Studien zum "Livre pour toutes sortes de maux qui pourront arriver aux chevaux". Südfrankreich, um 1700
Textwiedergabe, Übersetzung, Besprechung
Seiten
2008
|
1., Aufl.
Sierke Verlag
978-3-86844-036-2 (ISBN)
Sierke Verlag
978-3-86844-036-2 (ISBN)
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Die Abbildung zeigt eine Skulptur des Saint Eloi (deutsch: Heiliger Eligius); sie befindet sich auf der Fassade der Kirche Orsanmichele in Florenz.Le bon roi DagobertDer gute König DagobertA mis sa culotte à l'envers;hat seine Hose falsch herum angezogen;Le grand saint ÉloiDer Grand Saint EloiLui dit: O mon roi!sagt zu ihm: Oh mein König!Votre MajestéEure MajestätEst mal culottée.ist falsch gekleidet1.C'est vrai, lui dit le roi,Das stimmt, sagt ihm der König,Je vais la remettre à l'endroit.Ich werde sie wieder richtig herum anziehen.(französisches Kinderlied)1Der Originaltext enthält an dieser Stelle ein Wortspiel, da „culotté(e)“ eigentlich „frech, dreist“ bedeutet.Obiges Kinderlied kennt jedes französische Kind. Auch ich habe meinen Kindern diesesLied häufig vorgesungen, ohne mir Gedanken über die besungenen Personen zu machen.Bei den Recherchen zu meiner Dissertation stellte ich fest, dass König Dagobert I.(602/605-639) und sein Schatzmeister Eloi de Noyon (589-659) tatsächlich gelebt haben,und dass Saint Eloi auch der Schutzpatron der Tierärzte ist.
Über deutschsprachige Rossarzneihandschriften aus der sog. Stallmeisterzeit (ca. Mitte 13. bis Mitte 18. Jh.) sind bereits zahlreiche Dissertationen erschie-nen, in denen die Texte transkribiert und interpretiert sowie durch Glossare erschlossen wurden (zuletzt Graf 2003,Werth 2006). Anders verhält es sich mit fremdsprachigen historischen Manuskripten. Sie stellen Rara in den Fachbiblio-theken dar und sind - bis auf wenige Titel - unbearbeitet (z. B. Decker 1974, Hiepe 1990, Shirzadian 1991, Kunz 1992 und Heede 1997). Diese Feststellung trifft auch auf die in vorliegender Arbeit edierte französische Handschrift, aus der Zeit um 1700 zu, in der unter dem Titel „Livre pour toutes sortes de maux qui pourront arriver aux chevaux“ = ´Buch über alle Arten von Übeln, die Pferde bekommen können´ Rezepturen für die Behandlung von Pferdekrankheiten aufgelistet sind. Der Aufbau des 229 Seiten umfassenden Manuskripts eines anonymen Autors weicht von den meisten deutschsprachigen Rezeptsammlungen in einigen Merk-malen ab. Einführend enthalten die Seiten 1-14 der Handschrift: eine kurze Beschreibung des „Berufsbildes“ des Stallmeisters, eine grobe und oberflächliche Aufzählung anatomischer Strukturen, Hinweise über Ort und Zeitpunkt zur Durchführung von Aderlässen, eine (unvollständige) Aufzählung der in der (Tier)Medizin gebräuch-lichen Gewichte und deren Abkürzungen, eine kurze Aufzählung gebräuchlicher Salben, Öle und Heilwässer für äußerliche Anwendungen. Auf den Seiten 15-253 folgt dann die eigentliche Rezeptsammlung, bestehend aus 246 Rezepten. Einigen Rezepturen gehen zum Zweck einer genaueren Diagnostik kurze Beschreibungen der entsprechenden Krankheit voraus, die etlichen deutschen Texten fehlen. Die Seiten 253-265 enthalten abschließend ein Inhaltsverzeichnis.1
Grundlage vorliegender Arbeit bildet die buchstaben- und zeilengetreue Text-wiedergabe der Handschrift in französischer Sprache und die wortgetreue Über-setzung des Textes ins Deutsche. Das Manuskript wird zweisprachig ediert. Dem Originaltext auf den linken geraden Seiten (verso folio) wird die Über-setzung auf den rechten ungeraden Seiten (recto folio) gegenübergestellt. Inhaltlich wird die Handschrift mit zeitgenössischen Werken verglichen, ins-besondere mit dem anonym verfassten „Le Grand Maréchal Expert et François“. Dieses Buch erschien erstmals Mitte des 17. Jahrhunderts und wurde zum „Bestseller“. Eine Ausgabe der 1701 gedruckten 4. Auflage befindet sich im Besitz des Fachgebiets Geschichte der Veterinärmedizin und der Haustiere der Tierärztlichen Hochschule Hannover. Abschließend erfolgt eine veterinärmedizinisch-fachhistorische Beurteilung des Textes. Bedingt durch den großen Umfang der Handschrift, lässt sich ein Miss-verhältnis zwischen dokumentatorisch-übersetzerischem und fachlich-interpreta-torischem Teil nicht vermeiden. Die Methodik zur Textwiedergabe und Über-setzung wird in Kapitel 4 (s. S. 52 ff.) unmittelbar vor diesem Teil erklärt. Hinweise für den Leser: Um Verwechslungen bei Verweisen innerhalb der Arbeit zu vermeiden, wurde folgendes Schema gewählt: Verweise „s. Kap. ..., S. ...“ bedeuten „siehe Kapitel ..., Seite ...“ und beziehen sich auf die Arbeit. Verweise „s. HS, S. ...“ bedeuten „siehe Handschrift Seite ...“ und beziehen sich auf den französischen Originaltext und dessen Paginierung am rechten oberen Seitenrand der Textwiedergabe. Verweise „s. ÜS, S. ...“ bedeuten „siehe Übersetzung Seite ...“ und beziehen sich auf die deutsche Übersetzung und deren (übernommene) Paginierung ebenfalls am rechten oberen Seitenrand der Übersetzung. Wörtliche Zitate aus deutschen Texten sind, wie allgemein üblich, zwischen Anführungszeichen gesetzt. Wörtliche Zitate aus französischen Texten wurden ins Deutsche übersetzt, zwischen Anführungszeichen gesetzt und durch kursive Schreibweise gekennzeichnet.
Über deutschsprachige Rossarzneihandschriften aus der sog. Stallmeisterzeit (ca. Mitte 13. bis Mitte 18. Jh.) sind bereits zahlreiche Dissertationen erschie-nen, in denen die Texte transkribiert und interpretiert sowie durch Glossare erschlossen wurden (zuletzt Graf 2003,Werth 2006). Anders verhält es sich mit fremdsprachigen historischen Manuskripten. Sie stellen Rara in den Fachbiblio-theken dar und sind - bis auf wenige Titel - unbearbeitet (z. B. Decker 1974, Hiepe 1990, Shirzadian 1991, Kunz 1992 und Heede 1997). Diese Feststellung trifft auch auf die in vorliegender Arbeit edierte französische Handschrift, aus der Zeit um 1700 zu, in der unter dem Titel „Livre pour toutes sortes de maux qui pourront arriver aux chevaux“ = ´Buch über alle Arten von Übeln, die Pferde bekommen können´ Rezepturen für die Behandlung von Pferdekrankheiten aufgelistet sind. Der Aufbau des 229 Seiten umfassenden Manuskripts eines anonymen Autors weicht von den meisten deutschsprachigen Rezeptsammlungen in einigen Merk-malen ab. Einführend enthalten die Seiten 1-14 der Handschrift: eine kurze Beschreibung des „Berufsbildes“ des Stallmeisters, eine grobe und oberflächliche Aufzählung anatomischer Strukturen, Hinweise über Ort und Zeitpunkt zur Durchführung von Aderlässen, eine (unvollständige) Aufzählung der in der (Tier)Medizin gebräuch-lichen Gewichte und deren Abkürzungen, eine kurze Aufzählung gebräuchlicher Salben, Öle und Heilwässer für äußerliche Anwendungen. Auf den Seiten 15-253 folgt dann die eigentliche Rezeptsammlung, bestehend aus 246 Rezepten. Einigen Rezepturen gehen zum Zweck einer genaueren Diagnostik kurze Beschreibungen der entsprechenden Krankheit voraus, die etlichen deutschen Texten fehlen. Die Seiten 253-265 enthalten abschließend ein Inhaltsverzeichnis.1
Grundlage vorliegender Arbeit bildet die buchstaben- und zeilengetreue Text-wiedergabe der Handschrift in französischer Sprache und die wortgetreue Über-setzung des Textes ins Deutsche. Das Manuskript wird zweisprachig ediert. Dem Originaltext auf den linken geraden Seiten (verso folio) wird die Über-setzung auf den rechten ungeraden Seiten (recto folio) gegenübergestellt. Inhaltlich wird die Handschrift mit zeitgenössischen Werken verglichen, ins-besondere mit dem anonym verfassten „Le Grand Maréchal Expert et François“. Dieses Buch erschien erstmals Mitte des 17. Jahrhunderts und wurde zum „Bestseller“. Eine Ausgabe der 1701 gedruckten 4. Auflage befindet sich im Besitz des Fachgebiets Geschichte der Veterinärmedizin und der Haustiere der Tierärztlichen Hochschule Hannover. Abschließend erfolgt eine veterinärmedizinisch-fachhistorische Beurteilung des Textes. Bedingt durch den großen Umfang der Handschrift, lässt sich ein Miss-verhältnis zwischen dokumentatorisch-übersetzerischem und fachlich-interpreta-torischem Teil nicht vermeiden. Die Methodik zur Textwiedergabe und Über-setzung wird in Kapitel 4 (s. S. 52 ff.) unmittelbar vor diesem Teil erklärt. Hinweise für den Leser: Um Verwechslungen bei Verweisen innerhalb der Arbeit zu vermeiden, wurde folgendes Schema gewählt: Verweise „s. Kap. ..., S. ...“ bedeuten „siehe Kapitel ..., Seite ...“ und beziehen sich auf die Arbeit. Verweise „s. HS, S. ...“ bedeuten „siehe Handschrift Seite ...“ und beziehen sich auf den französischen Originaltext und dessen Paginierung am rechten oberen Seitenrand der Textwiedergabe. Verweise „s. ÜS, S. ...“ bedeuten „siehe Übersetzung Seite ...“ und beziehen sich auf die deutsche Übersetzung und deren (übernommene) Paginierung ebenfalls am rechten oberen Seitenrand der Übersetzung. Wörtliche Zitate aus deutschen Texten sind, wie allgemein üblich, zwischen Anführungszeichen gesetzt. Wörtliche Zitate aus französischen Texten wurden ins Deutsche übersetzt, zwischen Anführungszeichen gesetzt und durch kursive Schreibweise gekennzeichnet.
Sprache | französisch; deutsch |
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Maße | 148 x 210 mm |
Gewicht | 556 g |
Einbandart | Paperback |
Themenwelt | Veterinärmedizin ► Klinische Fächer ► Pathologie |
Schlagworte | Frankreich • HC/Medizin/Veterinärmedizin • Humoralpathologie • Pferdekrankheit • Rezeptbuch |
ISBN-10 | 3-86844-036-4 / 3868440364 |
ISBN-13 | 978-3-86844-036-2 / 9783868440362 |
Zustand | Neuware |
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