einer weiteren Umfrage sollten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ihre reale Arbeitsplatzsituation beurteilen – und da zeigte es sich, dass Vorgesetzte ihre Wertschätzung eher selten ausdrücken.1
Eine Befragung des internationalen Beratungsunternehmens Mercer in 22 Staaten belegt die hohe Einschätzung des am Arbeitsplatz erfahrenen Respekts weit über Deutschland und Europa hinaus. Global betrachtet ist Respekt einer der wichtigsten Faktoren überhaupt für das Engagement der Mitarbeiter in ihrem Job.
Ein Mangel an Respekt macht krank
»Ein Mangel an Wertschätzung macht krank«, sagt der Neurobiologe Professor Joachim Bauer, der die Bedeutung von Anerkennung und Wertschätzung für die Gesundheit und Leistungskraft von Mitarbeitern untersucht hat. »Wir Menschen sind aus neurobiologischer Sicht auf soziale Resonanz und Kooperation angelegte Wesen. Es ist der Kern aller menschlichen Motivation, zwischenmenschliche Anerkennung, Wertschätzung und Zuwendung zu finden und zu geben.«2
Fehlender Respekt kostet richtig viel Geld
Fehlender Respekt kostet richtig viel Geld: Im Auftrag des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales hat das Kölner Institut Great Place to work eine Untersuchung unter 37.000 Mitarbeitern aus 314 Unternehmen durchgeführt. Ergebnis: Nur 36 Prozent der Beschäftigten fühlten sich an ihrem Arbeitsplatz anerkannt; die Befragten litten unter Angst um den Job, unter unfairer Bezahlung und mangelndem Respekt. Das hat Auswirkung auf die Motivation, auf die Krankentage, auf das Interesse der Mitarbeiter, im Unternehmen zu bleiben.
Auch andere Forschungsarbeiten – etwa am Institut für medizinische Soziologie am Universitätsklinikum Düsseldorf unter Professor Johannes Siegrist – stellen einen unmittelbaren Zusammenhang zwischen Respektlosigkeit am Arbeitsplatz und körperlichem wie geistigem Leistungsabfall fest.
Eine Untersuchung des Thinktanks Level Playing Field Institute in San Francisco beziffert den wirtschaftlichen Schaden, den qualifizierte Arbeitskräfte verursachen, die kündigen und als Kündigungsgrund »Unfairness« angeben, allein in den Vereinigten Staaten auf 64 Milliarden Dollar. Soziale Gruppen wie Schwarze oder Homosexuelle verlassen nach derselben Studie zwei- bis dreimal so häufig ein Unternehmen aus Mangel an entgegengebrachtem Respekt als die übrigen Mitarbeiter.3
Die gute Nachricht: Ethik und Rendite lassen sich gleichzeitig verwirklichen
Auf der anderen Seite: Wo Respekt gelebt wird, arbeiten Unternehmen effizienter und erfolgreicher. Dort sind die Mitarbeiter weniger krank, kündigen seltener und zeigen mehr Eigeninitiative; Betriebsklima und Kundenbindung sind besser.
Eine Studie der Bonner Unternehmensberatung Deep White und dem MCM Institute der Universität St. Gallen kommt zu dem Ergebnis: »Die Arbeitswelt in deutschen Unternehmen ist insgesamt durch ›harte Werte‹ wie Macht, Verantwortung und Hierarchie geprägt. Zuviel Routine, Führung mit Angst oder eine schlechte Streitkultur haben aber einen nachgewiesenen, negativen Einfluss auf die Leistungsfähigkeit der Mitarbeiter und damit auf den Geschäftserfolg. (...) Der geschäftliche Erfolg ist abhängig von der Wertekultur. Ein Viertel des Erfolgs von Unternehmen kann mit der gelebten Wertekultur am Arbeitsplatz erklärt werden.«4
»Wie man in den Wald hineinruft, so schallt es zurück.« Wohl wahr! Denn eine Führungskraft, die ihre Mitarbeiter respektiert, erfährt automatisch ebenfalls mehr Respekt von diesen. Sie hat eine positivere Ausstrahlung, kann besser motivieren und wird im Endeffekt mehr Erfolg haben als jemand, der es an Respekt fehlen lässt. Respektvolles Handeln und wirtschaftlicher Erfolg widersprechen einander nicht.
Im Alltag herrschen zwar meist noch die alten Grundsätze, nach denen nur Gewinn und Marktanteil entscheidend sind. Natürlich ist es notwendig, die Arbeitsresultate im Auge zu behalten. Doch inzwischen ist klar, dass dies nicht die ganze Wahrheit ist. Untersuchungen belegen, dass Ethik und Rendite sich gleichzeitig verwirklichen lassen. Ja mehr noch: Wertschätzung und Wertschöpfung bedingen einander. Sie gehen Hand in Hand!
Respekt: Versuch einer Definition
Was hat es mit dem Respekt eigentlich genau auf sich? Was ruft ihn hervor? Wie drückt er sich aus? Wie wird er definiert?
Bevor Sie weiterlesen, beantworten Sie zunächst für sich selbst die nachfolgenden Fragen:
WIE DENKEN SIE ÜBER RESPEKT?
- Was bedeutet für Sie Respekt?
- Wo erleben Sie in Ihrem Alltag Respekt ganz konkret?
- Wofür wollen Sie an Ihrem Arbeitsplatz respektiert werden?
Mit Respekt verhält es sich ein bisschen wie mit Liebe: Vom Gefühl her weiß jeder sofort, was damit gemeint ist – doch eine eindeutige Definition zu finden, fällt schwer. Es gibt Respekt, der sich gewissermaßen auf Augenhöhe vollzieht, beispielsweise zwischen Arbeitskollegen. Doch auch der Führungskraft bringen wir Respekt entgegen – besonders, wenn wir deren Kompetenz und Führungsfähigkeit spüren. Andererseits erwarten wir ebenso, dass die Führungskraft uns ihrerseits mit Respekt behandelt. Für Mangel an Respekt, für Respektlosigkeit, haben wir alle ein Gespür. Eltern erwarten Respekt von ihren Kindern – und Kinder können durch Beobachtung ihrer Eltern und Bezugspersonen lernen, was respektvoller Umgang miteinander bedeutet. Alle wissen, was eine »Respektsperson« ist – denn von Respekt sprechen wir häufig auch im Zusammenhang mit Autoritäten und älteren Menschen. Respekt lässt sich durchaus erzwingen, er kann aus Angst gespeist sein: Herrscher fordern ihn gebieterisch von ihren Untertanen, Staaten verlangen, dass man ihre Symbole respektiert, und sanktionieren Respektlosigkeiten auf diesem Gebiet. Respekt muss sich nicht notwendigerweise auf andere Menschen beziehen: Vor großen Kunstwerken können wir Respekt empfinden ebenso wie vor der Stille einer Kirche oder vor der Herrlichkeit der Natur … Nicht zuletzt spielt der Respekt, den wir unserer eigenen Person entgegenbringen, für unser Selbstgefühl eine entscheidende Rolle: Denn, dass ein Leben unter dem Siegel der Selbstwertschätzung anders verläuft als unter dem der Selbstverachtung, ist einsichtig.
Worauf sich die Respektbekundungen jeweils richten, hat sich über die Zeiten hinweg gewandelt. Wenn wir alte...
Erscheint lt. Verlag | 28.9.2020 |
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Reihe/Serie | Haufe Fachbuch | Haufe Fachbuch |
Verlagsort | Freiburg |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Wirtschaft ► Betriebswirtschaft / Management ► Unternehmensführung / Management |
Schlagworte | Führung • Kommunikation • Respekt • Strategie • Unternehmenskultur • Wertschätzung |
ISBN-10 | 3-648-14285-2 / 3648142852 |
ISBN-13 | 978-3-648-14285-1 / 9783648142851 |
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Größe: 541 KB
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