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Wertrelevanz von Patentinformationen im Kontext der Rechnungslegung (eBook)

Eine empirische Betrachtung für börsennotierte Kapitalgesellschaften in Deutschland
eBook Download: PDF
2007 | 2008
XXXV, 415 Seiten
Deutscher Universitätsverlag
978-3-8350-5470-7 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Wertrelevanz von Patentinformationen im Kontext der Rechnungslegung - Andreas Trautwein
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Anhand einer empirischen Analyse der Wertrelevanz von Patentinformationen generiert Andreas Trautwein theoriegeleitet Ansatzpunkte für eine Verbesserung des Informationswertes der Unternehmenspublizität im Rahmen des Standardsettingprozesses. Darauf basierend leitet Trautwein Implikationen für die Rechnungslegung und das Standardsetting hinsichtlich einer möglichen Berücksichtigung werterelevanter Informationen in der regulierten Berichterstattung ab.

Dr. Andreas Trautwein promovierte bei Prof. Dr. Dr. h.c. Jürgen Weber am Lehrstuhl für Controlling und Telekommunikation der WHU - Otto Beisheim School of Management in Vallendar. Er ist Geschäftsführer des Einkaufsbüro Deutscher Eisenhändler GmbH, Wuppertal, und verantwortet die Bereiche Finanz- und Rechnungswesen sowie Personal.

Dr. Andreas Trautwein promovierte bei Prof. Dr. Dr. h.c. Jürgen Weber am Lehrstuhl für Controlling und Telekommunikation der WHU – Otto Beisheim School of Management in Vallendar. Er ist Geschäftsführer des Einkaufsbüro Deutscher Eisenhändler GmbH, Wuppertal, und verantwortet die Bereiche Finanz- und Rechnungswesen sowie Personal.

Geleitwort 8
Vorwort 10
Inhaltsübersicht 12
Inhaltsverzeichnis 16
Abbildungsverzeichnis 24
Tabellenverzeichnis 28
Abkürzungsverzeichnis 32
Symbolverzeichnis 35
1. Einführung und Gang der Arbeit 36
1.1 Ausgangslage und Motivation 36
1.2 Problemstellung und Zielsetzung 40
1.3 Methodisches Vorgehen und Aufbau 43
2. Theoretischer Bezugsrahmen der Untersuchungsobjekte Rechnungslegung, Kapitalmarkt und Patentwesen 48
2.1 Rechnungslegung und Bedeutung der Publizität im Jahresabschluss 48
Handelsrechtlicher Einzel- und Konzernabschluss 48
Informationsfunktion als primärer Zweck des Konzernabschlusses 51
Kapitalmarktorientierung 54
2.2 Kapitalmarkt und Informationsverarbeitung 55
Definition und ökonomische Funktion des Kapitalmarktes 55
Theorie effizienter Märkte 57
Bedeutung der Markteffizienz für die empirische Bilanzforschung 60
2.3 Grundzüge gewerblicher Schutzrechte und des Patentwesens 61
Begriffliche und funktionale Betrachtung 61
Funktionen und Zwecke 63
Überblick zum Europäischen Patentsystem 65
3. Verortung und definitorische Abgrenzung der Wertrelevanzforschung als Teildisziplin der Bilanzforschung 68
3.1 Topologische Einführung zur kapitalmarktorientierten Bilanzforschung 68
Ursprung und Genese des Forschungsstranges 68
Grundzüge der Wertrelevanzforschung 71
Einordnung in die Literatur und Stand der Forschung 72
3.2 Bilanzforschung im internationalen Schrifttum 78
Forschungsrichtungen und Schwerpunktbereiche 78
Klassischer Forschungsansatz 81
Positive Accounting-Theorie 82
Kapitalmarktbasierte empirische Forschung 86
3.3 Bilanzforschung im deutschsprachigen Schrifttum 97
Forschungsrichtungen und Schwerpunktbereiche 97
Normative Bilanzforschung 100
Empirische Bilanzforschung 101
3.4 Inhaltliche Ausrichtung und Konzeption der Wertrelevanzforschung 110
Topologische Einführung zur Wertrelevanzforschung 110
Terminologische Abgrenzung und wissenschaftliches Vorgehensmodell der Wertrelevanzforschung 112
Typologie des Untersuchungsdesigns von Wertrelevanzstudien 121
Bedeutung der Wertrelevanzforschung für das Standardsetting 124
4. Forschungsmethodik und Hypothesenbildung zur Wertrelevanz von Rechnungslegungs- und Patentinformationen 132
4.1 Methodische Grundlagen empirischer Bilanzforschung 132
Differenzierung der Forschungsansätze und Schwerpunkte 132
Prognoseeignungsansatz 134
Verhaltenswissenschaftlicher Forschungsansatz 135
Kapitalmarktorientierter Forschungsansatz 136
4.2 Modellrahmen von Ohlson und Feltham-Ohlson 140
Topologie und Bedeutung für die empirische Forschung 140
Grundlagen und zentrale Annahmen der Modelle 142
Modellrahmen und Herleitung der Wertrelation 143
Operationalisierung der Wertrelationsgleichung 151
4.3 Spezifikation des Messmodells und ökonometrische Fundierung 154
Wahl der Modellierungsart 154
Scale und Scale Effects in der empirischen Bilanzforschung 156
Behandlung einflussreicher Beobachtungen 161
4.4 Herleitung und Formulierung der Forschungshypothesen 162
Kategorisierung und Vorgehen bei der Hypothesenbildung 162
Hypothesen zur Wertrelevanz von Rechnungslegungsinformationen 163
Hypothesen zur Wertrelevanz von Patentinformationen 167
5. Grundlagen der empirischen Untersuchung und Bestimmung der Datenbasis 178
5.1 Konzeptionelle und methodische Aspekte 178
Beobachtungszeitraum und Stichtag der Untersuchung 178
Art der empirischen Daten 180
Methodik der Datenerhebung 182
5.2 Abgrenzung der Grundgesamtheit und Stichprobenbildung 183
Definition der Grundgesamtheit 183
Auswahl der Unternehmen für die Stichprobe 185
Zusammensetzung der Stichprobe 187
5.3 Datenprovider und Herkunft der Daten 188
Thomson Financial 188
CHI Research 192
5.4 Definition und Erhebung der empirischen Daten 196
Abgrenzung der operationalisierten Variablengruppen 196
Kapitalmarktinformationen 197
Rechnungslegungsinformationen 200
Patentinformationen 206
Zusammenfassung der erhobenen empirischen Daten 220
6. Analyse von Entwicklungstendenzen im Beobachtungszeitraum mit Fokus auf Marktwerte, Rechnungslegungsgrößen und Patentportfolio der Stichprobenunternehmen 224
6.1 Bedeutungszuwachs des Kapitalmarktes in Deutschland 224
Einflussfaktoren und Wertentwicklung des Marktportfolios 224
Börsenkapitalisierung 227
Anzahl börsennotierter Unternehmen 228
Jährliches Handelsvolumen 230
Historische 30-Tage-Volatilität 231
6.2 Stichprobenunternehmen und -portfolio 233
Anzahl der berücksichtigten Firmenjahre 233
Wertentwicklung Stichprobenportfolio 234
Angewandte Rechnungslegungsstandards 239
Branchenzugehörigkeit 241
6.3 Bewertungsniveau und immaterielle Vermögensgegenstände 245
Kurs-Gewinn-Verhältnis 245
Markt-Buchwert-Verhältnis 248
Immaterielle Vermögensgegenstände 250
6.4 Patentportfolio der Stichprobenunternehmen 252
Aktivitätsbetrachtung 252
Qualitätsbetrachtung 254
Patent-Scorecard 256
7. Empirische Befunde zur Wertrelevanz von Rechnungslegungs- und Patentinformationen und Diskussion der erzielten Ergebnisse 264
7.1 Deskriptive Statistiken der Datengrundlage 264
Kapitalmarktinformationen 264
Rechnungslegungsinformationen 265
Patentinformationen 268
7.2 Resultate statistischer Modelle zur Wertrelevanzmessung 270
Einleitende Überlegungen zur Evaluierung 270
Schätzergebnisse univariater Messmodelle 273
Schätzergebnisse multivariater Messmodelle 281
7.3 Zentrale Befunde zur Wertrelevanz und Generierung von Implikationen 302
Überprüfung der Forschungshypothesen und Beantwortung der Forschungsfragen 302
Implikationen der gewonnenen Erkenntnisse 312
Einordnung in Erkenntnisse bisheriger Forschungsbeiträge 322
7.4 Differenzierung nach Industriesektoren und Sensitivitätsbetrachtung 324
Auswirkungen branchenspezifischer Unterschiede 324
Robustheitsprüfung der erzielten empirischen Ergebnisse 326
8. Schlussbemerkungen und Ausblick 332
8.1 Zusammenfassung der Kernaussagen und zentralen Erkenntnisse 332
8.2 Kritische Würdigung und künftiger Forschungsbedarf 338
Anhang 343
Anhang A. Unternehmen der Stichprobe 344
Anhang B. Wesentliche Merkmale und deskriptive Statistiken 352
B.1. Kapitalmarkt in Deutschland 352
B.2. Stichprobenunternehmen und -Portfolio 355
B.3. Betriebliches Patentierverhalten und Patentportfolio 370
B.4. Datengrundlage der empirischen Untersuchung 380
Anhang C. Patent- Scorecard der Stichprobenunternehmen 404
C.1. Scorecard auf Basis der untersuchten Patentinformationen 404
C.2. Patent-Scorecard nach Maßgabe der Darstellung im Technology Review 412
Anhang D. Empirische Messmodelle und statistische Resultate 416
D.1. Gleichungen der Regressionsmodelle 416
D.2. Korrelationsmatrix 427
D.3. Ergebnisse der Schätzungen der Regressionsmodelle 429
D.4. Sensitivitätsanalyse der Branchenzugehörigkeit 435
Anhang E. Definitionen der empirischen Daten 440
E.1. Thomson Datastream Standard-Datenbank 440
E.2. Thomson Datastream Worldscope-Datenbank 442
E.3. Jahresabschlussgliederung Worldscope-Datenbank 448
Anhang F. Publikationshäufigkeit einschlägiger Literaturbeiträge 452
Literaturverzeichnis 454

1. Einführung und Gang der Arbeit (S. 1)

1.1. Ausgangslage und Motivation

Der Kapitalmarkt nimmt insbesondere im angelsächsischen Raum traditionell eine starke Stellung in Volkswirtschaft und Gesellschaft ein. In Deutschland manifestiert sich erst mit Beginn der Neunzigerjahre ein beschleunigter Paradigmenwechsel in diese Richtung. Die herkömmlich durch ein Hausbankensystem geprägte hiesige Finanzierungslandschaft unterliegt aktuell einem Umbruch.

Im Zuge fortschreitender Globalisierung und Integration internationaler Finanzplätze wird die Entwicklung einer Aktienmarktkultur nach angelsächsischem Muster begünstigt. Die Gründe für einen Bedeutungszuwachs des Aktienmarktes auch in Deutschland sind vielfältiger Natur. Als wichtige Einflussfaktoren werden hier ebenso die Globalisierung und damit verbundene Umstrukturierungsmaßnahmen auf Unternehmensebene, private Investitionen sowie ein steigendes Altersvorsorgebedürfnis bei niedrigem Zinsniveau gesehen.

Unternehmen beanspruchen auch hierzulande zunehmend den Kapitalmarkt, um ihren (langfristigen) Kapitalbedarf zu decken. Aber nicht nur die Unternehmens .nanzierung unterliegt gegenwärtig einem massiven Strukturwandel. Ebenso gewinnen Aktien und andere Wertpapiere als Anlageform für private Haushalte deutlich an Attraktivität. Es offenbart sich also sowohl auf Unternehmensebene als auch auf Seiten der Anleger eine verstärkte Hinwendung zu Aktienmärkten und Wertpapieren.

Durch die veränderten Rahmenbedingungen kommt einer Bereitstellung und Verfügbarkeit relevanter Informationen ein höherer Stellenwert zu. Aus den dargestellten Entwicklungsdynamiken leiten sich zwangsläufig Konsequenzen für die Beziehung zwischen Unternehmen und Kapitalmarkt ab. In diesem Zusammenhang kann die Rechnungslegung als ein wesentliches Instrument zur Gestaltung dieser Beziehung gesehen werden. Für eine Kommunikation zwischen Anbietern und Nachfragern von Kapital, i. e. Unternehmen und Investoren, dient die Unternehmensberichterstattung als Bindeglied und als Kanal für einen Informationstransfer.

So erscheint angesichts des erwähnten Wandels in den Rahmenbedingungen der Kapitalmarktlandschaft in Deutschland eine Anpassung der Rechnungslegung notwendig. Sonst besteht im veränderten Kontext die Gefahr, dass bestehende Rechnungslegungszwecke durch das Regelwerk lediglich unzureichend umgesetzt und damit letztlich ausgehöhlt werden. Insgesamt werden Veränderungen bei der Rechnungslegung durch die Forderung nach einer verbesserten Anpassung an die Informationsbedürfnisse kapitalmarktorientierter Anleger induziert. Auf nationaler Ebene wirken zudem weit reichende Internationalisierungs- und Harmonisierungsbestrebungen als Katalysator.

Eine kapitalmarktorientierte Rechnungslegung strebt grundsätzlich an, den Jahresabschluss verstärkt auf kapitalmarktorientierte Nutzer auszurichten und die Inhalte entsprechend anzupassen oder zu erweitern. Auf diese Weise soll eine Versorgung von Investoren mit relevanten und entscheidungsnützlichen Informationen sichergestellt und ausgebaut werden. Letztlich kann so die Erwartungsbildung über zukünftige Transferzahlungen zwischen Unternehmen und Anteilseignern verbessert und die Güte von Investitionsentscheidungen positiv beein.usst werden. Der Informationswert eines Jahresabschlusses steigt demnach aus Sicht der Nutzer mit der Menge an darin enthaltenen relevanten Informationen.

Als Konsequenz dieser Entwicklungstendenzen erscheint eine Modi.kation bestehender Normen und Regelungen dahingehend notwendig, dass steigende Informationsansprüche der Marktteilnehmer adäquat befriedigt werden können. Die Verantwortung, solch einen Veränderungsprozess zu initiieren, Prämissen vorzugeben und eine Umsetzung letztlich zu überwachen, fällt prinzipiell in den Kompetenzbereich von Standardsettern und anderen am Normengebungsverfahren beteiligten Institutionen.

Um die Ziele einer Steigerung der Transparenz und einer Stärkung des Informationswertes des Jahresabschlusses zu verwirklichen, sind in der jüngeren Vergangenheit bereits umfassende Reformen sowie Gesetzesnovellen auf den Weg gebracht worden. In diesem Zusammenhang kommt dem Konzernabschluss aufgrund seiner primären Ausrichtung auf die Bereitstellung von Informationen eine immer wichtigere Rolle zu.

Untersuchungen zur Wertrelevanz operationalisieren das Kriterium der Relevanz und prüfen in diesem Kontext empirisch das Erreichen der Zielsetzung. Zudem besteht die Motivation solcher Untersuchungen in einer Identifikation und empirischen Validierung wertrelevanter Parameter, die kein integraler Bestandteil bestehender Rechnungslegungsnormen und Richtlinien zur Unternehmensberichterstattung sind, wie beispielsweise Angaben zur Forschungsleistung und technologischen Kompetenz eines Unternehmens.

Erscheint lt. Verlag 8.12.2007
Reihe/Serie Unternehmensführung & Controlling
Unternehmensführung & Controlling
Vorwort Prof. Dr. Dr. h.c. Jürgen Weber
Zusatzinfo XXXV, 415 S.
Verlagsort Wiesbaden
Sprache deutsch
Themenwelt Wirtschaft Betriebswirtschaft / Management Rechnungswesen / Bilanzen
Schlagworte Bilanz • Börse • empirische Kapitalmarktforschung • Kapital • Kapitalmarktforschung • Patente • Patentkennzahlen • Rechnungslegung • Wertrelevanz
ISBN-10 3-8350-5470-8 / 3835054708
ISBN-13 978-3-8350-5470-7 / 9783835054707
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