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Indirekte Infrastrukturinvestments. Eine Entscheidungshilfe für institutionelle Investoren

(Autor)

Buch | Softcover
128 Seiten
2017
Diplomica Verlag
978-3-96146-583-5 (ISBN)
CHF 55,30 inkl. MwSt
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Das anhaltende Niedrigzinsumfeld führt zu sinkenden Erträgen im Bankensektor. Davon besonders betroffen sind Kreditinstitute, deren Geschäftsmodell stark vom Kredit- und Einlagengeschäft abhängig ist. Dazu zählen in Deutschland vor allem Sparkassen und Genossenschaftsbanken.
Auf der Suche nach Ertragsalternativen sind Infrastrukturinvestments für regionaltätige Institute eine mögliche und zugleich häufig eine völlig neue Anlageklasse. Ihr hoher Komplexitätsgrad und die wenigen Gemeinsamkeiten mit vertrauten Eigenanlagen wirken herausfordernd. Dieses Buch greift dieses Spannungsfeld auf. Mit einer strukturierten Entscheidungsarchitektur wird ein interner Auswahlprozess ermöglicht, der budgetschonend wirkt und das Spannungsfeld aus Ertragsbedarf und der Sorge vor Fehlentscheidungen ausbalanciert. Hilfreich ist die Erkenntnis, dass bekannte Prozesse aus dem Kreditgeschäft und Erfahrungen aus Auswahlprozessen in anderen Anlageklassen modifiziert nutzbar sind. Zudem sind empirisch belegbare Heuristiken der Finanzwissenschaft anwendbar, die die Komplexität reduzieren. Dadurch öffnet sich ein stark wachsender Markt mit attraktivem Rendite-Risiko-Profil.

Ludwig Basel ist verantwortlicher Referent für Alternative Investments bei einer der größten Sparkassen Deutschlands. Vor seinem Wechsel zu den Eigenanlagen war er zehn Jahre in leitender Funktion in der Privatkundenbetreuung tätig. Berufsbegleitend studierte er an der Hamburger Fern-Hochschule und hält die Abschlüsse Diplom-Kaufmann (FH) und Master of Laws (LL.M.). Aufgrund seiner herausragenden Leistungen im Master-Studium wurde Ihm das Gesamtprädikat "mit Auszeichnung bestanden" verliehen. Ludwig Basel ist verheiratet und hat zwei Kinder.

Textprobe:
Kapitel 2.4 Wissenstransfer und Erfahrungsaustausch
Die Anlageklasse "Infrastruktur" weist eine hohe Komplexität und Vernetztheit auf. Beispiele hierfür sind das Zusammenspiel unterschiedlicher Rechtsräume, nicht vergleichbare Sektoren sowie höchst unterschiedliche Regulierungen und Fördersysteme, die einer jederzeitigen Änderung unterliegen können. Der Infrastrukturmarkt ist höchst dynamisch und überwiegend unabhängig vom Verhalten der Investoren. Er entwickelt sich z. B. durch politische Entscheidungsträger oder technischen Fortschritt weiter. Gerade für einen sonst nur regional agierenden Investor besteht ein hoher Grad an Intransparenz, da viele "Merkmale des Marktes (...) demjenigen, der zu planen hat (...), gar nicht oder nicht unmittelbar zugänglich" sind. Kritisch ist, dass diese Unkenntnis zu falschen Hypothesen führen können, da dem Investor das Systemwissen fehlt, "das heißt Wissen über die Art und Weise, wie die Variablen des Systems zusammenhängen, wie sie sich beeinflussen." Die Einschätzung dieser Zusammenhänge wird noch erschwert, da "[p]eople's estimation of any situation is colored by their viewpoint - the organization or field they represent (...) [and t]eam member's interpretations of the available information may be different or conflicting." Die Merkmale eines komplexen Systems - "Komplexität, Intransparenz, Dynamik, Vernetztheit und Unvollständigkeit oder Falschheit der Kenntnisse über das (...) System (...)" - wie es Dörner in seiner Lohhausen-Simulation berücksichtigt, sind somit erfüllt.
Wie ein Regionalinstitut dieses komplexe Problem managen kann, wird in diesem Kapitel dargelegt.
2.4.1 Analogisieren
In diesem Abschnitt geht es um das Anwenden bekannter Prozesse auf eine neue Situation durch Abstraktion. "A posteriori mag eine solche Analogisierung sehr primitiv und ganz selbstverständlich erscheinen; viele (...) kommen aber auf Derartiges nicht und verharren hilflos in der konkreten Situation." Das Analogisieren darf aber nicht mit der Assimilation verwechselt werden. Diese besagt, dass man Handlungsschemata unreflektiert auf neue Probleme anwendet in dem Glauben, es handelt sich um eines altbekanntem Typs. Dies würde den Investor in einer falschen Sicherheit wiegen.
Zwischen Kreditprozessen und dem strukturierten Projekt-Auswahlprozess des Fondsmanagements lassen sich Analogien identifizieren. Die Analogie der Prozesse basiert auf der Erkenntnis, dass Kreditanfragen für ein Bauprojekt einen definierten Entscheidungsprozess durchlaufen. Dieser hat sich für die Beurteilung von vergleichbaren Vorhaben in der Vergangenheit bewährt, bevor Gelder zur Verfügung gestellt wurden. Der Ausreichung von Investorengeldern und Fremdmitteln ist gemein, dass eine sorgfältige Prüfung erfolgen muss, an deren Ende die Vermeidung des Verlustes und die Erzielung eines Gewinns steht. Diese Parallelen erleichtern es dem Investor, den Auswahlprozess des Singlefonds-Managements unter Anwendung seiner Kriterien zu prüfen und handwerkliche Fehler zu lokalisieren. Ähnliches ist bei Dachfonds möglich, die Singlefonds auswählen und bewerten sollen. Die Prüfung gelingt durch einen Abgleich zwischen dem kreditprozess-orientierten Vorgehen des Investors mit der Vorgehensweise des Dachfonds-Managements. Bei Abweichungen besteht die Möglichkeit zum Dialog, um Nachvollziehbarkeit über die Methodik zu erhalten.
Die Abstraktion des Kreditprozesses eröffnet dem Investor seine kritisch-routinierte Finanzierungssichtweise auf Zielfonds anzuwenden. Dadurch wird beurteilbar, ob das Management über einen stimmigen Auswahlprozess verfügt und die eingebundenen Mitarbeiter das notwendige Know how mitbringen. Gleichzeitig gewinnt das Institut einen Einblick in die Prüfungssystematik und kann diese validieren.
Vorab ist zu erwähnen, dass es für den Investor zunächst positiv ist, wenn die Projekte des Zielfonds eine finanzierende Bank vorweisen können. Damit haben diese Projekte b

Erscheinungsdatum
Reihe/Serie Alternative Investments
Sprache deutsch
Maße 148 x 210 mm
Gewicht 196 g
Themenwelt Wirtschaft Betriebswirtschaft / Management Spezielle Betriebswirtschaftslehre
Schlagworte Alternative Assetklassen • Alternative Investments • Auswahlprozess • Eigenanlagen • Eigenkapitalbeteiligung • Eigenkapitalinvestor • Entscheidungsarchitektur • Ertragsstabilisierung • Infrastruktur • Infrastrukturinvestment • Infrastruktur-Investments • KMU • Kreditinstitut • Niedrigzinsphase • Regionalinstitut
ISBN-10 3-96146-583-5 / 3961465835
ISBN-13 978-3-96146-583-5 / 9783961465835
Zustand Neuware
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