Auf den Spuren der Konkurrenz
Konkurrenz ist allgegenwärtig. In der Wirtschaft, im Sport, in der Politik, aber auch in der Kunst, beim Pilgern und sogar zwischen Eltern wird bewertet und verglichen, optimiert und übertroffen. Wie aber sind Konkurrenz und verwandte Konzepte wie Wetteifer oder Wettbewerb kultur- und sozialwissenschaftlich zu fassen? Wie haben sich unsere Vorstellungen von Wettbewerb und Konkurrenz historisch entwickelt? Und welche Rolle spielen diese Konzepte im Alltag? Wie wirken also Wettbewerb und Konkurrenz auf unsere Selbst- und Fremddeutungen und auf unsere alltäglichen Praktiken? Diesen Fragen gehen die Beiträge des interdisziplinär ausgerichteten Bandes nach. Er bietet begriffliche und historische Einordnungen von Konkurrenz als Konzept und Phänomen und zeigt anhand konkreter Fallstudien, wie Konkurrenz, Wetteifer oder Wettbewerb lebensweltlich wirksam werden.
Karin Bürkert, Dr. phil., ist Akademische Rätin am Ludwig-Uhland-Institut für Empirische Kulturwissenschaft der Universität Tübingen. Sie erforscht Prozesse der InwertSetzung von Kunst und Kultur im ruralen und urbanen Raum. 2014 wurde sie im Fach Kulturanthropologie/Europäische Ethnologie an der Georg-August-Universität Göttingen mit einer wissens- und fachgeschichtlichen Arbeit promoviert. Ihre Forschungsinteressen liegen außerdem in der visuellen und materiellen Kulturforschung sowie in der Analyse regionaler und populärer Alltags- und Festpraxis.
Alexander Engel, Dr. phil., arbeitet am Institut für Wirtschafts- und Sozialgeschichte der Georg-August-Universität Göttingen zur Geschichte von Märkten, Globalisierung, Kapitalismus und ökonomischem Denken und Wissen. 2009 erschien seine Dissertation unter dem Titel „Farben der Globalisierung. Die Entstehung moderner Märkte für Farbstoff e 1500–1900“. Er bereitet derzit eine Monographie zur Geschichte des Börsenterminhandels vor.
Timo Heimerdinger, Dr. phil., ist seit 2009 Professor für Europäische Ethnologie an der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck, nach dem Studium der Fächer Volkskunde, Neuere Deutsche Literaturgeschichte und Deutsche Philologie an den Universitäten Freiburg i. Br. und Pisa, akademische Stationen in Dresden, Kiel und Mainz. Seit 2015 Leiter des Innsbrucker Forschungsschwerpunktes „Kulturelle Begegnungen – Kulturelle Konflikte“. Forschungsschwerpunkte derzeit: Elternschaftskultur/parenting culture, Körperlichkeit und Emotion, Fachgeschichte, Tracht, Regionalkultur und Ideologiekritik.
Yonca Krahn, M.A., ist wissenschaftliche Assistentin und Doktorandin am Institut für Sozialanthropologie und Empirische Kulturwissenschaft, Populäre Kulturen an der Universität Zürich. In ihrer Doktorarbeit beschäftigt sie sich mit Raumverhandlungen im Triathlon. Dabei wird insbesondere die Verknüpfung von Mobilitäten, Körpern und Praktiken betrachtet. Sie hat unter anderem zu Fahrradkulturen gearbeitet. Weitere Forschungsschwerpunkte sind Sensuelle Ethnografie und Mobile Methoden.
Johannes Müske, Dr. phil., Kulturwissenschaftler, ist derzeit Scholar in Residence am Deutschen Museum, München und Lehrbeauftragter an der Universität Liechtenstein. Studium der Kulturanthropologie (Volkskunde), BWL, Jura und Museumsmanagement an den Universitäten Hamburg und Sevilla; Promotion an der Universität Zürich (2012), dort Postdoc und wiss. Koordinator des Projekts Broadcasting Swissness. Forschungs- und Lehrstationen u. a. an den Universitäten Basel, Bloomington, LMU München, Zürich. Forschungsinteressen: Arbeitskulturenforschung, kulturwissenschaftliche Technikforschung, Archive und Kulturerbe, Sinne und Medienethnografie.
Kerstin Poehls, Dr. phil., forscht und lehrt seit 2012 als Juniorprofessorin am Institut für Volkskunde/Kulturanthropologie der Universität Hamburg. Ihre Arbeitsschwerpunkte sind u. a. Europäisierung als reflexiver Prozess im Kontext von Globalisierung, Elitenforschung, museale Repräsentationen von Migration in und nach Europa, Sammeln als ambivalente Alltags- und Wissenschafts-Praxis. Forschungs- und Lehraufenthalte in Griechenland, Norwegen, Belgien und Polen. Studium der Europäischen Ethnologie/Empirischen Kulturwissenschaft, BWL und Nordistik in Tübingen, Stockholm und an der Humboldt-Universität zu Berlin. Aktuell fokussiert Kerstin Poehls Zucker als industrielle Handelsware, als Lebensmittel und Alltagsdroge unter dem Einfluss von globaler, europäischer und nationaler Regulation und Gesundheits-, Moral- und Konsumregimes.
Fabian Rombach, M.A., Studium der Politologie und Soziologie an den Universitäten Hamburg und Bielefeld. Vorstandsmitglied der Gesellschaft für Gebärdensprache und Kommunikation Gehörloser e. V., Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: Konstellationen von Zugehörigkeit, Normalität und Abweichung, Soziologie der Behinderung und Rehabilitation, Disability Studies sowie Deaf Studies.
Barbara Sieferle, Dr. phil., wurde 2017 an der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck im Fach Europäische Ethnologie mit einer empirischen Arbeit zur Körperlichkeit des Pilgerns promoviert. Derzeit arbeitet sie als wissenschaft liche Mitarbeiterin am Institut für Kulturanthropologie und Europäische Ethnologie der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg i. Br. In ihrem aktuellen Forschungsprojekt „Leben nach der Haft“ beschäftigt sie sich mit soziokulturellen Konstruktionsprozessen von Alltag im Kontext der Haftentlassung. Forschungsschwerpunkte: Gefängnisforschung, Devianz- und Kriminalitätsforschung, Körperlichkeit, Pilgerforschung sowie ethnografische Methoden.
Markus Tauschek, Dr. phil., ist Professor und Geschäftsführender Direktor am Institut für Kulturanthropologie und Europäische Ethnologie der Universität Freiburg i. Br. und Direktor des Zentrums für Populäre Kultur und Musik. Studium der Volkskunde, Romanistik und Neueren Deutschen Literatur in Freiburg i. Br. und Eichstätt. Promotion 2009 im Fach Kulturanthropologie/Europäische Ethnologie an der Georg-August-Universität Göttingen. Zu seinen Forschungsschwerpunkten zählen Kulturerbe und Geschichtskultur, Populärkultur sowie Wettbewerb und Konkurrenz. Im Rahmen des Sonderforschungsbereichs 1015 „Muße“ befasst er sich darüber hinaus mit dem Zusammenhang von Muße, Arbeit und Selbstoptimierung. Er ist Mitglied des nationalen Expertenkomitees Immaterielles Kulturerbe der Deutschen UNESCO-Kommission. Seit Oktober 2019 ist er Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Volkskunde.
Tobias Werron, Dr., ist Professor für Soziologische Theorie und Allgemeine Soziologie an der Universität Bielefeld, Sprecher des Instituts für Weltgesellschaft in Bielefeld sowie Mitglied im Sonderforschungsbereich 1288 „Praktiken des Vergleichens“. Seine aktuellen Forschungsschwerpunkte sind die Soziologie der Konkurrenz, Praktiken des Theoretisierens sowie die Soziologie des Nationalismus (dazu gerade erschienen: „Der globale Nationalismus“, Berlin: Nicolai, 2018).
Eberhard Wolff , Dr. rer. soc., ist Titularprofessor für Kulturanthropologie an der Universität Basel und Wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Abteilung „Populäre Kulturen“ der Universität Zürich. Daneben ist er u. a. Redakteur für Kultur, Gesellschaft und Geschichte der Schweizerischen Ärztezeitung. Einer seiner Forschungsschwerpunkte liegt zurzeit in einem erweiterten Verständnis von Selbst-Technologien jenseits reiner Fremdbestimmung und Fremdführung.
Durch die kulturwissenschaftlich breite Aufstellung des Bandes wird nicht zuletzt sehr gut verstandlich, wie dynamisch, vielfaltig unddurchaus individuell sowie kontextabhangig kompetitive Beziehungen und Handlungsformen [...] gedacht werden müssen. - Bianca Klein, in: Zeitschrift für Volkskunde 116 (2/2020), S. 303 ff.
Durch die kulturwissenschaftlich breite Aufstellung des Bandes wird nicht zuletzt sehr gut verstandlich, wie dynamisch, vielfaltig und
durchaus individuell sowie kontextabhangig kompetitive Beziehungen und Handlungsformen [...] gedacht werden müssen. – Bianca Klein, in: Zeitschrift für Volkskunde 116 (2/2020), S. 303 ff.
Erscheinungsdatum | 21.03.2019 |
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Reihe/Serie | Freiburger Studien zur Kulturanthropologie ; 2 |
Co-Autor | Karin Bürkert, Alexander Engel, Stefan Groth, Timo Heimerdinger, Yonca Krahn, Johannes Müske, Kerstin Poehls, Fabian Rombach, Barbara Sieferle, Markus Tauschek, Tobias Werron, Eberhard Wolff |
Sprache | deutsch |
Maße | 165 x 235 mm |
Gewicht | 535 g |
Themenwelt | Sozialwissenschaften ► Ethnologie ► Volkskunde |
Sozialwissenschaften ► Soziologie | |
Weitere Fachgebiete ► Sportwissenschaft | |
Schlagworte | Allgemeines, Theorien und Methoden • Breitensport • Bürgerschaftlicher Protest • Herstellung von Ordnung • Hörbehinderung • Kinderschlaf • Knappheit • Kompetitivität • Konkurrenz • Konkurrenz Wettbewerb Wetteifer Knappheit Kinderschlaf Kompetitivität Pilgern Hörbehinderung Herstel • Konkurrenz Wettbewerb Wetteifer Knappheit Kinderschlaf Kompetitivität Pilgern Hörbehinderung Herstellung von Ordnung Selbsttests Wettkampf Breitensport Rennradfahren Bürgerschaftlicher Protest Lesbos • Kultursoziologie • Lesbos • Pilgern • Rennradfahren • Selbsttests • Wettbewerb • Wetteifer • Wettkampf |
ISBN-10 | 3-8309-3968-X / 383093968X |
ISBN-13 | 978-3-8309-3968-9 / 9783830939689 |
Zustand | Neuware |
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